(studierte)Berufe im VA-Bereich

  • Ich wollte mal Fragen, was man so machen kann im Bereich Veranstaltungstechnik, vor allem Licht (wobei ich nix gegen Ton habe :) ) als (studierten) Beruf machen kann. Sprich, was kann man studieren, um in dem Bereich zu arbeiten, was kann man so verdienen und vor allem wo kann man mit einer Festanstellung arbeiten, sprich kein oder kaum rumtouren (das kann man ja nich mit 60 auch noch machen).


    Vielen Dank für eure Mühen

  • Zitat von "Unprofi"

    ... kein oder kaum rumtouren (das kann man ja nich mit 60 auch noch machen)


    Doch doch, das geht. Wenn's muß.


    Lieber Unprofi, Du suchst einen Beruf, der mir so nicht bekannt ist. Ich glaube, am ehesten könntest Du mit 'nem Dipl.-Ing. bzw. jetzt BA in Veranstaltungstechnik TL oder TD in einem größeren Theater werden. Das hat dann aber nur noch wenig mit Lichtkunst und viel mit Verwaltungsarbeit und einem Sack Flöhe hüten zu tun.


    Und leider sind auch bei den öffentlich-rechtlichen fast überall die Zeiten vorbei, in denen man nicht befördert, sondern umgebettet wurde...


    Frag' doch mal den Admin, wie sich das mit dem ruhigen Leben nach dem Erhalt des Diploms verhält; das würde mich auch mal brennend interessieren... :D


    MfG Tobias Zw.

  • Danke schonmal! Sowas hatte ich eigentlich auch schon befürchtet;-)
    Dann muss ich mir wohl doch eher eine andere Berufsrichtung suchen oder kann man vielleicht irgendwas mit Entwicklung oder so machen?

  • Nun ja, was hindert Dich denn daran, den Weg über Fachkraft und Meister zu gehen, wenn Du als TL arbeiten willst? Oder aber während des Studiums zum Ing. nebenher bei einer company zu arbeiten? Ohne Praxiserfahrung ist es in diesem Gewerbe Wurst, ob Du Diplom, Meisterbrief oder nur ein Bild von Deiner toten Katze über'm Schreibtisch hängen hast... Das gilt (mit Einschränkungen) sogar für Theater etc., aber auch da kann man neben dem Studium als Bühnenarbeiter mitlaufen. Speziell wenn Du auf einen leitenden Posten in einem festen Haus peilst (die sowieso nicht an Berufseinsteiger vergeben werden), machen sich ein paar Jahre, in denen Du gesehen hast, wie's gemacht wird, im Lebenslauf immer gut. So ähnlich, als würdest Du "auf die Walz" gehen...


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.

  • Der Verantwortliche für Veranstaltungstechnik nach §39 MVStättV ist Sache des Betreibers einer Veranstaltungsstätte. Der muss ja auch mit den Sicherheitseinrichtungen vertraut sein, da hilft's ja nix, wenn die Tour einen Meister mitführt...


    Je mehr diese Pflicht in der Praxis umgesetzt wird, desto mehr ortsfeste Jobs entstehen dabei.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • @ Admin: Da hast Du selbstverständlich recht; es geht mir auch nicht darum, daß man als Verantwortlicher mit auf Tour ist, sondern daß man, bevor man in einem festen Haus, arbeitet erst einmal Erfahrungen darüber sammelt, wie's "im wirklichen Leben" läuft.


    Mir graust's bei dem Gedanken, daß wir bald ganz, ganz viele Meister und Ingenieure haben werden, die immer nur in einem Haus (am Besten nur auf einer Bühne) gearbeitet haben und dann bei Fremdproduktionen rumzicken, weil die Fremdproduktion manche Dinge anders handelt, als sie das kennen - obwohl's genauso zulässig und sicher ist. Beispiel Musikhalle Hamburg: Da standen auf einmal sechs junge Menschen in der Meisterausbildung mit ihrem Dozenten (Schulausflug!) vor mir und erklärten, ich dürfte jetzt den 63A-Stecker des Dimmers nicht in die Steckdose stecken, weil ich kein Elektriker sei...


    Das erinnert mich ein bißchen an meine alte Schule (ältestes evangelisches humanistisches Gymnasium, 450 Jahre Schultradition): Da gab's mehrere Lehrer, die waren erst Schüler auf der Schule, dann Referendare und dann Lehrer - die haben diese Schule nur mal kurz verlassen, um ein paar Straßen weiter ihr Studium durchzuziehen. Wieviel Offenheit und Verständnis für Neues und Anderes kann man von solchen Menschen erwarten?


    Deswegen schätze ich - wenn ich als Fremder in ein Haus komme - TDs, Bühnen- und Seitenmeister, die schon mal woanders waren, evtl. sogar mal selber ein paar Jahre getourt haben. Das sind unbezahlbare Erfahrungen, die einem in der Ausbildung (Meisterschule oder Studium) nicht vermittelt werden können. Und die schlimmsten Idioten, mit denen man im Regelfall nur Terror hat, sind die, die seit 30 Jahren auf dieser Bühne immer Seitenmeister links (oder auch mal rechts...) sind.


    Von daher empfehle ich jedem Berufseinsteiger, während des Studiums vielleicht einfach mal als schnöder Hand oder auch sonst so viel wie möglich bei anderen Sachen als denen, die man täglich macht, zu arbeiten. Ich finde, das erweitert den Horizont ungemein.


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobvias Zw.

  • Meine bisherige Erfahrung (die quasi null ist) besagt, dass das schlimmste Leute sind, die keine Ahnung von Technik haben, aber ihre Vorstellungen sofort umgesetzt haben wollen und deshalb auch mal nen Moving-Head per Hand (!!!) bewegen, nur, weil er eine Kante, die nicht mitbeleuchtet werden soll, mitbeleuchtet.... :?


    Aber zurück zum Thema:
    Ich bin ein sehr guter Schüler (ich weiß, dass da eingebildet klingt...) und mich interessiert sowas zwar sehr, aber Studieren muss halt sein :) . Ich denke mal, dass ich das dann wohl evt. so machen werde, dass ich Dipl.-Ingenieur werde oder so und einen Doktortitel will ich auch noch (Ehrgeiz ist eine schlimme Sache...).
    Ansonsten werde ich mir halt was anderes suchen müssen, hab ja noch 3 Jährchen Zeit bis zum Abi...

  • vielleicht solltest Du erst nochmal was älter werden und etwas einblick ins Gewerbe bekommen und dir das dann nochmal überlegen...


    von nem Dr-Titel kannste Dir in der Branche 'n Eis backen und bei deinen Zukunftsvorstellungen, die hier so durchklingen (sicherer Arbeitsplatz an einem Ort, wahrsch. guter Verdienst etc.) bist Du in dieser Branche ziemlich schlecht aufgehoben! Diesen Job sollte man imho nur als Idealist antreten, wenn der Job DAS ist, was man will und alles andere (erstmal) Nebensache. Das heißt nicht, dass wenn man (sozial-)kompetent ist, man nicht auch irgendwann einen guten (auch gut bezahlten) Posten bekommen kann, aber das sollte imho nicht das Hauptziel sein, sonst könnte man ziemlich schnell resignieren :D

    Phantomspeisung....
    das heißt NICHT, dass der Mischer nix zu essen bekommt