AlMgSi 1,0 F31 oder F28

  • Hallo liebes Forum,


    hat Global Truss vor kurzem seine Produktion umgestellt oder war ich einfach schon immer falsch informiert?


    Laut der Statik die mir heute von B&K übermittelt wurde und der Daten auf der HP handelt es sich tatsächlich um F31.


    Kann das jemand bestätigen?


    Hingegen musste ich leider feststellen, dass die Bolzen nur Klasse 5.8 sind. (Vergleich Eurotruss 42CrMo4 --> 12.9)
    Zu Beruhigung: Bevor die Bolzen aufgeben, ist der Verbinder in der WEZ abgerissen ;)




    Liebe Grüße
    Stephan

  • Zitat von "Privateer"

    Hingegen musste ich leider feststellen, dass die Bolzen nur Klasse 5.8 sind. (Vergleich Eurotruss 42CrMo4 --> 12.9)
    Zu Beruhigung: Bevor die Bolzen aufgeben, ist der Verbinder in der WEZ abgerissen ;)


    1.) Da wäre ich mir nicht sicher. Wenn ich das mit Bolzenbiegung durchrechne, dann hält ein 12er-Konusbolzen aus 5.8-Material maximal 17kN. 2mm 50er-Rohr hält in der WEZ 24 kN...


    2.) Was passiert mit einer GlobalTruss-Traverse, wenn da ein Eurotruss-Bolzen dazwischengerät?


    Und was passiert mit einer Eurotruss-Traverse, wenn da ein Global-Truss-Bolzen (oder noch etwas weicheres) dazwischengerät?


    Für Leute, die mit den Angaben nicht ganz so viel anfangen können: 5.8 heisst, dass das Material eine Zugfestigkeit von 500N/mm² hat, und dass die Dehngrenze bei 80% liegt, also bei 400N/mm².


    Bei einem 12.9-Bolzen liegt die Dehngrenze bei 1080N/mm².


    Und das "lommeligste", was bei Traversen eingesetzt wird (laut einem Zeichengenehmigungsausweis' der Firma - man staune - Global Truss), sind 5.6, also Dehngrenze bei 300N/mm².




    Ich halte dieses Problem mit den Bolzen für das derzeit zweitgrößte Risiko beim Riggen (nach der Naivität vieler Anwender im Bereich der Windlasten).






    F28 oder F31 spielt keine wirkliche Rolle, da der Schwachpunkt bei geschweissten Traversen in der WEZ liegt, und da unterscheiden sich die zulässigen Spannungen nicht.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • ADMIN


    Das kann so schon sein, aber seit wann werden Bolzen auf Biegung gerechnet?


    Durch Scheren würden hier nach alter Norm ca. 33 kN stehen.
    Da sie WEZ nur ca. 21kN kann, ist der Bolzen also nicht maßgebend.


    Eurotruss nutzt die 10.9er Bolzen nur, weil diese länger halten, sprich sich nicht so schnell platt hauen lassen. (Angabe des Herstellers)

  • Die DIN ist aber auch extrem auf SIcherhiet ausgelegt (steht ja auch auf Seite 35)


    Zugversuche haben jedenfalls eindeutig gezeigt, dass erst die WEZ, dann die Hülse oder der Spigot und dann erst der Bolzen aufgibt.

  • Zitat von "Privateer"

    Zugversuche haben jedenfalls eindeutig gezeigt, dass erst die WEZ, dann die Hülse oder der Spigot und dann erst der Bolzen aufgibt.


    Habe auch schon von Traversen gehört, bei denen im TÜV-Belastungstest zuerst die Bolzen weggeknallt sind. (Aussage des zuständigen Mitarbeiters des Deutschland-Vertriebs)




    Am Rande (Seite 32): http://www.prolyte.com/content…6/Technical%20matters.pdf


    Möchte nach Betracgtung dieses Fotos noch jemand ernsthaft behaupten, dass Bolzen rein auf Scherung beansprucht werden?

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Hallo liebe Leute,


    die Beanspruchung eines Kegelstiftes ist extrem von der Bettung des desselben abhängig! Bei einem 12mm 1:50 Kegelstift mit exaktem Sitz mit Fy,k = 900 N / qmm ist ab ca. 35 kN der Bolzen im Bereich der plastischen Verformung! Ist der Sitz spielbehaftet geht es bereits bei bei 20 kN los!


    Grundsätzlich kann man aber sagen, dass bei 50x2 Rohren auf jeden Fall die WEZ zuerst versagt!!


    Wer interessiert ist, kann FEM Analysen bei uns anfragen!


    Beste Grüße an das kompetente Diskussionsteam (Hut ab!)


    MfG
    Michael Lück

  • Zitat von "Michael Lück"

    die Beanspruchung eines Kegelstiftes ist extrem von der Bettung des desselben abhängig! Bei einem 12mm 1:50 Kegelstift mit exaktem Sitz mit Fy,k = 900 N / qmm ist ab ca. 35 kN der Bolzen im Bereich der plastischen Verformung! Ist der Sitz spielbehaftet geht es bereits bei bei 20 kN los!


    Grundsätzlich kann man aber sagen, dass bei 50x2 Rohren auf jeden Fall die WEZ zuerst versagt!!


    Bei einer Dehngrenze von 900 N/mm² - meinetwegen. (Der zulässige Zug in der WEZ wäre 24,1 kN)


    Nun gibt es aber auch Bolzen aus 5.8 oder gar 5.6, da wäre die Streckgrenze (5.6) 300 N/mm². Dann möchte ich nicht meinen Hintern darauf verwetten, dass alle Bolzen spielfrei sitzen. Und jetzt stellen wir uns noch vor, dass ein Bolzen ein paar Mal hin- und hergebogen wird.


    Ist es dann immer noch auf jeden Fall die WEZ, die zuerst versagt?

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Hallo Michael,


    natürlich wird der Kegelstift bei Erreichen der Fließgrenze beginnen zu plastifizieren - und sich damit kalt verfestigen! Er wird ganz sicher verbogen sein, aber die WEZ wird beginnen zu reißen und damit das Kriterium für das Versagen sein. Ich habe auch Photos zu Zugversuchen.


    MfG
    Michael


    PS. Grüß Dich Otti!