Pimp my Box: Schaltbare Mitten- und Höhenabsenkung

  • So,
    ich bin im Thread "agressiver" Hochmittelton bei SK212 /anderem a. M
    hier der Link: http://www.party-pa.de/phpBB/viewtopic.php?t=45656&start=30&postdays=0&postorder=asc&highlight=mitten+sk212
    und durch die alten Zeck 15/3er Boxen darauf gekommen in meine 15/2er ein schaltbare Mittenabsenkung einzubauen. Ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden, auch wenn man es sicher noch optimieren kann.


    Hier mal ein Bild:


    Im Moment wir ein zusätzlicher Widerstand und ein Kondesator vor den MF/HF Zweig, sprich vor die Spule geschaltet. Die Dämpfung liegt im Bereich -6dB bei 2-4Khz und -3dB für den restlichen HF. Sie war bei den von mir verwendeten Weichen (Beyma FD212) bereits fest eingebaut. Da ich die HF/MF Anpassung mit dickeren Widerständen jedoch selbst aufgebaut habe, wurden diese Bauteile bisher nicht benutzt und ich wollte sie ja nicht ungenutzt in der Box lassen....


    In der Anwendung ist die Dämpfung ideal für kleinere Räume, wenn ich die Boxen Fullrange laufen lasse. Die "On" Stellung ist für größere Räume und für die Verwendung mit zusätzliche Subs. Dann gibt's schon mächtig auf die Fresse. -> Eventuell ist so eine Schaltung ja auch für DJ-Monitore oder ähnliches geeignet.


    Vorschläge und Ideen zum Thema sind willkommen. Vielleicht kann mir auch jemand (der von E-Technik etwas mehr Ahnung hat wie ich :( ) erklären, was ein Widerstand bzw. ein Kondensator vor der Spule genau bewirkt.


    Hier noch die Werte:
    R= 3.3Ohm,
    C= 6.8uF


    Gruß Jakob

  • ... habt Ihr eigentlich auch mal die Auswirkungen auf die elektrische Impedanz der Box nachgemessen ?
    Weichenmodifikationen können auch schnell mal zu problematischen Impedanzminima führen ...

  • Hallo,


    danke für den Hinweis zum Impedanzverlauf.


    Ich habe gerade in dein Porträit auf deiner HP reingeschaut und festgestellt, dass du ja genau der richtige für das Thema Impedanzen bist. Ich studiere zwar auch etwas mit Wellen, allerdings sind die von einer ganz anderen Art.


    Nun zu meinen Fragen:

    Könntest du ein bisschen erklären, was die oben genannten Bauteile vor der Spule des HF-Zweigs bewirken?


    Meine Vermutungen:
    Der zusätzliche Kondensator erhöht einfach die Gesamtkapazität und ändert dadurch sozusagen die Filtergüte (?). Vermutlich wäre der Filter ein bisschen steiler. -> Mittenloch.


    Der Serienwiderstand erhöt einfach den Gesamtwiderstand. Wäre der Widerstand hinter der Spule, würde sich die Trennfrequenz verschieben, aber so bleibt sie gleich (oder ?) und der HF zweig wird einfach nur abgedämpft.


    Soll ich mal nen Schaltplan posten?


    Irgendwie scheitert es bei mir immer, wenn ich mir mehr wie 2 Bauteile in einer Schaltung vorstellen will. Besonders schwierig wird es dann, wenn das Chassis dazu kommt. Das hat dann ne Induktivität und ne Impedanz und beides ist von der Frequenz abhängig, oder?


    Die zweite Frage wäre, wie ich den Impedanzverlauf messen kann?
    Auch hier würde ich mich über eine Antwort freuen.


    Gruß Jakob

  • Zitat von "JCM"

    Soll ich mal nen Schaltplan posten?


    ... mach doch mal ... :wink:


    Zitat von "JCM"

    Irgendwie scheitert es bei mir immer, wenn ich mir mehr wie 2 Bauteile in einer Schaltung vorstellen will. Besonders schwierig wird es dann, wenn das Chassis dazu kommt. Das hat dann ne Induktivität und ne Impedanz und beides ist von der Frequenz abhängig, oder?


    ... Weichen sind recht komplexe Sachen.
    Wenn man nicht aufpasst, dann können recht hohe Ströme durch die Spulen fließen ... unglücklich dimensionierte Widerstände könnten unnötig viel Leistung "abbekommen" ... etc.


    Man muß eine Weiche immer als GANZES entwickeln. Die Strategie "erst machen wir ein Filter ... dann stellen wir die Pegel ein ... dann linearisieren wir mit Saug- und Sperrkreisen" ist z.B. kein guter Weg.

  • Hier der Schaltplan (ich hoffe es hat sich kein Fehler eingeschlichen):



    So kann man die Weiche kaufen. Ich habe nun noch einen Widerstandsteiler vor HF/MF geschaltet und nutzte Schalter A immer geschlossen. Schalter B und C ergeben zusammen die schaltbare Absenkung.


    Gruß Jakob

  • Verbastel lieber eine Pegelabsenkung mittels L-Glied vor dem Treiber, sonst verrutscht Dir die Abstimmung.
    Der Kondnsator zieht die Impedanz im unteren Bereich des HT/MT nach oben, so dass Du eine Mulde im Übergangsbereich bekommst. Ist die denn gewollt?
    Sobald aber die Widerstände mit dzu kommen, ist der Kondensator fast Wirkungslos. Die Wirkung der Spule kannst Du nur erhalten, wenn DU statt der Serienkondensatoren die Pegelabsenkung mittels L-Glied vor den Treiber setzt (s.o.).

  • Zitat von "JCM"

    Hier der Schaltplan (ich hoffe es hat sich kein Fehler eingeschlichen)
    So kann man die Weiche kaufen.


    ... die beiden Widerstände und der Kondensator - jeweils mit Schaltern - könnten genauso gut vor dem Kondensator vom Hochpass liegen (d.h. alles liegt in Reihe). Der zusätzliche Kondensator verschiebt einfach die Trennfrequenz vom Hochpass nach oben (die dabei auftretende Phasenverschiebung kann zu unerwünschten Nebeneffekten führen) ... die Widerstände verringern den Pegel, der auf den Hochpass geht.


    Ich würde das wahrscheinlich anders machen (ggf. mit bedämpftem Sperrkreis VOR dem Hochpass, der dann per Schalter überbrückt werden kann).
    Noch eleganter finde eine aktive Lösung (per EQ), mit der man auch viel flexibler agieren kann.

  • Zitat von "Sabbelbacke"


    Verbastel lieber eine Pegelabsenkung mittels L-Glied vor dem Treiber, sonst verrutscht Dir die Abstimmung.


    Ich würde in diesem Fall auch einen L-Pad vorziehen, das ist bewährte Technik und obendrein auch noch stufenlos regelbar.
    Sicherlich geht das auch komplizierter.


    Anekdote am Rande:
    Vor etlichen Jahren hatte ich eine 3-Weg-HiFi Box zu reparieren, deren Ht bei einer Party gestorben war.
    Bestückt war das Ding mit 8" Bass, 2" Kalotten Mt und 3/4" Ht.


    Neben dem Anschlusskabel war ein Umschalter "normal/disco".


    Bei betätigen wurde einfach der Mt abgeschaltet... :grin:

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Bestückt war das Ding mit 8" Bass, 2" Kalotten Mt und 3/4" Ht.
    Neben dem Anschlusskabel war ein Umschalter "normal/disco".


    Bei betätigen wurde einfach der Mt abgeschaltet... :grin:


    ... bei einigen "Preiswert-Boxen" scheint diese "Disco-Abstimmung" auch ohne (Ab-) Schalter fester Bestandteil der Firmenphilosophie zu sein ... :)

  • Zitat von "Mechwerkandi"


    Ich würde in diesem Fall auch einen L-Pad vorziehen, das ist bewährte Technik und obendrein auch noch stufenlos regelbar.


    Jetzt die ganz doofe Frage:
    Was mein ihr mit einem L-Pad ? Gibt's das auch auf deutsch? Vielleicht kenne ich es in diesem Fall ja schon.


    Die oben geäußerten Vermutungen zum Einfluss der Bauteile waren ja relativ richtig. Allerdings habe ich die Phase ganz vergessen. Ich glaube ich sollte mal die passenden DGLn aufschreiben. So ohne rechnen geht das wohl kaum mehr.


    Ich werde in nächtser Zeit noch etwas experimentieren und mal den ein oder anderen Sperr/Saugkreis aus den herumliegenden Bauteilen aufbauen.
    Wie oben bereits erwähnt, bin ich mit der derzeitigen Lösung ja ganz zufrieden. Sie liegt zwar ein bisschen zu tief, aber sie hat auch nichts gekostet, da die Bauteile ja schon auf der Platine verbaut waren.
    Ich muss allerdings ein bisschen aufpassen, dass ich mich nicht selbst betrüge, indem ich den Übergangsbereich stark absenke und dann meine, die Übernahme sei gut gelungen.


    Zur Impedanzmessung: Ich glaube ich habe herausgefunden, wie man das macht. Man braucht sozusagen einen Sinusgenerator, Vorwiderstand und dann ein Oszilloskop. Mal sehen, ob ich das mit der Soundkarte hinbekomme.


    Zitat von "Mechwerkandi"


    Neben dem Anschlusskabel war ein Umschalter "normal/disco".


    Bei betätigen wurde einfach der Mt abgeschaltet... :grin:


    So könnte ich das natürlich auch bauen. Allerdings kann ich im Moment nur vermuten, wie das bei einer 2Wege Box klingt! :wink:

  • Zitat von "JCM"

    Ich glaube ich sollte mal die passenden DGLn aufschreiben. So ohne rechnen geht das wohl kaum mehr.


    Differenzialgleichungen werden wohl nicht notwendig sein. Wenn Du unbedingt rechnen willst, reicht das Herumrechnen mit komplexen Zahlen ... allerdings gibt es auch Simulationsprogramme, in denen sowas bereits gemacht wird ...

  • Zitat von "Sound-Klinik"


    Differenzialgleichungen werden wohl nicht notwendig sein. Wenn Du unbedingt rechnen willst, reicht das Herumrechnen mit komplexen Zahlen ... allerdings gibt es auch Simulationsprogramme, in denen sowas bereits gemacht wird ...


    Ach das ist für Feiglinge....schön alles per hand mit taschenrechner dabei....da kommt freude auf- vor allem wenn der Rechner mal wieder in der Einstellung Grad /Radian auf der falschen option steht:P

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Zitat von "unknown_artist"

    ...schön alles per hand mit taschenrechner dabei....da kommt freude auf- vor allem wenn der Rechner mal wieder in der Einstellung Grad /Radian auf der falschen option steht:P


    ... hatte die NASA bei einem Mars-Projekt nicht einmal ein Problem, weil Meter und Fuß in einem Steuerprogramm verwechselt wurde ? :wink:

  • jip aber das waren die informatiker schuld, die die software geschrieben haben, so will ich auch werden :D
    Oder ich arbeite zumindest darauf hin die nächste Nasa Mission zu versauen...

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Zitat von "JCM"


    Jetzt die ganz doofe Frage:
    Was mein ihr mit einem L-Pad ?


    Ein L-Pad ist, vereinfacht ausgedrückt, ein Hochlast-Stereopotentiometer, dessen Widerstände derart gegensinnig verschaltet sind, das die Weiche immer den gleichen Widerstand "sieht".
    Dadurch bleibt die Übernahmefrequenz von der Regelung unbeeinträchtigt.


    So was war früher mal u.a. an Monitorboxen eine Standardlösung, ist meistenteils irgendwann dem Rotstift zum Opfer gefallen.


    Nachteilig ist sicherlich, das man sich vorher über die Leistungsverteilung über die einzelnen Chassis klar sein muss, > 50W ist das eigendlich kaum noch sinnvoll darzustellen.

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Ein L-Pad ist, vereinfacht ausgedrückt, ein Hochlast-Stereopotentiometer, dessen Widerstände derart gegensinnig verschaltet sind, das die Weiche immer den gleichen Widerstand "sieht".
    Dadurch bleibt die Übernahmefrequenz von der Regelung unbeeinträchtigt.


    oh oh da wäre ich mal ganz vorsichtig mit...

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Hast Du eine bessere Erklärung auf Lager?



    Zitat von "Sound-Klinik"


    ... bei einigen "Preiswert-Boxen" scheint diese "Disco-Abstimmung" auch ohne (Ab-) Schalter fester Bestandteil der Firmenphilosophie zu sein ...


    ""; "", ( ), ... :grin:


    Warum nur bei preiswerten Boxen?


    Ausgehend der Überlegung:
    1) es handelt sich um ein Party Board, und:
    2) Da wird meistenteils mit Konservenmusik hantiert
    fände ich die beschriebene Abstimmung überhaupt nicht abwegig.