dicke Hifi-Amps besser als billige "PA" Endstufen?

  • Hi!


    Bin neu hier ;)
    Also folgendes. Ich habe eine DAP P700, an der ich zwei A-12 Tops betreibe bzw. bald betrieben habe :D. Ich hab jetzt mal zum Spaß meinen richtig dicken Hifi-Boliden (Technics SU VX800 mit 2 Trafos :D) zur letzten Party mitgenommen ( gekühlt durch einen Ventilator ) und musste feststellen, dass er 1. bei höherer Lautstärke clippt und 2. viel sauberer klingt und viel weniger verzerrt auch kurz vor der Grenze. Jetzt frage ich mich, wie kann das sein?! Ich weiss, dass der gute 2 seperate Trafos und eine richtig große Siebung hat. Angegeben ist er jedoch "nur" mit 2x120 Watt bei 8 Ohm. Kann es sein, dass der gute ziemlich nach oben streut bzw. eventuelle Impulsleistungen sehr sauber abgeben kann ? Schliesslich ist die P700 ja mit 2x250 Watt angegeben.


    So nun das gleiche Spiel mit dem Bass. Hab 2 RW18B ( jaja ich weiss, fürmich als Schüler reichts aber :) ) und selbst die klingen mit dem SU-VX800 viel druckvoller und sauberer und gehen fast genauso laut (ohne Clipping).


    Hab ich da einen Wunderverstärker ? :D


    Würde es sich fast lohnen, den guten in ein Rack zu bauen, und damit in Zukunft die Tops anzutreiben ? Der Unterschied war schon gewaltig!


    MfG,
    T.S.

    - da FÖNT es dir amtlich die Löcher aus dem Käse

  • Im Prospekt eines online stores las ich


    bei einem Watt - 3dB :shock:


    Dann hat der Technics etwas mehr Power !
    Oder willst Du einen 1 kHz Sinus Leistungs-Generator :wink:


    Dennoch würde ich den nicht auf einer Party zersägen. Kauf Dier einen richtigen Verstärker - damit gibt es solche Scherze nicht.


    PS: Ich nutze bei der Entwicklung auch sogenannte "Hifi" Amps im Mittel- und Hochton. Die haben 2 x 150 Watt /Channel :roll:
    achte auf den Frequenzgang bei Nennleistung (150 Watt RMS 8 Ohm) : 20-20.000 Hz +0,01/-0,06 dB :wink:

  • Hey,


    ich hatte mal einen Su-V9 von Technics, direkten Vergleich hatte ich nicht machen können,
    konnte mich aber auch net beschweren was an Dampf die "alten gurken"
    noch eigentlich haben.


    mfg Andi

  • Hi!


    Was mich vorallem beeindruckt, ist diese unglaubliche Impulsfestigkeit des Technics! Ich wage zu behaupten, dass er jegliche Endstufen mit bis zu 300 Watt Leistungsangabe aus dem Billigsektor locker plattmacht bzw. mithalten kann!


    Ich liebe dieses Gerät! Vorallem der Aufbau von innen! Die haben damals richtig gute Sachen gebaut ( ok der hatte auch seinen stolzen Preis Anfang der 90er! ). Vorallem hat er sogar symmetrische XLR Eingänge, die direkt zum Leistungsverstärker gehen, ohne Klangregelung etc. Und auf dem LS Regler ist sogar der EMpfindlichkeitsgrad angegeben ( von unendlich bis 0 dB ). Richtig geil! Früher wo ich noch keine Chinaamps :D hatte, hab ich den als so mit genommen für kleine Fullrange Sachen, hatte damals 2 RW 15 Tops und der gute hat ohne Übertreibung 8 Stunden lang auf Vollast locker mitgespielt, und dass nicht nur einmal. Das ist einfach qualität! Ich glaub ich bau ihn echt in mein Rack :D
    So sieht er übrigens aus:


    Was bedeuten die -3dB @ ukw?


    Den bring ich mal zum nächsten Forentreffen mit und zeig euch den mal :D


    Jetzt überleg ich grad mir ne Technics SE-A3 zu holen, mit 2x300 Watt RMS, die bollert bestimmt pervers bei einem 1A Klang!


    MfG,
    T.S.

    - da FÖNT es dir amtlich die Löcher aus dem Käse

  • Heisst das auf gut Deutsch, dass die Leistungsangaben auf der DAP dann gar nicht stimmen ? (Ich rede hier nicht von +/- 30 Watt!)


    :)


    MfG,
    T.S.

    - da FÖNT es dir amtlich die Löcher aus dem Käse

  • Wenn Du an die Grenzfrequenz kommst (also den -3dB-Punkt), geht die Ausgangsspannung auf 70,7% zurück; die Leistung mithin auf die Hälfte. Das ist völlig normal. So ist nun einmal die Grenzfrequenz definiert.


    MfG


    DirkB

  • So ganz neu ist die Überlegung mit den HiFi Amps für PA eigendlich nicht, ich meine zu erinnern, das auf dem Montreux Jazz Festival ganze Batterien von McIntosh Röhrenendstufen 'rumgestanden haben...
    Das war so vor ~ 25 Jahren...

  • Naja, wobei zwischen einem sackschweren McIntosh (der sich 2x 75W abquält) und einem heutigen blutarmen kostenmäßig durchoptimierten Heimverstärker gewisse Unterschiede bestehen. :grin:
    Von Hitze stirbt kein Röhrenverstärker.
    Muß für das Festival eine sauteure Sache gewesen sein, wenn man so die Preise von McIntosh-Gerätschaften ansieht.


    MfG


    DirkB

  • Auch wieder wahr. Von den Monoblöcken (MC60 oder so) gab es wohl auch Varianten für Gestelleinbau.


    Generell, um beim Thema zu bleiben: ich würde kein Hifi für Beschallungsaufgaben verwenden. Man weiß nicht, wie Trafo / Kühlung / Halbleiter ausgelegt sind; ob damit ein dauerhafter Betrieb bei hohen Leistungen möglich ist, ohne das Gerät zu zerstören.


    MfG


    DirkB

  • Wobei "Beschallungsaufgabe" eigendlich ein weites Feld ist...


    Ich weiss aus vielen Beispielen in der Ecke "Gastronomie-Festinstallation", das dort HiFi Verstärker über Jahre hin mit hoher ED völlig problemlos ihren Dienst tun, und auch mit z.T. erhöhten Leistungsanforderungen.


    Natürlich ist das Umfeld ein ganz anderes, kein Verleih, kein Transport, keine bekifften Roadies, keine wackligen Stecker und fragwürdige Stromversorgungen.
    Schutzschaltungen hat es bis auf overheat auch keine, wozu auch.


    Du hast absolut recht, das im kommerziellen Betrieb so eine Anwendung eher fragwürdig ist, ich bin der Meinung, das so was fallweise aber durchaus eine Alternative darstellt. (Platzeinsparung, einfachere Bedienung auch durch ungelerntes Personal etc.)

  • Hi und Hallo an Alle,


    Bin zwar neu hier im Forum, aber so als Techniker (gerade noch die "alte Schule" mitbekommen) denke ich kann ich zu dem ein oder anderen auch mal gelegentlich "meinen Senf" dabei geben. ;)


    Was die HiFi-Amps angeht, kommt es natürlich auch auf den Amp an.
    So sind echte High-End Teile auch mit DC-Schutz, Short und natürlich auch Overheat-Schutz ausgestattet. Selbst bei etwas besseren Dolby-Digital Verstärkern ist das auch heute so. Bei den kleinen Modellen, selbst von so Herstellern wie Yamaha, Pioneer, Sony usw., würde ich aber nicht darauf setzen. Meist kommt so etwas erst ab der Mittelklasse (und zuverlässig) zum Einsatz.


    HiFi-Amps (die Besseren natürlich, welche heute selten und teuer sind) sind universeller betreibbar. Sie besitzen Transistoren die hohe Ströme liefern können (z.B. für 2Ohm Last), ohne dabei abzurauchen. Die Netzteile sind meist auch üppiger ausgestattet. Der Aufwand der Siebung ist auch ungleich höher, als bei vielen PA-Amps. Einfache Rechnung. Wieviel Leistung hat die Endstufe gesamt? Sagen wir mal 2x 1000 Watt =2000W. Nun mal auf die Netzleistungsaufnahme geschaut. Da steht dann vieleicht so etwas wie 1500 Watt (nur ein Beispiel!). Nun sollen aber gesamt 2000 Watt hinten raus kommen. Da fehlen 500 Watt vom Netzteil, um die liefern zu können. Die Leistungsmesungen sind z.T. recht frei von den Herstellern definiert (immer die kleingedruckten Nebenangaben bei den tech. Daten lesen!). Ich erinnere mich da an so tolle HiFi-Türme die damals 1500 oder 2000 Watt haben sollten. Drin steckte ein IC-Verstärker der gerade mal laut Datenblatt max. 80 Watt je Kanal brachte.
    Nun wieder zurück zu unseren Amps. Die kurzfristige (meist sehr kurzfristige) Mehrleistung kommt dann von den Kondensatoren im Netzteil.
    Der Trafo muss in der Folge aber mehr ackern, um den Strom für die Endstufe und die Siebelkos zu liefern. Dadurch geht die Spannung je nach dem mehr oder weniger in die Knie. Hieraus folgt wiederum, daß in Folge solch eines Impulses weniger Spannung und somit auch Leistung zur Verfügung ist. Ein Netzteil sollte also mindestens die Leistung aufnehmen und liefern können, die auch in der Gesamtsumme des Amps hinten rauskommen. Genau genohmen muss es sogar mehr sein, da wir ja noch Ruheströme für die Ampelektronik haben die auch Leistung verbrauchen die nicht zur Verfügung steht.


    Bei den HiFi-Amps der gehobeneren Klasse ist dies durchweg so.
    Wenn man nun die passive Kühlung zusätzlich durch Lüfter unterstützt (das hab ich früher jahrelang mit einem Pioneer A-878 gemacht und der läuft heute noch bei einem Freund) sind solche Geräte eine echte Alternative und der Klang wie die Leistungsbereitstellung ist dabei deutlich besser. Allerdings würde ich so etwas dann nur mit Full-Range Systemen nutzen, da es sonst doch etwas zu schade dafür ist, als z.B. Sub-Amp her zu halten.


    Diese Geräte sind derzeit teils günstig in eBay zu ersteigern. Warum kann ich mir beim besten Willen nicht wirklich erklären. Einzig der Run auf die Surroundgeschichte wäre mir da eine Erklärung, warum die Leute diese Top-HiFi Amps für ein Appel und Ei los werden wollen, um sich einen 5.1 oder 7.1 Anlage hin zu stellen.


    Wer daran also Interesse hat, ist evtl. ein kleiner Geheimtipp... :)



    lg
    Markus

  • Mein Reden ;)


    Wie gesagt der Technics:


    - Viele (zuverlässige;) ) Schutzschaltungen
    - 2 Netzteile, eines je Kanal, jedes kann 500 Watt Dauerlast
    - Pro Kanal 23000 Mikrofarad ELkoSiebung ( Coladosen XD )

    und das ganze bei angegebenen 2x120 Watt bei 8 Ohm :)



    Eignet sich prima als kleiner Top-Amp, da kommen sicher mindestens 200 Watt bei 8 Ohm dauerhaft raus.
    Das findet man heute aber wie gesagt selten. Der hat sogar XLR Eingänge :D


    Neupreis war damals auch immerhin 1900 DM.


    MfG,
    T.S.

    - da FÖNT es dir amtlich die Löcher aus dem Käse