Anmietung einer Versammlungsstätte

  • Ich hoffe, meine Frage passt hier hinein, ansonsten bitte ich schon vorab um Entschuldigung.


    Es dreht sich um Folgendes:


    Wir, eine Freie evangelische Gemeinde, wollen im nächsten Jahr eine größere Veranstaltung mit Live-Performances und Satelliten-Programmpräsentation durchführen und dazu unsere "heiligen Hallen" verlassen und ein öffentliches Lokal anmieten. In Kürze finden die ersten Gespräche mit dem Inhaber statt, und ich soll als derjenige, der bei uns "die Technik macht" und bei früheren Veranstaltungen mit für Bild und Ton gesorgt hat (und zudem hier im Forum mitliest :wink:), dabei sein.


    Nun sind wir ja, wie im Thread "zu was zählt ein Gottesdienstraum" zu lesen, bisher behütet in einer Art kleiner rechtlicher Schutzzone, die wir jetzt verlassen.


    Daher nun meine Fragen:
    - Auf was muss/soll ich in meiner Rolle bei den Verhandlungen mit dem Betreiber achten?
    - Welche Dinge müssen wir als Mieter/Veranstalter beachten/stellen, welche können wir getrost dem Betreiber anlasten oder von ihm erwarten (auch: wofür sind wir als mietender Veranstalter haftbar) ?


    Hintergrundinfo: Der Raum soll wohl Platz für 300 Leute bieten, eine Satellitenanlage sei dort installiert, da dort zeitweise auch z.B. Fussballübertragungen gezeigt werden. Licht- und Soundtechnik für Live-Acts scheint auch vorhanden zu sein, so dass wir wahrscheinlich nichts zumieten müssen.


    Danke im Voraus
    Gemsmith

  • Interressant für dich könnte bedingt folgender Threat sein. Wobei wahrscheinlich in eurem Falle die VStättV gelten müsste. WEil ihr ja nicht in euren heiligen Hallen seit.



    [Off-Topic-On]
    Es handelt sich nicht zufällig um Jesushouse?
    [Off-Topic-Off]


    Man kann nicht nicht kommunizieren :D

  • Zitat von "Micromann"

    Interressant für dich könnte bedingt folgender Threat sein.


    Ja, ... welcher?


    Zitat von "Micromann"


    [Off-Topic-On]
    Es handelt sich nicht zufällig um Jesushouse?
    [Off-Topic-Off]


    Bingo :!:

  • Hallo Zusammen,


    zunächst eine Bitte:
    da es sich bei der Satellitenübertragung um eine nicht öffentliche Sendung handelt, die nur an registrierten Veranstaltungsorten ausgestrahlt werden soll, bitte keine Informationen über Frequenzen oder Satelliten machen.


    Was man dazu sagen kann ist, daß es sich um einen für den Normalverbraucher "exotischen" Satelliten handelt. Dieser ist mit der installierten Antenne nur nach neuem Ausrichten der Antenne empfangbar. Davon wird der Hallenvermieter mit Sicherheit begeistert sein. Außerdem brauchst Du eine Antenne von mindestens 90 cm und natürlich Sicht auf den entsprechenden Satelliten.
    Weiterhin muß der LNB und das Sat-Kabel digitaltauglich (d.h. rausch- und dämpfungsarm) sein, das Kabel sollte nicht zu lang sein (ich meine es sollten maximal 50m sein).
    Du solltest so früh wie möglich die Sat-Anlage aufbauen und in Betrieb nehmen, es ist der kritischste Punkt an der ganzen Sache.


    In der Halle selbst mußt Du Dir natürlich Gedanken über den Standort des FOH-Platzes und die Verlegung von Kabeln machen.
    Ebenso wichtig ist die Bestuhlung, da wird Dir aber sicher der Hallenvermieter den oder die Bestuhlungspläne geben können.


    Gruß


    Elektrikus

    Wer amtliche Signaturen nachmacht oder verfälscht,
    oder nachgemachte oder verfälschte amtliche Signaturen in den Umlauf bringt
    wird mit Ohringer nicht unter 2 Jobs pro Woche bestraft.

  • Zitat von "Elektrikus"

    zunächst eine Bitte:
    da es sich bei der Satellitenübertragung um eine nicht öffentliche Sendung handelt, die nur an registrierten Veranstaltungsorten ausgestrahlt werden soll, bitte keine Informationen über Frequenzen oder Satelliten machen.


    das sollte imho allen Beteiligten klar sein.


    Btw. wir sind der erste Übertragungsort am Rande Hamburgs das gab auch ganz schön Diskussionen, von wegen die sollen alle in die Fischauktionshalle kommen. Aber das ist imho den 14-15 Jährignens Kofirmanden nicht zumutbar.


    Man kann nicht nicht kommunizieren :D

  • Zitat

    Außerdem brauchst Du eine Antenne von mindestens 90 cm und natürlich Sicht auf den entsprechenden Satelliten.
    Weiterhin muß der LNB und das Sat-Kabel digitaltauglich (d.h. rausch- und dämpfungsarm) sein, das Kabel sollte nicht zu lang sein (ich meine es sollten maximal 50m sein).


    Das muss man nicht unbedingt so eng sehen.
    Haben dieses Jahr ProChrist mit 'ner 80 cm Schüssel und 100 m billigem Kabel erfolgreich durchgeführt.
    [Unser einziges technisches Problem war ein von einem Ordner aus der Dose gerissener Stecker, danach hat's erstmal 2 Minuten gedauert bis Ton und Bild wieder liefen. :-(]
    Was sich allerdings als sinnvoll erwiesen hat, war einen Verstärker (~3€) in's Kabel zwischenzuschalten (der hilft aber auch nur, wenn der Pegel zu schwach wird. Bei zu schwacher Signalqualität schadet der eher).
    Allerdings sollte man dafür die Ausrichtung wirklich sauber machen und hoffen, dass es nicht nochmal schneit.


    Ansonsten kann ich Elektrikus zustimmen:
    Die Satellitenübertragung solltet ihr auf jeden Fall rechtzeitig vorher einrichten. Astra findet man noch recht leicht mit 'nem Schuss aus der Hüfte, für exotische Satelliten wie sie für ProChrist benutzt werden muss man sich schon Mühe geben. Vor allem überprüfen, ob auch in die Richtung dieses Satelliten freie Sicht besteht!

  • sauberes ausrichten ist das a&o an der ganzen geschichte. aber ich denke mal das sie wie bei jesushouse 2004 und ich denke mal bei prochrist wirds auch nicht anders gewesen sein auf dem sateliten nen testsignal rausschicken.


    und am abend vorher wird es doch auch bestimmt wieder so etwas wie einen mitarbeiter godi geben, der auch schon per satelitt übertragen wird, so als generalprobe damit mit der sat-verbindung alles schonmal unter realbedingungen überprüft werden kann.


    Man kann nicht nicht kommunizieren :D

  • Hui!


    zunächst mal bin ich echt erfreut hier so viele Leute zu treffen, die ProChrist kennen.


    Nun aber zum Topic: Wir haben als Gemeinde bereits -ähm ich glaube- dreimal ProChrist und 2004 auch JesusHouse gemacht, in unserem Haus wäre das also alles kein Problem, die Technik ist generell inzwischen auch relativ routiniert an der Stelle (auch was Satellitenangeln betrifft :wink:)


    Meine Frage zielte nun auf die speziellen Punkte, die zu beachten sind, wenn wir uns nun an einen Lokalbetreiber als Vermieter hängen. Inwieweit sind wir als Mieter für die Einhaltung der VStättVO verantwortlich? Inwieweit dürfen wir uns da auf die Tatsache verlassen, dass der Betreiber ja nunmal ein öffentliches Lokal mit entsprechendem Veranstaltungsangebot (Videoübertragung, Live-Programm) sowieso schon unterhält? Was können wir erwarten, dass der Vermieter uns stellt, was stellen wir selbst (z.B. klar: Ordnerdienst, Ersthelfer oder sowas stellt er nicht). Was ist sonst zu beachten ... ?


    Die anderen Hinweise z.B. zur Technik waren aber auch schon interessant:
    - Stimmt, das mit dem Voreinrichten des Empfangs und überhaupt das Verstellen der Schüssel müssen wir klären!
    - Den Mitarbeitergodi im Vorfeld hatte ich noch nicht auf dem Plan, müssen wir auch klären.


    Danke schonmal für diese Hinweise.

  • Hi,


    wieviele Leute gehen denn da rein? Es gibt auch eine Grenze der Personenzahl, unter der gilt die VStättO auch nicht.
    Ansonsten müsste es imho einen Bestuhlungsplan geben. Wenn ihr den einhaltet, habt ihr schon viel gewonnen.
    Zusätzlich noch die ganzen Allgemeinen Sachen beachten


    - Fluchtwege frei
    - Keine Kabel in den Verkehs und Fluchtwegen
    - Notausgänge offen
    - Geflogenes Material richtig befestigt und gesichert
    - Wer weist die Leute ab, falls zu viele kommen (Träumen darf man ja), wie viele dürfen eigentlich rein.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Zitat von "TomyN"

    Hi,


    - Wer weist die Leute ab, falls zu viele kommen (Träumen darf man ja), wie viele dürfen eigentlich rein.


    Tomy


    Hallo!


    Diesen Punkt halte ich einen ganz Wesentlichen, weil der gerade bei solchen Veranstaltungen doch oft zu sehr vernachlässigt wird.
    Konkret denke ich an die Prochrist-Woche 2006 zurück - ich war an einem Übertragungsort für die Gesamttechnik verantwortlich - als am letzten Abend ca. 100 Personen mehr als in der Halle zulässig (ca. 700) gekommen sind.
    Da waren dann alle froh, dass wir genau diesen Punkt vorher mit den Veranstaltern klar geregelt hatten und ein funktionierender Ordnungsdienst eingerichtet war...


    Gruß,
    Michael

  • chris2016


    "Das muss man nicht unbedingt so eng sehen.
    Haben dieses Jahr ProChrist mit 'ner 80 cm Schüssel und 100 m billigem Kabel erfolgreich durchgeführt. "


    Die ganze Sache hängt von mehreren Paramtern ab:
    - Empfangsfrequenz: Die Dämpfung des Kabels zwischen LNB und Receiver ist frequenzabhängig. Je höher die Frequenz, desto größer die Dämpfung.
    - Sendeleistung: der Veranstalter bezahlt für die Bandbreite und die Sendeleistung. Mehr Sendeleistung kostet logischerweise mehr Geld, da die Sendeleistung am Satelliten begrenzt ist.
    - Wetter: mit einer kleineren Schüssel hast Du wesentlich weniger Reserve bei schlechtem Wetter, man spricht von "Rain Fade". Extrem schlechtes Wetter - sende- oder empfangsseitig - kann zu Störung oder temporärem Ausfall von Bild und Ton führen.


    "Was sich allerdings als sinnvoll erwiesen hat, war einen Verstärker (~3€) in's Kabel zwischenzuschalten (der hilft aber auch nur, wenn der Pegel zu schwach wird. Bei zu schwacher Signalqualität schadet der eher). "
    Ist richtig, wenn das Signal zu stark im Rauschen verschwindet, verstärkt man nur das Rauschen. Der beste Verstärker ist eine gute und große Antenne.


    Das nur als Nachtrag, eigentlich war die Frage ja nach Sicherheit während der Veranstaltung. Mir fallen dazu noch die Bilder ein, als ein offenbar verwirrter Mann einen (oder waren es sogar mehrere) Gottesdienst(e) massiv gestört hat. Ein gutes und aufmerksames Ordnerteam mit durchsetzungsfähigen Leuten gibt einen guten Rückhalt, eventuell mit Funkgeräten ausgerüstet. Es sind ja Veranstaltungen, bei denen viele Leute zusammenkommen, die man noch nie gesehen hat und nicht einschätzen kann. Das Potential für Störungen schätze ich deutlich höher ein als bei einem "normalen" Gottesdienst.


    Gruß


    Elektrikus

    Wer amtliche Signaturen nachmacht oder verfälscht,
    oder nachgemachte oder verfälschte amtliche Signaturen in den Umlauf bringt
    wird mit Ohringer nicht unter 2 Jobs pro Woche bestraft.

  • N`abend zusammen,


    zum Thema zurück.
    Hier wurde nach Verantwortungen und Zuständigkeiten gefragt. Dazu schauen wir mal in die VStättVO. Hier steht in §38 Satz 1 geschrieben:
    <Zitat> Der Betreiber ist für die Sicherheit der Veranstaltung und die Einhaltung der Vorschriften verantwortlich. <Zitatende>
    Des weiteren finden wir in Satz 5 folgendes:
    <Zitat>Der Betreiber kann die Verpflichtungen nach den Absätzen 1 bis 4 durch schriftliche Vereinbarung auf den Veranstalter übertragen,
    wenn dieser oder dessen beauftragter Veranstaltungsleiter mit der Versammlungsstätte und deren Einrichtungen vertraut ist.
    Die Verantwortung des Betreibers bleibt unberührt. <Zitatende>
    Das heißt im Klartext: Der Betreiber, oder in eurem Fall Vermieter genannt, hat dafür Sorge zu tragen, daß alles "in geregelten Bahnen" also sicher abläuft. Wie er das regelt ist erstmal Ihm selbst überlassen. Er kann Euch also im Mietvertrag zu gewissen Dingen verplichten.
    Der Betreiber selber wird eine verantwortliche Person im Sinne der VStättVo nach §39 stellen, er selber (der Betreiber) hat seine Kopf haftungstechnisch aber immer in der Schlinge...


    So weit...


    Christoph