Microtipp

  • Hallo,


    nach langer Zeit möchte ich mal wieder etwas beisteuern.


    Ich habe nach langem zögern mir endlich eigen Mics für die abnahme von E-Gitarrenamps zugelegt.
    Bis dato hatte ich mir immer 2 C414 geborgt oder SM57 genutzt.


    Da unsere Kundschaft nicht die Zahlungskräftigste ist kam der Kauf 2er C414 leider nicht in frage.


    Also habe ich mich beim großen T umgesegen.
    (hoffe die Links sind OK, da T. ja "Hersteller" ist.)


    Zum test hatte ich:
    - das C414 (alterer Bauart, ca. 6...8 Jahre alt
    -http://www.thomann.de/de/the_t…_grossmembranmikrofon.htm
    -http://www.thomann.de/de/the_tbone_sc450_stereoset.htm


    Getestet wurde Sparache, später live natürlich gitarre.


    Ergebnis:


    erschreckend!


    Zwischen dem 414 und dem 1100er war kaum ein Unterschied zu hören.
    Das 1100er klang etwas offener, für Vocals gebrauchsfertiger.
    Die 450er klangen etwas präsenter (hohe Mitten), aber keinesfalls schlechter.
    Ich hab mich der durchsetzungskraft halber für die billigeren 450er entschieden und wurde nicht enttäuscht, man erhält einen klaren, unaufdringlichen, dennoch direkten Gitarrensound.
    Lowcut ist aber IMHO muss.
    Wer den 200Hz bereich etwas kräftiger bevorzugt, muss da was anheben, oder ein dynamisches mic mit an den Start bringen.
    Um günstig zu bleiben: http://www.thomann.de/de/the_tbone_mb85_beta.htm
    In Kombination sehr schlagkräftig und das zum quasi geschenkt Preis.
    Man kann das dyn. auch allein nutzen ist aber net so spritzig, eher RnR rauh. IMHO nicht mehr Zeitgemäß bei einiger Mugge.


    OK, soweit mein Beitrag zum Wohlergehen des Forums.
    Und wie immer würde ich mich über mehr solcher Berichte freuen, nicht nur über Probleme anderer :wink: .


    MfG



    ERICH

  • Hast du das 450er schon richtig im Live-Betrieb benutzt? Die haben nämlich schon fast Kugelcharakteristik in den Feedback-gefährdeten Bereichen. Bei Gitarristen, die auch nur ein klein wenig leiser spielen können, brauchste die nicht mehr hernehmen (es sei denn, du willst das Schlagzeug gleich mit dem Gitarrenmic mitnehmen ;)).


    Auch bei Aufnahmen wäre ich vorsichtig, wobei es bei Gitarre wahrscheinlich noch OK wäre. Ich war anfangs auch begeistert, aber nach mehrmaligen Hören einer Nummer, bei der ich den Gesang mit einem 450er aufgenommen hab, stellte sich so ein undefinierbarer Nerv-Effekt ein. Ich kann's nicht näher beschreiben, es war einfach nicht zu greifen. Es hat halt einfach genervt (und nein, das lag nicht am Sänger...zumindest nicht ausschließlich ;)).

    Ich mache keine Vorhersagen und werde das nie tun.

  • Hi,


    ich nochmal.
    Hab jetzt ein Festival mit 12 Bands (10 hab ich gemischt) hinter mir.
    Und muss sagen, das ich weiterhin nur positives berichten kann.
    Auch ein (derber) Sturtz eines Mics brachte es nicht zum schweigen/komisch klingen.


    Letzten Endes kann ich festhalten, das die Thomann Mics ab einem gewissen Bereich doch sehr brauchbar sind.
    Der ambitioniertere Gewerbeschein Inhaber holt sich die Dinger nat. von AH mit LD aufgedruckt, hatte schon ein paar mal Bands, Rider mit amtl. Mat, die mitgebrachten Side/FX Racks allesamt amtlich und dann 50%LD Mics im Bandeigenen Bestand.


    MfG



    ERICH

  • Zitat von "ERICH"

    Auch ein (derber) Sturtz eines Mics brachte es nicht zum schweigen...


    Das finde ich mal wirklich ein gutes Argument für ein Billigprodukt, denn das können verschiedene teure Zeitgenossen nicht von sich behaupten.

  • ich hab manchmal den eindruck, dass die großmembranen für metall nicht so ganz geeignet sind, da sie den sound sehr "voll" rüber bringen... da kommts mir immer so vor als wenn die gitarren dann alles noch mehr zufahren als sonst. hier finde ich es teilweise sogar vorteilhaft auf sm57 oder kopie umzusteigen.... (oder wie erich beides zu nutzen)

    dumm sterben kann jeder

  • Hi,


    ich habe mit den Mics eher gegenteiligen Eindruck.
    Vorweg: ich setze bei E.Gitarren immer einen Low Cut, egal welches Mic.
    Dynamische sind vom Klang her eher bedeckt und haben mehr Lowmids.
    Die Großmembran hat einen klaren, transarenten, griffigen Klang und bei Bedarf Low Mids per EQ/Kombination mit einem Dynamischen.


    Evtl. lags an der falschen Ausrichtung des Mikros, das es zu breiig wurde.
    Ich richte das Mic immer schräg aus die Mitte zwischen Dustcap und Sicke aus.
    weiter innen = mehr höhen, weiter außen = mehr low Mid.


    MfG



    ERICH