Renovierung / Aufbau eines Studios

  • Die Voraussetzungen:


    Wie viele wohl schon wissen haben wir nun endlich ein Objekt gekauft. Soweit so gut. Mein Lichttechniker ist sehr Musikbegeistert und kümmert sich oft um kleine unbekannte Talente und meinte er könne bei uns unter dem Objekt den Keller teilweise als Studio nutzen. Großartige Erfahrung scheint er mit dem Thema aber noch nicht zu haben und ich habe bisher auch selber nur kleinere eigene Technoproduktionen zum Spaß gemacht.
    So sah das aus


    Renovierung:


    Der für diesen Zweck nutzbare Bereicht hat ca. 40-50m², sehr viele Wände, die aber nicht tragend sind, also auch entfernt werden können. Der komplette Bereich hat bereits einen Estrich, der jedoch leider stark aufgerissen ist, anscheinend waren mal Leitungen unter diesem verlegt. Die Wände sind altes Mauerwerk/teilweise Sandstein, der ein wenig feucht ist. Die Außenwände haben Entlüftungsfenster die sehr undicht sind.


    Diverse Rundungen und Vorsprünge sind enthalten die gerne weiterhin sichtbar bleiben sollen, deshalb fand ich die Idee die Wände komplett mit Platten zu, zu machen nicht so schön.


    Seine Idee war die folgende:
    Boden: Dachverlattung mit Sand aufgefüllt und OSB Verlege Platten draufgespaxt.
    Wände: Mit Putz Spritzmaschine verkleiden.


    Ich habe mich die Tage mit einem befreundeten (früher gelernt) Betonchemiker unterhalten und die unteren Räume gegutachtet und er meinte das man am besten komplett Estrich reinleeren sollte. 5cm hoch und so den kompletten Boden bedecken. Nach hinten kommt ein Boden ohne festen Untergrund, den wir als Lagerfläche nutzen wollten, diesen könnte man damit dann gleich mit voll laufen lassen. (ca. 5-10cm unter dem vorderen Boden, müsste also noch mehr rein.
    Was kostet der Estrich ca. ?(Fläche sind knapp 100m², Material ca. 8m³)
    Laut seiner Ansicht sollte man die Fenster komplett zu machen und die Luft mit einem Ventilator mit Außenanschluss zirkulieren lassen.


    Kurz darauf hatte ich ein Gespräch mit einer Firma für Altbausanierungen. Diese meinte man könnte mit Sanierputz arbeiten, dies würde allerdings min. 10k kosten und währe keinesfalls eine Lösung für die Ewigkeit. Er sagte sofort, das es für ihn als Firma keinen Sinn machen würde, da er nichts garantieren kann. Man müsste es von außen machen, das es für ihn Sinn bringt, Beton aufbrechen, ebenfalls keine Lösung. Er meinte wir sollen die Wände abklopfen, Folie davor spannen, Verlattung anbringen und Rigips, bzw. anderes Plattenmaterial oder Panele anbringen, denke das währe die beste Lösung.


    Der Boden muss natürlich zuerst gemacht werden, Unebenheiten bis auf 5cm mit Schotter auffüllen und dann Estrich reinschütten.


    Eine Heizung muss instaliert werden, was aber klar sein sollte. Wahrscheinlich für das Studio 2-3 Heizkörper.


    Aufbau:
    Das Studio soll in 1-2 Räume gegliedert werden.
    Eine Gesangskabine von 3x2m wurde ganz klar gewünscht. Bei der Umsetzung des Fensters kam Plexiglas auf. Kann man das so machen? Weiterhin ein selbstgebauter Tisch von 3x1,5m direkt vor der Gesangskabine, so dass man gut reinschauen kann. Der Tisch bekommt eine passende Form so das man alle Geräte auf und unter dem Tisch gut erreichen kann.
    XLR und andere Buchsen in der Gesangskabine sollte selbstverständlich sein. Bisher sind einige Sänger und DJ´s an dem Vorhaben interesiert, eine komplette Band sollte man aber auch umsetzen können.
    Weiterhin braucht man in den Räumlichkeiten natürlich einen Tisch für einen DJ und noch einen weiteren Tisch um selber vielleicht wieder ab und zu sich der elektronischen Musik zu widmen.
    Eine kleine Sofaecke und Kühlschrank währen wohl vorteilhaft.


    In den kompletten unteren Räumen ist striktes Rauchverbot. Ich hoffe das lässt sich auch umsetzen wenn ich nicht anwesend bin.
    Eine Toilette sollte natürlich auch nicht fehlen.


    Stromanschluss/Beleuchtung:
    Beim Strombedarf sind wir uns ebenfalls noch unklar, wieviel Strom wir wohl benötigen.
    Ein Stromanschluss in der Gesangskabine sollte klar sein.
    Beleuchtung pro Raum einzeln schaltbar sowie auf einer anderen Sicherung als die Steckdosen.
    Was nimmt man am besten für die Beleuchtung? Die Vorsprünge wollten wir mit kleinen Par Kannen beleuchten. Diese wollten wir flexibel verkabelt, jedoch mit festem Schalter einbinden.
    Es müssen also unter anderem auch einige Meter Stromkabel verlegt werden.


    Geräte:


    Zum Anfang dachten wir an etwas günstigeres Equipment um die Kosten nicht zu hoch zu treiben. Die Verkablung vom/zum Mischpult wird natürlich sofort mit hochwertigem Kabel umgesetzt, so das man nur noch Umstecken braucht um wertigere Geräte einzubinden. (erster Punkt ist die Renovierung)
    PHONIC PHHB24 FW MK II HELIX BOARD


    Später werden auf jeden Fall nötig:
    Kopfhörer für die Gesangskabine
    Studio Monitore
    Mikrofone


    Der Mitschnitt erfolgt vorerst auf 2 Stereo Spuren direkt auf dem Laptop, letztendlich sollte man natürlich über HD Recording nachdenken, so das man die Spuren nachträglich noch bearbeiten kann.


    Mikrofone werden vorerst welche aus der Vermietung ihre Verwendung finden.


    Was sollte man weiteres für den Anfang einplanen?


    Zum Schluss:
    Vielen Dank für Tips und sinnvolle Anregungen zur Umsetzung des Projektes.
    Bilder kann ich die Tage nachreichen, weiß noch nicht genau wann ich es wieder dahin schaffe, spätestens nach dem Wochenede.

  • Ich denke in einem Studioforum wäre dieses Thema besser aufgehoben.
    Im Mischpulte & Effekte Brett ist jedenfalls am falschen Platz.


    Ich schiebe es mal zu Sonstiges (obwohl es auch da nicht 100% am richtign Platz ist)

  • Das sind ja wieder mal ganz viele verschiedene Punkte ...


    Grundsubstanz:
    - wenns Eigentum ist würde ich die feuchten Wände erstmal so sanieren, also von aussen abdichten und dämmen, das sie noch ein paar Jahre leben.
    - Fußboden sollte durchgehend Estrich werden, das kann man wohl so stehen lassen. (Dämmung im Studiobereich nicht vergessen! Bei Lagerfläche wird wohl wegen Bodenbelastbarkeit nichts so einfach möglich sein)
    - Heizung ist wieder die Frage - bei temporärer Nutzung ist vll ein Ölradiator o.ä. nicht verkehrt, ansonsten würde ich die kompl. Heiungsanlage überprüfen bzw. erweitern.
    - neue Fenster einbauen


    Studio:
    Gesangs"kabine" halte ich nicht für sinnvoll, wenn würde ich einen Aufnahme-Raum und einen Mischplatz mit Scheibe dazwischen realisieren.
    zzgl. Aufenthaltsmöglichkeit und WC (und wenns ne etage höher ist wirds wohl auch zu verkraften sein, oder?)
    Aufenthaltsecke ohne Tageslicht fänd ich wiederrum aber auch blöd.
    Beleuchtung für den Mischplatz sollte normalen Arbeitsplatzansprüchen entsprechen (Reflexions-, blendfrei, Mindesthelligkeit, etc). Nicht ausreichend entstörte Neonröhren die in die Elektronik einstreuen wären auch blöd.
    Dämpfung wäre die nächste Geschichte. Für den Aufnahmeraum ein Raum-In-Raum-System wenns Geld da ist. Verlattung auf die Aussenwände, aber entkoppelt, dazwischen Mineralfaser oder so was, dadrauf Rigips (wird wohl das einfachste). Decke vll abhängen und mit Akustikplatten bestücken. Kann halt schnell ins Geld gehen, je nachdem wie man die Sache anpackt. Aber über Studio- bzw. Akustikbau gibt es auch genug Abhandlungen ...


    Strom wird wohl nicht so wild werden, mit ner kleinen 32A vorgesicherten Unterverteilung solltest du wohl locker auskommen

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • als Mann vom Fach" weiß ich, das die baulichen Gegebenheiten nur schwer per Ferndiagnose zu klären sind.


    Starten wir mal mit folgendem:


    Wenn es gewerblich genutzte Räume sind, das im EG und damit dann auch das Kellertonstudio, dann gibts da schon mal die Genehmigungsfrage. Dazu gehört dann eine Nutzungsänderung, die Anforderungen an Belichtung, Belüftung und Temperierung, Mindestraumhöhe und Mindeestwärmedämmung der Aufenthaltsräume, und natürlich nicht zu vergessen Anforderungen an Brandschutz Flucht und Rettungswege.
    Aufenthalts und "Sozialräume" für Mitarbeiter hast du ja schon gelistet
    Dann kommen die Anforderungen baulicherseits.
    Wie das dann umgesetzt wird kommt danach.


    Ja, ich weiß, wo kein Kläger da kein Richter, deswegen gibt es ja gerade hier im Boad immer wieder das Schenkelklopfen, wenn man wieder einer was etwas "salopp" angeht.


    Gruß UweS.

    Gruß UweS.

  • Deep-House stimme ich voll zu. Hier im Ort mußte ein "Kellerstudio" seine edle Glaseingangstür durch eine Stahltür ersetzen, als die Bauabnahme kam....

  • es gibt ein Logic Forum wo einige schon beschrieben und erklärt haben
    wie ein Aufnahme Raum am besten zu verwirklichen ist.


    Mischpult: Würd ich gleich ein Digitales gebrauchtes Pult anschaffen.


    Großmembran Kondenser Mic: AKG C 4000 B günstig und gut.


    Abhöre: Kommt auf den Musikstil, an bei Elektronischer Music sollte unbedingt ein aktiver Sub dazu sonst mischt du viel zu Basslastig ab.
    Event 20/20 Bas Aktiv sind auch gute Monitore.


    Teure Kabel: wenn du zuviel Geld hast kannst ja welche kaufen.
    Unterschied wirst warscheinlich keinen hören ( hab ich schon selber getestet). Cordial und Neutrik reichen; eventuell Sommer.
    Außer du stellst dir ein SSL Pult und Avalon Geräte rein dann brauchst auch nicht bei den Kabel sparen.


    Rechner: Desktop( am besten Apple alter G4 dual). Laptop ist nicht unbedingt zu empfehlen da sind die Festplatten meistens zu langsam.
    Firewire Soundkarte mit mindestens 8 in 8 out.
    Logic oder Cubase (je nach Geschmack) als Soundprogramm un du bist für das meiste gerüstet

  • Da fällt mir nochwas auf: Du schreibst, dass du dir das Phonic-FW-Pult holst. Warum dann nur einen Stereomitschnitt auf das Laptop? Das Phonic-Pult ist nach meinen Infos nix anderes als eine Mehrkanalsoundkarte, die über ASIO oder CoreAudio betrieben werden kann und mehrspuraufnahmen ermöglicht. Des weiteren sollte zumindest diese Mini-Version von Cubase beiliegen, mit der man 8 Spuren gleichzeitig aufzeichnen kann.
    Und wofür brauchst du noch einen HD-Recorder? Du nimmst die Sachen per Phonic+Laptop auf und speicherst sie meinetwegen auf einer externen HDD. Mit Cubase/Nuendo/Logic kannst du dir dann alles so zurechtschieben, bearbeiten, schneiden, mit effekten zukleistern wie du das brauchst. Ggf. schickst du das Signal über das Helix wieder raus, durch dein Analog-Equipment und gehst dann wieder rein in den PC. Um dir aber analoges Outboardequipment zu ersparen empfehle ich dir ne UAD zu kaufen. Die gibts mittlerweile auch für Schlepptops und haben ordentlich Rechenpower mit richtig guten Plugins. (http://www.uaudio.com)
    Zurück zum HD-Recorder: Das einzige was ich dringenst empfehle ist, dass du einen Stereo-Recorder (MP3-Recorder, CD-Recorder, MD-Recorder, MC-Recorder oder halt 2 Spur HD-Recorder) als Backup-Recorder mitlaufen lässt, falls dir deine DAW abschmiert.


    Wenn du noch weitere Fragen zur Studiotechnik hast, empfehle ich dir mal homerecording.de. Da denke ich bist du in den Fragen Aufnahmetechnik, Bearbeiten, FX usw. in recht guten Händen ;)

  • Hallo Markus.
    Ich hatte den Beitrag mehrfach bearbeitet und mir langfristig neue Ideen gemacht und dann wohl ein paar Überlegungen stehen gelassen, die eigentlich durch eine neue Überlegung nicht mehr interesant währen.


    Das Firewire Pult hatte ich spontan gesehen und dachte das es keine alzu schlechte Idee währe, Recording und Mischer in einem.


    HD dachte ich nur dran, da ich kein Softwarefreak bin, wenig Lust die ganze Zeit mit der Maus regler zu schieben, das müsste schon komplett Hardware Oberfläche sein.

  • Jetzt mal was bautechnisches:


    Für den Boden könnte es gut sein, wie du schon sagtest, die groben Unebenheiten mit Schotter auszugleichen, dann für 50m² ca. 8-10 25Kg Säcke mit Ausgleichsmasse reinzugießen, wird super eben, dann etwa vefliesen und obendrauf einen Teppich werfen. Für die gewerbliche Nutzung der Räume eignen sich die Fliesen ganz gut. Der Teppich ist nicht fest installiert und kann somit jederzeit gereinigt werden. Ich habe schon mal eine ähnliche Lösung verwirklicht, es hat sich voll ausgezahlt. Unter die Ausgleichsmasse kann man z.B. die Bodenheizung legen.