• Zitat von "rockline"


    Wer darf überhaupt elektrische Geräte bei öffentlichen Veranstaltungen in Betrieb nehmen?


    Also Stecker in die Steckdose stecken?
    Meines Wissens gibts hier keine Beschränkung für den Bereich Veranstaltungen. Und wenn der Bauer seine Dreschmaschine einstecken darf und die Hausfrau ihren Föhn, warum darf der Bubi von der Garagenfirma nicht seinen Verstärker und sein Mischpult anschliessen? Solange er nicht an den Geräten rumbastelt....


    Zitat von "rockline"

    Darf ein gelernter Bäcker eine Firma für Veranstaltungstechnik eröffnen (ja das darf er), und dann entsprechende Aufbauten in der Öffentlichkeit in Betrieb nehmen?


    Kommt auf die Aufbauten drauf an. Im Bereich der fliegenden Bauten fangen die Gesetze an, davor sind das ja alles "nur" Verordnungen. Wer Verordnungen missachtet kann nicht belangt werden, nur wenn etwas passiert, ist er halt der Schuldige. Aber dann ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Der Krug geht also solange zum Brunnen, bis er bricht....

    Aber egal ob Bäcker oder Fachkraft - mir persönlich gehts hier nicht um Titel, sondern um die Ausführung des Handwerks. Inzwischen wird auch viel Murks von Fachkräften gemacht.


    Wie gesagt, nur stetige Kontrollen helfen gegen Schwarzfahrer in Bus und Bahn.
    Wer aber den Schwarzfahrern nur sagt, daß er im Falle eines Unfalls kein Versicherungsschutz hat und sonst nichts unternimmt, der braucht sich über die Menge der Schwarzfahrer dann nicht wundern....

  • Zitat von "rockline"

    Ich möchte doch nochmal grundsätzlich nach bisher geltendem recht wissen:


    Wir leben im Zeitalter der Deregulierung. Wenn etwas passiert ist, die Gerichte dann ihre Urteile gefällt haben und diese Urteile dann rechtskräftig sind - dann hat man für diesen konkreten Einzelfall Rechtssicherheit.


    Zitat von "rockline"

    Wer darf überhaupt elektrische Geräte bei öffentlichen Veranstaltungen in Betrieb nehmen?


    Die Inbetriebnahme ist nicht der Knackpunkt, aber in der Regel wird eine elektrische Anlage errichtet, die passiert bitteschön unter Aufsicht einer Elektrofachkraft, und hinterher wird besichtigt und geprüft.


    Wer bei seinem letzten Job Isolationswiderstand und Netzinnenwiderstand gemessen hat und darüber ein ordentliches Prüfprotokoll erstellt hat, darf den ersten Stein werfen.


    Zitat von "rockline"

    Wie sieht es mit der Haftung aus? Übernimmt ein Haftpflichtversicherer im Schadensfall bei nachweislich nicht vorhandenem Berufsabschluss des "Verantwortlichen" überhaupt den Versicherungsschutz?


    Berufsabschluss reicht nicht - Berufsausbildung, Berufspraxis und zeitnahe berufliche Tätigkeit heisst der Dreiklang.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "ADMIN"


    Im Moment hat ja ein Veranstalter, der ja (ggf. neben dem baurechtlichen Betreiber) erst mal in der Verkehrssicherungspflicht ist, kaum eine Chance, die Qualität seiner Erfüllungsgehilfen zu beurteilen. Wenn immer wieder moniert wird, dass die Veranstalter und die Agenturen immer nur auf den Preis schauen: Worauf sollen sie denn sonst schauen, der Preis ist doch in der Regel das Einzige, was sie noch verstehen.
    Woher soll ein Auftraggeber wissen, ob denn nun Firma A, B oder C sicherer arbeitet?


    Ist ja durchaus verständlich. Und es würde Sinn machen, wenn alle VT-Betriebe eine Art Qualitätsnote bekommen würden. Also etwa so wie der Energieausweis bei Waschmaschinen.
    Nur dann ist das auch vergleichbar. Aber das ist ja utopisch.


    So eine Zertifizierung kostet immer Geld - egal ob von einer VPLT-Tochter oder von unabhängigen Gremien. Und es muss ja regelmässig nachzertifiziert werden, eine 5 Jahre alte Zertifizierung sagt doch nur aus, daß die Firma damals gewisse Standards hatte. Und das kostet wieder. Es wird dann zum Marketingtool. Einige Firmen leisten sich das und einige (vermutlich die meisten) eben nicht. Heißt das, daß die nichtzertifizierten schlechter arbeiten? Nein. nicht grundsätzlich.


    Der Veranstalter weiß dann auch nicht, ob die Firma ohne Zertifikat deswegen schlechter ist.


    Zertifikate gibts ja z.B. auch in der Lebensmittelindustrie. Wer hat früher auf das CMA-Gütesiegel geachtet? Oder wer weiß dann wirklich, welche der vielen runden bunten Abzeichen auch ein gutes Gütesiegel ist und welches nicht mehr als ein Logo?


    Ich finde so etwas die verkehrte Herangehensweise an die Qualitätsproblematik. Eine Handvoll Veranstalter wird das Zertifikat interessieren, eine Handvoll Dienstleister wird sich zertifizieren lassen, aber die Masse wird weitermachen wie bisher....

  • Zitat von "klauston"

    Nun , wir hatten 2 Tote in Deutschland innerhalb weniger tage.
    ...
    Wäre sowas mit einer Zertifizierung zu verhindern gewesen????


    Vielleicht. Was genau geprüft wird, lässt sich aus dem SR 6.0 ja nicht ersehen (das ist nur bei ein paar betriebswirtschaftlichen Aspekten hinreichend präzise). Und die Frage ist auch, was passiert, wenn die Prüfer wieder weg sind.


    Aber ich bin mir recht sicher, dass er zumindest nicht geschadet hätte.


    Zitat

    Wie wären solche Unfälle überhaupt zu verhindern gewesen????


    Ich weiss jetzt auch nicht genau, was da passiert ist (eine entsprechende Anfrage hat die Pressestelle abgebügelt, Zitat aus dem Schreiben "Dass eine in einem Forum geführte Diskussion unter Informationsmangel leidet, dürfte allerdings als Begründung für ein "berechtigtes Interesse" nicht ausreichend sein." Da half auch der Hinweis nichts, dass mit einer solchen Diskussion künftige Unfälle reduziert werden könnten...)


    Die Sache riecht jedoch nach: Bei Wind ohne PSA in's Rigg gestiegen, um da schnell mal Sekundärsicherungen zu entfernen.


    Und wenn wir's genau nehmen: Auch mit PSA wäre das nicht zulässig gewesen, bei solchen Bühnen ist C1 oder zumindest D8+ zu verwenden, und das bitte mit einer Steuerung, wie sie für geführte Lasten nun mal sinnvoll und von der BG gefordert wird, also zumindest asynchrone Gruppenfahrt mit Unterlastabschaltung.


    Zitat

    Ich denke, man sollte einfach mal hergehen und die bestehenden Regeln, Normen und Gesetze deutlichst besser kontrollieren.


    Wir leben im Zeitalter der Deregulierung, das Stichwort ist "Vertrauensgesellschaft". Der Staat vertraut darauf, dass die Betreffenden es richtig machen, und er greift dann zu Sanktionen, wenn die Schutzziele nicht eingehalten wurden - wenn also etwas passiert ist.


    Nicht, dass ich das gut finden würde. Aber ich sehe keine reale Chance, das zu ändern. Zwei tote Techniker sind nichts, was die Politik bewegen wird, zumal sich weder die Medien groß dahinterklmmen, noch die Fälle dazu taugen, bestehende Ziele auch nur einer Partei durchzusetzen.


    Kurz: Das muss die Branche intern in den Griff bekommen, oder das Problem bleibt bestehen.

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  • Das ist doch nur wieder ein Stück Papier das man sich mit etwas Mühe und Investition zulegen kann, wie soviele Papiere die Nachweise über Fähigkeiten und Kenntnissen bestätigen. Es sagt aber im Endeffekt garnichts darüber aus ob sich derjenige der im Besitz dieses Papiers ist wirklich bei der Durchführung daran hält oder ob das seine Erfüllungsgehilfen tun. Wieviele Meister gibt es die vor Jahren gelernt haben bei denen der frisch ausgebildete Geselle nur mit dem Kopf schütteln kann wenn er seine gestrige Arbeitsweise begutachtet. Egal, er hat einen Meisterbrief. Wieviele frischgebackene gibt es die nur Wochen nach dem erhalt Ihrer Beurkundung genauso wie die letzten Jahre gewisse Sicherheitsvorschriften missachten weil das die Arbeit erleichtert und beschleunigt? Wieviele Firmen in Deutschland sind laut Papier Zertifiziert weil man dieses Papier einfach braucht um seine Waren noch an Kundschaft zu bekommen, wenn man hinter die Kulissen schaut ist vom Vorgehen nach Zertifizierung nichts zu sehen. Es ist doch immernoch so, Papier ist geduldig und ich halte nichts davon Personen oder Firmen nur anhand von vorgelegten Papieren zu bewerten. Dafür habe ich schon all zu oft Erfahrungen mit Titelträgern gemacht, ob dieses nun Techniker, Meister, Gesellen oder auch Ingenieure sind, bei denen sofort klar wurde, der Titel ist hart erarbeitet sagt aber leider wenig über die wirklichen Fähigkeiten der Person aus. Bei Firmen, gerade wenn sie auch noch größer sind zeigt die Erfahrung, es wird erworben was nötig ist um Kunden zu gewinnen oder halten. Das Personal ansich arbeitet dashalb keineswegs anderst als Personal kleinerer Firmen oder solcher die eben nicht Zertifiziert sind, ehr meißt im Gegenteil. Ich finde es z.B. sogar auffällig das bei größeren Firmen Trupps unterwegs sind die von Job zu Job tingeln, in Ihrer Routine ihre Arbeiten so schnell als möglich durchziehen weil der Termindruck groß ist, egal welche Vorschriften dabei auf der Strecke bleiben und die zu allem Übel dann auch noch aufgrund des Drucks dem Alkohol nicht abgeneigt sind, wärend des Gigs obwohl noch 2 Stunden ab zu bauen ist. In dem Fall aber ehr nebensächlich da die große Firma die dahinter steht über jeden Zweifel erhaben ist und zum Nachweis dafür alle nötigen Papiere hat.
    Alleine die Tatsache das Personalchefs inzwischen im Internet nach Ihren Bewerbern Googeln um Dinge zu lesen oder sehe die Sie sonst nicht erfahren würden, egal ob was dran ist oder nicht, zeigt doch das wir inzwischen nur noch davon bestimmt werden was irgendwo geschrieben steht. Was wirklich dahinter steckt, ob die Person trotz schlechter Zeugnisse evtl. ein weitaus besserer Mitarbeiter wäre ist doch inzwischen total egal. Hauptsache die Papiere stimmen, alles andere ist absolut unwichtig. Es ist traurig das Fähigkeiten und wirkliches Wissen oder können in unserer Gesellschaft keine Rolle mehr spielen wenn man nicht das entsprechende Papier dazu hat auf dem irgendjemand, meißt für gutes Geld, bestätigt das dem so ist.

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  • Mal ganz ehrlich, ich bin es von Österreich gewohnt, das bei den meisten mittleren bis größeren Veranstaltungen ( Dorffeste und Zeltfeste usw mal ausgenommen ) ein Statikbefund eines Ziviltechnikers Vorschrift ist und wirklich sehr oft auch eine Behördliche Abname erfolgt!!!!


    Zumindest in Niederösterreich, Wien , Oberösterreich und Salzburg .

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  • Zitat von "klauston"

    Mal ganz ehrlich, ich bin es von Österreich gewohnt, das bei den meisten mittleren bis größeren Veranstaltungen ( Dorffeste und Zeltfeste usw mal ausgenommen ) ein Statikbefund eines Ziviltechnikers Vorschrift ist und wirklich sehr oft auch eine Behördliche Abname erfolgt!!!!


    Zumindest in Niederösterreich, Wien , Oberösterreich und Salzburg .


    Auch hierzu die Frage, ist es hierbei Grundvorraussetzung das der Arbeitende bzw. dessen Firma anhand von Papieren abgenickt wird oder ist es wirklich so das die Arbeit hier begutachtet und abgenommen wird, was ja das eigentlich wichtige wäre.
    Ich kenne es ja meißt so das zuersteinmal die Papiere aller Mitarbeitenden gesichtet werden, gibt es hier schon Unstimmigkeiten hat man schon ein Problem. Die eigentlich geleistete Arbeit bzw. deren sicherheit rückt da schon meißt arg in den Hintergrund weil diejenigen die da kommen zwar lesen können aber meißt keine oder nur wenig Ahnung von der Materie haben. Ok, im großen wird das denke ich schon weit besser sein wie im kleinen.

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  • Im Normalfall kommt mal als Erstes der Statiker und schaut sich das wirklich genau an .
    Dann wird ein Bericht geschrieben, in dem die Mängel und etwaige Nachbesserungen stehen.
    Die sind ja dann haftbar, wenn sie Fehler machen!!!


    bei der anschließenden Komission werden die restlichen Dinge wie Notausgänge etc begutachtet und meist ist auch ein Elektrosachverständiger dabei, der sich schon auch die Verteiler etz ansieht.


    Ich mußte nicht erst einmal Verteiler von Firmen tauschen, die noch falsche FI drin hatten ( da gab es mal eine Firma nähe Wien, die war berühmt dafür )


    Sowas ist zwar nervig, aber OK

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  • Zitat von "klauston"

    Im Normalfall kommt mal als Erstes der Statiker (...)meist ist auch ein Elektrosachverständiger dabei(...)


    Ab welcher Veranstaltungsgröße ist denn das Pflicht?
    Kommen die automatisch oder ist das eher so eine freiwillige Selbstkontrolle durch den Veranstalter?

  • Im Normalfall bei allem was Stadtfest, Offentliche Gebäude, angemeldete ordentliche Veranstaltungen etc ist.


    Auch gerne ab 500 Personen.
    ist unterschiedlich.
    bei Firmenevents genauso wie bei Konzerten .


    bei allem was angemeldet ist, muß man mit magistrat oder BH ( vergleichbar mit Eurem Ordnungsamt ) rechnen.


    Leider gibt es auch noch genug Veranstaltungen, wo das nicht so ist.
    zeltfeste, Landdiscos, etc.
    Aber da dort immer wieder "Vorfälle" stattfinden, wird wohl auch da langsamer genauer geschaut. aber eben langsamer.

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  • Zitat von "Volker Holtmeyer"

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  • Zitat von "hasenfuß"

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    Fakt ist, es gibt sehr viel Material bei Procon das schon lang auf der Strasse ist und auch dementsprechend aussieht.
    Technisch einwandfrei bedeutet aber doch etwas anderes. Und da hat sich in dem Laden in den letzten 3 Jahren echt was getan.
    Die Movinglights sind sehr viel besser geworden, und an den Stromverteilern gab es noch nie wirklich was auszusetzen, meiner Meinung nach.
    Aber es muss doch auch klar sein, das wenn man Mac 2000er Profil bei einem Laden mietet der nen hohen Durchsatz bei der Vermietung hat, dann sehen die Eimer einfach entsprechend aus, und die sind halt auch im inneren abgerockt.
    Wenn ich das nicht will, muss ich z.B. VL 3500er Spots mieten.
    Sorry, aber diese Pauschalmeckern, weil das alle schon immer machen, geht mir auf den Keks.


    skyper: Stimmt, vielleicht sollte das ein neuer Zertifizierungspunkt werden. Ist ein trauriges Thema, aber letztendlich interessiert es den Kunden (für den das Siegel ja gemacht ist) auch nicht, und meist zahlen die ja auch nicht pünktlich.