Freilichtkinos

  • hi,


    neuerdings scheint es ja in jedem Dorf Freilichtkinos zu geben. Ich könnte mir vorstellen, das man da beim Rigging auch jede Menge Mist bauen kann, immerhin hat man ja eine ziemlich große Segelfläche...
    Weiß jemand von euch, wie die Leinwände gebaut werden?

  • wir haben letzte woche leinwand und projektionsturm gebaut. leider hab ich keine fotos, sah in der bauphase sehr eindrucksvoll aus...


    Die Statik stammt vom Bühnenmeister, alles war also oberamtlichst.
    die 8x6m-leinwand hing in einer 9x7m Prolyte 4punkt-traverse. groundsupport war ein 10x6x 6m (BxHxT) Gerüst mit allen möglichen Verstrebungen und Diagonalen. Dazu kamen kamen noch 3 Wassertanks á 1000l, insgesamt also ein gewicht von ca. 6 Tonnen.


    Der traversenrahmen lag unten auf 4 Rohren auf (er lag quasi in einer U-Schiene |__| ) und wurde seitlich an 4 Punkten mit Schellen am Gerüst verschraubt. Nach hinten wurde die Leinwand zusätzlich noch abgespannt. Und eine Erdung sollte man nicht vergessen.
    Das Hochziehen der Leinwand mit Jeep und Seilwinde war zwar etwas abenteuerlich, aber das Ding steht und bewegt sich keinen Millimeter. Außerhalb der Filmvorführung wird die halbe Leinwandfläche hochgeklappt (sonst hat man am nächsten Tag Grafitis auf der Leinwand...) sodaß man die meiste Zeit nur eine Fläche von 24m² im Wind hängen hat.
    Und selbst wenn es zum Orkan kommen sollte reißt zuerst die Aufhängung der Leinwand (wie heißen die Dinger eigentlich richtig? ich kenne dir nur als "Strapse") und somit ist ein Abheben des Gerüst fast ausgeschlossen.


    Ich habe mir zwar noch keine anderen leinwände genau angeschaut, aber unter diesem Gerüst würde ich jedezeit mein zelt aufbauen.


    Wer Lust hat: Nächstes Wochenende laufen noch 3 Filme:
    12.07 Year Of The Horse - Neil Young & Crazy Horse Live
    13.07 Sweet and Lowdown
    14.07 Vengo
    jeweils 22.30h


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tobias am 2002-07-09 13:46 ]</font>

    Die Wahrscheinlichkeit des Geschehens steht im umgekehrten Verhältnis zum Wunsch. (Murphy)

  • Zitat


    Tobias schrieb am 2002-07-09 13:45 :
    Und selbst wenn es zum Orkan kommen sollte reißt zuerst die Aufhängung der Leinwand (wie heißen die Dinger eigentlich richtig? ich kenne dir nur als "Strapse") und somit ist ein Abheben des Gerüst fast ausgeschlossen.


    Meinst Du die Gummiteile mit Kunstoffhaken an einer Seite?
    Die sind mir als Spannfix bekannt!
    Gibts in weiß und schwarz.
    Kosten nicht die Welt und sind eigentlich superpraktisch (auch z.B. für Kabel auf der 4-P-Truss zu sichern)...

  • jo, genau die meine ich. kann man für so ziemlich alles benutzen... Molton, Lastkabel und Farbfilterrollen zusammenbinden und als Gürtelersatz, wenn die hose rutscht...

    Die Wahrscheinlichkeit des Geschehens steht im umgekehrten Verhältnis zum Wunsch. (Murphy)

  • "Statik vom Bühnenmeister"...


    Genau, bitte nie etwas in der Art ohne Berechnung aufbauen. Ist bei so einer Leinwand gar nicht schwer. Muss man gegen kippen, gleiten und abheben rechnen und fertig. Wer so etwas "mal eben" der Nase nach auf dem Dorf aufbaut, gehoert weggeschlossen. Ich weiss nicht, ob alle vom Unwetter bei uns in Berlin gestern mitbekommen haben. Hier stehen momentan mitten in der Stadt einige Open-Air-Bühnen, die gehalten haben, da wohl alle Sicherheitsaspekte berücksichtigt wurden. Man darf Windlasten nie auf dei leichte Schulter nehmen, muss ich hier Oberlehrerhaft einfach noch mal drauf hinweisen. Bitte verzeiht :wink:

  • Wieso, ist doch völlig korrekt.
    Gibt leider immer noch zu viele lebensgefährliche Bastelbühnen und artverwandte bauliche Anlagen. Da kann man nicht oft genug drauf hinweisen.
    Apropos Berlin, hab vorhin die Bilder im Fernsehen gesehen. Hat ja mächtig gestürmt. So manche Bühne, die ich kenne, hätte das nicht überstanden.

  • Da stelle ich mir die Frage, ob eine Bühne solche Belastungen wie von 2 Tagen in Berlin überhaupt aushalten muss. Ich kann mir nur denken, dass ab einer gewissen Energie die Ausgeübt wird so ziemlich alles wegfliegt. Wenn man sich die Bilder von diesem fliegenden Sonnenschirm (die von der Erfrischungsgetränk-Hersteller) ansieht. Dann weiss man welche Kräfte da gewirkt haben. Irgendwann ist einfach alles was man tun kann auch getan. Ich erinnere mich, dass es hier in der Nähe bei einem solchen Open-Air Kino mal die komplette Leinwand zerfetzt hat.


    Auch denke ich, dass eine Leinwand von "nur 24 m²" schon reichlich Windangriffsfläche bietet. Die steht ja im Schlechtesten Falle direkt vor dem Wind. Ich würd mein Zelt nicht darunter aufbauen.


    Finelight

  • zu buehnen in berlin.


    in den anforderungen steht dann meist: "betrieb wird bei windstaerke 8 eingestellt". eigentlich verpflichtet man sich damit dazu, bei W8 schnell die Planen rauszunehmen, aber wer klettert dann noch da hoch...?