Grenzfläche-chor

  • Hi, ich habe des öfteren chöre abzunehmen. ich mache das gewöhnlich mittels stereo mikrofonie mit keulen und stützmics.
    häufig wäre es den Veranstaltern lieber keine mics auf der bühne zu haben.
    daher möchte ich mich mal an das thema Grenzfläche heranwagen. ich würde diese gern auf plexiglas rechtecke schrauben und von oben schräg über die bühne hängen(zweistück, je chorhälfte eine)
    hat das schonmal jemand gemacht? muss das plexiglas besondere abmessungen haben? ich geh mal von mindestens 10mm stärke aus, damit das auch solide ist. bekomme ich irgendwie einen resonanz bedingten peak bei bestimmten abmessungen(wellenlänge und deren vielfache...)
    wie sieht das aus mit der befestigung des plexiglases. vier ringösen zum fliegen und eine fräsung fürs safety? gibts in der hinsicht auch schon was amtliches zu kaufen?


    und kann man bezgl. weniger act auch die grenzfläche auf dem boden installieren?


    tut die Shure grenzfläche(91) gut, oder muss es da schon was besseres sein(crown..)
    gruß benny

    "...Wer den Durchfall hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen...!"

  • Ähm... ich kenne Gernzflächen ganz speziel als Bühnenmikros, aber eigendlich ehr vorne am Bühnenrand und nicht geflogen. Das Bata 91 ist glaube ich nicht wirklich das richtige hierfür. Hatte mal eines von shure für ein zwei Tage hier, hieß glaub ich MC 393c oder so und war wirklich gut und halt genau für die Bühnengrenzflache gedacht.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Hi, danke für die schnelle antwort.
    das mit dem fliegen ist schon üblich(bei chören) das hab ich schon gesehen, aber leider nicht genau auf die details geachtet. für mich wäre das eine gute lösung, da ich bei chören generell die lo´s recht stark betone und deshalb keine trittschall probleme hab. auf dem boden bin ich irgendwie nicht so glücklich. zu ungeschützt, trittschall, eigentlich im off- da der chor ja eher nach schräg oben singt. wenn du damit praxis erfahrung hast und mir die anordnung auf dem bühnenboden empfehlen kannst, dann werde ich das mal so versuchen beim nächsten mal. aber ich würde gerne nochmal einige stimmen hören, die das wirklich schonmal verglichen haben, bzw. oft mit chören/orchestern arbeiten.
    also jetzt nicht gegen dich, aber ich hab da noch ne gewisse unsicherheit rausgehört. trotzdem danke (ich geh jetzt mal auf die shure page und schau mir das mic mal an..)

    "...Wer den Durchfall hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen...!"

  • Also...


    1.) Was sind Grenzflächenmikrofone? Per Definition Mikrofone, die an den Raumbegrenzungsflächen (Boden, Wände, Decke) angebracht werden, also dort, wo die erste Reflektion stattfindet, die somit nicht aufgenommen wird. Dadurch wirkt der Raum größer.


    2.) "Eigentlich" haben PZMs (pressure zone microphones) eine Kugelcharakteristik (wird inzwischen auch anders angeboten), also bleibt nur AB-Mikrophonie mit den hinlänglich bekannten Problemen der Mittenbildung (Summenbildung).


    3.) Zwei "Kugel"-Mics mit 'ner Scheibe dazwischen nennt man "Jecklin-Scheibe", warum dafür nicht Mics verwenden, die eigentlich für PZM gedacht waren?


    Die Scheibe hat in etwa Kopfgröße, die Mics normalerweise etwa Ohrabstand (ein Schelm, wer "Kundstkopf" dabei denkt...)


    4.) Zu praktischen Erfahrungen: Ich habe oft Chöre mit PZMs links und rechts an der Wand aufgenommen. Herausgekommen sind typische AB-Aufnahmen (auf Kopfhörern toll, auf Lautsprechern wenig überzeugend).

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • hi, also du meinst jetzt beide auf eine plexiglasscheibe?
    ich dacht je ein PZM auf eine plexiglasscheibe und dann frontal rechts und links schräg über den chor. die plexiglasscheibe eben damit auch eine pressure zone entsteht. nur ist dann die größe der scheibe relevant für evtl. peaks oder die untere "grenzfrequenz" ???

    "...Wer den Durchfall hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen...!"

  • auf der shure HP gabs nix über das mc393.. ich such mal weiter...

    "...Wer den Durchfall hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen...!"

  • Also, es geht wohl um Aufnahme und nicht um Beschallung, wo man nen Gospelchor o.ä. gegen ne Rock'n'Roll-Kapelle verstärken muß? Also im Allgmeinen nimmt man da ein Hauptmikrofon, was sinnigerweise aus zwei Mics bzw. einem Stereo-Mic mit zwei Kapseln besteht, und ggfs. Stützmikrofonen, so wie Du es bisher gemacht hattest. Wenn die Keulen gut klingen (Sennheiser 416?) dann gut, aber eigentlich solltest du vor allem im Baßbereich durch AB mit Kugeln mehr Spaß haben. Und wenn es die Optik nicht so sehr stören soll, dann irgendwie von der Decke herunterlassen. So ein Stereo-Schienchen mit zwei schicken Schoepsen oder Neumännerns fällt doch kaum auf. Von beiden Firmen und anderen gibt es extra für solche Anwendungen unauffällige Varianten. Der Hammer: Neumann USM 69. Das hängt hier beim WDR im Sendesaal von der Decke, ist aber mit ner doch nicht so unauffälligen Konstruktion nach unten gecurvt. Manchmal hängen die hier auch so Kugelflächen und allen möglichen SchnickSchnack auf... hach ja. Wenn man das Geld hat...

  • Falls es um ne Beschallung gehen sollte, finde ich die AKG C921 zum Abhängen ganz praktisch, kaum zu sehen, allerdings schon etwas dünn im Klang. Klar tut das mit Schoepsen besser, aber wenns keiner zahlt...
    GUTE Zeit wünscht H.

  • Zitat von "Paddy"

    Also, es geht wohl um Aufnahme und nicht um Beschallung, wo man nen Gospelchor o.ä. gegen ne Rock'n'Roll-Kapelle verstärken muß? Also im Allgmeinen nimmt man da ein Hauptmikrofon, was sinnigerweise aus zwei Mics bzw. einem Stereo-Mic mit zwei Kapseln besteht, und ggfs. Stützmikrofonen, so wie Du es bisher gemacht hattest. Wenn die Keulen gut klingen (Sennheiser 416?) dann gut, aber eigentlich solltest du vor allem im Baßbereich durch AB mit Kugeln mehr Spaß haben. Und wenn es die Optik nicht so sehr stören soll, dann irgendwie von der Decke herunterlassen. So ein Stereo-Schienchen mit zwei schicken Schoepsen oder Neumännerns fällt doch kaum auf. Von beiden Firmen und anderen gibt es extra für solche Anwendungen unauffällige Varianten. Der Hammer: Neumann USM 69. Das hängt hier beim WDR im Sendesaal von der Decke, ist aber mit ner doch nicht so unauffälligen Konstruktion nach unten gecurvt. Manchmal hängen die hier auch so Kugelflächen und allen möglichen SchnickSchnack auf... hach ja. Wenn man das Geld hat...


    also ich mache sowohl recording als auch sänger wettstreit beschallung etc. via dezantrale beschallung, die sinniger weise einzeln aussteuerbar ist habe ich bisher immer sehr akzeptable pegel hinbekommen. habe auch schon viel lob und anerkennung eingesteckt. ja ich habe die sennheiser MKH´s. die sind echt sahne.
    so prinziepiell hat das hier quasi noch niemand gemacht mit den grenzflächen abhängen auf plexiglas?! ich meine es hätte vor längerer zeit mal nen thread damit gegeben, Aber die suchfunktion spuckt nix aus.


    also am geld für ein paar schoeps soll´s nicht liegen, aber gute kugeln, nieren achter und keulen hab ich eigentlich schon, nur die PZM hats mir halt angetan. ich glaube ich werd mir einfach mal so zwei crownies an den start holen und dann mit versch. großen Plexigläsern auschecken.
    kennt jemand ein ton ing. forum oder sowas, wo ich mit meinen problemen antraben kann?


    gruß benny und danke für eure bemühungen

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  • Zitat von "Benny"

    hi, also du meinst jetzt beide auf eine plexiglasscheibe?
    ich dacht je ein PZM auf eine plexiglasscheibe und dann frontal rechts und links schräg über den chor. die plexiglasscheibe eben damit auch eine pressure zone entsteht. nur ist dann die größe der scheibe relevant für evtl. peaks oder die untere "grenzfrequenz" ???


    Ein Bass geht bis etwa 100 Hz runter, die Wellenlänge beträgt dort 3,4 m. Normalerweise ist das Kantenmass der Fläche größer als die Wellenlänge...

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