• Eine Rock-Cover Truppe, die ich betreue, nutzt die L1 für ihre kleinen Kneipen-Gigs bis max. 100 Pax. Die haben 2 Stück davon und übertragen lediglich Gesänge, Keyboards und Kick. Außerdem sind sie sehr diszipliniert und spielen lautstärkemäßig an der untersten machbaren Kante. Und so, und nur so, kann man ein vernünftiges Ergebnis erzielen.
    Die von Dir beschriebene Situation ist damit schlicht nicht machbar!

    Ignoranz ist der Feind des Wissens!

  • Hallo Fans,


    ich hatte neulich den Fall, dass ein Kunde für einen Vortragsbereich ein L1 Compact System dabei hatte. Seine Idee war es, das Ding in die Ecke zu stellen und dann mit einem Funkmikrofon (in dem Fall ein Headset) einfach und günstig das Publikum beschallen zu können. Das L1 Compact nutzt die gleiche Technologie hat aber einen integrierten Bass mit Elektronik und kleiner Mischeinheit.


    Wie auch immer, es hat natürlich nicht in der gewünschten Lautstärke funktioniert! Jetzt kann man sagen, klar war ja auch ein Headset, aber mich stört einfach, dass da suggeriert wird: kauf das System und Du kannst ohne Grundwissen von Beschallung/ Mikrofonierung alles damit machen!


    Akustisch hat es mich ebenfalls nicht überzeugt; auch nicht als man dann gnädigerweise einen iPod angeschlossen hat um Hintergrundmusik laufen zu lassen. Und ich wage zu bezweifeln, dass es -wie im Film- über die Lautstärke eines lauten Instrumentes kommt. Das Ding kann gar nicht gscheid' laut! Was sollen die kleinen Speaker in der Röhre denn noch alles machen ...


    !! Allerdings: Für kleine Sachen, so in Schulungsräumen oder so, sicher nicht schlecht, weil es halt doch einfach zu bedienen und vor allem wenig zu transportieren ist. Falsch anschließen kann man es auch nicht ... es gibt sicher Dinge, da macht es Sinn, aber in der seriösen Beschallungswelt eher nicht ... was auch immer das ist :)

    sound pressure level

  • Ich mag bei Tobias immer die faire, objektive Bewertung des Materials… ! :)


    Hätte die Bose unten einen 15er oder zumindest einen 12er, wäre das vielleicht schon was… aber natürlich für Alleinunterhalter usw. und keine Rockband… :D

  • Zitat von "Grossmembran"

    ... es gibt sicher Dinge, da macht es Sinn, aber in der seriösen Beschallungswelt eher nicht ... was auch immer das ist :)


    nun ja, die "seriöse beschallungswelt" besteht ja keineswegs nur aus konzerten mit lauten bands.
    zur "seriösen beschallungswelt" gehören auch dinge wie sprachbeschallungen oder kleinere jazzkonzerte, wofür man diese box durchaus in einem professionellen rahmen einsetzen kann.
    wie ich immer erwähne habe ich oft ein problem mit marketingsprüchen dieses herstellers, aber ich habe schon oft mit den produkten gearbeitet und finde diese keineswegs grundsätzlich misslungen.


    im von dir erwähnten beispiel mit dem redner wäre vielleicht noch interessant zu wissen wie gross der saal war, den er damit beschallen wollte. ;)
    grundsätzlich kann man aber feststellen: nach solchen fehlschlägen holt sich der redner möglicherweise doch wieder professionellen rat ein 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Richtig. Es gibt mit Sicherheit Einsatzgebiete, bei denen solche alternativen Konzepte sehr gut funktionieren. Der Alleinunterhalter mit eigener Technik vor einer 50 – oder 100 – köpfigen Hochzeitsgesellschaft ist mit so etwas unter Umständen bestens bedient. Und der erzielt damit, wenn er gut ist, eine Tagesgage, von der manch ein 'seriöser Profi' hier nur träumen kann.


    Was mir dabei aber speziell bei Bose unangenehm aufstösst ist, dass es zu diesen Produkten nirgends technische Daten gibt. Erreichbare Schalldrücke, Frequenzgänge, Abstrahldiagramme über Frequenz – nichts, aber auch rein gar nichts, was sich irgendwie objektiv vergleichen ließe. Nicht mal in der Betriebsanleitung. Stattdessen stets nur "wir machen alles anders; und zwar viel besser; das müsst Ihr uns schon glauben".
    So verkaufe ich erfolgreich Bibeln, Wunderheilmittel, Vintage Röhren und sonstigen Glaubensbedarf an Musiker und Verzweifelte. Aber keine technischen Produkte/ Werkzeuge an Handwerker oder Techniker.


    An den Fragensteller: wie sieht das Lichtkonzept für diese Veranstaltung aus? Ich tippe auf zwei 9 Watt Energiesparlampen an Drähten L und R über der Bühne; vielleicht noch mit einem schönen Lampenschirm drumrum, auf dem 'Gucci' oder so was steht. Das ist der Beschallung in puncto Eignung, Großzügigkeit und Dimensionierung in etwa angemessen. :)


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo
    (p.s.: ich benutze bis heute hin und wieder Bose Boxen. Wenn ich weiß, was ich tue: warum auch nicht?)

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Ich bin einer der Bose L1 Anwender. In erster Linie betreue ich Präsentationen, Konferenzen, Modenschauen oder Gala-Veranstaltungen. Da hat das Bose-System auch sein Hauptanwendungsgebiet.


    Bei Rockmusik ist es völlig fehl am Platze. Dafür nutze ich, je nach Größe, Art der Musik und Besucherzahl, entweder die gute alte HK-T-Serie (3 Bässe pro Seite, darauf ein Doppel-12er Top) oder aber RCF 8003er Bässe mit ART 712 Tops.


    Was durchaus möglich ist, ist die Kombination der L1 Systeme (pro Seite 1 x L1 II mit B2 Bass) mit pro Seite einem RCF 8003er Subwoofer.


    Beispiel: Pro Jahr mache ich mehrfach die Technik für ein buntgemischtes Showprogramm in wechselnden Sporthallen. Dabei ist dann eine Galaband, ein paar Artisten, der ein oder andere Sänger, Moderatoren und Komiker. Das Durchschnittsalter der jeweils rund 500 Gäste liegt so zwischen 50 und 60 Jahren.


    In der Front setze ich pro Seite ein L1 II mit B2 Bass und einen RCF 8003 Sub ein. Der Sub kommt unter das Stangensystem, damit habe ich eine ordentliche Höhe. Das Signal geht zum RCF Sub, dort wird bei 80 Hz getrennt und an das Bose-Stangensystem übergeben. Der Doppel-Zehner B2 übernimmt dann das Signal bis 200 Hz, den Rest bekommen die Breitbänder. Dazu kommen dann noch ein bis 2 Delaylines (abhängig von der Hallenlänge; im Regelfall pro Line 2 ART 310). Als Monitore dienen ebenfalls ART 310er.


    Bis vor 2 Jahren haben wir immer 2 RCF ART 712 im Truss geflogen, dazu kamen 2 310er als Nearfill und 2 310er als Sidefill. Diese mussten natürlich laufzeittechnisch angepasst werden (Alternativ: HK VT 112 im Truss, VT 108 als Fills). Das alles kann ich mir jetzt sparen. Je nach Hallenbreite verzichten wir sogar auf die Fronttruss und beleuchten die Bühne von den Seiten über mehrere Profilscheinwerfer.


    Also: Sinnvolle Anwendungen gibt es für die Bose L1 Systeme auf jeden Fall (ich möchte sie nicht mehr missen), aber "auf die Fresse Musik" gehört definitiv nicht dazu!

    Modenschauen, Industrie, Event + Gala

  • Zitat von "billbo"


    "wir machen alles anders; und zwar viel besser; das müsst Ihr uns schon glauben".


    Zitat von "Ein nicht ganz unbedeutender Autohersteller"


    "Das Beste. Oder nichts".


    :wink:

    Zitat von "billbo"


    So verkaufe ich erfolgreich Bibeln,... Aber keine technischen Produkte/ Werkzeuge an Handwerker oder Techniker


    Scheint Dir die Variante über mondscheingenerierte Wattzahlen/Durchmesser Schwingspule/Anzahl der Bauteile auf der Weiche/etc. sinnvoller? :wink:

  • Tja, jeder Marketingfuzzi müht sich halt nach Kräften... und sucht mehr oder weniger phantasievoll/ erfolgreich/ verzweifelt nach seiner Zielgruppe. Die Welt ist schlecht, und ich bin Teil von ihr. :D


    Aber gerade deshalb möchte ich mir über Anzahl der Sitzplätze, erlaubte Zuladung und Anhängelast, Motorleistung, Verbrauch, Höchstgeschwindigkeit, Versicherungsklasse, Gesamtkosten pro km und ähnlich unwichtigen Kram schon ein vergleichendes Bild machen können, falls ich mal 'das Beste' (oder halt irgendwas anderes) anzuschaffen beabsichtige. Zielgruppenmäßig falle ich damit allerdings heutzutage wohl eher unter die Rubrik 'hau ab, du unbequemer, nerviger Dre..s.ck'.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "AMLB"


    Bis vor 2 Jahren haben wir immer 2 RCF ART 712 im Truss geflogen, dazu kamen 2 310er als Nearfill und 2 310er als Sidefill. Diese mussten natürlich laufzeittechnisch angepasst werden (Alternativ: HK VT 112 im Truss, VT 108 als Fills). Das alles kann ich mir jetzt sparen. Je nach Hallenbreite verzichten wir sogar auf die Fronttruss und beleuchten die Bühne von den Seiten über mehrere Profilscheinwerfer.


    Das klingt interessant. Habe die L1 schon oft gehört und fand sie teils gut, teils beeindruckend gut.
    Immer vermisst habe ich einen vernünftigen Bass. Ja und bis 500er Leute ist ja nicht gerade wenig.
    Frage: Gefällt dir auch der Sound besser mit den Stäbchen als mit der alten Lösung..... oder is'ts "NUR"wegen dem Aufwand?

  • Mehr Pegel, den ich aber bei diesen Anwendungen nicht brauche, ist mit den RCF möglich. Eine gleichmäßigere Verteilung ist mit den Bose-Stäbchen gegeben. Außerdem klingen sie nicht so aufdringlich wie ein typischer PA-Lautsprecher, eher hifimäßig.


    Auch bei typischen Hochzeiten (50 - 100 Gäste, Hotelsaal) machen sie eine gute Figur. Klar ist, dass hier auch kein Techno-Level möglich ist, aber auf einer Hochzeit ist der auch zumeist nicht gewünscht.


    Bei Konferenzen bis 200 Teilnehmern stelle ich nur noch 2 Säulen mit je einem B1-Bass (das ist der kleine Doppel-5er). Damit habe ich den ganzen Saal gleichmäßig und unaufdringlich beschallt. Vorher habe ich 6 - 8 HK VT 108 auf Stativen verteilt und doch nicht die Gleichmäßigkeit der Bose-Stäbchen erreicht.


    Seit dem Einsatz der Bose-Systeme gibt´s auch gar keine Lautstärke-Beschwerden mehr, ob bei Konferenzen, Galaveranstaltungen, Modenschauen oder Autopräsentationen.


    Außerdem kommt man oft mit Kunden, Gästen bzw. Teilnehmern ins Gespräch, da "Bose ja auch in ihrem Porsche verbaut ist". Die in PA-Fachkreisen sehr um strittene Firma BOSE ist im Privatkundenkreis sehr hoch angesehen.


    Also nutze ich doch diese ganzen Vorteile: extrem hohe Akzeptanz, leichter Aufbau > wenig Aufwand!



    Mich interessieren nicht die technischen Daten, sondern einzig das Ergebnis.
    Als ich vor 20 Jahren meine Firma gegründet habe, wollte ich auch den besten Klang und modernste Technik haben, auch mit zum Teil sehr hohem Aufwand. Heutzutage ist es mir viel lieber mit einem Berlingo statt einem Sprinter zum Job zu fahren und nach dem Job schon wieder daheim zu sein, statt - wie früher - noch Boxen in den Sprinter zu laden.


    Alle Anwender, die in erster Linie Rockkonzerte und größere Parties beschallen, sollten sich lieber nach anderen Systeme umschauen. Aber für den "feinen" Sektor, in dem ich fast ausschließlich arbeite, sind die Bose-Stäbchen echt den Preis wert.

    Modenschauen, Industrie, Event + Gala

  • Zitat von "AMLB"


    Die in PA-Fachkreisen sehr um strittene Firma BOSE...


    Ist das so?
    Oder soll das suggeriert werden?


    Fakt ist, das die 802/402/L1 Produkte kaufmännisch einen geringen Wertverlust produzieren.
    Und sie bringen nutzungsseitig eine, verglichen mit anderen Produkten, hohe Fehlertoleranz mit.

  • Das sehe ich genauso! Vor knapp 20 Jahren hatte ich auch ein Rudel 802er mit dem entsprechenden Controller. Sie liefen sehr zuverlässig, jedoch brauchte ich für meine Anwendungen zumeist stärkeres (lauteres) Material. Da habe ich die Bose-802er wieder verkauft :( - nahezu ohne Wertverlust - und in die HK T-Serie investiert. Laut und damals sehr angesehen. Aber auch sackschwer! Diese Serie habe ich übrigens heute immer noch. Sie kommt bei Rockkonzerten, Zeltparties und Karneval zum Einsatz (fast unkaputtbar und laut).


    Zurück zur L1:


    Im letzten Jahr waren die Künstler häufig sehr reserviert, als sie im Veranstaltungssaal die Bose-Stäbchen sahen. Nach den Konzerten bzw. Einlagen war die Skepsis jedoch verflogen.
    Jedoch kommt immer wieder mal die Aussage, dass - "wenn es denn richtig laut wird" - die Anlage nicht reicht wird. RICHTIG! Dafür ist sie nicht gebaut!



    "Da stell ich dann lieber 4 potente Tops, 4 Subs und 2 Infills hin. Das hat dann mehr Reserven!", ist oft die Aussage von jungen Kollegen.
    Für mich ist die Veranstaltungstechnik jedoch kein Hobby, sondern der Broterwerb für meine Familie und mich! Deshalb versuche ich den Equipmentaufwand so klein wie möglich, das Equipment selber so leicht und kompakt wie möglich und den Auf-Abbau so schnell wie möglich zu halten!


    Damit spare ich Kosten (Logistik, Personal), Zeit und Kraft!


    Man kann für eine Gala ein Schlagzeug mit 10 Mikrofonen abnehmen, oft reichen aber auch 3 oder 4. Kein Zuschauer wird den Unterschied merken. Wenn es jedoch zu laut oder schrill ist (oder gar Rückkopplungen entstehen), merkt es jeder! Bei meinen Anwendungen ist die Sprachverständlichkeit das Maß der Dinge.


    Besser wird es immer gehen, gut und routiniert mache ich es aber auf jeden Fall.


    Und zu dieser Philosophie passen die Bose-Stäbchen ideal!

    Modenschauen, Industrie, Event + Gala

  • Zitat von "AMLB"


    Bei meinen Anwendungen ist die Sprachverständlichkeit das Maß der Dinge.


    Sprachverständlichkeit ist immer das Mass der Dinge...
    Ob als gesprochenes Wort im Inhalt einer Rede oder als Gesang als Inhalt eines Liedes.


    Nur scheint das irgendwie nicht mehr so gefragt zu sein...

  • Zitat von "Mechwerkandi"


    Sprachverständlichkeit ist immer das Mass der Dinge...
    Ob als gesprochenes Wort im Inhalt einer Rede oder als Gesang als Inhalt eines Liedes.


    Nur scheint das irgendwie nicht mehr so gefragt zu sein...


    das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen. wie kommt es zu dieser aussage?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Der Begriff Sprachverständlichkeit lässt sich dabei aber natürlich bei Bedarf auch sehr schön als so 'ne Art Universal - Nebelkerze einsetzen.


    Vor 500 andächtig lauschenden Senioren in Abendgarderobe bedeutet das: es muss sauber, angenehm, verzerrungsarm klingen, einwandfrei (zu)ortbar sein, und keine sonstigen Signalartefakte egal welcher Art dürfen dabei das gesungene/ gesprochene Wort überdecken.
    Vor 500 lautstark feiernden Mitgröhlpunk – Rockfans bedeutet das: im Prinzip genau das gleiche. Allerdings im Schnitt 20 – 30 dB lauter. Das heißt: mit mindestens der einhundertfachen, u. U. auch der eintausendfachen(!) Schallleistung.


    Und da können Zahlen durchaus dazu geeignet sein dem, der sie zu lesen weiß, eine Vorstellung davon zu vermitteln, was geht und was nicht. Ein Schelm, wer da (selbst auf Nachfrage) vorsichtshalber ganz einfach überhaupt keine preisgibt. Und stattdessen lieber was von 'Revolution im Lautsprecherbau' erzählt. :roll:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "wora"


    das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen. wie kommt es zu dieser aussage?


    Durch den wiederholten Besuch von Veranstaltungen... :wink:


    Es gibt bemerkenswerterweise noch mehr Hersteller, die sich in ähnlicher Weise einen selbstdefinierten Qualitätsanspruch, eine Hochpreispolitik und ein exclusives Vertriebssystem auf die Fahnen geschrieben haben.
    Apple, Tupper, Vorwerk fallen mir just so ein...

  • Zitat von "wora"

    diagramme bleiben sie uns zwar immer noch schuldig, aber immerhin gibt es da ein paar aussagekräftige daten wie z.b. "max. SPL 113db


    Einfach die pdf anklicken.

  • Zitat von "wora"

    nun ja, ganz so schlimm ist es dann auch nicht:MA12 Daten
    diagramme bleiben sie uns zwar immer noch schuldig, aber immerhin gibt es da ein paar aussagekräftige daten wie z.b. "max. SPL 113dB" :wink:

    Ah, die 'Pro' Version.
    Und, wer hätte es gedacht: hoppla, da fehlen doch irgendwie 20 - 30 dB :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."