Der "Druckempfängerthread"

  • da fällt mir nochwas ein zum thema kugeln im livebetrieb:
    vor wenigen jahren wurde von DPA in einer werbekampagne mal ein kugel-mikro für OH anwendungen angepriesen.
    nutzt das jemand?
    welche erfahrungswerte gibt es hier?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • @ dirtyharry


    Ich bezweifle nicht im geringsten, dass Du ein vernünftiges Ergebnis hattest. Ich werde unbedingt ein paar eigene Versuche dazu machen, da ich die Mikros wirklich gut finde. Was mich ein bisschen wundert ist:


    Das Mikro zeigt in der von Dir beschriebenen Position vom Gesicht des Musikers weg. Von der Nasenatmung sollte zumindest der mittelfrequente Anteil mehr bedämpft sein als bei der Kugel.


    Für den von Dir beschriebenen Effekt gibt es meines Erachtens nur zwei plausible Erklärungen.
    Entweder handelt es sich bei dem unerwünschten Anteil um einen Naheffektanteil, dann sollte er sich mit einem in Frequenz, Betrag und Flankensteilheit regelbaren Kuhschwanz normalisieren lassen.
    Oder der erreichte Nutzpegel aus dem Instrument ist trotz akustischer Dämpfung im Verhältnis zum Störgeräusch kleiner als bei der Kugel dadurch, dass Position und Winkel mit dem Klettband einfach zu wenig Instrument hergibt. Ich könnte mir vorstellen, dass der Hersteller das Klettband für Kunden dazugelegt hat, die an der originalen Klemme bemängelt haben, dass sie zu viel "aufträgt". Wenn man sich die Instrumentenhalter anderer Hersteller anschaut, zielen die eigentlich alle mehr auf das Instrument.


    Ich werde das nochmals mit dem ursprünglichen AT-Clip testen.


    Ah, gerade wegen Überschneidung erst gesehen:

    Zitat von "wora"


    habt ihr auch versucht, die kapseln UNTER die saiten zu bekommen?
    ich könnte mir vorstellen, das dieses problem dann geringer in erscheinung tritt


    Das könnte wirklich die Idee für ein günstigeres Verhältnis "Instrument zu Atmung" sein.

  • @ guma
    so, habe eben mal nen "Rüsseltest" Niere vs. Kugel gemacht, da die Umrüstung schon ne Weile her ist. 2 x ATM350, beide ohne welche Halterung auch immer, Abstand ca. 20cm, Bassabsenkung am Mikrofon aktiviert, EQ flat, einmal ohne Windschutz, dann mit Standart Windschutz vom Clip, schließlich der "fette" Windschutz welcher im Lieferumfang der Kugelkapsel enthalten ist.
    Niere: egal mit welchem Windschutz, Windgeräusche bei etwas kräftigerem ausatmen jederzeit hörbar, auch seitlich und bei 180 Grad Drehung. Wird bei 30cm mit grossem Windschutz besser, bei 40cm akzeptabel. Ohne EQ-Eingriffe wie von Dir beschrieben schwer in den Griff zu kriegen.
    Kugel: selbst mit kleinem Windschutz akzeptabel, wäre durch HPF am Pult in den Griff zu kriegen. Mit grossem Windschutz absolut clean, ohne Windschutz wie Niere mit grossem.
    Test mit Kopfhörer und analog-Nase, da jetzt wissenschaftliche Bedingungen mit Ventilator und Analyser herzustellen bin ich zu faul.
    Es ist ja auch nicht so, dass nun jeder Geiger so "rüsseln" würde, aber einer im Ensemble reicht schon...


    Das Mikro unter den Saiten zu positionieren wird schwierig, da der Schaumstoff ab Vorderkante Klett 4cm aufträgt, da wirds etwas eng. Oben stört es nicht wenn der Schaumstoff 1 bis 2cm über den Steg ragt, die Feinstimmmechaniken liegen frei und das Gefummel wird weniger. Der Nutzpegel ist absolut ausreichend und der "Wellblecheffekt" mit moderaten EQ-Eingriffen zu bändigen.
    Und nun geh ich packen.
    Sonnige Grüße,
    Harry

  • ich hab das mikro mit der klett-halterung immer ohne den popschutz installiert, das ging bisher problemlos.
    allerdings gebe ich zu, das ich erst zwei einsätze mit dieser klett-halterung hatte.


    jesses, da hast du aber einen schweren schnaufer erwischt... :shock:
    gäbe es nicht auch andere möglichkeiten, das mikro von der anströmenden atemluft zu schützen? ich denke da z.b. an eine kleine konstruktion mit einer art kleinem windschild aus pappe hinter dem mikro (natürlich so klein wie möglich)...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora:
    Nun, wozu mit Pappe etc. basteln wenns so geht...wär mir zu viel Gefummel.
    guma:
    Ich könnte da eine attraktive Instrumentalistin mit durchaus wohlgeformter Nase anbieten, bei der das 100%-ig zu Windgeräuschen kommen wird, oder am Wochenende ne Statistik aufstellen, wieviele der Nasen zu stärkeren Luftströmungungen neigen ;)
    Spaß beiseite, ich geh da lieber auf Nummer sicher bevor ich wegen sowas das Orchester stören muss.
    GUTE Zeit wünscht
    Harry

  • Das lustige ist, ich kenn Atem und Nebengeräusche definitiv auch von Kugel


    Und bei uns war die Kugel ( konkret dpa mit Gummiviolinenhalter ) immer brav unterhalb des Steges montiert.

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  • Zitat von "guma"

    Der Herr vom Klangkrankenhaus empfiehlt hierzu wegen der Klangneutralität gerne Kugelmikrofone. :D

    Falls du mich meinst: Dynamische Kugelmikros vor Bassamps bzw. den Lautsprecherkisten (früher hatten Bass-Röhrenamps nämlich keinen DI-Out ... und ich spielte viele Jahre in meiner "wilden Zeit" wöchentlich mit einen MusicMan HD-130) funktionieren völlig problemlos. Ich habe das über 20 Jahre so gemacht und hatte niemals Probleme mit Feedbacks trotz manchmal recht beengten Bühnen (Stadfeste, Zelte ...).
    Bei Bass wird es erheblich trockener als mit Nierenmics und bei einem vernünftig eingestellen/klingenden Gitarrenamp (also nicht diese Modeler-Kacke) braucht man kaum filtern. Heute hab ich mehrere Amps mit DI-Out (man wird halt bequem ...).

  • Naja, Kugel Mikros am bass auf einer Live Bühne, speziell mit Schlagzeug und Brtatgitarren daneben und eventuell lautem Monitoring machen ja wirklich Sinn.
    So spart man sich wenigstens die Athmos :D

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  • Zitat von "klauston"

    Naja, Kugel Mikros am bass auf einer Live Bühne, speziell mit Schlagzeug und Brtatgitarren daneben und eventuell lautem Monitoring machen ja wirklich Sinn.

    Bis auf das laute Monitoring (keiner in der Band war taub !) hatten wir alles dabei ... und es funktionierte tadellos. Natürlich mußt du das Mikro sehr dicht an die Lautsprecher plazieren (was bei Kugelmikros klanglich völlig problemlos möglich ist - aber das sollte ich dir doch nicht hier noch erklären müssen, oder doch ??).
    Der Gewinn bezüglich Feedbackrisiko im Vergleich zu Nierenmikros ist bei derart geringem Abstand und den dort herrschenden Pegeln praktisch bedeutungslos. Bei Gesangsmikros mit Kugelquarakteristik hättest du recht ... bei der Abnahme von Bassamps liegst du daneben.


    Und: Ein gutes Kugelmikro ist einem guten Nierenmikro mit vergleichbarer Wandlerqualität klanglich praktisch immer überlegen (dies hat physikalische Gründe, die mit ein wenig Wissen über die Übertragungseigenschaften von Druck- und Druckgradientenempfängern sehr offensichtlich sind).
    Ich weiß, das hier öfter (wie beim Thema "Großmembran" :D) auch von "Profis" (d.h. die damit Geld verdienen, was aber keine Garantie für Allwissenheit ist !) häufig richtiger Blödsinn gepostet wird ... ein Grund ist wohl, um alle hier regelmässig daran zu erinnern, wie großartig man sich doch in allen Dingen auskennt. :?


    Versteh' mich nicht falsch: Natürlich kannst du (und sollst du auch !) genau die Mikrofone einsetzen, von denen du glaubst, daß sie suppa-duppa-geeignet sind (ich tue das schließlich auch). Aber deine arrogante und bei genauerer Betrachtung unqualifizierte Bemerkung über eine durchaus sinnvolle Empfehlung finde ich schon unverschämt.

  • Zitat

    Und: Ein gutes Kugelmikro ist einem guten Nierenmikro mit vergleichbarer Wandlerqualität klanglich praktisch immer überlegen (dies hat physikalische Gründe, die mit ein wenig Wissen über die Übertragungseigenschaften von Druck- und Druckgradientenempfängern sehr offensichtlich sind).
    Ich weiß, das hier öfter (wie beim Thema "Großmembran" ) auch von "Profis" (d.h. die damit Geld verdienen, was aber keine Garantie für Allwissenheit ist !) häufig richtiger Blödsinn gepostet wird ... ein Grund ist wohl, um alle hier regelmässig daran zu erinnern, wie großartig man sich doch in allen Dingen auskennt.


    Versteh' mich nicht falsch: Natürlich kannst du (und sollst du auch !) genau die Mikrofone einsetzen, von denen du glaubst, daß sie suppa-duppa-geeignet sind (ich tue das schließlich auch). Aber deine arrogante und bei genauerer Betrachtung unqualifizierte Bemerkung über eine durchaus sinnvolle Empfehlung finde ich schon unverschämt.


    Ich könnte jetzt auch Deine Antwort als unverschämt betrachten, und bei genauer Überlegung werd ich das wohl dann auch tun.


    Ich traue mich zu sagen, ich hab genug mit Mikros herumexperimentiert und mir die auch im Kanal genau angehört.
    ICH würde eine Kugel für einen Bass nicht verwenden.


    Und wenn Du auf mein Posting so aufgehst , das Du das als arrogant und unqualifiziert siehst , dann empfehle ich Dir mal, lehne Dich zurück, gehe in Dich, trink gewaltfreien Gurkentee und leg auch den Weihnachtsstress ab
    Und wenn Du Stress mit Deiner Holden hast, lass den nicht an mir aus.


    Schönen Abend noch

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  • Zitat von "klauston"

    Ich traue mich zu sagen, ich hab genug mit Mikros herumexperimentiert und mir die auch im Kanal genau angehört.

    Fein ... ich habe auch bereits mit etlichen Mikros gearbeitet. Und wer ist jetzt toller ? :wink:


    Zitat von "klauston"

    ICH würde eine Kugel für einen Bass nicht verwenden.

    Das mußt du ja auch nicht, aber ich weiß, das es funktioniert (und zwar aus eigener praktischer Erfahrung in unterschiedlichsten Locations und auf echten Schweinebühnen. Ich bin halt sehr experimentierfreudig.


    Zitat von "klauston"

    ... gehe in Dich, trink gewaltfreien Gurkentee und leg auch den Weihnachtsstress ab ...

    Ich trinke gerade Earl-Grey.


    Eine schöne Vorweihnachtszeit :)

  • Zitat von "Sand-Klinik"

    klauston hat geschrieben:
    Ich traue mich zu sagen, ich hab genug mit Mikros herumexperimentiert und mir die auch im Kanal genau angehört.
    Fein ... ich habe auch bereits mit etlichen Mikros gearbeitet. Und wer ist jetzt toller ?


    Ich lass Dir gerne den Vortritt.

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  • Zitat von "Sound-Klinik"

    Das mußt du ja auch nicht, aber ich weiß, das es funktioniert (und zwar aus eigener praktischer Erfahrung in unterschiedlichsten Locations und auf echten Schweinebühnen. Ich bin halt sehr experimentierfreudig.


    Und ist es klanglich besser, und in irgendeiner art besser als über D.I ?

  • Das sind fast Alle Mikros am Bass meiner Meinung nach.


    bei Kugel stellt sich für mich halt die Frage, wie Laut sind die Umgebungsgeräusche und wie stark sind die dann drin in dem Kanal.
    Ich habe ja auch nirgendwo behauptet, das es nicht geht, die Frage ist ja nur, wie gut geht es auf lauten Bühnen.


    Für mich sind Mic Signale vom bass meist die Haupt Signale, DI verwende ich eher als Backup oder Pre FX, wenn nötig

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  • Zitat von "klauston"


    bei Kugel stellt sich für mich halt die Frage, wie Laut sind die Umgebungsgeräusche und wie stark sind die dann drin in dem Kanal.
    Ich habe ja auch nirgendwo behauptet, das es nicht geht, die Frage ist ja nur, wie gut geht es auf lauten Bühnen.


    Deswegen ja auch meine Frage. Ich hab's noch nie ausprobiert, ich sehe ja schon das erste Problem mit Monitoring und Side F.
    Aber gut jeder wie er will :D

  • Ich sehe primär nicht so das Problem wegen Feedback, eher wegen Übersprechen.

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  • Zitat von "Bobson"

    Und ist es klanglich besser, und in irgendeiner art besser als über D.I ?

    Lies mal den ersten Post ... es ging hierbei um (Röhren-) Bassamps ohne DI-Out (diese gab es früher nämlich mal !!). Ich selbst spiele mittlerweile nur noch über einen Phil-Jones und einen Ashdown (jeweils mit DI-Out), weil ich dann kein kurzes Stativ mehr aufbauen muss.


    Zitat von "klauston"

    Ich sehe primär nicht so das Problem wegen Feedback, eher wegen Übersprechen.

    Eher andere Quellen ins Bassmikro oder Bass in andere Mikros ?