Schmale Truss gesucht

  • Zu Spitze unten hab ich mir ebent gedacht das kann doch nicht sein. Die meisten Werkstoffe haben eine höhere Druck als Zugfestigkeit
    und kurzes g00gln gab mir diese etwas unübersichtliche aber dennoch ergebnisorientierte Seite.
    http://www.alu-guss.de/ALSI.HTM


    Ich gehe mal davon aus, dass Traversenhersteller kein pures Aluminium sondern eine Legierung verwenden.
    In den Beispielen auf der Page haben alle Beispiele höhere Druck als Zugfestigkeit.


    Dies ergibt Sinn, wenn man die 3-Punkt Traverse mit der Spitze nach oben hängt, legt was auch immer.

  • Bei einer Traverse ist nicht nur die Traverse selbst, sondern auch das Verbindungsglied zwischen den Traversen ausschlaggebend.
    Es kann z.B. bei einer Traverse mit Konusverbindern die Bolzenbiegnung das begrenzende Teil sein. Wenn man nun bei Druckbelastung annimmt, dass die Kräfte durch Kontakt der Rohrenden aufgenommen werden, und nicht durch de Bolzen, so kann die Druckbelastung bei eben diesem Verbindungsglied höher sein, als die Zugbelastung.
    Und in diesem Fall dann ist entscheidend, wie die Traverse aufgehangen werden muss.


    Im übrigen ist mir neu, dass man zwischen Zugspannung und Druckspannung für die Festigkeitsberechnung unterscheidet.


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    bei der Festigkeitsberechnung ist unter anderem entscheidend, ob Du eine vorwiegend ruhende Beanspruchung oder eine dynamische Beanspruchung hast. Bei der dynamischen Beanspruchung sind die Vorzeichen der Kräfte durchaus relevant (Dauerfestigkeit, Smith und Haigh, Schwellende Beanspruchung, Wechselnde Beanspruchung usw.), trifft aber für eine Traverse normalerweise nicht zu, da die Beanspruchung vorwiegend ruhend, also statisch ist.


    Bei statischer Belastung machst Du, was die Festigkeitswerte betrifft im allgemeinen keine Differenzierung zwischen Zug- und Druckspannung. Was Du aber bei druckbeanspruchten Bauteilern sehr wohl beachten musst, ist das Stabilitätsverhalten (z.B. Knicken). Also ob ein Rohr in oder seitlich zur Fachwerkebene ausknicken kann. Dadurch bekommst Du dann unterschiedliche Werte für Druck- und Zugbeanspruchung heraus, weil das Knicken die theoretisch mögliche Druckbeanspruchung (aus reiner Materialfestigkeit) reduziert.


    Herzliche Grüße


    Uwe

    Dipl.-Ing. Uwe Runtemund | Statiker in der Veranstaltungstechnik

    Mein Büro: runtemund.de

  • Sooo,
    ich noch mal.
    Hat noch wer eine Idee?
    Selbst wenn ich den Trockenbauer ärger und seine Decke zerstöre, bekomme ich max. 20cm breite Truss durch den Schlitz in der Decke.
    Das was der Julian da gezeichent hat, muss es doch irgendwo schon fertig zu kaufen gebe, oder?!?


    Gruß

  • Mit Geräten wird doch die Truss nicht durch die Decke gehen, oder? Vielleicht ist ja eine Alternative nur die Züge wegzufahren und die Truss bei Bedarf zu hängen?


    Hast Du die Anfertigung der Truss schon irgendwo angefragt?

  • Hallo Harry_,
    ich befürchte Du wirst um eine Sonderanfertigung nicht herumkommen, so wie Du Dein Problem beschreibst. Mir ist zwar nicht ganz klar, warum die Traverse so schmal sein muss, aber gut, das nehme ich mal als Randbedingung hin.
    Ob Eurotruss, Slick, ATC, Milos, Litec, Prolyte, Global Truss, Camco, Expo Truss und wie sie alle heißen; alle haben meines Wissens nach keine so schmale Truss im Angebot. Warum auch?! Die Anwendung ist äußerst speziell und die Herstellung kostet in etwa das gleiche, wie ne gewöhnliche 30er ohne wirkliche Vorteile. Rechtecktraversen sind nur bei größeren Spannweiten und Belastungen interessant (siehe Eurotruss XD, TT oder Prolyte B100 usw.).


    Frag mal direkt bei Hoac, Eurotruss oder Deinem Lieblingstraversenhersteller direkt an. Da wird Dir sicher gern weiter geholfen. Denk nur daran, wenn Du zu Deinem Aluminiumschweißer um die Ecke gehst, dass der einen qualifizierten Schweißeignungsnachweis hat...


    Herzliche Grüße


    Uwe

    Dipl.-Ing. Uwe Runtemund | Statiker in der Veranstaltungstechnik

    Mein Büro: runtemund.de

  • Nachdem es bei deinen Anforderungen auf eine Sonderanfertigung hinaus läuft, würde ich doch noch mal die Randbedingungen überdenken. Bevor ich mir eine Traverse (Gitterträger) anfertigung/berechnen lasse, würde ich mir überlegen, ob da nicht andere Möglichkeiten, die man aus der Schublade ziehen kann, einfacher herzustellen/dimensionieren/rechnen sind.

    Zitat von "Harry_"

    Selbst wenn ich den Trockenbauer ärger und seine Decke zerstöre, bekomme ich max. 20cm breite Truss durch den Schlitz in der Decke.
    Das was der Julian da gezeichent hat, muss es doch irgendwo schon fertig zu kaufen gebe, oder?!?

    Zitat von "Harry_"

    Streckenlänge etwa 11meter. Die Auflager haben etwa eine Abstand von 8meter

    Zitat von "Mister.Lange"

    Mit Geräten wird doch die Truss nicht durch die Decke gehen, oder? Vielleicht ist ja eine Alternative nur die Züge wegzufahren und die Truss bei Bedarf zu hängen?

    Aus diesen Angaben und den Schlüssen daraus, schließe ich weiter, dass es sich nicht um eine fahrbare Traverse handeln soll, sondern ehr um eine Feste Konstruktion zum Befestigen von Scheinwerfern......
    Vielleicht kannst Du Dich zu den Randbedingungen und unseren Mutmaßungen noch mal genauer äußern.
    Oft kann man für für Festinstallationen sehr einfache Konstruktionen aus Stahl einsetzen.

    ...Holz ist braun!

  • Hallo,


    Schade, dass es so etwas nicht fertig gibt.
    Sonderbau fällt wohl wegen zu hoher Kosten weg.
    @ verstärkerberserker
    Leider gibt es nichts fertiges, anderes in der Schublade.
    Es geht um eine Festinstallation. Im Prinzip soll ähnliches erreicht werden, wie mit Prospektzügen im Theater. Da Rohrwellenzüge nicht möglich sind und Maschinenzüge zu Teuer werden, soll auf fertige Komponenten aus dem Handel zurückgegriffen werden. Also "Prospektzug" an zwei Kettenzügen. Es muss also was her, womit ich einen 11m Zug Realisieren kann, bei zwei Auflagern. Da fallen leider die Typischen schmalen Sachen (Kleu, Protrac, Hoac usw.) raus.
    Einen Teil könnte ich mit normaler Vierpunkt Truss realisieren. Dennoch habe ich Teils ein Platzproblem an der Decke, zum anderen könnte ich mir schmaler Truss dichter zusammen rücken, und es schaut auch noch eleganter aus.
    @ Mister.Lange
    Das die Geräte dann nicht mit der Truss durch die Decke gehen ist schon klar. Aber in diesem Fall schaut es halt schöner aus, wenn nur der Scheinwerfer oder der Lautsprecher aus der Decke schaut und nicht noch das ganze Truss Zeugs.


    Gruß

  • Zitat von "Uwe R."

    Bei der Festigkeitsberechnung ist unter anderem entscheidend, ob Du eine vorwiegend ruhende Beanspruchung oder eine dynamische Beanspruchung hast. Bei der dynamischen Beanspruchung sind die Vorzeichen der Kräfte durchaus relevant (Dauerfestigkeit, Smith und Haigh, Schwellende Beanspruchung, Wechselnde Beanspruchung usw.), trifft aber für eine Traverse normalerweise nicht zu, da die Beanspruchung vorwiegend ruhend, also statisch ist.

    Dieses phänomen ist mir durchaus bekannt. Allerdings habe ich dieses nicht erwähnt, da es bei diesem Anwendungsfall um eine ruhende Konstruktion handelt.

    Zitat von "Uwe R."

    Bei statischer Belastung machst Du, was die Festigkeitswerte betrifft im Allgemeinen keine Differenzierung zwischen Zug- und Druckspannung. Was Du aber bei druckbeanspruchten Bauteilern sehr wohl beachten musst, ist das Stabilitätsverhalten (z.B. Knicken). Also ob ein Rohr in oder seitlich zur Fachwerkebene ausknicken kann. Dadurch bekommst Du dann unterschiedliche Werte für Druck- und Zugbeanspruchung heraus, weil das Knicken die theoretisch mögliche Druckbeanspruchung (aus reiner Materialfestigkeit) reduziert.

    Das ist mir auch durchaus bekannt. Allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass ein Verbindungselement Kräfte im "Druckfalle" durch das Einfache aufeinandertreffen der Teile aufnimmt, während dieses Bei Zugbeanspruchung nicht möglich ist. Klar stellt dies einen Ausnahmefall dar. Es müsste bei jedem Aufbau berücksichtigt werden, wie die Gurte belastet werden. Deswegen wird dieser Fall kaum angewandt.
    Weiterhin ist mir schon klar, dass die Stabilität eins der größeren Probleme Stabwerk darstellt. Allerdings ist auch nicht zu verachten, dass bei einigen Konstruktionen der Verbinder - und nicht die Traverse selbst ausschlaggebend für die Festigkeit des ganzen Gebildes ist. Dieser wird vom Laien häufig vernachlässigt. Mehr wollte ich gar nicht sagen.


    Gruß aus Australien
    Andreas