Notstromaggregat + PA

  • ....und wenn DAS dem Generator zuviel wird; gehts Aggregat ohne Vorwarnung einfach aus, obwohl das Erreichen der numerischen Nennleistung noch in weiter Ferne liegt...

    Never stop a running System

  • Das Problem der Oberschwingungsströme ist für Generatornetze nicht so relevant, höchstens für welche mit billiger Regelung, denn dem Generator selber ist das relativ egal. Die Oberschwingungen erzeugen im Generator lediglich zusätzliche Stromwärmeverluste, diesen fallen allerdings auch in den Sicherungselementen an, also wenn die Sicherung nicht kommt ist das auch dem Generator nicht zuviel. Bei billligen Geräten (hoher Innenwiderstand) kann es zu einer verstärkten Abweichung vom idealen Sinus kommen. Da die Verbraucher aber meist diese ungesteuerten Gleichrichter oder PFCs haben ist die ideale Sinuswelle nicht mehr so relevant wie sie das früher einmal war als zum Beispiel davon Timingsignale für den Fernseher generiert wurden.


    Ach ja, eine PFC macht es besser, und zwar so viel besser das man diese Stromentnahme als absolut perfekt bezeichnen kann...

    Ing. M.Sc. Urs Obernolte

  • PFC.. da war doch was.. Hab ich das hier noch richtig in Erinnerung?


    passive PFC = einfache Drossel (Spule) mit möglichst hoher Induktivität die durch ihre Trägheit keine Oberschwingungen durchlässt. Wirkungsgrad liegt etwa bei 30-50%. Spannungsschwankungen können damit nicht kompensiert werden - somit nicht wirklich geeignet für das was wir hier suchen. (das was Tomy gemeint hat?), außerdem bei höheren Leistungen sooooowas von schwer.. Ich erinner mich da an eine Spule die 500 Watt verträgt die ich in meiner Ausbildung mal aus dem Archiv holen durfte, welches nur über eine Dachbodentreppe erreichbar war..


    aktive PFC = Gleichrichter => Aufwärtswandler der das dann auf den Scheitelwert oder höher hochtransformiert => davon wird dann ein Kondensator geladen der dann den Endverbraucher speißt (den letzten Teil hätte ich gerne noch einmal genauer erklärt bekommen - ich glaub da hab ich im Unterricht geschlafen..). Wirkungsgrad liegt bei >75%, hinten kommt eine stabile Spannung raus und hat meist einen Weitbereichseingang von 110..230V bei 230V Ausgangleistung. Somit eine perfekte Spannung und das was Urs meint, oder?

  • Hi Andi,


    da du ja der Flinkster bist, hier die Erklärung:


    Ein übliches Schaltnetzteil besteht erstmal (von der Netzseite her gesehen) aus einem Gleichrichter, der einen Elko speisst. Diese Gleichspannung wird dann wieder zu einer (deutlich höherfrequenten) Wechselspannung, die sich dann mit einem leichteren Trafo transformieren und potentialtrennen lässt. Diese Wandlung kann entweder 'freilaufend' sein, d.h. es schließt sich die übliche analoge Siebung + Regelung an, oder aber geregelt, so dass nur transformiert wird, wenn die Sekundärseite Energie braucht (oder das Tastverhältnis wird je nach Energieverbrauch angepasst).


    Der Gleichrichter leitet nur solange die Netzspannung > Restspannung Elko (+ Spannungsabfall Dioden). Dadurch nimmt das Gerät nicht während der ganzen (Halb-)welle sondern nur um deren Spitzenwert herum Spannung auf. Das heisst, der Stromverlauf ist alles andere als Sinusförmig.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
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    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Und das Problem des Gleichrichters wird durch die PFC gelöst. Diese wird heutzutage aufgrund von Gewicht und Preisen von Kupfer im Vergleich zu Preisen von Silizium in der Regel aktiv ausgeführt.


    Genau wie Tomy es gesagt hat hat man bei der BXu Schaltung (X = 1,2,4,6 etc. je nach Schaltungsart und Art der Stromversorgung 1/3-phasig, etc ist aber irrelevant) eine sehr nichtsinusförmige Entnahme (Stichwort Oberschwingungen).


    Aber zum Verständnis: diese PFC sind, insofern vorhanden immer IN den Verbrauchern eingebaut (Endstufen, Kannen, etc. ). Ab einer gewissen Anschlussleistung sind diese auch je nach Umgebung (Industriell, Home, etc...)vorgeschrieben.


    Der Vorteil der PFCs und ungesteuerten Gleichrichter ist aber das es ihnen ziemlich egal ist ob das Netz sinusförmig ist. Geräte die nur eine ungesteuerte Brücke verwenden und sonst nichts laufen zum Beispiel auch an Gleichspannung, das habe ich auch bereits ein paar Freunden am Beispiel einer ich glaube Crown oder Powersoft Endstufe gezeigt.

    Ing. M.Sc. Urs Obernolte

  • Man darf nicht vergessen das es dort einen unterschied macht ob ich (Profi mit Labor) oder das jemand zuhause im Bastelkeller macht...


    Bei Strom sollte man Wissen was man macht. Leider ist mir auch gerade beim durchlesen des ganzen Threads aufgefallen das wir leider sehr abgeschweift sind, ein typisches Forumsproblem leider.


    Außerdem ist mir aufgefallen das es glaube ich auch an Grundlagen fehlt, z.B. Beachtung VDE 0100 etc. Aber Fragen ist immer gut, denn es gibt nur dumme Antworten ;)

    Ing. M.Sc. Urs Obernolte