Limmerbass bis 300Hz

  • Zitat von "LechnerTom"

    Ein ganzer ist ja 2 Halbe ohne Trennwand


    Wenn da keine Trennwand in der Kammer ist, dann hast Du:
    1. einen Nachbau erwischt
    2. kein Problem, da der einzige Sinn der Trennwand, der Schutz des anderen Speakers bei Defekt des ersteren (im Parallelbetrieb) ist.


    Der "halbe Limmer" oder 115 ist übrigens keine Entwicklung von R.L. sondern eine "Abwandung" von Jericho Gehäuse oder eines anderen Lizenzbauers, die übrigens sehr gut funktioniert.

    ...Holz ist braun!

  • Der Frequenzgang reicht dann vielleicht bis 300Hz, und man kann ihn auch linear EQen, bis die Schwarte kracht... aber das ändert nichts daran, dass er bei einigen Frequenzen ewig nachschwingt. Es ist eben ein Bass, und keine Lowmidbox.


    Den halben Limmer habe ich als erstes bei Voice Acoustics gesehen, aber ich glaube nicht, dass es ein Lizenzbau ist.

  • Limmer 215 mit B&C.


    200Hz würde ich mich trauen, 300 eher nicht, wobei man mal EQ'ing probieren könnte,
    vermutlich wird's aber net sonderlich dolle klingen, egal was die Messung sagt.



    Über den Limmer gibt's so massiv viel im Netz zu lesen, aber keine einzige gescheite Messung,
    wieso muss ich das alles immer machen? :lol:
    115er hab ich auch vermessen, schaut fast identisch aus, nur leiser.


    Hier mal 08/15 Setup mit nem 12er Topteil:

    Bass: 121Hz 24dB/Okt But -5dB / 40Hz 12dB/Okt bess
    Top: 151Hz 24dB/Okt L-R -0dB Delay 500mm



    Was oft falsch gemacht wird:
    Toni will mehr Bass und dreht's Gain der Subs hoch = Fail, gerade bei solch hohen XOs.
    Mit dem Limmer kann das schon bis 300Hz klappen, klanglich sicher keine Offenbarung, aber korrekt
    gemacht sicher ganz ok. Breitbandiger EQ auf 180Hz mit -6dB und obenrum schön flacher Rolloff mit steiler Flanke..
    Für mehr Wumms dann einen LowShelf mit 12dB Steilheit oder steiler bei 90-100Hz angesetzt.


    Alternative: Flach getrennt, XO aber recht tief angesetzt, dafür das Gain hoch-gedreht,
    sprich direktes Setup für mehr Wumms. Ist man aber auch unflexibler mit, und muss man sehen
    wie's im Vergleich zu obigem klingt.
    Habe ich letztens bei nem alten PSE System gemacht, da ging das recht gut, war auch recht hoch angesetzt (18er BPHs)



    PS:
    Ohne das man genaue Messungen macht, bzw. ein genaues Setup, bringt es recht wenig zu sagen,dass Bass XY so hoch besser/schlechter klingt, als Bass ABC.
    Denn gerade oberhalb 100Hz, gar 200Hz tun sich oft die stärksten Differenzen auf, da passt der eine "von Haus aus" mal besser,
    der andere weniger gut,d er eine Addiert sich, der andere macht das GEgenteil under der Nächste macht wieder was kompeltt anderes ;)


    Achso, der Limmer will auch (also die Tops) ein Delay haben, bei meinem Setup waren das jetzt 500mm,
    was je nach Filtern aber auch mal anders ausfallen kann.

  • Zitat von "jobsti84"

    200Hz würde ich mich trauen, 300 eher nicht, wobei man mal EQ'ing probieren könnte,
    vermutlich wird's aber net sonderlich dolle klingen, egal was die Messung sagt.


    Die Messung sagt doch schon "net sonderlich dolle", wie man im Wasserfall sieht. Geht bei 150Hz los. Klar kann man das EQen, damit kann man aber nur Symptome lindern, dreckig wird der Bereich bleiben.


    Zitat

    115er hab ich auch vermessen, schaut fast identisch aus, nur leiser.


    Der Anstieg zu höheren Frequenzen müsste etwas ausgeprägter sein, bzw. zu den tiefen Frequenzen müsste der Abfall flacher sein.


    Zitat

    Was oft falsch gemacht wird:


    Man sollte generell nur ein festes Setup für die Ausgänge des Controllers erstellen, wo alles korrekt angepasst wird. Geschmacks-EQ muss dann im gemeinsamen Input stattfinden, damit die Phasenverhältnisse durch die gesetzten EQs nicht beeinflusst werden. Wer also mehr Bass möchte, setzt dann im Eingang einen PEQ oder Lowshelf, dann wirkt sich die Phasenverschiebung des EQs auf Top un Bass gleichermaßen aus.


    Zitat

    Alternative: Flach getrennt, XO aber recht tief angesetzt, dafür das Gain hoch-gedreht,
    sprich direktes Setup für mehr Wumms.


    Grad das würde ich mit Bandpasshörner nicht machen. Bei denen passiert einfach zuviel mit der Phase als dass man das breitbandig genug in den Griff bekommen könnte, damit flache Trennung funktionert. Ich denke auch, dass das Top es in diesem Fall nicht so gut finden würde.


    Zitat

    Achso, der Limmer will auch (also die Tops) ein Delay haben, bei meinem Setup waren das jetzt 500mm,
    was je nach Filtern aber auch mal anders ausfallen kann.


    Was ist das für ein Top? Für einen Direktstrahler scheinen mir 50cm als Delay zu kurz. Das ist ja nicht mal die Hornlänge. Bist du sicher, dass du nicht eine Periode zu früh bist mit dem Top? Das ist an der Übergangsfrequenz zwar phasen-, aber nicht impulskorrekt.

  • Zitat

    Bass möchte, setzt dann im Eingang einen PEQ oder Lowshelf, dann wirkt sich die Phasenverschiebung des EQs auf Top un Bass gleichermaßen aus.


    Die Frage ist, ob der auch so hoch noch schiebt.... Das Problem daran im Input ist dann eher, dass sich das auch auf das Topteil auswirkt,
    klar ist ein HP davor, schaltet man den Bass aus, hört man aber, dass sich da was tut, auch wenn's net tragisch ist.


    Ist knalle den immer auf die Summe drauf.
    Wenn ich zeit habe, messe ich mal die Phase durch, In vs. Summe, vs. Kanal direkt per LowShelf.


    Mit Flacher Trennung meinte ich nicht, dass man hier jetzt pauschal 6-12dB ansetzen sollte, sondern meinte eher den flacheren Rolloff,
    eben um Buckel obenrum zu besänftigen. Solange die akustische Flanke ab akustischer XO wieder schön steil ist, ist (sollte) alles in Butter.


    Zitat

    Für einen Direktstrahler scheinen mir 50cm als Delay zu kurz.


    Die Filter wirken sich ja ebenfalls noch auf das Delay aus, ebenfalls wir der Limmer original auch intern verpolt angeschlossen.
    Die reine Hornlänge, ab BP-Kammer beträgt grob 75cm, Kante an Kante gestellt, ziehen wir die Tiefe vom 12er noch mit ab, macht grob 60cm laut Theorie.
    Die Impulsantwort schaut ebenfalls aus, als wäre das Delay korrekt gewählt.


    Lege ich die Impulsantworten übereinander (ohne Delay und Filter), sind's 29cm von Impulsanfang zu Anfang, und 59cm von ersten Maximum zu Maximum.
    Lege ich die Gruppenlaufzeiten übereinander und schaue bei der angepeilten akustischen XO, komme ich ebenfalls auf grob 1,5ms.


    Messfehler schließe ich hier aber nicht aus, da das nur ein Quick & Dirty Setup war.

  • Vielen Dank für die ausführlichen Messungen. Wir haben auch inzwischen die Limmer mit meinen Tops ausgemessen. Etwas schwierig durch Bodenreflexionen/Auslöschungen gerade im entscheidendeden Bereich ab 200 Hz.
    Dennoch Fazit. Mit EQ kann das messtechnisch gerade gebogen werden so bei 190 Hz Absenkung und dann bei ca 300 Hz ein bisschen dazu. Klingen tut das natürlich rel bescheiden. Liegt aber auch eindeutig am Speaker mit heftig bewegter Masse . Mit einem anderen 15er geht da sicher mehr als Mulm- mit entzsprechenden Abstrichen im Bassbereich.

  • Ein ganz netter Tipp vom Kollegen (habe ich noch nicht vermessen) wäre, laut seiner Erfahrung,
    die Limmerbässe mit dem LF15N401 zu bestücken, gerade ab 4er Stack und mehr.


    Single und in kleinen Stacks kann's damit zu dünn sein, bei genug Kisten aber genau richtig und
    klingt obenrum sauberer, untenrum net ganz so "blubbrig"

  • Zitat von "heartcore"

    Da bin ich mir eben nicht ganz so sicher. Ein ganzer ist ja 2 Halbe ohne Trennwand, d.h. die 15er haben das doppelte Volumen (bin jetzt nicht der Spezialist, der sich so gut auskennt bzgl. Unterschied 1 Chassis /Volumen= 2 Chassis doppeltes Volumen:2 oder doch Unterschied durch das größere Volumen?).
    Ansonsten liegt es nur am Chassis. Muss wohl mal den B&C im 115er testen


    Laut Aussage von Jericho ist ein halber Limmer eben nicht genau ein durchgeäsgter doppel15er, er ist im detail noch mal angepasst, dass es wieder passt. Natürlich ist die Performance von zwei einzelnen dann dem eines normalen mit zwei Chassis vergleichbar. Wir reden hier von mechanischem Feintuning, nicht von Welten Unterschied.
    Die Resos im Bass sind ja auch durch das Konstrukt bedingt. Ein simpler Tausch des Chassis um obenrum ein bischen mehr rauskitzeln zu können ist nicht die Lösung, da die dem Gehäuse innewohnenden Resonanzen trotzdem noch am Start sind.


    Bezüglich eines festen Setups kann ich Jens nur beipflichten. "Mehr Bass" als Wunsch vom DJ sollte in der Summe gereglt sein, sonst passt der Übergang nicht mehr richtig (dass das im Einzelfall dann trotzdem gefällt, wenn man nur den Sub höher dreht mag schon sein..)

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Tja, jetzt bist du da angekommen, wo wir die ganze Zeit schon drüber geredet haben :)


    :D bei sturen Synapsen dauert es etwas länger, wobei ich die Erkenntnis erstmal nur auf Schwerstpappenbasslautsprecher einschränken möchte

  • Wollte nach einigen Tests den Stand der Erfahrungen kundtun.
    Das Hauptproblem der Limmer ist nicht der Bereich 200-300 Hz, sondern das Muuuh von ca 160-200 Hz. Interessanterweise ist der Bereich auch abhängig vom Chassis (s. Messungen mit dem älteren RCF). Auch hörtechnisch lässt sich das tendenziell bestätigen (hab 115er mit RCF,B&C, BMS und PD getestet).
    Ich trenne jetzt bei 160Hz, mit dem Muh muss ich leben (das ursprüngliche Setup hat dass ja auch), wird aber trotz tiefer Trennfrequenz mit EQ abgesenkt.
    Die reale Trennung findet dann bei 200 Hz(dann allerdings mit abruptem Abfall) statt.Die Tops erhalten dann leichte Anhebung bei gut 200Hz und wenns nicht zu laut wird, geht das und klingt ab 200 Hz schön sauber, wenn auch tendenziell dünn.
    Bei Lowmid Gitarrenorgien kann es durchaus Sinn machen mal bei 300 Hz zu trennen. Klingt zwar etwas unsauberer, aber deutlich fetter.
    Ich verwende im Stack jetzt B&C für die 215er und BMS 15N830 für die 115. Die können ähnlich viel ab, auch im Bass, klingen im Nutzbass und drüber deutlich offener, lauter und nicht so "steif". Die unterschiedlichen Chassis ergänzen sich in dem Fall (andere Kombis haben versagt, PL40 z.B.gehen halt gar nicht-keine Tiefbasskopplung möglich, da nicht vorhanden) hervorragend und der Übergang zu den flinken F1 Tops funktioniert deutlich besser als nur B&C bestückt.
    Ich kann jedenfalls damit leben, obwohl Tests mit anderen Konstrukten die Nachteile von schwerpappenbestückten Limmern durchaus offenbaren. Limmer ist halt ein brauchbarer Kompromissbass.
    Nochmal Danke für eure tollen Hilfen und Denkanstösse (ist ja auch nicht selbstverständlich bei längeren Diskussionen hier und anderswo).

  • Danke für´s testen und für´s Feedback - und sorry, ich kann mir´s nicht verkneifen - gleich der zweite Beitrag dieses Theras:


    Zitat von "Blancblue"

    Gehen tut das alles irgendwie, ideal ist anders. Ich persönliche würde die Kiste bis max 140-160 Hz einsetzen, darüber (so bei 185 Hz) fängt die Kiste an "Muh" zu machen.


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