Mietzeitüberziehung

  • Hallo Jungs


    Wie geht ihr damit um wenn ihr ne Anlage ink. Anlieferung Aufbau Abbau und Abholung als Festpreis Angeboten habt. Ihr dann zur Vereinbarten Abbauzeit gesagt bekommt die Veranstaltung wird um 1-2 stunden verlängert .


    Würdet ihr was berechnen und wenn ja was euren Stundensatz als Techniker ? Oder einfach den mietpreis entsprechend ?


    Danke im Vorraus

  • Es kommt immer wieder mal vor, dass eine Veranstaltung länger dauert :roll:
    Fürs Material nix, damit machst du dir keine Freunde, fürs Personal wird meist eine Wartepauschale akzeptiert. Lerne: Vorher anrufen bzw. anrufen lassen von jemandem auf der Veranstaltung bei absehbarem Veranstaltungsende.

  • was kommen auf dich für Kosten zu, wenn der Job ein freier Mitarbeiter machen würde - so würde ich erstmal überlegen.


    Ggf. muss man Anfahrt extra berechnen, Wartezeit oder gar nen extra Kollegen zubuchen, weil sonst bspw. die Fahrt- und Ruhezeiten des angedachten Abholers nichtmehr tragbar sind.

  • Rein rechtlich gesehen haben wir ja einen Werksauftrag und, wenn das so angeboten wurde, zu einem Festpreis. Also kann man bei anderen Umständen auch nichts anderes verlangen als den Festpreis. Genau aus diesem Grund freut sich ja auch der Auftraggeber. Der Preis ist fix, egal, was auf der Veranstaltung noch dazu kommt. (Außer Nachbestellungen oder Zusatzaufgaben etc.)
    Der Veranstalter vertraut auf unsere Erfahrung und unser Wissen. Und wir kalkulieren die eventuellen Unwägbarkeiten mit in den Preis.
    Dazu gehört natürlich auch, daß eine Veranstaltung meistens später endet wie geplant.


    In der Praxis haben wir das ja doch irgendwie im Gefühl. Wenn eine Firmenfeier um 1.00 Uhr enden soll, weil der Veranstalter es sich so vorstellt, dann wird es bei guter Stimmung sicher auch mal 3.00 Uhr. Wenn der Wirt sagt, es ist um 1.00 Uhr Schluss, weil er den Laden zumachen muss, dann ist um 1.10 Uhr alles aus.


    Wenn also der/die Techniker vor Ort bleiben, dann kalkuliert man einfach ein paar Stunden extra mit ein, dann stört sich keiner daran, wenn es etwas länger dauert.


    Bei der o.g. Sache ist es natürlich ärgerlich. Hier ist ja keiner vor Ort, der etwas länger bleibt, sondern hier stehen ein paar Techniker nachts oder frühmorgens auf, fahren zur Veranstaltungstätte um abzubauen und dann sehen die einen vollen Saal mit betrunkenen, ausgelassen feiernden Gästen und man weiß: das kann noch dauern... :(
    Man denkt sich nur: "warum haben wir nicht 2 Stunden später ausgemacht?"


    Aber auch solche "Nachtabbauten" kann man entsprechend handhaben. Einmal, daß wir dem Veranstalter bei Angebotsabgabe ins Gewissen reden und die Situation erklären: "Wir stehen extra um eine bestimmte Uhrzeit auf und kommen für den Abbau. Wenn dann fünf Leute untätig rumstehen und warten müssen, bis alles vorbei ist, sind die nicht alle genervt, sondern das kostet richtig Geld!" Verbunden mit der Frage: "Wollen wir dann nicht lieber eine Stunde später vereinbaren?"
    Man muss natürlich noch die Rahmenbedingungen abfragen: Hat die Veranstaltungsstätte eine Deadline? (Sperrstunde oder eine Uhrzeit, wo alles wieder besenrein übergeben werden muss?)
    Haben die Gäste eine Deadline? (z.B. ein Bus, der sie alle wieder abholt etc.?) Ist der nächste Tag ein Arbeitstag? etc.


    Und das andere ist, daß man im Angebot die Uhrzeit mit dem Abbaubeginn fixiert, verbunden mit einem Verspätungszuschlag (pro Stunde, besser pro halbe Stunde um Diskussionen zu vermeiden). Dieser ist in der Nacht natürlich doppelt so hoch wie tagsüber. Und je mehr Techniker warten müssen, desto teurer wird es.
    Einige Veranstaltungsstätten/Gastronomien praktizieren das schon. Sie wissen, daß ab einer gewissen Uhrzeit kaum noch konsumiert wird und das Personal nur rumsteht und auf dem Abbau/Umbau wartet. Hier stehen dann auch empfindliche Verlängerungspauschalen im Vertrag. Es ist also nichts ungewöhnliches im Eventbusiness.


    Für das Material wird natürlich kein Verlängerungszuschlag berechnet. Das wird ja tageweise und nicht stundenweise vermietet. Und wir wollen ja nicht den Kunden ausnehmen, sondern ihn nur auf eine realistische und dann fixe Terminierung des Abbaus drängen. Und falls das nicht klappt, daß unsere Personalkosten gedeckt werden. Die Abbautechniker freuen sich ja auch, wenn sie für das Warten auch Geld bekommen. Das hilft enorm gegen schlechte Stimmung im Team. ;)