Das immer alle 4 sterben ist mir nicht bekannt. Da immer 2 Chassis "hintereinander" betrieben wurden, war beim Defekt von einem natürlich auch der andere von Signal abgeschnitten. Ich denke da liegt das Missverständnis.
Zur Geschichte:
Es begab sich zu einer Zeit, in der die TA Lärm noch nicht existent war, wir alle jung und dynamisch waren und keine Angst davor hatten, alles anders zu machen als andere. Es hieß "Raving Society" und im Untertitel "We are Different". Ich habe meine Aufgabe als Beschaller immer darin gesehen, dass das was die Produzenten produziert haben möglichst so unverfälscht wiedergegeben wird wie möglich, körperliche Aspekt eingeschlossen.
So plante Klaus Jankuhn mit mir zusammen die Beschallung der "Doppel Maday" in Berlin in der damals noch existenten Deutschlandhalle. Doppelt, weil 2 Showtage mit jeweils 16h Dauer stattfanden.
Ich hatte schon einige Erfahrungen mit den MT4 System, da ich für beide Verleiher in Berlin mit MT4 gearbeitet hatte.
Klaus hatte mich bei allen Veranstaltungen, die ich beschallen durfte, besucht und fand meine Ideen nachvollziehbar. Viele andere nicht, lach...
Also wurde eine Beschallung mit 8 Positionen geplant, aufgeteilt auf 2 nebeneinander liegenden fast quadratischen Tanzflächen mit Beschallung in allen 4 Ecken.
Während einer Vorbesprechung in der Deutschlandhalle bat dann die Produktionsleitung in Person von Verena Faigle die Rigger der Halle das Dach aufzuräumen, denn bei Techno "wackelt es ein wenig".
Das hat man zum Glück recht ernst genommen, denn die Decke der Halle bestand aus Platten, die auf einem Gitter auflagen. Daher wurde das mechanische Schwingungstechnische Institut der TU Berlin befragt und dieses hat in Person der Herrn Prof. Dr. Stühler eine Probe befohlen.
Prof. Stühler hat mit seinen Studenten in der ganzen Decke der Deutschladhalle kleine Schwingungssensoren angebracht. Wir haben eine von 8 Ecken zum Test aufgebaut und die Lage zu testen.
Ergebnis war, das schon eine der 8 Positionen mit reinem Sinus das Dach zum Aufschwingen bringen konnte. In einer Größenordnung, das Dachplatten zu Boden stürzen könnten.
Also blieben die Sensoren im Dach und es gab eine direkte Kommunikation der TU zum FOH mit Notaus.
Ja, wir hatten eine spannende und tolle Zeit
Es ist alles gut gegangen, 32h Show wurden von jedem überlebt.
Extra Witz:
Ich wohnte nicht weit von der Deutschladhalle, fuhr daher mit dem Taxi dort hin und zurück.
Durch einen Zufall hatte ich das ganze Wochenende immer den gleichen Taxifahrer, der mich teils nur für 4h ins Bett gefahren hat. 10 Uhr Showende und 18 Uhr nächster Einlass war