Funzt dieser Phase-Checker?

  • Erstmal frohes Neues Jahr!


    Da ich kein Bock habe immer alle Stecker zu zerlegen :-? wenn ich die Polung (manchmal fremder) Boxen prüfen will weil es irgendwie verpolt klingt hab ich mir was überlegt, was ich mir demnächst basteln möchte :wink: :


    Das ganze besteht aus zwei Teilen:


    1) Ein kleines batteriebetriebenes Gerät:
    Mikrocontroller (10€) und D/A Wandler, XLR-Stecker, Klinke, Chich und so, und da werden auf 2-3 verschiedenen einstellbaren Frequenzen (je nachdem wieviel Wege die Anlage hat) ein paar mal pro Sekunde ein Sinusburst ausgegeben, also nur 1-2 Perioden einer Sinusschwingung. Nacheinander auf den eingestellten Frequenzen.
    Das ganze kann man an den Mischer, an die Weiche oder direkt an einen Amp hängen, ja nachdem wo man gerade arbeitet. (Daher die 3 verschiedenen Buchsen)


    2) Ein kleines batteriebetriebenes Gerät mit eingeabauten Mikrofon und 3 Leds ("+Phase" "-Phase" "kein klares Signal")
    Auch Mikrocontroller (10€). Das Gerät kann jedes der vom ersten Gerät erzeugten Bursts auffangen (ja nachdem vor welches Horn/Mid/Sub man es hält) und es prüft einfach nur ob der Burst mit einem positiven Ausschlag oder 180° phasenverschoben (also verpolt) mit einem negativen Ausschlag beginnt.


    Bei Mids und Hörnern müsste das gehen. Hab aber von Lautsprechen und diesem ganzen Schallwellenboxenberechnungstheoriezeug :o nicht viel Ahnung. Bei Subs weiß ich zum Beispiel nicht wie das mit Bassreflexlöchern aussieht. Bei sehr tiefen Frequenzen strahlen die doch den meisten Druck ab und bei höheren Frequenzen die Pappe. Und wenn die Pappe raus kommt geht die Luft ins BR-Loch rein, oder? Also hätte man bei einer bestimmten Frequenz eine "verpolung"?


    Vielleicht kann mir ja jemand sagen ob das überhaupt so funzt.
    Kaufen will ich mir sowas nicht, denn per DIY komm ich da günstiger weg, auch wenns ein paar Tage arbeit sind.

  • Ähm, wie willst du wissen, ob der gemessene Sinuston um 180° zum Referrenzton verschoben ist? Du musst den Ton des ersten Gerätes, als Referrenz fürs zweite nehmen, im zweiten Gerät genügt dann ein OP der als Komperator geschaltet ist und vergleicht, ob es gleich, oder ungleich ist.


    Ich meine damit, das du ohne die beiden Geräte zu verbinden nicht wisen kannst, ob eine drehung vorliegt, da eine sinuskurze im negativen bereich exakt gleich aussieht, wie im positiven. Du müsstest also wissen, was richtig ist, um dann zu vergleichen. Aber sonst funktioniert das schon.


    Mit freundlichem Gruß


    Johannes Pradler

  • Noch was: Wenn du das über ein Mikrofon aufnehmen willst, darf die Frequenz nicht sehr hoch sein, da der Schall nun mal langsamer ist, als der elektrische Impuls. Wenn du dich also von einer richtig verdrahteten Box immer weiter entfernst kippt dein ergebnis nach irgendwann von richtig nach Phasenverschoben um, da irgendwann die Entfernung genau so groß ist, das die benötigte Zeit des Schalls genau einer halben Periode entspricht und somit quasi 180° verschoben ankommt.


    Bei höheren Frequenzen ist das natürlich schneller der Fall, womit du HTs schonmla viel schlechter als TTs testen kannst.


    Zum reinen Kabel - Kabel testen geht das wohl, aber Boxen testen ist damit fast unmöglich, etwas verschoben käme das Signal nämlich immer an.


    Mit freundlichem Gruß


    Johannes Pradler

  • Das erste Gerät erzeugt ja keinen Ton, sondern nur einen einzelnen Burst, also eine Periode einer Sinusschwingung. Dann ist erstmal Pause.
    Also bei 0 0, bei 90° 1, bei 180° 0, bei 270° -1 und bei 360° wieder 0.


    Die Membran wird also von der "Nulllage" in die eine Richtung ausgelenkt läuft zurück durch die Nulllage und wird dann in die andere Richtung ausgelenkt und läuft wieder in die Nulllage. Wie ein Sinus halt.


    So (vielleicht etwas verzerrt) wird dann auch der Spannungsverlauf an den Anschlüssen des Mikrofons aussehen. Hierbei spielt die Frequenz keine Rolle, es ist nur wichtig, ob das Signal welches das Mikro liefert mit einer positiven oder negativen Spannung beginnt. Dies wird dann durch die LED's signalisiert.


    MFG


    D. Jerolm

  • Hi,


    ich denke bei einer Sinusschwingung tun die Papen noch nicht so recht.
    Persönlich halte ich dafür auch zwei MCs für viel zu viel Aufwand.
    Ich hatte mal einen Phasentester mit unsymetrischen Rechteck angedacht, dass man im Empfänger mittelt, und dann über einen Komperator auswertet. Hab es aber nie gebaut (Faulheit und entwicklung eines eigenen PC Messystems).


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Ich hab einen PIC-Programmer von Microchip. Die PIC's sind billig 2-10EUR und können ne ganze Menge. AD/DA-Wandler und viele Ports sind da schon drauf. Die Software ist auch kein Problem.


    Beispiel: Meine selbstgebauten Amps: 1,5-Europlatinen voll mit Sicherheitsschaltung (Softstart,DC,Kurzschluss,Overheat,LS-Impedanz usw) konnte ich durch eine Platine mit nem dicken 40pin-PIC ersetzen. Nur noch 1/4 so groß und nur 10% soviele Bauteile wie vorher verbaut wurden.


    Ein Sinusburst entspricht etwa einem Knall. Die Pappe braucht sich ja nicht großartig bewegen, es reicht ja, dass das Geräusch entsteht.


    Mein eigentliches Problem ist ja wie das mit nicht geschlossenen Boxengehäusen ist, also z.B Bassreflex-Kisten.
    Wenn die Pappe rein geht, also "Luft ansaugt", also einen Unterdruck erzeugt macht das BR-Loch das Gegenteil, es erzeugt einen Überdruck.
    Da haben wir doch eine 180° Phasenverschiebung oder?


    Irgendwo hab ich mal gelesen (keine Ahnung ob es stimmt), dass bei sehr tiefen Frequenzen nur die BR-Löcher Schall erzeugen und bei höheren Frequenzen dann die Pappe vom Bass-LS. Also kippt die Phase bei einer bestimmten Frequenz um. Stimmt das?

  • MAch doch da ganze mit ner Speakon Buchse und nicht mit nem Mic als Sensor. Dann baust du nen Sannungsteiler rein, und schon kannst du das Signal sehr genau vergleichen bzw testen, jetzt den generator nur in eine Halbwelle erzeugen lassen und dann ist die Phase klar. Da kannst du sogar mit der erzeugten frequenz varieren um in die versciedenen wege zu kommen. Und nen Speakon abziehen wird ja drin sein, das kannst du dann ja auch in na lauten umgebung machen ohne Probleme.

  • Naja, Kabel durchchecken tu ich mit Speakonbuchsen und Multimeter und
    mein Amping ist mit nem Oszi voll durchgeprüft und OK.


    Aber wenn mal fremde Boxen dabei sind geht es ja darum zu prüfen wie die innen gepolt sind, wenn ich die mit meinen parallel fahre. Einfach den Signalgenerator irgendwo an den Mixer hängen und dann eimal kurz mit dem anderen Gerät an den Boxen langgehen und alle kurz durchchecken.


    Bei zwei Bassboxen kann ich es im Bass hören ob das richtig oder falsch ist, aber bei vier ist das nicht so einfach wenn eine verkehrt ist.


    Und bei Mids und HT's kann ich's nicht nach Gefühl sagen.

  • Zitat von "DJ Jerolm"

    ...
    Mein eigentliches Problem ist ja wie das mit nicht geschlossenen Boxengehäusen ist, also z.B Bassreflex-Kisten.
    Wenn die Pappe rein geht, also "Luft ansaugt", also einen Unterdruck erzeugt macht das BR-Loch das Gegenteil, es erzeugt einen Überdruck.
    Da haben wir doch eine 180° Phasenverschiebung oder?


    Irgendwo hab ich mal gelesen (keine Ahnung ob es stimmt), dass bei sehr tiefen Frequenzen nur die BR-Löcher Schall erzeugen und bei höheren Frequenzen dann die Pappe vom Bass-LS. Also kippt die Phase bei einer bestimmten Frequenz um. Stimmt das?


    ... bei der Abstimmfrequenz sind die LS-Membran und der Vent (von außen betrachtet ...) in Phase - strahlen also in den Raum gleichphasig ab. Gleichzeitig wird der Bass-LS wegen der stärkeren Bedämpfung durch den Resonator weniger ausgelenkt.


    Bei höheren Frequenzen strahlt der Vent mit zunehmender Frequenz immer weniger ab (Masseträgheit der Luft im Vent).
    Bei sehr tiefen Frequenzen gibt es einen akustischen Kurzschluß (keine Phasenumkehr durch den Resonator - d.h. wenn der Bass nach "vorn" kommt, zieht der Vent Luft "rein" ...).


    Viele Grüsse sendet

  • Generell zu Phasechecker (bei Lautsprechern):
    Es funktioniert für beliebige Abstände und im (fast) gesamten Übertragungsbereich nur mit einem möglichst unsymmetrischem Signal (also z.B. mit einem Sägezahn, der z.B. sehr langsam ansteigt und schnell abfällt - oder umgekehrt).


    Mit Sinussignalen geht es nur, wenn Signalquelle und Empfänger gekoppelt sind (wegen Phasenbeziehung - ist aber in der Praxis nicht zu empfehlen, wegen der notwendigen Drahtverbindung ...) - wobei dann auch der Messabstand zum Problem werden kann.


    Viele Grüsse sendet

  • Das mit den PICs ist glaube ich mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
    Die "guten" käuflichen Phasechecker arbeiten einfach mit Nadelimpulsen.
    Mikrophonvorverstärkerstufe bräuchtest Du eh, und dahinter reichen im wesentlichen 4 Gatter, so wie hier:
    http://www.ethanwiner.com/micpolar.html
    Problem bei diesen Schaltungen ist immer ist das "signal conditioning". Ob Dir das aber mit einem Pic erspart bleibt? Also die Elkos an den Basen der 2. Schaltstufe immer schön vollknallen 8)
    Ich habe meine Checker auf der Geberseite rein passiv gebaut, da muß man dann aber für jeden Puls einmal auf´s Knöpfchen drücken.


    Adam

    "Dave...my mind is going...I can feel it...I can feel it."

  • Ich halte das gedachte Verfahren über alle Frequnzbereiche zu testen, zumindest bei Passivboxen für ungeeignet. Mittel- und/oder Hochtöner sind oft verpolt angeschlossen, was zu Missverständnissen führen kann.
    Eine Messung im Raum dürfte fehlerbehaftet sein.
    Sinnvoll ist meines Erachtens eine Impulsmessung am Tieftöner.


    Gruß
    Dieter

  • Servus,


    von Elektor gab es mal 1990 eine Schaltung.
    Bei Intresse Mail an mich.


    Hansk


    Funktionsweise:


    Gesendet wird einstellbar ein positiver oder negativer Peak über einen Lautsprecher oder direkt Lineausgang gesendet.
    Mit einem zweiten Gerät wird über ein Mikro oder Lineeingang auf der Peak dedektiert. Das System hängt nicht von irgendwelchen Delayzeiten ab.
    Es gibt auch ein Profigerät in USA zu kaufen, weiß aber die URL nicht mehr.

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  • Hab in meine Werkstatt einen kleinen Bastel-LS über Taster an mein Sinusgenerator gehängt. Mikro daneben und Speicher-Oszi an den LS und ans Mikro. Dann den Taster solange getippt, BIS ich einen positiven Nulldurchgang erwischt hab.
    Das Mikro fing den etwas verkrüppelten Anfang einer Sinusschwingung auf. Und anhand der Tatsache ob dieser plötzlich einsetzende Ton mit dem positiven oder negativen Teil der Sinusschwingung beginnt konnte ich sagen, wierum der LS gepolt ist, weil ich WEIß, dass der LS mit einen Sinussignal angesteuert wird, welches mit dem positiven Teil einer Sinusschwingung beginnt.


    D.Achenbach:
    1OK, hast recht, über mehrere Frequenzbereiche gleichzeitig geht nicht.
    2Meine Schaltung soll ja nicht sagen, dass es richtig angeschlossen ist (das ist relativ), sondern wie es angeschlossen ist, so dass ich verifizieren kann, dass alle TT/MT und HT in dem System wenigstens untereinander gleichrum gepolt sind.