Reflexröhren teilen?

  • Hallo aus Berlin!


    Hab mich jetz mal entschieden daheim ein bisschen lauter und tiefer zu
    werden. Da ich den L25P200AK kenne und gute Erfahrungen damit gemacht habe, musste so ein Teil ins Haus. Jetz hab ich auch gerechnet und kam auf 120L Reflexbass mit Reflexfläche von 200cm² mit einer Länge von 22cm. Tuningfrequenz war 38Hz, soll ja auch eher Monitorcharakter als Amplitudenbombe werden.
    Ich würde aber gern nicht nur einen Reflexkanal haben, sondern 2 Stück einbauen.
    Daher meine Frage: teilt man nur die Reflexquerschnittsfläche durch 2 und lässt die Länge gleich? Oder muss sich die Länge auch ändern. Gleiche Länge wär mir unklar, ist ja ne ganz andere Eigenfrequenz der enthaltenen Luftmasse. Also wie teilt man das auf?


    Wer das ganz genau weiß, kann sich ja mal richtig auslassen...
    Habt Dank!


    elljott...

  • du kannst auch 100 löcher machen, hauptsache die fläche der öffnung bzw öffnungen bleiben gleich.


    länge auch immer gleich lassen.

  • Im Prinzip ja, aber wenn du die 200qcm auf 100 Tunel mit 22cm Länge verteilst, dann hast du eigentlich wegen der immensen Luftreibungsverluste in diesen dünnen Röhrchen (rechne dir mal die gesammte Tunnelwandfläche aller Tunnels aus ;) im Prinzip fast eine geschlossene Box, bzw. kommt die Sache dann einem "Varovent von Dynaudio recht nahe...*ggg*


    Aber so lange die Anzahl und der Durchmesser der Tunnel im Rahmen bleibt, kannst du bei gleicher Gesamtfläche natürlich auch 2 oder 3 Tunnel machen. (Tiefe bleibt natürlich gleich)


    Erst wenn du mit den Tunnelwänden den Gehäusewänden sehr nahe kommst ändert sich die Abstimmunng, weil dann die Tunnelwand, die fast, oder sogar ganz die Gehäusewand ist ja als Länge praktisch die gesamte Gehäusetiefe "hat".

    Viele Grüße,
    Fux

  • Vom Prinzip her möglichst wenige möglichst große Tunnel.
    Zwei sollten aber noch i.O. sein. 16 Stk. Ø5cm würden aber nicht funktionieren
    Die Länge bleibt bei 2 Stk. annähernd gleich.
    Hintergrund: die Strömungsverluste werden in erster Näherung durch die Gesamtumfangslänge der Tunnel bedingt
    Ø200 hat 314cm^2 (Fläche) und 63cm Gesamtumfang.
    4 x Ø100 haben 314cm^2 (gleiche Fläche) und 126cm Gesamtumfang (doppelt soviel Reibungsfläche innen und Verwirbelungslinie an den Enden).
    Schlitz ist auch nicht so toll:
    314 x 100 hat 314cm^2 (gleiche Fläche) und 83cm Gesamtumfang.
    560 x 56 hat 314cm^2 (gleiche Fläche) und 123cm Gesamtumfang.
    Je schlitziger, desto ungünstig.
    Der Tunnel sollte innen auch einigermaßen glatt und frei von Kanten sein.
    Verrundung an den Enden hilft weiter.


    Adam


    Edit: Da war der Fux schneller. Tja, man wird nicht jünger.

    "Dave...my mind is going...I can feel it...I can feel it."

  • naja ich hab schonmal ein wenig damit herrum experimentiert.
    bis 8 stück hab ich erlich gesagt keine verschlechterungen bemerken können...
    darüber hab ich dann nicht weiter getestet.


    außerdem wer macht schon mehr als 4-8 löcher?

  • Hallo Eljott,


    da die Korrekturfunktion bei Tunneln sich auf den äquivalenten Durchmesser bezieht ändert sich die Länge, wenn die Fläche auf mehrere Tunnel verteilt wird:


    in Deinem Fall -->


    Tunnel 10X20 cm --> Länge 23 cm


    zwei Tunnel 10X10 cm --> Länge je 27 cm.


    allerdings ist der von Dir gewählte Tunnelquerschnitt etwas knapp bemessen, wie Fux ausgeführt hat.


    Weiteres zu dem Thema mit der Suchfunktion unter "Korrektur" "Tunnel".



    Gruß SRAM

    I watched a snail crawl along the edge of a straight razor. That's my
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    straight razor, and surviving.

  • An SRAM:


    "Tunnel 10X20 cm --> Länge 23 cm
    zwei Tunnel 10X10 cm --> Länge je 27 cm. "


    Sicher, dass da kein Tippfehler vorliegt? Bassyst prophezeit nur 2 Millimeter Unterschied für 1 x Ø200 zu 2 x Ø141 ...


    Adam

    "Dave...my mind is going...I can feel it...I can feel it."

  • Hallo Adam,


    Probe gemacht. Grobe Faustformel: zum Volumen des zylindrischen Teiles des Tunnels das Volumen der beiden virtuellen Halbkugeln an den Enden als mitschwingende Masse (ist beim Lautsprecher nicht anders)hinzugezählt, schließlich kommt es nur auf die mitschwingende Masse an.


    Habe Dein Beispiel genommen (bin in der Sonne zu faul das Ganze für Quadrat oder Rechteck herzuleiten :wink: ).


    bei 20 cm --> 11414 cm^3


    bei 14,1 cm --> 11367 cm^3


    Wie sagen wir da so schön: "im Rahmen der Messgenauigkeit gleich"


    Bassyst hat da wohl andere Faktoren drin, oder rechnet einfach nach der Methode X/n.


    Gruß SRAM

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  • Hä? Peil´ich jetzt nicht. Schon klar, dass Du das Volumen der Schwingenden Luft ausgerechnet hast, aber was heißt das jetzt?


    Adam

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  • .....Resonanz = Abstimmung durch Masse = schwingende Luft und Feder = Gehäusevolumen gegeben.


    Feder, da Gehäusevolumen (und Tunnelfläche in Summe) konstant bleibt gleich.


    --> ergo muß für gleiche Resonanzfrequenz die Masse = Luftmasse = Dichte (konstant) * mitschwingendes Luftvolumen gleich sein.


    (etwas verkürzt, ich gebe es zu :wink: )


    Gruß SRAM

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  • Aber hieße das dann nicht, dass die Länge in etwa gleich bleiben müsste? Ich nehme an, Du sprichst auch von 2 x Ø141.


    Adam

    "Dave...my mind is going...I can feel it...I can feel it."

  • Hallo Adam,


    das Volumen der mitschwingenden Halbkugel wächst mit Durchmesser_Tunnel^3, die Fläche des Tunnels aber nur quadratisch, daher der Unterschied.


    Sieht mann bei der einfachst möglichen Tunnelgestaltung "Loch_in_Box" am besten.



    Gruß SRAM

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  • ......hmmmm: JEIN


    ja:


    macht mann eigentlich immer, da der port als zweiseitig offene Orgelpfeife auch eine Eigenfrequenz hat.


    nein:


    bei dieser Eigenfrequenz kommt mangels Dämpfung aber nichts brauchbares (mal von zweiseitigen TML oder anderen für PA nicht so sinnigen Konstrukten mal abgesehen)


    Die Portresonanz sollte mann deshalb auch über die angestrebte Trennfrequenz der Box legen. Deshalb machen sehr lange Tunnel auch Schwierigkeiten und in diesem Fall ist dann ein Passiv-radiator angesagt.



    Zwei unterschiedlich lange Tunnel (wie Dir vermutlich vorschwebt) geben auch nur eine Resnanzfrequenz (wäre sonst ja auch zu einfach :wink: ).


    Gruß SRAM

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  • Ja.
    das ist dann aber ein doppelt ventilierter Bandpass. (eine Kammer vor dem Lautsprecher, die andere dahinter)
    Ist im Prinzip jeweils eine eigene Reflexbox und jeweils verschieden abgestimmt.
    Aber Obacht! Die Phase des einen wäre wenn sie auf die gleiche Frequenz abgestimmt wären immer 180 grad phasenverschoben zur anderen. Je nachdem wie weit die Abstimmfrequenzen auseinanderliegen ist dann auch die Phasenlage entsprechend anders. (der Frequenzgang sowieso.
    der Gedanke bei der Konstruktion ist, dem Basslautsprecher durch einen Helmholzresonator nicht nur im Hub zu bedämpfen bei der tiefen Abstimmfrequenz einer typischen Bassreflexbox, sondern weiter oben wo er schon wieder mehr hubt nocheinmal durch eine höher abgestimmte Kammer zu bedämpfen.


    Grob gesagt hat man da dann auch die Freiheit Wirkungsgrad gezielt gegen Bandbreite einzutauschen, wobei je schmalbandiger die Konstruktion ist, desto mehr läßt das Ein- und Ausschwingverhalten dann zu wünschen übrig.


    Schnapp dir einfach mal eine Simulation, die doppelt ventilierte Bandpässe kann und spiel ein wenig damit herum, dann siehst du schon was passiert.


    Die ersten doppelt ventilierten Bandpässe die ich damals gesehen (und natürlich gleich nachgebaut ;) habe waren die TCB Boxen von JBL.


    Hat mir aber nicht so zugesagt, so daß ich dann wieder ganz "normal" bei Bassreflexgehäusen gelandet bin.



    Wie du dir schon sicherlich selber gedacht hast kann man natürlich ein Volumen nicht auf mehrere Frequenzen abstimmen (so mit ein paar kurzen und ein paar langen Tunneln *ggg*)

    Viele Grüße,
    Fux

  • .... ich würde auf jeden Fall die Fläche der Öffnung vergrößern, die 200qcm sind nicht mal 30%, denke 40% sprich ca. 320 qcm versprechen ein besseres Ergebnis.


    Gruß A.

  • Zitat von "SRAM"

    Hallo Adam,
    das Volumen der mitschwingenden Halbkugel wächst mit Durchmesser_Tunnel^3, die Fläche des Tunnels aber nur quadratisch, daher der Unterschied.


    Erklärt meiner Meinung nach nicht den großen von Dir errechneten Unterschied von 23cm zu 27cm.


    Adam

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  • Tja, kleines XL-sheet:


    Durchmesser / Vol.Kugel / Vol.Zyl. / Vol.Ges. / Länge
    20 / 4189 / 7226 / 11414 / 23,0
    2* 14,1 / 2962 / 8453 / 11414 / 26,9



    .... O.K., das proggy hat sich um 1 mm geirrt :) .


    Gleiches Volumen, gleiche Luftmasse, gleicher Querschnitt, gleiches Boxenvolumen --> gleiche Resonanzfrequenz.


    (zugegeben: das Volumen der inneren Halbkugel, die noch dazu bei völlig freistehendem Rohr zu einem Rotationsellipsoiden mutiert, muß mann strenggenommen vom Boxenvolumen abziehen, genauso wie das Volumen des Bassreflexrohres; und wenn Wände in der Nähe sind .......)


    Aber für das was zu zeigen war eher untergeordnet.


    Gruß SRAM

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  • Die Zahlen stimmen, wie ich das bei Dir auch erwartet habe.
    Allein, es will sich nicht so ganz mit meinen Erfahrungen decken.
    Sobald ich Zeit habe, probiere ich es aus.
    "Sie hören von mir."


    Adam

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