okay, sorry, das wird mal wieder was länger. ich tu´s mal unter selbstbau-technik und hoffe das geht okay, denn es wird bestimmt noch mit löterei enden...
vorgedanken:
verschiedene threads der letzten zeit haben sich im forum mit pa-endstufen für hifi beschäftigt. bestimmt nicht ohne grund, habe ich mir gedacht, denn eigentlich sollte eine endstufe eine endstufe sein, solange man transistorendstufen in class ab betrachtet.
die schaltungstechnik ist seit jahrzehnten ausgereift, unterschiede ergeben sich in der richtigen auswahl des layouts, der dimensionierung, der mechanischen ausführung und der qualität der verwendeten bauteile. unter ausschluss von voodoo sollte eine pa-endstufe hier zu vernünftigem preis in mindestens einigen punkten die nase vorn haben. man muss es nur mal probieren.
favoriten:
immer wieder genannt werden als klassiker z.b. die yamaha pc2002, bryston oder urei. was zeichnet sie gemeinsam aus? ohne schaltungsanalyse: class ab, bipolare schaltung, konvektionskühlung, großzügige netzteilauslegung (hartes netzteil aus den "sinus-zeiten" :mrgreen: ), nur gebraucht zu haben.
nachteile bei allen: nur gebraucht zu haben, als klassiker überteuert, alle steinalt (eine pc2002 ist mindestens 20 jahre alt, oder?)
meine mission:
einen amp finden, der die vorteile der oben genannten besitzt, ohne "überzeichnet" zu sein, alt genug, um aus der zeit solider fertigung und großzügiger bemaßung zu kommen, neu genug, um von allgemeinen fortschritten der technik zu profitieren (op-amps, kabelisolierungen :wink: ). hoffen, das entwickler kleiner firmen mit anspruch an qualität geplant haben.
meine jagdbeute:
25kg, made in germany, konvektionsgekühlt, class ab, mit 1,1kw angegebenes netzteil bei gemessenen 2x520W RMS/4ohm, laut hersteller dämpfung 600:1, slew 60V/uS (sagen wir also, der hersteller wollte uns sagen, dass der amp gut ist... :wink:), s/n irgendwo jenseits der 105db.
im eingang ein (zwei, s.u.) ne5532, im powerblock treibt pro seite ein gematchtes paar hitachi k135/j50 mosfets sechs bipolare motorola mj15003. das mischkonzept fand ich instinktiv irgendwie witzig (ich weiss, hifi ist eine ernste sache, aber dann könnte ich ja auch rotel kaufen...bißchen subversion muss auch hier dabei sein.).
insgesamt alles sehr übersichtlich aufgebaut, nur versteh ich leider nicht soviel davon... :mrgreen:
12jahre alt, laut verkäufer im vorführraum eines kleinen musikladens im rack gewesen, wenig getreten, sieht noch ziemlich gut aus. nicht von ebay...
zwischenfazit:
eigentlich ist ja dann alles gut... die stecker rein und geniessen. erster eindruck: sehr wenig hum&noise (hat mich wirklich überrascht), sehr schnell und trocken, gute soundstage, schönes imaging. man merkt die reserven sehr angenehm: endlich kein clippender alter sony-amp mehr... im zielbereich über 10db headroom, trotz lautsprechern mit gerade mal 89db/w/m. geringe subjektive lautheit dabei, man merkt erst, wie laut man hört, wenn nachher die ohren klingeln (oder die nachbarn).
hosen runter, unsichtbarer:
damit ich mich jetzt auch richtig zum affen mache mit meiner lobenden beschreibung der höreindrücke, hier die schaltpläne... jetzt die bitte an alle verstärker-gurus: erklärt mir,bevor es zu spät ist, warum die schaltung schund ist, der entwickler ein trottel und mein positiver höreindruck eine selbsttäuschung:
netzteil (ziemlich simpel, fand sogar ich - aber so lang der trafo kann?):
http://www.paforum.at/daten/im…oernix/amp/netzteil_2.jpg
eingangsblock:
http://www.paforum.at/daten/im…rnix/amp/inputstage99.jpg
edit: anders, als im schaltplan angegeben, sitzt auf der mit sy22 bezeichneten platine direkt an den eingängen kein tlo72, sondern auch ein ne5532.
powerblock (simpel? mosfet/bipolar verdächtig?):
http://www.paforum.at/daten/im…rnix/amp/powerblock87.jpg
anmerkung: ich habe bisher mit absicht den namen nicht preisgegeben und das firmenlogo im schaltplan rausgeschnitten, weil ich erstmal keine firmendiskussion lostreten wollte. die leute mit ahnung werden jetzt schon wissen, worum es geht, aber vielleicht können wir ja erstmal die technischen fragen diskutieren. dann reiche ich gerne modell und photos nach!
so. ich hoffe auf rege beteiligung der e-techniker, physiker und rf-/service-techniker... bisher, zugegeben, kein technik-selbstbau, kommt aber noch! also bitte erstmal hier drin lassen.
danke erstmal. gruss, hörnix
************teil zwei***************************************
schade, hatte auf eine etwas lebhaftere diskussion gehofft. aber vielen dank denen, die mir bisher etwas erklärt haben. vielleicht kommt ja im verlauf noch was.
machen wir solange weiter mit teil 2:
ohne probleme geht es natürlich nicht ab. sonst wäre die sache ja gut und schön und zu einfach...
problem 1: netzfilterung
die endstufe ist sehr empfänglich für jede art von störung aus dem netz. ich habe dabei den subjektiven eindruck, dass dieses problem in den knapp drei wochen, die ich sie jetzt im test habe, noch zugenommen hat. kurz gesagt, führt alles mögliche, was an der selben phase geschieht, zu deutlichen knacksern, die in der lautstärke von der pegeldämpfung am eingang unabhängig sind: schalter, relais, motoren.
könnte das auf fertige netzteilelkos deuten? netzbrummen ist - wenn überhaupt - nur sehr sehr leise wahrzunehmen. was für andere gründe könnten ursache sein?
problem 2: frequenzgang? -> bässe
ich habe den eindruck (kein messequipment!), dass die endstufe die bässe merklich "dämpft". wenn ich einen eq einschleife und ordentlich trete, kommen sie sauber und überzeugend, aber eben auch nur dann. was ist los? bin ich nur verdorben von der eingebauten lügen-loudness in massen-hifi-amps? oder liegt es vielleicht an fehlendem klirr? :lol:
oder aber: könnten altersschwache koppelelkos im signalweg schuld sein? tauschen gegen folie?
bitte um nachhilfe, danke+gruss, hörnix
edit: ftp- gegen www-links getauscht, dann fällt auch das nervige password-fragen weg, und vielleicht gehen die links jetzt besser.
edit: fortsetzung auch hier eingefügt.
edit: am titel gebastelt in der hoffnung auf antworten... :?
edit: teil3 angefügt, es geht jetzt erstmal konkret um entstörung am netzteil. siehe unten, weil sonst wird´s hier echt zu lang.