Fertigungstoleranz bei Induktivitäten

  • Da ich viel und gern mit Spulen hatiere im Kleinsignal-Audiobereich (ist ein kleines Fachgebiet von mir), mal folgendes:


    Wenn ich einen Kern beziehe mit einem angegeben AL-Wert und den dann gemäß dieser Daten bewickle, warum krieg ich dann immernoch eine Abweichung von bis zu 20% bei der Induktivität ?
    Da ich mit Rhode&Schwarz messe liegt gewiß kein Irrtum vor das ist so !
    Es passiert mir mitunter daß 2 völlig identische Kerne aus der gleichen Lieferung, die mit demselben Draht in gleicher Weise bewickelt wurden trotzdem bis 20% unterschiedlichkeit aufweisen so daß dann Wicklungskorrektur nötig wird.
    Kann esdenn wirklich sein daß die Herstelltoleranzen der Ferritematerialien derart hoch sind ?


    Ich verwende Induktivitäten in Filterschaltungen im NF Bereich, vor allem zur Feinkorrektur bestimmter Bereiche des Frequenzgangs, aber auch zum senken von K2, K3 usw bei LR-Filtern uvm.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Im ernst?
    Du machst Filterschaltungen im Signalbereich mit induktivitäten?
    Bringt das Vorteile?
    Ich mein, ich hab mal sowas versucht mit so Festinduktivitäten...
    da brauchst ja etliche mH, und die Dinger haben dann derartige Ohmsche
    Widerstände, dass der Effekt der induktivität bald im Hintergrund steht.
    Deshalb wirst se wohl selber wickeln...
    Ich denke du weisst was du tutst, hat mich jetzt nur so interessiert,
    wenn ich auch deine Frage damit nicht beantworte :cry:


    Gut, ich hab sowas auch schon mal gemacht, in meinem (Selbstbau)E-Bass, mit ner Spule aus einem Relais,
    aber nur, weil ich das geschisse mit den Batterien für aktive Filter nicht leiden kann.

    Möge der Bass mit Euch sein! :D

  • Zitat von "Bassti"

    Im ernst?
    Du machst Filterschaltungen im Signalbereich mit induktivitäten?
    Bringt das Vorteile?


    Aus der Sicht heutiger Audioelektroniker nein.
    Aus der Betrachtung eine HF-Technikers durchaus.


    Induktivitäten in Audioschaltungen kann man einsetzen:


    Als Resonanzkreise (hohe Induktivitäten nötig. je nach Kernmaterial)


    Als Saugkreise für Resonanzen (je nach Breite und Güte der Resonanz ist das Verhältnis von Windungszahl zum Kernmaterial anders, da fängt die Maßarbeit an, die Genauigkeit der Anpassung ist hier viel höher als mit Cs überhaupt zu realisieren :D )


    Als Feinkorrektur in aktiven Filtern, kleine Induktivitäten sind frequenzveränderliche Widerstände die bei richtiger Auslegung keine Resonanzen bilden, jedoch die Linearität verändern, und zwar umgekehrt zu Kondensatoren. Man kann damit Gleichlaufabstimmung in Filtern machen und Impedanzen frequenzabhängig ändern.


    Die nahezu umgekehrten eigenheiten von Spulen zu Kondensatoren erlauben den einsatz zur Kompensation von Phasendrehungen, bei geschickter Bemessung erfolgt nichtmal eine Veränderung der Linearitäten. Man kann somit Phasengleichlauf zwischen unterschiedlichen Filterbänken induktiv herstellen. Der optimierte Einsatz von L und R und C schafft als einziger ausgeglichene Verhältnisse, jede andere Lösung verursacht eine Phasensauerei.


    Defakto kann man so einiges wickeln :) Am Anfang ist es irre schwer, wenn man das ständig macht kommt die -erfahrung, dann geht die Planung solcher Dinge recht fix von der Hand. Leider muß man oft mit den Stufenimpedanzen extrem runter, somit wird das häufig mit gepaarten Ts eingesetzt, OPs kommen nicht so gut damit zu Rande.

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