etwas Theorie über einfache ALC

  • da ich ein par PMs bekam wie man eine einfache Begrenzerschaltung, ALC aufbaut, hier mal die Grundlage dazu.



    lG Manu

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • prinzipiell haben wir hier einen geregelten Verstärker, gefolgt von einer Stufe die die Regelspannung macht. Letztere muß negativ sein.
    Steigt das Ausgangssignal an verändert sich auch besagte Regelspannung und macht den Amp vorn weiter zu. Schon klappt das :)


    Der FET der hier zum regeln eingesetzt wird ist ohne Ansteuerung leitend.
    Bekommt er eine negative Gitterspannung, wird er hochohmiger. Als Spannungsteiler der Gegenkopplung vom OP1 ist er so ein Regelglied.


    Besonderes Augenmerk auf C1 !
    Seine Siebwirkung ist die Trägheit der Regelspannung, je größer der ist desto träger wird die Regelkurve. Experimentiert damit :)


    Ein Serienpoti zwischen der AA und dem Gate wäre "Attack". Werte um 470k sind möglich, experimentiert damit. Kein Poti = sehr schnell.


    Es ist ebenso machbar die Regelung frequenzabhängig zu gestalten.
    Auch da bietet sich ein weites Bastelfeld.


    Ebenso mit dem Gain der Stufen 1 und 2. Das richtige Verhältnis dieser 3 Dinge ist der "Unterschied" aller ALC zueinander. Je nach Zweck kann das völlig verschieden ausfallen.


    Als Dioden nehmen wir Germaniumtypen da diese nur 0.2V Spannungsabfall haben und so auch bei kleinen Signalen schon Wirkung zeigen. OP sei der TL071, gefüttert mit sym. 12V


    Das Ganze ist ein Lern & Bastelprojekt, viel Spaß und Erfahrung beim Experimentieren.


    lG Manu

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  • Den Fet könnte man noch mit einem Gate Drain Widerstand
    ein bisschen linearisieren. 82k wären vielleicht geeignet; und
    in diesem Fall natürlich noch ein Widerstand zwischen C1 und Gate
    von 100k oder so...


    Gruß, Manuel

  • Dein Vorschlag. :wink:



    Anzumerken: Der so entstandene Spannungsteiler verringert die Regelspannung zum Gate, somit muß am OP2 ein ca 4dB höherer Gain eingestellt werden für gleiches Regelverhalten.

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  • Das geht schnell :)


    Ich meinte den anderen Anschluss vom Fet. So wie es jetzt gezeichnet
    ist, haben wir einen simplen Spannungsteiler gegen Masse; der ändert
    aber nichts Grundlegendes.
    Wenn wir aber den 82k Widerstand vom Gate zum Drain Anschluss
    legen (der an dem die Spannung der GK ansteht), dann wird die
    gekrümmte Ausgangskennlinie (Fet im Ohmschen Bereich, nahe um
    Uds = 0) derart beinflusst, dass sie nahezu gerade verläuft.
    Der Fet fügt dann weniger Verzerrungen hinzu.


    Der Mechanismus dahinter: bei größerer Uds ist die Kennlinie zu flach,
    d.h. Id ist zu klein; der 82k Widerstand lässt nun etwas Strom in Richtung
    Gate fließen, am 100k fällt mehr Spannung ab und Uds wird positiver, was
    Id steigen lässt. Wenn Uds negativ ist, ist die Kennlinie zu steil, die
    Linearisierung wirkt hier analog.


    Gruß

  • Korrektur in deinem Sinne.


    Die Mindestverstärkung beträgt nun 5-fach wenn 470k = voll offen.
    Ohne den 82k nähern wir uns der 1

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  • Schade daß das Thema hier keine Resonanz findet.
    Dahinter verbirgt sich mehr als man auf den ersten Blick vermuten würde.

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  • Hi!


    Zum Verständnis: Die Schaltung ist also dazu da, um ein Signal mit einem Pegel von ... bis ... immer denselben (verstärkten) Ausgangspegel zuzuordnen? Also ein Compressor mit extremem Verhalten... Interessant, ich glaube, die paar Bastelminuten sollte ich opfern und experimentieren.


    Noch 'was: Können statt der Ge- auch Shottky-Dioden Verwendung finden?



    CU!


    -Mike

  • da kann so ziemlich alles rein. Eine niedrig ansetzende Kurve ist aber vorteilhaft, Schwellspannung nicht so hoch wählen. Notfalls gehts sogar mit 4148. ( um 0.6v)


    und die Schaltung läßt sich auch ruckizucki zu einem Gate umfunktionieren und einigen anderen nützlichen Dingen 8)

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  • Zitat

    Schade daß das Thema hier keine Resonanz findet.
    Dahinter verbirgt sich mehr als man auf den ersten Blick vermuten würde.


    Ich glaube das Problem liegt nicht am mangelnden Interesse, sondern weil sich nicht einmal 1/4 aller User hier unter deiner Skizze und deinen Erklärungen was vorstellen können (ehrlich gesagt mich miteingenommen... :wink: )

    Soundflash.cc - Mobile Disco & PA Verleih

  • Also ich will mich an der Stelle mal bei Dir bedanken für den Aufwand und die Geduld, die Du hier immer reinsteckst (auch wenn ich speziell diesen Thread grad gar nich "brauche"und daher nur "stumm mitlese").


    Solche Themen und Beiträge helfen dem Forum das Niveau zu halten und anzuheben, vielleicht ist aber die Zielgruppe (wie mein Vorposter schon sagte) einfach überfordert.... Bleibt zu hoffen, dass mit der Zeit konstruktive und sinnvolle Ergänzungen dazu kommen und nicht dreissig Seiten Offtopic-Geschreibsel. Dann lernen viele was dazu und mit der Zeit hat man ein "gutes Nachschlagewerk", neben aktueller Diskussion für mich der Hauptnutzen eines solchen Forums.

  • so, nun mal zum feedback:



    ich oute mich mal als jemand, der manu schon seit einiger zeit zum thema comepressor auf die nerven ging. ich habe hier sehr wohl mitgelesen und mitlerweile ist meine reichelt-bestellung angekommen.


    ich werde das ganze wohl auf lochleiterplatte aufbauen und entsprechend meinem anwendungskreis modifizieren. FET wird heute noch gekauft, genau wie die germaniumdioden. über ergebnisse werde ich selbstverständlich berichten.


    zu meinem anwendungsfeld:
    ich brauche einen vorverstärker, der sich in grenzen seinen verstärkungspegel selbst wählt. also quasi einen vorverstärker mit selbstregelndem gain. werde wohl erstmal die schaltung stur nachbauen und dann ein wenig experimentieren. Klang ist "nebensächlich", es geht eher um platz und "DAU-proofheit".

  • Zitat von "Soundflash"

    Ich glaube das Problem liegt nicht am mangelnden Interesse, sondern weil sich nicht einmal 1/4 aller User hier unter deiner Skizze und deinen Erklärungen was vorstellen können (ehrlich gesagt mich miteingenommen... :wink: )


    Das macht nichts, wir erklären alles mit Geduld und Spucke :lol:


    Die Skizze zeigt 2 hintereinandergesetzte Vorverstärker.


    Verstärker 1 ist somit eine simple Vorstufe, sein Eingang ist der IN und sein Ausgang bildet den Signalausgang.
    Da der Gain eines Operationsverstärkers stets mit einem Spannungsteiler eingestellt wird kann man diesen maipulieren, verändern, indem man einen der Teilerwiderstände ersetzt durch etwas steuerbares.
    Genau das ist unser FET, der BF245


    Es ergibt sich so ein Verstärker dessen Gain sich durch eine externe, hier negative, Gleichspannung steuern läßt.


    Somit wurde Verstärker 2 hinter den ersten gesetzt, sein Eingang ist der ausgang des #1. Sein Ausgang geht auf eine Gleichrichtung / Siebung, und erzeugt nun abhängig vom Signal die gewünschte Steuerspannung.
    Diese leiten wir zu unserem FET, der damit den Gain regelt.


    A L C


    automatic level control.


    Nahe Verwandte davon die euch gewiß bekannt vorkommen:


    Kompressor


    Opto-Kompressor (hat zusätzlich noch Licht + LDR in der Regelstrecke)


    Noise Gate ( hier wird FET damit beauftragt die Höhenanteile pegelabhängig zu ändern...)


    De-Esser
    Hier wird Verstärker 2 frequenzselektiv ausgelegt auf "sssssss" Laute, und FET regelt den zugehörigen Frequenzbereich ab wenn es vorn zu laut ist.


    Limiter.
    Die oben gezeigte Grundschaltung ist schon ein Limiter.
    Ich hab eine zum fernsehen im Einsatz da die Werbung stets lauter ist als der Film, sie paßt das angenehm an 8)
    Man könnte es auch so umbasteln daß die Regelspannung von einem separaten Eingang her erzeugt wird, der könnte, mit einem Mic versehen, die Lautstärke überwachen und die Anlage nachsteuern. Sowas macht man zB bei Kinderdisco (Mic im Truss)


    VCA
    Stufe 1 ist ein spannungsgesteuerter Verstärker, ein VCA.


    Das Bastelfeld ist somit riesig, auch wenns klein und billig aussieht.

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    Einmal editiert, zuletzt von Manuela ()

  • den TL071 füttert man ja mit sym 12 V. d.h. +12 V und -12 V, richtig ?


    wie erzeugt man -12V aus ner batterie? spannungswandler ? oder funktioniert das auch mit nem "spannungsteiler" also masse entspricht dann 6V und man bekommt sym 6V.


    richtig ?

  • 2 9V blocks hintereinander, Mitte = Masse. Funzt prima.


    2 Festspannungsregler, ein LM7812 und ein LM7912, mit einem kleinen Trafo 2x12v


    Spannungsteiler, dazu kann man einen weiteren OP zweckentfremden und dann mit 1x 18-24V füttern.


    Man kann auch mit einem 555 IC und etwas Tricks einen negative Hilfsspannung aus der positiven erzeugen.


    Es gibt sogar fertige spannungswandler in IC Größe dafür.


    mit 2x6V sollte es auchnoch gehen.


    wir können auch das ganze Ding auf einfache asym. Versorgung abändern, noch einfacher.

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  • asymetrische versorgung hieße was ummodeln ?


    also bleigelakku vorhanden, da muss sie ran. moglichst einfach auch bitte.
    löterfahrung und ein lernwilliger student auch vorhanden. 8)

  • das ergibt eine kleine Änderung im Schaltplan, dafür muß nichts extra bestellt werden. Ich mals dann mal für einfache Versorgung um :wink:


    Dabei werden die + Eingänge der beiden OP auf UB/2 gesetzt, also Spannungsteiler. Wir bilden eine virtuelle Masse.

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  • mannmann (bzw fraufrau :P ) wenn so der service bei ultralite wäre. da schick ich mit schöner regelmäßigkeit mails hin und lande höchstwahrscheinlich mit der selben regelmäßigkeit im rundordner.


    das "attack-poti" sitzt sozusagen dort wo im post nr 4 der 100k sitzt, richtig ?

  • richtig. Wenn wir uns die Dioden als niederohmige Spannungsquelle vorstellen heist das C1 wird schnell geladen. Der Vorgesetzte Widerstand verlangsamt den Vorgang, längeres Attack also.
    Die Haltezeit ist abhängig von der Größe von C1, das Gitter von FET ist extrem hochohmig (es sei denn 18TBX lötet den 82k da drüber :grin: Spaß muß sein, alles hat ein Für und ein wider. )

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