Rauschen im Verstärker durch LED?

  • Hi,


    mir ist heute etwas, für meine Begriffe doch sehr seltsames, aufgefallen.


    Nun ich baue im Moment einen Verstärker, das ist auch nicht das Thema, läuft alles (150W@8Ohm Brücke).


    Dazu habe ich mir dann noch eine Clip-Anzeige gebastelt, und hier kommt der komische Effekt zum tragen...


    Clip Anzeige funktioniert folgendermaßen:


    Vom Ausganssignal des Verstärkers wird über einen 1k Ohm R Strom abgenommen und zunächst über eine Diode gejagt, sodass nur die positive Halbwelle ausgewertet wird. Danach ein hochohmiger Spannungsteiler 2:1 und dann in einen Komparator rein (positiver Eingang) . Der andere Eingang wird wiederum mit einem Spannungsteiler beschaltet. Die Spannung wird per Poti eingestellt und bekommt den Wert (Urail - 3V)/3.


    Bedeutet dass der Komparator so lange seinen Ausgang auf -VSS hat bis die Spannung des Signals auf Urail - 3V steigt. Dann kippt er und die LED geht an.


    Soweit ist dies auch kein Problem, klappt alles.


    Am Ausgang hängt dann eben eine 1N4148 und dahinter die LED. Die zweite Diode ist nur deswegen Eingebaut um die LED von der großen Sperrspannung zu befreien, manche LEDs mögen das ja nicht so gerne.
    Daneben hängt noch ein kleiner Elko um die LED sanft ausgehen zu lassen.


    So und nun kommt das interessante Problem:


    Wenn der Verstärker läuft und die Clip-LED nicht an ist, so ist alles in Butter. Aber sobald die LED flackert gibt es im Hochtonbereich ein Rauschen. Dies dauert aber nur so lange an, wie die LED eingeschaltet ist.


    Nun, woher kann das kommen?


    Das einzige was mir dazu eingefallen ist, ist die Tatsache, dass alle meine OPAs und auch der Komparator über ein und die selbe Spannungsquelle laufen.. Aber eine Pufferung direkt am Komparator hat auch keine Abhilfe geschaffen.


    Hat jemand einen Rat für mich?


    Ach ja, um der Frage vorzubeugen: Es gibt keinerlei Regelpfad in der Geschichte. Es wird lediglich das verstärkte Signal verkleinert und dann mit einer Konstantspannung verglichen.


    Einen Limiter brauche ich eigentlich nicht, aber der wäre auch nicht mehr Fern, wenn ich schon eine LED im System habe ;)

  • Wenn die LED leuchtet hast du ein andauerndes Rauschen?
    Der Kondensator sollte eigentlich nicht zum schwingen beitragen.
    Welche Diode wird zur Halbgleichrichtung verwendet?
    Falls Oszi vorhanden sollte sich die Fehlerquelle schnell finden.

  • Zitat von "jaygee"

    Das einzige was mir dazu eingefallen ist, ist die Tatsache, dass alle meine OPAs und auch der Komparator über ein und die selbe Spannungsquelle laufen.. Aber eine Pufferung direkt am Komparator hat auch keine Abhilfe geschaffen.


    Hat jemand einen Rat für mich?


    Hallo,
    mal sehen, was mir so einfällt...eine Sache macht micht stutzig, sehe ich das richtig:
    Die Railspannung (keine Ahnung, +50 Volt oder so) und die pos. Halbwelle des Ausgangssignals liegen am OP-Eingang an.
    Ich nehme an, du hast die Höhe der Spannung durch entsprechende Spannungsteiler entschärft, sonst brauchts Spezial OP´s die mit Eingangsspannungen, die größer als die Vss sind, klarkommen.


    Möglicherweise gibt es durch die galvanische Verbindung deines Clip-Meters mit der Endstufenrailspannung Probleme.


    Für störungsfreien Betrieb würde wohl auch eine hochohmigere Auskopplung des Signals genügen, oder... auch elegant gelöst: In die Rückkopplung eines OP´s ne Diode pflanzen, schon hast du einen "aktiven" Gleichrichter mit riesigem Eingangswiderstand.
    Das Signal würde ich gleich anschließend mittels RC-Glied integrieren, damit nicht jede Halbwelle die LED zum NF-Geflackere veranlasst. Dann erst den Komparator seinen Job tun lassen.


    Viel Erfolg mit meinen bescheidenen Ideen.


    Gruß, Jürgen :D

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Hmm.. ok, ich glaube ich muss noch ein wenig weiter ausholen, damit alle auf meinem Stand sind.


    Zunächst einmal sind natürlich alle Signale für den Komparator mittels Spannungsteiler aufbereitet, sodass die Spannung unter VCC und über VSS von selbigem liegt.


    Mein Signalpfad ist nun folgender:


    In --> Frequenzweiche
    --> High Out
    --> Low Cut --> Low Out --> Verstärker --> Clip Anzeige


    So und nun ist im High Out das Rauschen zu hören, sobald die LED an ist.


    Der Hochtonbereich wird von einem anderen Verstärker betrieben, ist also in diesem System nicht beteiligt.


    Nun sind halt alle Teile der Frequenzweiche und der Clip Anzeige über die selbe Versorgungsspannung angeschlossen.


    Bisher hat das auch eben alles schön funktioniert, nur als ich heute die Clip-Anzeige gebastelt habe ging das Rauschen los.


    Das Rauschen ist wirklich nur dann hörbar, wenn die LED eingeschaltet ist, sonst nicht.


    Ich werd es morgen mal mit hochomigeren Varianten probieren, auch das RC Glied ist eigentlich eine gute Idee..


    Aktiver Gleichrichter hört sich auch nicht schlecht an, mal schauen was da Erfolg bringt ;)


    Danke schonmal für eure Antworten!


    Ach ja, die Gleichrichterdioden sind irgendwelche Standarttypen aus der Bastelkiste (N400X). Bei 300Hz die da max. durchgehen sollte das eigentlich kein Problem sein.

  • Du solltest auch mal die Masseführung überprüfen, wenn die LED mit an Masse geklemmt ist. Stichwort: Zentrale Masseführung. Wenn der "Massestrom" der LED ungünstige wege geht, kann das sonst evtl genau die beschriebenen Symptome hervorrufen, auch wenn der LED-Strom eigentlich sehr klein sein sollte..

  • Hi,


    hatte bisher noch keine Zeit hier wieder was zu schreiben..


    Problem hat sich erledigt, nachdem ich das Signal hochohmiger ausgekoppelt habe (warum auch immer).


    Zusätzlich hab ich noch die Entprellung der einzelnen OPs verbessert, jetzt ist es schön ruhig. ;)


    Danke für eure Antworten!

  • Das rauschen wird wahrscheinlich kein eigendliches rauschen sein ,sondern eher der das ergebnis von erzeugter verzerrung ... eine hochohmigere auskopplung verringert den effekt,weil die prostive halbwelle weniger verformt wird. Aber eigendlich isses schon sehr seltsam das der verstärker sich hiervon beeinflussen lässt....

  • habe ausversehen doppelt gepostet und möchte diesen beitrag gleich nutzen um eine sinnvollere frage zu stellen :


    Macht die sternförmige masseführung im leistungsteil tatsächlich so viel aus?
    Die verstärker müssen ja gegen eigenschwingungen gesichert sein , egal ob durch drosseln oder ähnliche maßnahmen ..

  • Zitat von "KrautundRüben"

    Macht die sternförmige masseführung im leistungsteil tatsächlich so viel aus?


    Ja, konnte ich zumindest früher bei diversen Selbst-/ Nachbauten feststellen.
    Ohne sternförmige Masseführung fast immer Brummprobleme.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

    2 Mal editiert, zuletzt von DJheini ()

  • Zitat von "KrautundRüben"

    habe ausversehen doppelt gepostet und möchte diesen beitrag gleich nutzen um eine sinnvollere frage zu stellen :


    Macht die sternförmige masseführung im leistungsteil tatsächlich so viel aus?
    Die verstärker müssen ja gegen eigenschwingungen gesichert sein , egal ob durch drosseln oder ähnliche maßnahmen ..


    Hallo,


    sternförmige = zentrale Masseführung ist ein Mittel um hardwareseitig dem Brummen beizukommen, ein Anderese wäre das konsequente Auseinanderhalten von signal- und netzspannungsführenden Leitungen.


    Greetz, Jürgen :D

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Klaro, kenns von diversen kleinsignalsignal röhren und trans/opamp schaltungen. aber eine schwingende ,kommerziell hergestellte leistungsstufe durch so eine kleine "störung" hab ich noch nie erlebt.
    man muss sich bei der konstruktion ja auf alles einstellen : induktion und kapazitäten der Lautsprecherkabel , die abendteuerlichen gebilde die theoretisch an der endstufe hängen könnten ... sachen gibts :grin: