12er Hoerner...

  • N'abend,


    Tja, leider muss ich feststellen, bei meinen bands reichen 2x12/2 direktstrahlende Tops gerade mal fuer einen 100m² Stadl, im Freien ist schnell Schluss, da komm ich nach 30m grad noch so irgendwie ueber 100db mit Clipled Feuerwerk. Das ist zuwenig. Ausserdem merkt man open air, dass 60x40 zuwenig ist. Das duerfte ruhig eine Spur breiter sein.


    Also line array. Na da mess ich mir nen Wolf, es kommt aber nix raus 8)


    Doch Hörner? Wunderbar, nur wie?
    Geplant sind single 12/2" hoerner. Doppel12 will ich dem DE750 nicht antun, der kommt schoen mit 2 direktstrahlenden 12 zurecht, aber 2x12 im Horn packt der nicht. OK, ich hab mir die auf den ersten Blick etwas komische 40x60 Charakteristik ausgesucht. Dann hab ich mit 2 Tops horizontal 80°, was ich ganz OK finden wuerd (man kann ja infills hinstellen), die 60 vertikal find ich auch garnicht so bloed, weil ich die Dinger dann einfach möglichst hoch bringe und anwinkle.


    Jetzt die Frage - wie stell ich das an? Bleib ich beim ME60 im Hochton, dann macht das bei der Trennfrequenz schon ordentlich auf. Das Horn muesste da eher 50x65 machen als 40x60. Garnicht so einfach wenn man Hornresp Glauben schenkt. Da bin ich noch am tüfteln. Seh ich das richtig, das Hornresp bei der beam width immer davon ausgeht, dass Hals und Mund quadratisch sind? Sonst koennts ja nicht wissen was ich vorhabe. Und wenn ich die cross section exportiere, dann sind die Maße per default auch immer quadratisch.
    Nun geh ich das immer so an, und wuerd gern wissen ob korrekt - ich simulier erstmal das Hon so, dass ich eine vernuenftige Response hab. Dann geh ich her und nehme das breitenmaß am mund als Quadrat, simuliere damit das Horn, ignoriere die Response und schau mir nur die beam width an. Das waere dann meine horizontale? Gleiches fuer die vertikale - Hoehe des horns als Quadrat, Response ignorieren, beam width gucken. So kaeme ich halbwegs hin. Selbst bei gegebener Mundfläche (schoen waers, wenns Top auf die Baesse passt) krieg ich so einen brauchbaren Kompromiss hin. nur obs so passt weiss ich nicht :)


    Zweites "Problem" - wenn ich fuer den Treiber das Volumen das die membran bildet, als Vorkammer nehme, einen etwas kleineren Querschnitt als Sd hernehme (350cm² fuer nen 12er) und das in einen doppelt so grossen Hornhals schicke, dann erstreckt sich die Response plötzlich deutlich ueber 1khz. das waer wunderbar, ist aber wohl ein bug? Warum wuerd sich sonst alle Welt mit PP's rumschlagen?
    Oder lohnt es sich hier rumzuexperimentieren?


    Coax oder nicht? Eine menge Leute schreiben, dass Horn mit dem HT Treiber stoert kaum, wird auch tausendfach gemacht, hat das mal wer nachgemessen? Ich denk mir halt, die Mundfläche des HT Horns muesst ich von der Gesamtfläche abziehen. Und ein d=18cm HT Treiber, 20cm vor dem Konus des 12ers - das muss ja Schwierigkeiten machen. Im C4 scheint das zu gehen, ich weiss nicht, ich halts fuer suboptimal?


    Konisch vs andere Konturen...
    Alle sagen konisch wegen dem Abstrahlverhalten. In der Simu hab ich da immer einen 3db 400Hz Buckel. und ich geh davon aus, dass 3db in der Simu 6db in der Praxis entsprechen :grin:
    das Problem scheints bei 12ern immer zu geben, selbst die Limmer haben da nen Dip.
    Liesse sich mit Tractrix oder spherical glattbuegeln (in der Simu), spricht da was dagegen? Auch bei der beam width siehts uebel aus, weil das Horn da immer mal einschnuert um dann wieder 20° aufzumachen... oh Tannenbaum...


    In Kurzform: Kann ich der Simu glauben wenn ich einen kleinen Vorkammerquerschnitt in doppelt so grossen Hals arbeiten lasse und plötzlich hab ich bis 1k ne schoene Response mit -6db bei 30°? Zu schoen um wahr zu sein...
    Passt meine russische Simu des Abstrahlverhaltens wie ganz oben beschrieben?


    danke
    martin

  • Aha, in 30m 100dB und dann willste noch mehr?


    Was haben dann die ersten Reihen, 125dB voll auf's Maul? (wenn ja, dann gefärdest du andere Menschen und somit wird dir wohl weniger einer weiterhelfen!)
    Wenn, dann musste so ne große Strecke gleichmäsig beschallen, ergo nen LA oder Delay Lines.


    Und nen single 12" Horntop "trägt" net weiter als nen 212 Direktstrahler,
    ob's lauter macht sei auch dahin gestellt, ich denke nicht.


    Vertikal würde ich definitiv bei 40° bleiben, soll doch weit gehen.


    Ob Coax oder nicht, musst du ausprobieren und sauber vermessen,
    ich pers. würds bei nem 1x12er Horn nicht machen, Vorteil ist only die Größe,
    mmn. überwiegen die Nachteile beim CoaxKonzept.


    PS:
    Heute ne Kiste mit 212 Limmer gemacht (18s Pappen, prono laut), der NSD1480N kommt am mittleren 1,4" Horn gerade so mit ganz obenrum,
    da sollte der DE750 das doch auch schaffen, viel lauter kommt man im HT auch net wirklich, vielleicht mal mit em anderen horn probieren (kenne deins net, also noch net gehabt)


    MFG

  • Morgen,


    Ist zwar OT, aber mit dem Top auf knapp 3m Hoehe open air, laesst sich schon Pegel nach hinten machen ohne den ersten reihen weh zu tun...


    1x12 Horn soll eine 2x12 direktstrahlend ersetzen. Das passt schon. Sollte im Idealfall pegelmaessig hinkommen. Der 750er strengt sich jetzt schon mit den beiden 12ern an, haengt an einem 600W Ampkanal und ist grad noch 8db abgesenkt. Da is keine Luft mehr drin. Egal welches Horn ich nehm. Spätestens bei Vollgas geht mir der HT in die Knie, sieht man auch schoen bei vielen max Pegel vs Klirr Messungen, mit dem Problem steh ich offensichtlich nicht allein da.


    Aber eigentlich gings ums Design des Midhorns :)
    Und hier in erster Linie um den Effekt mit der erweiterten Mitteltonresponse bei Vorkammer und Fläche der Vorkammeröffnung < Ah
    Gibts den Effekt nur in Hornresp, oder auch in der Praxis? Und wenn ja, was fuer Nachteile handelt man sich damit ein?


    danke
    martin

  • Zitat

    Ist zwar OT, aber mit dem Top auf knapp 3m Hoehe open air, laesst sich schon Pegel nach hinten machen ohne den ersten reihen weh zu tun...


    Dann messe mal bitte!
    Nicht ohne Grund ist 99dB ab dem ersten Hörer erlaubt, schau mal was Wiki schreibt abw ann es schädlich ist.
    Und die ersten Reihen werden nicht unter 120dB ab bekommen, wenn du in 30m noch 100dB misst, denn auf 1m hast du dann immernoch gut 130dB.
    Und bedenke die "Einwirkungszeit"!


    Zitat

    1x12 Horn soll eine 2x12 direktstrahlend ersetzen. Das passt schon. Sollte im Idealfall pegelmaessig hinkommen.


    Man nehme 2x 12nd710 und kommt auf knapp 103-104dB, hochgerechnet mit 1kW ergibt das dann >133dB.


    Nen gutes single 12er Horn macht um die 106dB wenns hoch kommt, hat aber nur um die 500W rms, also auch um die 133dB, dafür aber weniger Membranfläche.
    Ob das sooo viel Sinn macht hier umzuschwenken ist fraglich,
    hier wird der Vorteil eher in der engeren Abstrahlung liegen, wobei das auch wieder schwer auf das Horn drauf ankommt, ab wann es noch wirkt.


    Zitat

    haengt an einem 600W Ampkanal und ist grad noch 8db abgesenkt


    Wie keine Luft mehr drinne? 8dB is nen Arsch voll (tschuldigung).
    Wenn deine 212er um die 130dB machen sollte und der 2"er 8dB abgesenkt ist, dann wird er vermutlich net viel mehr als 126dB machen, somit isser noch 4dB zu leise.
    800W gibste eh net drauf, denn da würde er sterben, mit -8dB bekommt das Ding um die 20W !!! (0dB=100W), also knapp 1/tel der Leistung.



    Oder meinst du, der Ampkanal ist 8dB abgesenkt?
    Das hat immernoch nix zu sagen, da es drauf an kommt, ob dein Amp auch mit 0dB angesteuert wird.
    Ansonsten wären wir bei 800W -8dB auch bei ca 120W, somit HT voll belastet, sollte somit knapp 133dB erreichen.



    Zitat

    Egal welches Horn ich nehm. Spätestens bei Vollgas geht mir der HT in die Knie, sieht man auch schoen bei vielen max Pegel vs Klirr Messungen, mit dem Problem steh ich offensichtlich nicht allein da.


    Irgendwo ist physikalisch halt mal Schluss, nen viel lauteren HT wirste net finden, vergiss es.



    Anm.:
    Warum so ultra laute Kisten bauen, lieber einige mehr aufstellen und dafür die Kiste net quälen müssen,
    somit bau doch noch nen Paar der 212er dazu!.


    Ich frage mich da gerade, was mir ne Kiste mit >133db bringt, wenn da eh kein HT aufm Markt mehr mitkommt bis Ende, außer dass die kiste dann ziemlich Reserven mit (Tief)Mittelton hat und man sie net totquälen muss, was ja absolut nicht zu verachten ist.



    MfG

  • Was wird das fuer ne Grundsatzdiskussion? :D


    Wir sind die Fläche mehrfach abgegangen, das war schon ganz gut ausgeleuchtet, keiner hat nen Tinnitus. 99db kommen doch schon ohne PA von der Buehne in den ersten Reihen an, das is ja eine rein akademische Diskussion.


    Meine doppel12 schaffen auch keine 133db. Zumindest wuerd ich das nimmer hoeren wollen glaub ich. Dass es nach 30m immer noch laut ist liegt eher daran, dass wir ja nicht im schalltoten Raum spielen. inverse square law ist ja eine idealisierte Regel. Ausserdem wurde mir geflüstert, dass es eher nur gute 25m waren, sorry.


    Ansonsten korrekt. Ich koennte einfach die Anlage verdoppeln um das gleiche Ergebnis zu haben wie mit den single Hoernern. Mit doppelt soviel Treibern und doppelt Ampleistung. Wozu? Wenns mit Hoernern geht, waers mir lieber. In gewissen Grenzen liesse sich da auch recht flexibel mit der Abstrahlung umgehen, weil ich ja nicht fix 40x60 nehm, sondern tatsaechlich die bei Trennfrequenzen um 1k schon deutlich vorhandene Aufweitung des HT Horns weiterfuehren muss. Da das auch viele andere Hoerner in der gleichen Weise machen, koennte man bis hin zu 40x20 gehen, den HT bei ~800Hz trennen und mit etwas Glück das gleiche 12" Horn weiterverwenden. Selbst das 45x20° Community Monster um ein Extrembeispiel zu nennen, haette dann im Übernahmebereich wieder eher 50°+. Siehe auch Seeburg die TSE 4030. Da tun sich imho schon diverse Möglichkeiten auf.


    Die Hochtondiskussion :grin:
    HT haengt an einem voll aufgerissenen 600W Ampkanal, wird am Controler um 8db abgesenkt. So passt das derzeit zu den 2x12, aber mehr is nicht drin. Das klingt dann bei Volllast schon ein bissl herb.
    Keine Chance da nochmal ein paar db mehr fuer ein Doppel12 Horn rauszuholen. Deshalb single 12 Horn und pro 12er ein 2". Dann muss er genau das machen, was er jetzt auch tut.
    De facto das, was D&B bei der C4 macht, nur will ich es vertikal gern breiter haben.


    cu
    martin

  • Mal ein paar anmerkungen als nicht-selbstbauer......


    dass man unter umständen mehr als 100db (wird ja peak sein) in 25m entfernung braucht kann ich absolut nachvollziehen....
    aber dann brauchst denke ich auch mehr bässe, oder wieviele hast drunterstehen?


    Mal so ne zwischenfrage: hast schonmal andere amps als TA2400 getestet ?(hast ja meines wissens dran oder ?) weil bei nem vergleich (einfach mal so umgesteckt) kamen mir sie schon vor clip etwas rauh klingend vor gegenüber anderen Amps, und nen anderer Amp würde ggfs aus deinen vorhandenen Tops schon mehr laut holen ohne dass es rauh klingt....


    ansonsten mal erfahrungen als Bandmischer:
    C4 habe ich immer nicht so wirklich das gefühl dass es so laut geht, da ist meinem gefühl nach ne TX24 von concert audio (2x12" direktstrahler) lauter....

  • Hallo,


    Baesse gibts derzeit 2 pro Top, das passt fuer live perfekt, geht fuer elektronische Sachen aber auch mit etwas Bauchweh...
    Rechnen tu ich mit je 2 Baessen pro Top und in Zukunft auch eine Zahnlückenanordnung entlang der Buehne um die mittige extreme Basskeule mit den seitlichen Auslöschungen wegzubekommen.


    Amps muss ich dir ganz ehrlich sagen - ob da ne Amptec, eine Yammi, oder ein T-amp dranhaengt: Ich merk nix.
    Und der Amp fuer den HT Zweig ist eh recht ueppig dimensioniert. Der bleibt 6-10db vorm Clip.
    Viel mehr kann man den Tops generell nimmer zumuten, die kriegen eh schon im mittelton 1200W statt den 800W RMS und das aber mitunter mit Minimalcrest...
    Richtig ist, dass die T-amp schon unmittelbar vor der Clipled rauh wird, was aber imho nur daran liegt, dass bei der 2400 die Clipled wirklich erst angeht wenn das Signal schon begrenzt wird. Bei anderen Amps gehen oft die Leds schon 3-6db davor an. Ich mag die T's. Die tun in Wirklichkeit naemlich eh das was draufsteht. Und wenn ich bedenke was die heuer alles mitmachen mussten....
    OK, einer ging eh kaputt :)


    C4 kenn ich nur als Zuhoerer, hab auch nicht vor die zu kopieren. Muss aber sagen, dass ich 4 Stacks C4 mit 4x B2 auf etwa 400m² open air sehr angenehm, laut und dennoch unangestrengt fand. Wobei die jetzigen doppel12 in etwa auf dem Niveau spielen. Also 1 Top vs 1Top, natuerlich komm ich mit meinen 2 doppel12 nicht annaehernd an 4 Stacks C4 ran. Dort solls aber zumindest hingehen. Bei den Direktstrahlern ist man halt mit 2 Tops pro Seite am Ende der möglichen Konfigurationen angelangt. Indoors geht eigentlich nicht mal das, ausser man macht die HT Hoerner drehbar, dann gibts aber wieder üble Spruenge beim Abstrahlverhalten.


    cu
    martin

    Einmal editiert, zuletzt von martin ()

  • Vor allem die Bässe müssen bis zu ca. 180Hz hochspielen.
    Auch wenn man für Horntops dann ein Amp braucht mit etwa 500W pro Kanal, man braucht trotzdem ein Amp. Zweiter dann für Infill. Genausogut kann man zweiten Amp für Delay benutzen falls Front PA doppel12er bleibt.

  • Zitat von &quot;martin&quot;

    Seh ich das richtig, das Hornresp bei der beam width immer davon ausgeht, dass Hals und Mund quadratisch sind? Sonst koennts ja nicht wissen was ich vorhabe.

    Hornresponse rechnet immer runde Hörner mit einem Treiber, der eine flache, nicht aufbrechende Membran hat

    Zitat von &quot;martin&quot;

    Nun geh ich das immer so an, und wuerd gern wissen ob korrekt - ich simulier erstmal das Hon so, dass ich eine vernuenftige Response hab. Dann geh ich her und nehme das breitenmaß am mund als Quadrat, simuliere damit das Horn, ignoriere die Response und schau mir nur die beam width an. Das waere dann meine horizontale? Gleiches fuer die vertikale - Hoehe des horns als Quadrat, Response ignorieren, beam width gucken. So kaeme ich halbwegs hin. Selbst bei gegebener Mundfläche (schoen waers, wenns Top auf die Baesse passt) krieg ich so einen brauchbaren Kompromiss hin. nur obs so passt weiss ich nicht :)

    So kann man das machen,, aber du kannst im oberen Frequenzbereich die Abstrahlung noch in weiten Grenzen beeinflussen, z.B. durch Größe und Form des Hornhalses, Form des Horns usw

    Zitat von &quot;martin&quot;

    Zweites "Problem" - wenn ich fuer den Treiber das Volumen das die membran bildet, als Vorkammer nehme, einen etwas kleineren Querschnitt als Sd hernehme (350cm² fuer nen 12er)

    Das ist leider in der Wirklichkeit nicht möglich. Ein Atc von 350cm² bedeutet daß das Horn auf der Membran aufliegt. Wenn da auch nur 1mm Platz ist hast du mindestens ein Atc von Sd

  • Ich denke schon das ein Hornlösung im Midbereich Sinn macht. Warum?
    Die Milchmädchenrechnung (sorry ;) )von Jobsti hat einen Fehler.
    Die Hornladung vermindert auch den Klirr den das Chassis von sich gibt. Der Umstieg bei mir von Doppel12er auf die Limmer 308 war ein ziemlich deutlicher Schritt nach vorne, sowohl pegel als auch klangmäßig. Abstrahlungstechnisch auch.
    Ob es Sinn macht die Abstrahlung mit Hornresp zu betrachten, ich weiß es nicht. Tendenziell ist es ja eher so das mit den Wangen des Horns die Abstrahlung gemacht wird (mit zunehmender Frequenz hat aber auch der Hals noch viel mitzureden), und du die Kontur mit Hilfe des Phase Plugs einhälst (und natürlich die Vorkammer klein machst).


    Ach ja zu den Coax Lösungen. Die Fehlende Wand neben dem Ht-Horn ist kein vorteil, ein ziemlicher Sprung in der Strahlungsimp. -> mehr Klirr.
    Dazu verweise ich noch mal auf die von mir gescannten Messungen vom A.Goertz:
    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?t=59157

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Zitat von &quot;jogi&quot;

    Das ist leider in der Wirklichkeit nicht möglich. Ein Atc von 350cm² bedeutet daß das Horn auf der Membran aufliegt. Wenn da auch nur 1mm Platz ist hast du mindestens ein Atc von Sd


    Hallo,


    Erstmal dank fuer die Auskünfte...


    Den letzten Part versteh ich nicht. Angenommen ich haette eine 30cm Holzscheibe mit, um das anschaulich zu machen extremen Werten, einem 5cm Loch in der Mitte. Schraub da von hinten das Chassis dran. Dann haette ich den Konus als Vorkammervolumen und Atc 19,6cm².
    Und an die Holzscheibe papp ich dann ein Horn mit einem Halsdurchmesser von 22cm. Sd also runde 350cm². Dann wuerd ich ja aus der Vorkammer durch das 19cm² Atc Loch schlagartig in den 350cm² Hornhals blasen?
    Werte sind jetzt ueberhaupt nicht praxisrelevant, dienen nur als Beispiel :)
    Kann ja statt nem Loch auch ein Spalt sein....


    Oder was hab ich da jetzt nicht kapiert?


    danke
    martin

  • Zitat von &quot;martin&quot;

    Angenommen ich haette eine 30cm Holzscheibe mit, um das anschaulich zu machen extremen Werten, einem 5cm Loch in der Mitte. Schraub da von hinten das Chassis dran. Dann haette ich den Konus als Vorkammervolumen und Atc 19,6cm².

    Nein du hast ein Atc von Sd. Die 19,6cm² entsprechen in diesem Fall S1

    Zitat von &quot;martin&quot;

    Und an die Holzscheibe papp ich dann ein Horn mit einem Halsdurchmesser von 22cm. Sd also runde 350cm².

    Nein die 350cm² wären in diesem Fall schon S3

    Zitat von &quot;martin&quot;

    Dann wuerd ich ja aus der Vorkammer durch das 19cm² Atc Loch schlagartig in den 350cm² Hornhals blasen?
    Werte sind jetzt ueberhaupt nicht praxisrelevant, dienen nur als Beispiel :)
    Kann ja statt nem Loch auch ein Spalt sein....


    Oder was hab ich da jetzt nicht kapiert?


    danke
    martin

    Das was du hier beschreibst, müßtest du für eine Simulation in Hornresponse folgendermaßen eingeben
    Atc=Sd
    S1=19,6
    S2=19,6
    L12=Dicke des Bretts
    S3=350
    L23=0,01
    S4 und L34 dann wie gewünscht
    Das Ergebnis sieht ein bischen anders aus


    Um besser zu verstehen was Hornresponse berechnet, hilft es, sich das Schematic Diagram anzuschauen

  • Danke Jogi, habs mal probiert (mit den etwas praxisbezogeneren Werten).
    Um ehrlich zu sein, die Abweichung ist sehr gering und wuerde immer noch auf eine erweiterte Response oben raus hindeuten?


    PP soll auch recht sein. Da wird ja gern gesagt, mit dem hält man die Kontur ein. Das wird dann aber ein sehr seltsamer PP, wenn ich ein konisches Horn mache und von mir aus eine exponentielle oder tractrixfunktion mit dem PP nachbilden will. Der muss ja erstmal vom Hals weg um EINIGES dicker werden, um dann auf die letzten 10cm sich schnell wieder zu verjuengen. Hab ich in der Form noch nie gesehen.
    Mir brummt schon ein bissl der Schädel muss ich gestehen :)
    In den meisten Faellen sind die Plugs ja entweder nur kurze parabolische oder halt einfach ein dickes Rohr vom Hals zum Mund. Bezgl Laufzeitunterschieden und möglichst kleiner Vorkammer fuer mich alles nachvollziehbar, aber nachbilden der Hornfunktion/kontur nur mit dem PP?


    unknown artist, besten Dank fuern Link. Sehr interessante Messungen.
    Arge Sache was der Ralf da aus den Hörnchen zaubert.



    danke
    martin

  • Zitat von &quot;martin&quot;

    PP soll auch recht sein. Da wird ja gern gesagt, mit dem hält man die Kontur ein. Das wird dann aber ein sehr seltsamer PP, wenn ich ein konisches Horn mache und von mir aus eine exponentielle oder tractrixfunktion mit dem PP nachbilden will. Der muss ja erstmal vom Hals weg um EINIGES dicker werden, um dann auf die letzten 10cm sich schnell wieder zu verjuengen. Hab ich in der Form noch nie gesehen.


    Schau dir mal die Funktion1 Hörner an. Die machen genau das

  • Kleine Ergänzung noch zu "weiter Tragen"....


    Das, was man bei einem Direkstrahler im Nahfeld noch mithört sind die Membranresonanzen (Biegewellenwandler) und anderer Krims, der aus der nicht 100% Kolbenförmigen Bewegung jeder Membran entsteht. Das trägt in kurzer Distanz unter Umständen deutlich zum Lautheitseindruck mit bei. Ein Horn hat prinzipbedingt hier ein anderes Verhalten (wurde oben schon angesprochen).
    Das ist mitunder einer der Gründe, warum oft die Beobachtung gemacht wird, dass ein Horn "weiter trägt", da auf kurze Distanz ein BR Bass oder Direktstrahler Top laut "klingt" und auf die Entfernung diese "Zusätze" wegfallen.... Dann stellt man das Horn auf kurze Distanz lauter, weiter weg stehend scheint es dann auch lauter zu sein. (von Druckminima am Hornhals, TL-Effekt, Raummoden, Schalldruck/Schallschnelle, Nah-Fernfeld und dergleichen fangen wir besser nicht hier an, das führt zu weit und wurde woanders schon ausgiebig....)


    Wenn ein Horn wirklich "weiter tragen" würde, müsst es es pro Entfernungsverdopplung sich per se anders verhalten als ein Direktstrahler. Normal sinds 6dB "Verlust" pro Entfernungsverdopplung... Erst bei einem Linienstrahler tritt dann der Effekt ein, dass sich dieser Wert auf 3dB senkt, weswegen ein (wirklich funktionierendes, nicht Marketing gepuschtes) Line Array für "long throw" anbietet..... Ob Linienstrahler oder nicht hängt aber davon ab, mit welcher Frequenz wir es zu tun haben, wie weit wir weg stehen und wie groß die Abstrahlende Fläche ist.. Details bitte im großen Forum unter den genannten Stichwörtern nachsuchen. Unterm Strich: Bei üblichen Single, Klein und Partybeschallungen haben wir es NICHT mit Lininestrahlern über das gesamte (!) Abstrahlspektrum eines Tops zu tun, egal ob Horn oder nicht. Daher "trägt" jede Box in diesem Rahmen erst mal gleich weit....


    Dass ein Horn durch die (evtl, je nach Konstrukt) bessere Fokusierung, die evtl. bessere Kontrolle und die evtl. geringeren Verzerrungen gegenüber einer BR Vorteile aufweisen kann, um den Sound da hin zu bringen, wo er hin soll und dabei auch mehr Pegel zu liefern - ist unbestritten und oft der Grund, warum Hörner eben deswegen eingestetzt werden...


    Im Bassbereich ist es noch "absoluter". So was wie einen "long throw" sub gibt es quasi nicht - es gibt Dipol-Subs (phaseninvertierte, rückwärtige Abstrahlung führt zur Ausbildung einer ähnlich nierenförmigen Abstrahlung - teuer, aufwändig, materialintensiv) mit Richtwirkung oder Arrays mit Richtwirkung (entweder viiiieele Subs, die dann im oberen Bassbereich anfangen als Linienstrahler zu arbeiten - mehrere Meter Subwand ist nötig.. oder eben Dipol-Arrays, die die rückwärtig abgestrahlte Energie durch phaseninvertierte Schallanteile auslöschen und somit Richtwirkung erzielen, aber dann eben auch 6dB pro Entfernungsverdopplung)


    Im für uns hier relevanten Bereich gibts den Longthrow Sub schlicht nicht.


    Relativ anschaulich ist das Paper von James Griffin zu dem Thema /google
    Ein paar Grundlagen fürs Grundverständnis gibts bei Volker Holtmeyer in dessen Diplomarbeit
    John Murray schickte mir vor Jahren netterweise mal einen Excel-Sheet, da sieht man den Zusammenhang...


    Hoffe, es war nicht zu verwirrend (schädelbrumm mässig)

  • Zitat von &quot;Sabbelbacke&quot;

    Im Bassbereich ist es noch "absoluter". So was wie einen "long throw" sub gibt es quasi nicht - es gibt Dipol-Subs (phaseninvertierte, rückwärtige Abstrahlung führt zur Ausbildung einer ähnlich nierenförmigen Abstrahlung - teuer, aufwändig, materialintensiv) mit Richtwirkung oder Arrays mit Richtwirkung (entweder viiiieele Subs, die dann im oberen Bassbereich anfangen als Linienstrahler zu arbeiten - mehrere Meter Subwand ist nötig.. oder eben Dipol-Arrays, die die rückwärtig abgestrahlte Energie durch phaseninvertierte Schallanteile auslöschen und somit Richtwirkung erzielen, aber dann eben auch 6dB pro Entfernungsverdopplung)


    Man kann auch Subs delayen (ich spreche hier nicht von Delay Line, wobei auch interessant wird, je nach Anwendung), oder besser gesagt curven um die Richtung zu bekommen.

  • Zitat von &quot;martin&quot;


    PP soll auch recht sein. Da wird ja gern gesagt, mit dem hält man die Kontur ein. Das wird dann aber ein sehr seltsamer PP, wenn ich ein konisches Horn mache und von mir aus eine exponentielle oder tractrixfunktion mit dem PP nachbilden will.


    Ja ich meinte ja auch nicht eine Hornkontur in eine andere mittels PP zu überführen! Es ging mir nur darum das man mittels des Plugs die Kontur besser auf das reale Gehäuse anzupassen.


    Ach was mir noch eingefallen ist- von RCF gibt es ein Flare für 8er - strahlt 80Grad ab mein ich - bin mir aber nicht ganz sicher - wäre das nix für den Lärmbereich?
    Darunter dann was wie im DB Q(müssen ja keine 10er sein) - oder den Limmer 15er BP-Vorsatz. Das sollte auch für gehobene Pegelansprüche reichen....

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • N'abend,


    Das mit weiter tragen kannst eh vergessen. Wenns weiter trägt, is es einfach lauter. -6db/Entfernungsverdoppelung gelten hier genauso wie beim Direktstrahler.


    Die Hoerner sparen kurzfristig mal einen tausender (=4 halbwegs brauchbare Mikros), sind wesentlich besser zu skalieren und spannender als einfach 12er in eine Holzkiste spaxen ist es auch :)


    Die Anregungen von unknown artist und jogi sind gut und einen Depron Proto wert. Besten Dank an dieser Stelle. Hat mir ein paar gute Denkanstösse gegeben.


    cu
    martin