Frage zu Frequenzweiche - mit Schaltplan !!



  • Hallo Gemeinde,


    es gehtum den MT Zweig. L2, R1, C2 ist eine Sperre--> Gut.


    C3 und L4 dürfte vermutlich ein HP sein.


    Was macht denn L3 da?
    Ich habe schon einiges Simuliert und wenn ich das Teil als 6dB Weiche betrachte, dann läge die Trennfrequenz bei
    1300 Hz. TP, wenn ich richtig liege. Das kann ja nicht sein, denn der MT spielt ja bis 7,8 kHz.
    Wirkt L3 mit weiteren Bauteilen in diesem Zweig zusammen? Habe ich einen Denkfehler?

    Ich bitte von Mails, wie "Schick mal die Daten für die 3 Wegekiste", abzusehen. Danke.

  • Uhne alle werte zu kennen kann man da kaum was sagen.


    Auch die der benachbarten zweige !


    Gruß SRAM

    I watched a snail crawl along the edge of a straight razor. That's my
    dream. That's my nightmare. Crawling, slithering, along the edge of a
    straight razor, and surviving.

  • L1 2,7mH
    C2 10 yF


    L3 1,0 yF
    C3 6,8 yF
    L4 1,5 mH



    C4 2,2 yF
    L5 0,4 mH



    Ich hoffe, dass diese Angaben weiterhelfen.

    Ich bitte von Mails, wie "Schick mal die Daten für die 3 Wegekiste", abzusehen. Danke.

  • L3 bei der Mitteltonweiche trennt ganz einfach den überflüssigen Hochton weg.



    Ohne L3 würde der Mitteltöner auch den Hochtonbereich wiedergeben.




    Wenn du genau wissen willst, wo die Weiche bei deinem Mitteltöner trennt, müsstest du den Lautsprecher messen lassen und kannst das ganze mit BoxSim simulieren.

  • Kann es auch sein, dass L3 und C3 einen Serienschwingkreis bilden?


    L4 würde dann den HT Teil abtrennen...

    Ich bitte von Mails, wie "Schick mal die Daten für die 3 Wegekiste", abzusehen. Danke.

  • Nein, L4 sorgt für eine stärkere Flankensteilheit.



    Aber die ganzen Widerstände etc. beeinflussen die Trennung von L3.
    Außerdem trennt L3 auch nur mit einer Flankensteilheit von 6dB daher spielt der Mitteltöner auch noch wesentlich weiter in den Hochtonbereich. (Obwohl auch das wieder durch Widerstände bei der Weiche beeinflusst wird)

  • Ist dann der Mt mit generell nur 6 dB getrennt?


    Wenn L4 nur für eine steilere Flane sorgt-


    Wie kommt man auf so eine Schaltung? Jedes Boxenproggi rechnet einem was anderes aus.

    Ich bitte von Mails, wie "Schick mal die Daten für die 3 Wegekiste", abzusehen. Danke.

  • Deswegen taugen reine Weichenrechner rein garnix! ;)
    Die Weiche, bzw. Bauteile müssen ja immer genau auf den jeweiligen Lautsprecher angepasst werden.
    Es kann also sein, dass der MT akustisch viel steiler als 6dB abfällt und das so recht gut passt.
    Ohne hier jetzt was nachgerechnet zu haben, kann es, bzw. wird es auch so sein, dass sich die anderen Bauteile ebenso auf die Steilheit und der Gesamtverhalten auswirken.


    PS: das Fängt schon damit an, dass du sicherlich bei deinem Weichenrecher/Proggy einfach die nominelle Impedanz angibst, also wohl 8 Ohm,
    der Lautsprecher hat im Trennbereich vielleicht aber schon 20 Ohm, oder vielleicht auch nur 6 Ohm, stehst!?

  • Jo,
    bringt einiges Licht ins Dunkel.


    Danke mal

    Ich bitte von Mails, wie "Schick mal die Daten für die 3 Wegekiste", abzusehen. Danke.

  • Hallo Leute,


    gerade habe ich wieder einiges an Zeit in diese Weiche investiert und bin im TT Bereich auf folgende interessante Tatsache gestoßen:


    Der Standartweichenrechner schlägt bei einem 8 Ohm Chassis und einer TF von 950 Hz ein L mit 2,7 mH und ein C mit
    gut 10y vor. In der obigen Schaltung wird ein C mit 47y verwendet!
    Nun habe ich lange gerechnet, gerätselt und gekuckt- jetzt bin ich auch drauf gekommen, was die bei dieser Weiche das gemacht haben. Sie sind mit der Trennfrequenz in Wirklichkeit etwas weiter runter gegangen und zwar auf 850 Hz. Wie ich drauf gekommen bin? Man rechne das gesamte L aus 2,7mH und parallel dazu das L des Chassis. Im oberen Fall waren das 1,5mH. Sollte dann ca. 1mH rauskommen.
    Wenn ich diese 1mH in die Formel: f= 1/ 2*pi*wurzel(l*c) einsetzte, dann bin ich bei den genannten 850 Hz. Rund about.
    Belegt wird dies durch den Messchrieb zur oberen Weiche. Liegt mir als PDF vor.


    In meinem Fall habe ich ebenfalls die 2,7mH als L verwendet. Die parallel zu meinem Chassis (0,77mH) und schon bin ich bei 0,6mH gesamt L. Wenn ich dieser Induktivität 10y parallel schalte,bin ich bei 2 kHz TF. Das ist viel zu hoch.
    Folglich habe ich mit der oberen Formel ein C um die 33 yF ausgerechnet. Und schon bin ich bei 1150Hz. Das ist OK.


    Alles was ich hier geschrieben habe, kann ich durch meine Messungen belegen. Ich würde es mich sonst kaum schreiben trauen. Wahrscheinlich kann die "Grundinduktivität" aus dem Standartweichenrechner nur bedingt mit der Größe des C's kompensiert werden. In meinem Fall scheint es gereichtzu haben. Vielleicht kann jemand mit etwas mehr Erfahrung dazu
    etwas sagen.


    Diese Erkenntnis freut mich nun wirklich sehr und ich denke, dass auch anderen dies etwas weiterhelfen könnte.

    Ich bitte von Mails, wie "Schick mal die Daten für die 3 Wegekiste", abzusehen. Danke.

  • Desweiteren ist C2 und L4 ein HP. Ich denke, dass die Flankensteilheit bei 12dB liegt. Vermutlich wird auch hier über
    das L die genaue TF kompensiert. Dürfte wohl ähnlich dem HP sein. Bei meinem Teriber spielte das ganz gut, da im Bereich
    meiner TF die Impedanz laut Datenblatt um die 9 Ohm liegt. Zusammen mit dem TT ergab sich ein super Übergang:



    Wie Martin schon sagte ist L3 für den HT zuständig. Hier bin ich noch am werkeln, denn ich möchte, dass dieser erst
    später angekoppelt wird.


    Ich möchte miich einmal mehr bei denen bedanken, die mir durch ihre Beiträge wieder weiter geholfen haben.


    Leute, ihr seid spitze.

    Ich bitte von Mails, wie "Schick mal die Daten für die 3 Wegekiste", abzusehen. Danke.

  • Wenn du mir alle Bauteile der Weiche, inkl. den Widerständen sagst und mir das Datenblatt des Mitteltöners gibst kann ich dir den Frequenzverlauf den dein Mitteltöner spielt sogar einigermaßen genau berechnen

  • bei Tieftonbeschaltung wählt man üblicherweise meist tiefere trennfrequenzen aus, als man laut lehrbuch erhalten würde um ganz einfach den impedanzanstieg des chassis zu kompensieren.
    Die andere Möglichkeit wäre eine Impedanzkorrektur einzubauen. Dann kann man mehr oder minder Lehrbuchfilter verwenden.
    Dadurch erreicht man natürlich noch kein bisschen Frequenzgangkorrektur. Teilweise setzt man die Filter auch tiefer an um einen eventuell Mittenanstieg zu Unterdrücken ...
    Das jetzt in wenigen Sätzen abzuhandeln ist kaum möglich.
    Nach der 10ten Weiche bekommt man meist ein Gefühl dafür an welchem Bauteil man drehen muss um ein gewünschtes Verhalten zu bekommen. Grade auch was RCL Glieder im Übertragungsbereich betrifft.

  • Hallo Thomas,
    dass man nach der 10. Weiche ein "Gefühl" dafür bekommt, kann ich mir gut vorstellen.


    Die Erklärung zur tieferen Trennfrequenz hast du auch mit wenigen Worten so verständlich erklärt,
    dass wirklich jeder halbwegs Interessierte dem folgen konnte.


    Ich bin mir sicher, dass auch eine Erklärung in einigen wenigen Sätzen zu RCL Glied vieles klären würde. Anhand einfachster
    Beispiele kann man wirklich einiges aufzeigen! Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, ob er sein wissen preisgeben
    möchte oder nicht-
    Nur so tun als wüsste man einiges und sagt dann nichts, ist halt doof.


    Ich habe auch in vorvorherogen Beitrag simpelst beschrieben, wie man einen TP glücklicherwiese anpassen kann. Diese
    Frage konnte mir vor einigen Monaten niemand beantworten. Es geht schon, wenn man will. Und ja, es gibt wahrscheinlich
    viele weitere Möglichkeiten. Zum Verständnis dienen aber praktische und lebensechte Beispiele!


    Vielleicht kannst du dir die Mühe machen und auch in einigermaßen wenigen Sätzen die Grundprinzipien abhandeln.
    Wenn nicht- schade, aber nicht zu ändern.

    Ich bitte von Mails, wie "Schick mal die Daten für die 3 Wegekiste", abzusehen. Danke.

  • Zitat von "Thorgy"

    Der Standartweichenrechner schlägt bei einem 8 Ohm Chassis und einer TF von 950 Hz ein L mit 2,7 mH und ...

    Berechnungen, bei denen u.a. von einer konstanten elektrischen Impedanz von Lautsprechern ausgegangen wird, funktionieren fast nie (und in der Praxis eher nicht :wink: ).


    Wirklich funktionierende F-Weichen berücksichtigen elektrische Impedanzen der Treiber, deren Übertragungsverhalten und die Lage der akustischen Zentren (wg. Ausgleich des zeitlichen Versatzes z.B. aufgrund der Montagemöglichkeiten gerade bei Hörnchen).

  • Kann jemand von den Leuten, die anscheinend vernünftige Weichenrechner haben, sagen mit welchen
    Programmen sie arbeiten?
    Es ist nicht ausgeschlossen, sich so eine Software anzuschaffen. Denn das ewige "rumgepopel" und auf
    gut Glück gerechne ist nicht das Wahre :!:

    Ich bitte von Mails, wie "Schick mal die Daten für die 3 Wegekiste", abzusehen. Danke.

  • BoxSim als Freeware hilft dir schon weiter, ABER: jedes Programm bedarf u.A. zuverlaessiger akustischer und elektrischer Messungen als Berechnungsgrundlage. Fehlen solche Messungen, errechnen auf Nennimpedanzen basierende 'Weichenrechner' teils praxistauglichere Bauteilwerte. Bevor du Geld fuer ein Programm ausgibst, kauf (und lies) die beiden Einsteigerwerke.

    Gruss: Stefan

  • RCL-Glieder verwendet man zum Absenken eines Teilbereichs des Frequenzbandes.
    Es gibt die Möglichkeit das RCL Glied in den normalen Strompfad zu legen.
    Das sieht dann so aus:

    Meist rechne ich mir die Bauteilwerte mitm Taschenrechner aus, aber man kann genausogut das Tool im Lautsprechershop verwenden.


    Ich bevorzuge allerdings das RCL Glied parallel zum Lautsprecher zu setzten. Bzw zwischen Weiche und Spannungsteiler des Hochtontreibers.
    Das sieht dann so aus:

    Man sollte den Widerstand aber nicht zu klein machen, da man natürlich die Gesamtimpedanz des Systems nach unten zieht.
    Mit dem Filter hat man allerdings gewaltige Möglichkeiten in Sachen Eqing.


    Eine dritte Möglichkeit ist einen Schwingkreis über einen Widerstand des Spannungsteiler bei Hochtontreibern zu legen um Pegel zu generieren, wo er fehlt.
    Das sollte man allerdings nur machen wenn es nicht anders geht.


    Das könnte man nun noch endlos weiterführen...
    Ich selbst benutze eher weniger Simulationstools und verlasse mich eher auf Standardformeln als Startwerte und passe dann entsprechend an.


    Wenn ich Zeitversätze / Unterschiedlich "Tief" sitzende akustische Zentren der Lautsprecher habe versuche ich dies vorher schon bei der Auswahl der Filter zu berücksichtigen. Habe da grade in letzter Zeit einige ganz gute Erfahrungen mit gemacht. So kann es auch mal vorkommen, dass ich einen Tieftöner mit 24 db beschalte und den HT nur mit 12 db... Generell versuche ich allerdings den Versatz zwischen den Tonquellen so gering wie möglich zu halten.

  • Super Erklärung, bringt auch schon wieder einiges an Licht ins Dunkel von verschiedenen mir vorliegenden
    Weichenplänen.


    Danke

    Ich bitte von Mails, wie "Schick mal die Daten für die 3 Wegekiste", abzusehen. Danke.