HILFE!! Frequenzgänge-Raumakustik-Equalizer

  • Nabend zusammen



    Ich habe gleich mal ein Paar aneinanderhängende Fragen an die Experten für Raumakustik /Raummoden und Frequenzgänge.


    Sehr oft ist es ja so, dass viele Lautsprecher, egal welcher Art, Einbrüche im Frequenzgang haben - die Einen mehr, die Anderen weniger. So auch die JBL Control One. Sie haben bekanntlich einen Frequenzabfall um die 5kHz - und nicht zu dort.


    Beispiel 1:


    Zur Zeit bin ich damit beschäftigt, meine JBL Control One so zu bändigen, vor allem die Hochtöner, dass sie in einem Raum von 4,50m x 4,50m und einer Deckenhöhe von 2,90m möglichst sauber und linear spielen. Dies erweist sich jedoch als sehr schwierig.
    Obwohl sie aber diesen Abfall im Frequenzbreich um die 5kHz haben, bin ich paradoxerweise damit beschätfigt, genau diesen Bereich per Equalizer weiter zu senken (unter den angegebenen Bedingungen), da diese Frequenz sehr dominiert.


    Beispiel 2:


    Das gleiche Spiel habe ich im Frequenzbereich von 100Hz. - 250Hz. herausgehört, nur ist mir die Messung in diesem Bereich nicht bekannt.
    Dieses Dröhnen, je nach Musikrichtung, wird teilweise als störend empfunden. Und dann wieder, auch nur teilweise, als sehr angenehm - auch wieder je nach Musikrichtung, bzw. Drum- und/oder Baseline.


    Meine erste Frage bezieht sich hauptsächlich auf Beispiel 1:


    Kann ein derartiger Raum, bzw. ein Zimmer diese 5kHz. Frequenz der Lautsprecher so beeinflussen/verstärken, dass dieser Bereich hervorgehoben wird, obwohl die neutrale Messung eigentlich beweist, dass ein Abfall vorhanden ist?
    Es geht nicht nur um den von mir genannten Frequenzgang, sondern allgemein ist gefragt.


    Die zweite Frage wäre:


    Wenn ich dementsprechend mittels Equalizer reagiere und versuche(ist ja bei den graphischen EQs immer ein Problem, da vorgegebene Bänder) die als störend vermutete Frequenz herauszunehmen, sollte ich dann auch zwangsläufig den oder die Nachbar/n des jeweiligen EQs miteinbeziehen?


    Beispiel:


    Mein EQ bei Foobar2000 hat 18 Bänder (ich höre überwiegend vom PC Musik).


    Erhöhung bei 220Hz. Dann nehme ich auch bspw. 3dB. bei 220Hz heraus. Wäre es dann auch empfehlenswert die "Nachbarbänder" auch jeweils um 1 - 2dB zu verringern? Quasi als Abrundung.
    Oder hab ich mir das falsch in den Kopf gesetzt und das ist Schwachsinn??


    Würde mich über Expertenrat freuen.



    Danke im Vorraus.




    Gruß

  • In Frequenzbereich 3 bis 5kHz (grob) ist menschliches Ohr ganz empfindlich. Eine linear abgestimmte Kiste kann trotzdem in dem Bereich für manche als zu Laut empfunden. Wichtige Rolle spielt auch Klirr. Die stark klirrende Frequenzen kommen auch lauter vor.

    Zitat von "Der Bass-Freak"

    Mein EQ bei Foobar2000 hat 18 Bänder (ich höre überwiegend vom PC Musik).


    Erhöhung bei 220Hz. Dann nehme ich auch bspw. 3dB. bei 220Hz heraus. Wäre es dann auch empfehlenswert die "Nachbarbänder" auch jeweils um 1 - 2dB zu verringern? Quasi als Abrundung.
    Oder hab ich mir das falsch in den Kopf gesetzt und das ist Schwachsinn??


    Kommt auf die Bandbreite des EQ an.

  • Zitat von "Jonnytrance"


    Eine linear abgestimmte Kiste...


    Die Control 1 ist alles, aber das sicher nicht. :wink:
    Unklar bleibt, was in der Signalkette überhaupt die beschriebenen Verzerrungen verursacht.

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Die Control 1 ist alles, aber das sicher nicht. :wink:


    Klar, Control 1 hab ich nicht gemeint, sondern im allgemeinem.


    Einfach mal draussen die Teile anhören, dann wird klar ob der Raum viel beeinflüsst.

  • Jonnytrance


    Es handelt sich wie gesagt um einen 18 Band EQ. Beispiel wurde auch genannt.


    Und die JBL sind auch alles andere als linear. Und genau darum geht´s ja.


    Schau dir doch villeicht nochmal die Frage genauer an. Ich meine es auch allgemien, nicht nur speziell meinen Fall



    Kann sonst jemand noch meine Theorie bestätigen? Oder habe ich das völlig aus der Luft gegriffen?



    LG


    Nachtrag: Könnte ich evt. noch etwas durch Aufstellung, bzw. Aufhängung der LS noch etwas am Klangbild verändern?

  • Zitat von "Der Bass-Freak"


    Könnte ich evt. noch etwas durch Aufstellung, bzw. Aufhängung der LS noch etwas am Klangbild verändern?


    Natürlich.
    Wenn du die Dinger im Klo aufstellst, wird die Musik im Wohnzimmer anders klingen. Nicht viel, aber ein bisschen.
    Du kannst sie auch in den Schrank stellen. Dann wird's erträglich. :grin:


    Nochmal:
    Es ist im Moment noch völig unklar, wo die beschriebenen Verzerrungen überhaupt herkommen.
    Es ist auch unklar, was da, oder besser: wie da überhaupt gemessen wird.


    Ein Eq ist ein Werkzeug, um eine a) grundsätzlich funktionierende Signalverarbeitung an b) fallweise extreme Raumverhältnisse anzupassen.
    Im Moment sehe ich weder a) noch b) als gegeben an.

  • Mechwerkandi


    Nochmals, es geht hier nicht um Messungen und nicht speziell um meinen Fall. Ich habe meine Situation lediglich als Bespiel benutzt, um die Frage so präzise wie möglich zu stellen. Egal, woher die Verzerrungen kommen, sie sind da.


    "A" und "B" sind auch gegeben. Raum wurde beschrieben und eine klare Signalverarbeitung ist auch gegeben.


    Es geht nur um diese beiden Fragen, mehr nicht:


    1.Kann ein derartiger Raum, bzw. ein Zimmer diese 5kHz. Frequenz der Lautsprecher so beeinflussen/verstärken, dass dieser Bereich hervorgehoben wird, obwohl die neutrale Messung eigentlich beweist, dass ein Abfall vorhanden ist?
    Es geht nicht nur um den von mir genannten Frequenzgang, sondern allgemein ist gefragt.


    2. Wenn ich dementsprechend mittels Equalizer reagiere und versuche(ist ja bei den graphischen EQs immer ein Problem, da vorgegebene Bänder) die als störend vermutete Frequenz herauszunehmen, sollte ich dann auch zwangsläufig den oder die Nachbar/n des jeweiligen EQs miteinbeziehen?



    Wobei sich Frage 2 schon geklärt hat.




    Gruß

  • Zitat von "Der Bass-Freak"


    1.Kann ein derartiger Raum, bzw. ein Zimmer diese 5kHz. Frequenz der Lautsprecher so beeinflussen/verstärken, dass dieser Bereich hervorgehoben wird, obwohl die neutrale Messung eigentlich beweist, dass ein Abfall vorhanden ist?
    Es geht nicht nur um den von mir genannten Frequenzgang, sondern allgemein ist gefragt.


    Eine Raum beliebiger Art wird die Wiedergabe einer Schallquelle (hier: Lautsprecherbox) immer beeinflussen. Durch Reflektionen, Resonanzen, Interferenzen, stehende Wellen etc.
    Ausnahmen sind reflektionsarme begrenzte Räume (z.B. Messlabor) oder quasi-reflektionsfrei unbegrenzte Räume (ideales Freifeld).
    Ob sich die Beeinflussung wahrnehmbar, messbar oder auch für die Darstellung relevant erweist, ist eine andere Sache.


    Wenn Du mit "neutraler Messung" den Frequenzgang der Lautsprecherbox unter Laborbedingungen als Grundlage für die Wiedergabe in den eigenen vier Wänden heranziehst, so ist das nicht schlüssig, weil in dem Zimmer kaum Laborbedingungen herrschen werden. Schallharter Raum? Glasflächen? Glatter Fussboden oder Teppich?


    Wenn mit "neutraler Messung" der tatsächlich gemessene Frequenzgang an der Hörposition gemeint ist, bleibt zu klären, wie sich das Bild zwei Schritte weiter darstellt.
    Und weil diese "neutrale Messung" als Grundlage für die Bewertung der Verzerrungen ("5 kHz") herangezogen wird, wüsste ich gerne, was denn da nun gemessen wurde.

  • Hallo,


    ich habe gerade eine ähnliche Odysse hinter mir, wenn auch mit anderen LS.


    a) der Raum spielt eine Rolle
    b) die Aufstellung der LS spielt eine Rolle
    c) die Hörposition spielt eine Rolle (Wand im Rücken? Wand reflektierend oder absorbierend? Wandabstand? Abstand zu den LS, wieviel Anteil direktschall zu diffusschall)


    Ich habe (erstmal) ein bischen Sonatech Pyramidenschaum aufgehängt, um die erste Reflexion der Mitten/Höhen wegzubekommen. Dann waren Tiefmitten durch die Wandnahe Aufstellung halt deutlich anders als im Freifeld. Das habe ich versucht mit einem GEQ rauszuregeln. Laut Messung ist es besser als vorher, laut Klangeindruck auch. Die Einstellungen am EQ sehen im Ende teilweise wild aus (direkt nebeneinanderliegende Bänder in unterschiedliche Richtungen...), aber in Summe funktioniert es. Mit einem PEQ, am besten Digital, würde es sicher besser und zielgenauer gehen, aber erst mal muss das so reichen.


    Dafür habe ich halt einen billigen 31-Bänder (yamaha gebraucht) bei ibäh gekauft, eine Behringer messmic und das ganze mit der relativ einfachen Software "REW" Room EQ Wizard vermessen. Klar, das Micro ist noch nicht kalibriert, aber sicherlich vom Frequenzgang besser als der Raum :-). Den rechten und linken LS solltest Du unbedingt getrennt korrigieren, da sich die Ergebnisse NICHT 1:1 übertragen lassen, und wenn man sie zusammen misst kommt ohnehin nur Unsinn heraus. Wenn ich nochmal Elan habe, lasse ich das Behringer mal vermessen und besorge mit einen Behringer DEQ, und mache die Prozedur nochmal.
    Eine komplett "nackte" Messung ist ohnehin dermaßen ernüchternd, in der Regel wird man mit einer Glättung von 1/6 oder 1/3 Oktave arbeiten, ansonsten kann man das zerklüftete Gebirge ohnehin nicht sinnvoll angehen.


    hth,
    Reinald