Messen der Belastbarkeit vom HT-Treiber in einem Linearray

  • Ich habe mir ein Monoblock Linearray mit fixer Winkelung gebaut bestehend aus 5 Elementen mit je 2x8“ und 3x1“ auf einem Waveguide. Alles aktiv getrennt.
    Mit dem Klang, der erzielbaren Lautstärke, sowie dem Abstrahlverhalten bin ich sehr zufrieden. :D
    Ich habe auch schon einige VA’s mit Live Band gemacht bei denen es vom Pegel voll ausgereicht hat. Es ist rein vom Gefühl noch wesentlich mehr an Pegel drin ohne klanglich nervend zu werden.
    Beim 8“ er mache ich mir keine Sorgen, jedoch weiß ich nicht was ich dem HT Treiber auf Dauer zumuten kann. Ich möchte dann den Limmiter entsprechend einstellen.
    Ich habe noch einige HT in Spare und möchte mal ein Element (2x8“+3x1“) aufbauen und an dem die Belastbarkeit messen.
    Hierbei habe ich an Rosa Rauschen mit 6dB Crestfaktor gedacht, und die Spannung soweit erhöhen bis es anfängt zu verzerren, dann 3 db runter und 6 Std belasten. Dann in 1db Schritten erhöhen und den Test wiederholen bis die Treiber zerstört sind.
    Ist das der richtige Ansatz, oder wie würdet Ihr messen?
    Liebe Grüße
    Thomas

  • Trennst Du die HTs aktiv?


    Meine Erfahrung ist, dass es eher mal zum Membranriss kommt, als zum Durchbrennen eines Hochwertigen HTs. Dagegen hilft entweder Trennfrequenz rauf oder steiler werden.
    So jedenfalls passiert mit nem ganzen Satz Beymas mit Titanmembran. Da waren 12dB Flankensteilheit das Problem. Mit 18dB (aktiv) und -3dB durch Widerstände (passiv). kostet es jetzt bei gleicher Trennfrequenz die 10" darunter, während die HTs ganz bleiben. ...einen Schwachpunkt gibts ja immer.


    Problematisch sind ja vor allem Rückkopplungen. Und Systemstörungen? Wie bekommst Du den Limiter dazu dass er das sauber wegdrückt? Vor allem, wenn es nach dem Limiter auftritt?


    Was sind denn das für HTs?


    Ich würde jedenfalls generell drüber nachdenken, was Dir Deine Messung sagen soll. Was bringts Dir, wenn Du mit Deiner Messung 40 Watt RMS rausbekommst? Aus meiner Sicht wäre es schlauer so zu messen, dass bei Maxbelastung der Box + irgend nen Sicherheitsfaktor, die HTs nicht abbrennen. Nur falls mal volle Lotte ein Signal durchschlägt. So jedenfalls hab ich das damals für meine doppel 10er gemacht. Mit dem Ergebnis, dass ich zusätzliche Sicherheit bekomme, wenn ich in die sonst aktiv getrennte Box noch nen Spannungsteiler vor den HT packe. Auch ne kurze Fehlanschließung (Tiefton an HT), weil falsch belegtes NL-4, haben die HTs so überlebt.

  • Auch aktiv würde ich definitiv nen Kondensator vorschalten, dann biste gegen Clip "geschützt" (Mit CAp = Doppelte Spannung am HT, ohne Cap Rechtecksignal, muss man sehen was schlimmer ist)
    Ich würde hier einfach erst mal die Verzerrungen messen, allerdings mit einem Sweep, nicht mit Rosa Rauschen.


    Ansonsten kannste das ja auch gerne per Gehör machen und dabei die Leistung und den Pegel überprüfen,
    ist zwar mehr Pi*Daumen, aber tut's oft ebenfalls.


    Da du aber 3 HTs pro 2x8" verwendest, gehe ich von aus, dass du dir net sooo die Sorgen machen musst, die 8er sollten bei zu viel Leistung zu erst abrauchen,
    falls korrekt getrennt wurde.


    Das erinnert mich an den Grilltest meiner 10" Kiste....
    Gemessen mit 680W Sweep hat sich der 18S 10er schön in Rauch aufgelöst, dem bei 1,3kHz angekoppelten BMS 4550 ist nix passiert.

  • Wenn richtig getrennt:


    - nimm Sinussignal und Tongenerator
    - messen mit guten Meßgeräten sowohl Strom als auch Spannung am Hochtöner direkt
    - berechne daraus Leistung und Schwingspulentemperatur (dazu bei 100 mW als null die Impedanz bei der Messfrequenz bestimmen), das Material der Spule mußt du kennen !
    - bei Kunstoffmembran nicht wesentlich über 120°C gehen, bei Metallmembran gehts auch bis 160°C
    - wenn du Strom und Spannung kennst, bei dem die Temperaturgrenze erreicht wird, kannst du nun einen passenden PTC als Schutz auswählen


    - vor mechanischer Zerstörung (Impulse, Rückkopplung, .....) noch ein Varistor parallel (mech. Überlast ist von der Trennfrequenz abhängig, daher nur Faustregel für gut gewählte Trennfrequenz --> 3 bis 6 mal die Dauerleistung)



    Gruß SRAM

    I watched a snail crawl along the edge of a straight razor. That's my
    dream. That's my nightmare. Crawling, slithering, along the edge of a
    straight razor, and surviving.