Lautsprecher "flugfähig" machen

  • Hallo Leute!


    Habt Ihr ne Idee wie man kostengünstig und vor allem Sicher Topteile flugfähig machen kann.
    Es handelt sich einmal um zwei 12" Tops aus Holz und zwei 8" Tops auch aus Holz.
    Einfach zwei Ösen reindrehen will ich auch nicht. Es sollte also entfernbar sein. Was kann man da machen ?
    Auf jeden Fall hätte ich dann ein paar Halfcoupler mit Ösen bestellt. Dazu hätte ich mit ein paar Ketten (2x 0,5m und 1x 1m) mit verriegelbaren Kettennotgliedern oder Karabinerhaken ... Nur müsste man alles ja irgendwie noch im Neigungswinkel verstellbar machen.


    Also habt ihr da noch Ideen.
    Danke + Gruß

  • Hallo,

    Zitat

    Ich hab geschrieben "Kostengünstig", NICHT billig


    Das ändert auch nichts an ...

    Zitat

    Gar nicht!


    Bei Sicherheitsrelevanten Sachen gibt es nur >> Ich weiß es, ich kann es und ich darf es ... <<


    Oder >> Finger weg << :!:


    Grüz :wink: Schotte

  • Liebe Leute,


    nun entspannt euch mal.


    a) das was viele Lautsprecherhersteller ganz offiziell als Boxen mit Flugausrüstung und passenden Fittings verkaufen, ist in der Einsteiger- und Mittelklasse häufig ein Trauerspiel. Ein Loch ins Holz, eine M8 oder M10 Einschlagmutter von innen, eine Ringschraube, fertig. Das kann jeder Amateur auch ohne Berechnung besser machen.


    b) es gibt durchaus ordentliche Fittings, auch als Nachrüstsätze, die sich für vergleichbare Boxen verwenden lassen oder anpassen lassen. Alternativ: Mal nach Ancra suchen, mal nach LKW-Ladungssicherung suchen. Da gibt es die gleichen Anschlagmittel/Fittings ohne Rock 'n' Roll Bastlerzuschlag.


    c) man macht sicherlich nichts verkehrt, wenn man "russisch" baut, respektive eher überdimensioniert als an der unteren Belastungsgrenze


    d) man macht sicherlich nichts verkehrt, wenn man im Auge behält, wo die Gewichte in einem Lautsprecher Liegen und wie die Kräfte wirken: d.h. von den seitlichen Anschlagpunkten nicht nur eine Konterplatte in die Seitenwand, sondern einen Winkel auf die Schallwand einzuplanen. Idealerweise so, das auch Chassis mit Befestigungspunkten mit auf der Platte verschraubt sind.


    e) Eine Alternative ist ein Flugrahmen, der den LS auf der Originalen Stativaufnahme aufnimmt. Braucht ein bischen mehr Platz, muss auch sauber geschweisst / verarbeitet sein, macht aber den hauptamtlichen Bedenkenträgern im Forum weniger Blutdruck.


    Ich würde allerdings auf jeden Fall davon Abstand nehmen, selbstgetüddeltes Material über Publikum fliegen zu wollen. Da wäre mir bei aller Sorgfalt das Risiko zu gross, aber das sind ohnehin nicht meine Veranstaltungsgrössen.


    My two cents, jetzt fallt über mich her :)
    Reinald

  • Aber nein - warum sollte ich über jemanden herfallen.


    Ich weiß ja auch, dass mein erster Post hier bedenkenträgertypisch kurz, prägnant und unbeliebt war.


    Ein paar Kleinigkeiten hab ich noch:
    - ich kenne den Unterschied zwischen billig und kostengünstig
    - die Tatsache, dass jemand Einschlagmuttern in Spanplatte schlägt bedeutet nicht, dass das richtig ist
    - mein Blutdruck ist hier unerheblich! Es gibt einfach ein paar grundlegende Dinge, die bei der Montage von Material über den Köpfen relevant sind. Und in dem Kontext sind die Attribute "kostengünstig" oder gar "billig" - was der Threadstarter ja definitiv nicht möchte - einfach nicht gefragt
    - Was, wenn der typisch russisch überdimensioniert Rahmen runterkommt?


    Ich würde gerne mal wissen, wie hoch das Budget ist? Dann können wir gerne mal überlegen, ob so was geht.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Ich kann den Wunsch nachvollziehen - das war bei mir auch schon Thema. Wir haben uns die Köpfe zerbrochen darüber, wie wir die Tops sicher zum Fliegen bringen können.


    Die Lösung war am Ende - PA verkaufen, eine flugtaugliche PA kaufen.


    Es ist viel teurer, eine gute Lösung bauen (bzw. bauen zu lassen), die wirklich sicher ist. Das würde nur Sinn machen, wenn die Tops aus irgend einem Grund unersetzbar gut wären, aber nicht flugtauglich sind.


    Es ist noch viel, viel teurer, etwas hinzubasteln, das dann spontan auf dem Kopf der Gäste landet. Auch wenn da mal jemand die Box kennt und weiss, dass die an sich nicht flugtauglich ist, könnte das unangenehm werden.



    Unsere beste Idee war seinerzeit, einen Schlosser zu beauftragen einen Rahmen zu konstruieren, in dem das Top wie in einem Käfig hängen würde, fixiert durch den Lautsprecherflansch. Das wäre teuer geworden, hätte im besten Fall komisch ausgesehen, hätte das Systemgewicht dramatisch erhöht, wäre mühsam zu transportieren gewesen und hätte unprofessionell gewirkt.


    Deshalb sollte man sich beim Kauf von Tops schon überlegen, ob Flugtauglichkeit eine Rolle spielt. Oft sind auch die Tops nicht flugfähig, die in der Luft auch nichts verloren haben. Was bringt es z.B., wenn ich die Tops einer HK Lucas fliegen könnte?

    Der Ton macht die Musik.

  • Werte Kollegen,


    da nähern wir uns doch schon langsam an:


    a) Eine Einschlagmutter von innen in Spanplatte oder Plastik mit einer Ringschraube ist KEINE taugliche Flugausrüstung. Auch wenn es Hersteller gibt, die das so verkaufen.


    b) Es muss sinnvoll gebaut werden


    c) Kosten: Ausrüstung eines LS mit Ancra-Fittings dürfte etwa bei 50€ pro LS anfangen, für Schienen mit mehreren Positionen könnte es auch um den Faktor zwei bis drei drüber liegen.


    darüber hinaus, kann ich nicht umhin, die pauschale Abqualifizierung der "Amateurarbeit" zu kontern:
    Der Amateur kann, da er keinem Kosten- und Marktdruck unterliegt, häufig bessere Lösungen Realisieren als der Profi oder der Hersteller. Einfach, weil der Ehrgeiz da ist das bestmögliche Ergebnis zu realisieren. Die eigentlich untaugliche "Flugausrüstung" grosser Hersteller bei LS im Budget und Mittelklasse-Bereich zeigt das doch deutlich. Da ist mir eine gut durchdachte Amateurlösung 100x lieber als ein abstürzender Lautsprecher, bei dem die "Flugtauglich" eigentlich mehr der Featurelist im Prospekt geschuldet ist, aber den 250€-Preis natürlich nicht nach oben treiben darf.


    grüsse,
    R.K.

  • Vielleicht müsste man auch Stichworte wie "Mitteldichte Faserplatte" ins Spiel bringen. Was bingts, wenn die Fittings zwar im Holz bleiben, aber es das Holz zerreisst? Kann der Amateur abschätzen, welche Belastungen das Gehäuse abkann? Das funktioniert imho nur, wenn das ganze Gehäuse selber gebaut wurde.

    Der Ton macht die Musik.

  • Ich bin ja Fan von den Runden (Ancra) Flugplatten für die Single-Studs.
    Sind einfach nachträglich zu verbauen und garnetma so teuer.


    Allerdings traue ich den Backplates nicht, somit kommen in die Ecken passende Winkel mit M5 Löcher und festem M10 Gewinde,
    so ist der Punkt durch die Seitenwand und die Deckplatte verbunden.
    Winkel Seitenwand M10 Schraube + Loclite, Deckplatte Winkel 2x M5 Schraube + Stoppmutter.


    Solange man nicht über dem Publikum fliegt, sondern nen weiter Bereich unter den Kisten sicher ist,
    sehe ich da kein Problem.
    Wird der Schwerpunkt der Box beachtet und die Schallwand (bzw. das Gehäuse) ist net nur verleimt, sondern auch verschraubt,
    ist's auch extrem unwahrscheinlich, dass die Schallwand rauskommt.... ausgenommen wir haben hier mehrere 30kg schwere PD Treiber verbaut ;)


  • Zitat

    Ich bin ja Fan von den Runden (Ancra) Flugplatten für die Single-Studs.

    - warum?


    Die Dinger sind mit einem Forstner-Bohrer einfacher einzubauen wie eine Schiene. Da gäbe ich dir recht. Aber ein Singe Stud neigt leider sehr schnell zur "Selbstöffnung" - anders als ein Schiffchen (Double Stud).

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Deswegen bringt man die auch besser horizontal an, also oben und nicht seitlich.
    Wobei unter Belastung ist's schon extrem schwierig das Ding zu lösen.


    Dennoch gibt's auch Belastungstests für seitliche Montage und 2 Richtungen,
    genau hier schneiden die Doulbestuds dann ne ganze Ecke besser ab.


    Kommt halt drauf an was man wie wo machen will, Schienen braucht's ja net immer.
    Auch finde ich keine fertigen Winkel für die Schienen, nur Backplates, oder der Kram hat Wucherpreise,
    für DIY also eher für einige ungeeignet, auch von Einbauaufwand her. (das Einfräsen nervt)


    PS: Am Foto zu sehen: Der hintere Punkt zum Schräg-stellen gehört gedreht, hab ich da falsch gemacht.

  • Es geht um ein größeres, privates Open Air Kino und da sollen Topteile an der Leinwand geflogen werden. Die Leinwand hängt an der Truss und die wiederum fliegt über einem Schwimmbecken. Also da kann sowieso keiner in die Nähe kommen. Und falls was runterkommen sollte macht es nur Platsch, den FI wirds raushauen und es wird wohl ein wenig Nass fürs Publikum. Schade um die Topteile und das verschwendete Wasser.
    Das ganze wird mehrmals im Jahr stattfinden und deswegen dachten wir, wir machen unsere Tops flugfähig, kann dann ja auch mehr kosten, ich zahls nicht! Boxenständer gehen halt auch nicht. Die will ich nicht ins Wasser stellen. Und mit Gaffa oder einem Spanngurt will ich auch nicht arbeiten, das ist ja wohl klar.




    Also entschuldigt mich wenn ich mich mal schlau machen wollte, was es da üblicherweise für Möglichkeiten gibt.
    Hätte nicht gedacht, dass ich gleich wieder blöd angemacht werde, finde das echt schade!


    Das ich für dieses Open Air Kino wohl keine neuen Tops kaufen werde, leuchtet euch wohl hoffentlich ein. Man muss immer schauen, was es für Möglichkeiten gibt und was für einem die am besten geeignetste ist.

  • Werter Jonas - ich hab das schon ein paar mal erwähnt: ich gebe gerne Dinge zu bedenken, die manch jüngerer Kollege in seinem Eifer einfach nicht sehen kann oder will. Das ist nichts ehrenrühriges - und ich mache auch eigentlich niemanden schräg an... Wers nicht verträgt... Nun, was soll ich sagen?


    Zu deinem Projekt: alleine beim Titel "Größeres Open Air Kino am Pool" gehen bei mir noch ganz andere Lampen an - die du wahrscheinlich auch gar nicht leuchten sehen möchtest. Der Zusatz "privat" ist dabei - sobald jemand zu Schaden kommt - grad egal...


    Weitermachen!

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Wenn ich mich mit meinem Senf kurz einmischen darf:
    An Holzkisten bis zur 15"/2"-Klasse, die sowieso nur einzeln zur Anwendung kommen, will ich Bügel.


    Man stelle sich PAR64 ohne Bügel vor. Rohrförmige, leuchtende Dinger mit Flugösen oder Schienen.
    Viel Spaß beim Einleuchten.


    Weitermachen, Jungs.

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

  • Bügel sind ohne Diskussion IMMER die beste Lösung. An sich schade, dass oft im unteren Segment keine Bügel-Optionen vorhanden sind.


    Weiss das jemand - wenn eine Box einen Bügel für die horizontale Installation als originalzubehör hat - kann ich die dann auch mit diesem Bügel im Truss fliegen? Geht konkret um die RCF Art 722-A. (ich hab's nicht vor, wäre aber trotzdem interessant zu wissen).

    Der Ton macht die Musik.

  • Werter Skyworker...
    Bedenken ?
    ... du willst mir also sagen, dass wenn ich mich zusammen mit ein paar Freunden draußen hinpflanz und einen Film schau, gleich wieder jeder zu Schaden kommt ? Obwohl du als Außenstehender ja fast keine Fakten hast ? Jetzt übertreib mal ned gleich. Wenn ich beim Grillen zwei PAR 56 aufstelle, um ein bisschen Uplighting zu bekommen wird wohl auch ned gleich der ganze Garten feuer fangen.
    Nun, dann werde ich mich wohl im Keller einschließen um keinen "Schaden" zu bekommen.


    Sobald man irgendwas im Anfängerbereich wissen will, oder wenn man sich Unterstützung von Leuten wünscht, die "ein wenig" mehr Erfahrung haben wird man immer sofort gegen den Kopf gestoßen. Zumindest fühl ich mich so: Man wird sofort ausgebremst und "oh Gott! ILLEGAL! TOTAL FALSCH". Man sollte ja den Nachwuchs wenigstens ein bisschen fördern und vllt. ein bisschen unter die Arme greifen. Das heißt jz nicht das man falsche Infos raus geben soll. Aber man hätte ja auch sagen können "Du Jonas, was meinste denn genau, wie sieht den dein Budget aus ? Das mit dem Fliegen ist nicht so einfach, da muss man vieles Beachten z.B. bla bla bla und bedenke auch das du mit etwas selbstgebasteltem nichts öffentliches machen darfst. Aber von XXX gibt es beispielsweise die Möglichkeit [...]"


    zegi: Danke für den Hinweis auf Bügel. Da bin ich jetzt auch nicht drauf gekommen. Aber dann hat man doch die selbe Problematik den Bügel gegen ausreißen usw zu sichern ? Da müssen man ja wieder den ganzen LS umbauen und sicherer bauen, oder ?


    Nochmal zum Open Air Kino: Die 10 Meter Truss ...natürlich Dekotruss, werden auf jeden Fall auf einem nahe gelegenen Baum oder so gelegt und fest gegaffert. Am Ende erstickt noch einer an einem Popcorn!
    Prost Maaahlzeit ... ich hau mich weg!

  • Zitat von &quot;Jonas_Link&quot;


    zegi: Danke für den Hinweis auf Bügel. Da bin ich jetzt auch nicht drauf gekommen. Aber dann hat man doch die selbe Problematik den Bügel gegen ausreißen usw zu sichern ? Da müssen man ja wieder den ganzen LS umbauen und sicherer bauen, oder ?


    Danke für die Blumen. Die Idee hat allerdings Hell&Dunkel in den Raum geworfen. Die Bügel-Lösung ist sicher schwieriger als "normal" fliegen, weil die Box sehr genau ausbalanciert sein muss, sonst ist der Witz dahin.

    Der Ton macht die Musik.

  • Anders herum wird ein Schuh draus: Bügel geht wesentlich einfacher zu fliegen, da der normalerweise mit HalfCoupler mit der Truss "kalt verschweißt :-)" wird. Da wackelt nix mehr.


    Die sonstigen Bedenkenträger bitte ich auch zu verstehen: Es ist nun mal so, daß dieses Forum hier recht gut und gern gelesen wird. Auch von Leuten, die mal einen auf mächtig dicke Hose machen wollen. Ja, es mag sein, daß wenn Du deine 1x2m-Leinwand an einer Gardinenstange über dem Planschbecken deiner kleinen Schwester fliegen willst und dann noch mit eine Geranienampel deine 2 PC-Brüllwürfel daneben hängst nichts passieren kann. Selbst wenn der 0.2kg-LS jemandem auf den großen Zeh fällt.
    Aber: Es gibt auch Leute, die sich hier Tipps ziehen, um dann wirklich große Veranstaltungen damit zu machen. Und wenn die "jeden Müll", den jemand ohne Ahnung von sich gibt einfach so hinnehmen - können da durchaus mehr als gefährliche Situtionen entstehen. Die Deckungssumme von 1Mio bei irgendwelchen privaten Haftpflicht-Versicherungen is da recht flott erreicht und viele Leben auf Dauer ruiniert.


    Evtl. wirst Du (oder sonst jemand) sich auch wundern, wie unentspannt im Schadenfall der entsprechende Kumpel oder bester Bekannter seit 1000 Jahren plötzlich reagiert - da lässt sich nämlich dann nicht mehr alles mit "gehn wir mal ein Bier trinken" in Ordnung bringen...


    Daher ist es - vielleicht nervig - aber durchaus richtig und wichtig, daß bei Tips, die hier öffentlich gemacht werden (schließlich könnte man auch sagen "ein Profi hat gesagt, das ist super so, das wird so gemacht" - und damit kommt Kollege "entspannter Profi" evtl. auch in den Verein der Mithafter) die Sache nach geltenden Vorschriften gemacht wird.
    Es ist nun mal so, daß man in der Branche hier bei machen Dingen, auch wenn sie "nach Vorschrift" gemacht sind, man im Fall des Falles mit einem Bein im Gefängnis und mit dem anderen Bein in der Privatinsolvenz steht.