Hat jemand Erfahrungen mit dem Shure SM137 bzw. baugleichen KSM109 ?

  • Hallo,

    in meinem Bestand befinden sich etliche Elektret-Mikros (Gesangsmikros bleiben hier mal außen vor) zwischen Sennheiser e614 (= meine qualitative Grenze nach unten) und Audio-Technica AE5100 (meine preisliche Obergrenze). Letztere sind meine Lieblinge und ggf. für Chor (live über PA) reserviert. Für Instrumentenabnahme einschl. Overheads sind außer den o.g. e614 auch noch AT4041 und ATM450 vorhanden. Stückzahlmäßig will ich noch etwas aufrüsten, aber dabei preislich unterhalb des AE5100 bleiben.


    Auf der Suche nach möglichst neutral klingenden und mechanisch bühnentauglichen Kleinmembranern bin ich auf das Shure SM137 gestoßen, welches - abgesehen von der Gehäusefarbe - baugleich mit dem nicht mehr erhältlichen KSM109 zu sein scheint. Keines von beiden hatte ich je in den Händen und leider hält auch das Internet wenig Erfahrungsberichte / Tests dazu bereit.


    Deshalb meine frage an Euch:

    Arbeitet jemand mit SM137 oder KSM109 und wie sind die Erfahrungen damit?


    Beste Grüße

    Andreas

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  • Glückwunsch zum 1. selbst erzeugten Thread!


    Ich habe aus der Serie nur die beiden teureren KSM137 und KSM141. Die sind beide sehr neutral und können durchaus mit dem KM184 mit halten. Ob das KSM109 das auch kann, weiß ich nicht.

    Wenn ich so über die Mikros nachdenke, die Du schon hast, dann haben sowohl die 4041 als auch die e614 einen ziemlichen Höhenbuckel, das 450er eine Art Präsenzanhebung, die für manche Sachen ganz nützlich sein kann. Was Dir fehlt, ist ein Pärchen, welches neutraler aufnimmt.

    In der angepeilten Preisklasse fallen mir da eher 'line audio' CM4, Rode NT5 oder Oktava MK012 ein, wobei ich die CM4en am neutralsten finde.

  • wir haben vier KSM109 in einer unserer hallen.

    einen direkten vergleich mit anderen mikros habe ich noch nicht gemacht, weil in der kleinen halle, neben den UHF mikros, einfach nur diese vier kondensatormikros und vier SM58 sind ;)


    mit zwei dieser mikros nehme ich bei kleineren veranstaltungen unser klavier und einen kleinen Kawai flügel ab. habe es aber auch schon als percussion-OH und für sax und querflöten und so zeux benutzt. und für einen bläsersatz hab ich sie auch schon benutzt.

    bei all diesen gelegenheiten konnte ich stets gute ergebnisse erzielen, so dass ich mal sage: das ist definitiv kein schlechtes mikro, welches offenbar auch ohne die deutlichen höhenanhebungen einiger anderer kandidaten auskommt.


    die kollegen haben diese mikros nie gerne genommen, weil sie früher "mal schlechte erfahrungen damit gemacht" hatten. warum sie probleme hatten, ist mir aber nicht klar. ich hatte noch keine damit, konnte weder eine deutliche feedbackneigung, noch irgendwelche klangliche nachteile feststellen.


    einen direkten vergleich zu ATM450 und e614 könnte ich mal machen, die haben wir auch im bestand. muss ich nur mal dran denken... ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Hallo guma und wora,


    besten Dank für Eure Rückmeldung.

    Angesichts eines gerade günstigen Preises habe ich mir mal ein Shure SM137 kommen lassen und dann heute sogleich begutachtet.

    Das Teil macht einen derart soliden Eindruck, dass man damit wohl notfalls auch Nägel in die Wand schlagen könnte ;) Es ist zweifelsfrei bühnentauglich.


    Beim klanglichen Test unter häuslichen Bedingungen dienten mir ein AE5100 und ein AT4041 als Vergleich. Hierbei fiel auf, dass das Shure tatsächlich deutlich neutraler klingt, jedoch leider auch weniger räumlich. Zudem liefert es weniger Pegel gegenüber den beiden Audio-Technica´s. Diesen Unterschied per Gain-Regler ausgeglichen, tritt dann beim Shure merklich Rauschen zu Tage. Hier ist das AE5100 trotz seines Höhen-Boosts deutlich besser! Dieser Eindruck passt soweit auch zu den Datenblättern, wo als Rauschabstand für´s AE5100 83dB und beim SM137 75dB angegeben werden. Das AT4041, welches gar nur mit 70 dB spezifiziert wird, ist jedoch im Hörtest etwas unauffälliger als das Shure, wenngleich ebenfalls weit vom AE5100 entfernt.


    Folglich würde ich das Shure eher für pegelstarke Quellen / Nahbereich verwenden, wobei der leichte Bass-Roll-Off vermutlich ganz gut dem Nahbesprechungseffekt entgegen wirkt. Jedenfalls ist das Mikro m.E. keine Allzweckwaffe, weshalb ich es auch bei diesem einen Stück belassen werde.


    Zurück zu den Alternativen. Dieses CM4 war mir bislang gar nicht bekannt. Gibt es da noch weitere nennenswerte Unterschiede gegenüber dem NT5 (abgesehen von der beim NT5 wechselbaren Kapsel)?


    Beste Grüße

    Andreas

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  • Das CM4 ist deutlich kleiner, dauerpolarisiert und ich empfinde es wie gesagt als neutraler als das NT5. Über den gesamten Frequenzgang hält das NT5 dagegen seine Niere besser ein. Das kann beim Beschallen wie bei Lautsprechern auch u.U. wichtiger sein als 'Klangneutralität'.

  • Zudem liefert es weniger Pegel gegenüber den beiden Audio-Technica´s. Diesen Unterschied per Gain-Regler ausgeglichen, tritt dann beim Shure merklich Rauschen zu Tage. Hier ist das AE5100 trotz seines Höhen-Boosts deutlich besser!

    dazu kann man anmerken, dass das AE5100 trotz seiner schlanken bauweise doch eine relativ große membranfläche hat. und das hilft bekannterweise der empfindlichkeit, somit ist es auch für leisere signale geeignet. aber es hat eben seinen preis, klar.

    den höhen-boost mag ich auch nicht so, aber man kann es natürlich am kanal-EQ korrigieren.


    das von guma genannte CM4 kenne ich nicht, ich kenne auch den hersteller nicht. hat aber nix zu sagen, denn guma hat eine deutlich größere mikrofonsammlung als ich ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang