2 Tipps für NT5 / NT55 Besitzer

  • NT5 sind unter den Usern dieses Forums recht verbreitet. Zwei Kritikpunkte gab es im Laufe der Jahre, auf die sich nun meine Tipps beziehen:

    1. Es wurde vor Jahren berichtet, dass die Kapseln „durch die Gegend fliegen“, sprich sich schon bei geringer mechanischer Beanspruchung vom Schaft/Speiseteil/Impedanzwandler verabschieden. Ich hatte zwar das Problem noch nicht aber mir waren damals vor ca. 15 Jahren zwei Dinge aufgefallen: a) Kunststoffgewinde im Schaft, was natürlich grundsätzlich weniger robust ist als Messing, woraus üblicherweise die Hülsen der Kleinmembranmikros bestehen. b) bei den zwei Pärchen, die ich besitze und deren Kaufdaten ~ 2005 und 2008 waren war beim neueren Pärchen das Gewinde schaftseitig sehr kurz und erlaubte beim Draufschrauben der Kapsel gerade mal 2 Gewindegänge bis zum Anschlag Kapsel/Hülse. Da konnte man sich schon vorstellen, dass da mal ne Kapsel „durch die Gegend fliegt“.

    Ich hab zwei NT5, aber die würde ich ganz und garnicht als Road-tauglich betrachten. Die Kapsel fällt sehr leicht ab. Ich hab die bei mit jetzt direkt mit Tesafilm gesichert, weil mir das zu riskant wurde.


    Grüßle
    Spirou :D

    Aktuell konnte ich bei einem kleinen „Umbau“, auf den ich im zweiten Tipp noch komme, folgende Lösung finden: das Kunststoffgewindesstück besitzt im Schaft keinen richtigen Anschlag! Es kann also problemlos schon bei der Herstellung zu weit in die Hülse hineingedreht werden. Es befinden sich jedoch oberhalb des Gewindes zwei parallele Abflachungen an dem Kunststoffzylinder, sodass man mit einem Schraubenschlüssel ansetzen und das Gewindestück etwas herausdrehen und so der Kapsel mehr Halt spendieren kann. Ich weiß nicht, ob der Hersteller das inzwischen verbessert hat, aber für Besitzer älterer Modelle, die dieses „zu kurzes Gewinde“-Problem haben, würde ich sagen: Nur Mut!

    2. Der zweite Kritikpunkt betrifft die Wiedergabe, die klanglichen Eigenschaften des Mikros, wobei das sicher Geschmacksache ist aber man hört aber ab und an mal, dass die Höhen zu harsch, nicht seidig genug wären. Hierfür habe ich folgende Lösung gefunden:

    Dieses


    lustige Ensemble ist ein Oktava-Kapsel-auf-RodeNT5/NT55-Impedanzwandler-Adapter!

    Ja, da die Schaltung des Impedanzwandlers der meisten preiswerteren Stäbchen eine abgekupferte alte deutsche Schaltung ist, gibt es häufig nur ein mechanisches aber kein elektronisches Problem. :)

    Manche der Oktava MK-012 Sets beinhalteten drei Kapseln 'Kugel, Niere, Superniere' sodass man ja einen „Kapselüberschuss“ haben kann. Ausserdem sorgt Vladolf Putler gerade dafür, dass der Nachschub an Impedanzwandlern versiegt. X/ :rolleyes:

    Ich habe hier ein NT55 aus der Bucht, dessen Kapsel eh Spuchten macht, sodaß ich mir das Set auf dem Foto ebenfalls in der Bucht bestellt habe und tatsächlich: Das funktioniert! :love:. Die Kombi mit der MK-012 Nierenkapsel und dem NT55 Schaft klingt oben rum tatsächlich ein wenig seidiger als das Rode Original! Beim Rausdrehen des Messingadapters habe ich es dann unfreiwillig geschafft, das o.g. Kunststoffgewindestück des Rode-Schafts mit herauszudrehen und so eben auch die Lösung für Problem 1 gefunden. ;)

  • a) Kunststoffgewinde im Schaft

    das schwarze ?!

    ich hab' hier bei 'nem Päärchen NT5von etwa 2007/2008 über 4 Umdrehungen am schwarzen Gewinde, auf dem auch der Korb drauf sitzt.


    Bilder:


    Es befinden sich jedoch oberhalb des Gewindes zwei parallele Abflachungen an dem Kunststoffzylinder, sodass man mit einem Schraubenschlüssel ansetzen und das Gewindestück etwas herausdrehen und so der Kapsel mehr Halt spendieren kann.

    Vorsicht !

    Davor erst:

    Die Schraube am Stecker REINSCHRAUBEN, dann ist die XLR-Einbaubuchse lose, darauf diese herausziehen, und im Anschluß erst oben drehen, an sonsten kann es vorkommen, daß man das Kabel weiter verwickelt und somit verkürzt, was zum Abriß jenes welchen an den Lötstellen führen kann. Nach der Doktorarbeit die XLR wieder reinschieben, und die Schraube AUFDREHEN, so daß die Einbaubuchse wieder verriegelt im Gehäuse sitzt.

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Jupp, Danke für die Ergänzung. Beim nächsten Gang ins Lager muss ich mal ein Foto von dem Pärchen mit dem im „Werkszustand“ zu knapp aus der Hülse rausschauenden Gewinde machen. Ich hab’s noch nicht geändert. Dann kann man schön den Unterschied zu secs gutem Exemplar sehen.

  • Erst mal noch Foddo vom gepimpten NT55:


    Und dann die beiden NT5 Paare:

    Oben die von ca. 2008 mit dem vom Hersteller zu tief eingedrehten Gewindestück, unten die beiden älteren von ca. 2005, die OK sind wie das Pärchen von Sec.

    Beim oberen Pärchen gehen tatsächlich nur 1,5 Umdrehungen beim Aufschrauben der Kapsel.

  • Und dann die beiden NT5 Paare:

    Oben die von ca. 2008 mit dem vom Hersteller zu tief eingedrehten Gewindestück, unten die beiden älteren von ca. 2005, die OK sind wie das Pärchen von Sec.

    Beim oberen Pärchen gehen tatsächlich nur 1,5 Umdrehungen beim Aufschrauben der Kapsel.

    Was ich mich noch gefragt habe - hat das eigentlich akustische Auswirkungen wenn dieser Kunststoffkegel plötzlich weiter vom rückwärtigen Schalleinlass entfernt ist?

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Hierfür habe ich folgende Lösung gefunden:

    Dieses


    lustige Ensemble ist ein Oktava-Kapsel-auf-RodeNT5/NT55-Impedanzwandler-Adapter!

    Hey, ich habe zwei Rodes NT5, die ich aufgrund ihres Klanges nur sehr ungern nutze. Mit diesen Adaptern kann man die Stäbchen wohl erheblich verbessern, zumal die Oktava Kapseln einzeln bestellbar sind. Nur leider finde ich keine weiteren Informationen geschweige denn eine Möglichkeit die Adapter zu kaufen. Kann mir da jemand weiterhelfen?

  • ... ich habe zwei Rodes NT5, die ich aufgrund ihres Klanges nur sehr ungern nutze. ...

    dazu habe ich eine frage:

    ich habe tatsächlich noch nie mit NT5 gearbeitet, aber die meisten teilnehmer hier haben dieses mikro stets als sehr gut klingend beschrieben.

    wie kommst du zu deiner gegenteiligen aussage?


    keine bange, mir geht es nicht um bashing oder um jemanden in schlechtes licht zu rücken, mich interessiert einzig und allein der grund, wie du zu dieser unterschiedlichen einschätzung gekommen bist.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Da hake ich mal ein. Ich mag die Rode NT5 auch nicht besonders. Frequenzgang und Polardiagramm sehen ja klasse aus, aber irgendwas in den Höhen klingt anstrengend für mich. Das fällt vor allem bei höhenreichen Sounds auf, wie z.B. Becken mit eher brillantem Charakter. Was in Natura für die Ohren noch völlig in Ordnung ist, klingt über die Rode NT5 harsh (unabhängig von der PA - auch eine Aufnahme auf richtig guten Abhörlautsprechern zeigt das Klangverhalten). Die gleichen Becken über Oktava MK-012 (Hypercardioid) klangen dagegen deutlich besser und hatten dieses Problem überhaupt nicht.


    P.S.: VIelleicht sollte ich die NT5 einfach auch mal mit Oktava-Kapseln aufwerten.

    Der Adapter ist aktuell nicht erhältlich.

    Muss aber wohl noch damit warten. Wo waren die Teile denn käuflich zu erwerben?

  • dazu habe ich eine frage:

    ich habe tatsächlich noch nie mit NT5 gearbeitet, aber die meisten teilnehmer hier haben dieses mikro stets als sehr gut klingend beschrieben.

    wie kommst du zu deiner gegenteiligen aussage?

    Ich möchte die Rodes nicht schlechter machen als sie sind. Sicher erzielt man mit ihnen gute Ergebnisse.


    Ich finde die NT1a's beispielsweise richtig gut und viel besser als sie in 'Profikreisen' gehandelt werden. Meiner Meinung nach besitzen die NT5s aber einen sehr unausgewogenen Klang. Zwischen 100 Hz und 250-300Hz haben sie einen "Loch" im Frequenzgang und zwischen 4 kHz und 10 kHz klingen sie sehr harsch. Dafür haben sie aber ein sehr geringes Eigenrauschen und die Verarbeitung ist auch recht gut (zumindest bei meinen).


    Die Oktava hingegen haben einen sehr ausgewogenen Frequenzgang, dafür rauschen sie viel stärker. Ich dachte mit diesen Adaptern könnte man die besten Eigenschaften beider Stäbchen zusammenbringen, aber scheinbar sind sie nicht mehr erhältlich. Sind die Adapter wirklich nirgendwo zu haben?

  • Ich habe jetzt den Verkäufer angeschrieben. Da der auf der Verkaufsplattform schon länger nicht mehr aktiv war, muss man abwarten. Wenn da nichts kommt, habe ich noch eine Postanschrift in Österreich. Der Versand war allerdings aus Stuttgart.


    Ich denke das mit den NT5en ist Geschmackssache. Ich habe das mit der adaptierten Oktava-Kapsel aus Neugierde gemacht und weil ich eben ein NT55 mit teildefekter Kapsel hatte und die Oktava-Standardimpedanzwandler nicht so doll sind. Das Ergebnis nutze ich zeitweilig als HH Mikro mit der Oktava Hypernierenkapsel, die ich als Hyperniere schön seidig finde.

    ABER:

    Ich finde die Kombi auch nicht immer passend und nehme je nach Becken und PA auch gerne mal ein neutraleres Mikro und ich finde die NT5 neutraler.

    Ich kenne mindestens zwei weitere Beschaller, die bei Bigbands und Orchestern die NT5en problemlos mit KM184 oder sogar Schoepsen mischen.

  • Naja, ich denke der Oktavapart ebbt langsam ab. Statt dessen hat bald jeder Nordkoreaner von Väterchen Kim verordnet ein Pärchen MK-12 zuhause um dem Brudervolk den A… zu retten…


    Ach so damit ich nicht mißverstanden werde:

    Es ist nicht politisch sondern iron