Ich habe manchmal ein übles Pop Problem: Vor allem bei Liedermachern (die also nicht nah ran gehen) ist häufig eine kritische Entfernung vorhanden. Mit Popschutz geht es zwar so lala, sieht aber nicht schön aus (zu groß) und nimmt einfach Höhen weg. Außerdem ist die Aussprache sehr sauber aber eben auch Poplaute verschärfend.
Hat jemand evtl. eine Idee was ich noch tun kann?
Mikropop schwer gemacht
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Trittschallfilter rein, Bässe evtl.mit Gefühl absenken, vernünftigen Compressor gefühlvoll einstellen oder einfach mal ein anderes Mikro probieren. Ganz ketzerisch: Mit einem SM58 habe ich eigentlich noch nie ernsthafte Probleme gehabt
MfG Tobias Zw.
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Na ja, durch einen Kompressor verstärkt sich das ganze.
Und ein SM58 hat da nichts zu suchen, optisch und vor allem akustisch. Im Grunde geht nur ein Kondenser (qualitativ) obwohl die Gefahr mit denen wächst. Ich dachte da eher an so ein feinmaschiges Gitter (wie beim Neumann) daß die Energie rausnimmt, da halt universell (also Kugelköpfe, z.B. AKG C5900 oder AT AE...). -
Wieso, ist's im Studio? Ansonsten ist SM58 doch klanglich immer ok. Und zum Thema Kompressor: Ich bekomme meine Pops damit normal weg. Alles Einstellungssache.
MfG Tobias Zw.
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Zitat von "Tobias Zw."
...Ansonsten ist SM58 doch klanglich immer ok...
Achso?! -
Ich schränke ein: für Sänger und live! Und wenn's natürlich öfter mal hingeworfen wird, klingt's auch nicht mehr so schön...
MfG Tobias Zw.
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Frauen kommen nicht so toll über ein 58 und bei einem gewissen Abstand (ist ja kein Rock oder sowas) kommt auch nichts bzw. Gutes raus. Wenn Nahbesprechungsmiks auch so genommen werden, kein Problem. Bei Abständen ab 15cm und mehr gibt es halt den idealen Popsound.
Tobias Zw.: Wie bekommst du mit einem Komp. das Ploppen weg :o
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Hmm, schwer zu beschreiben... Threshhold so, daß der Kompressor bei normalen Gesang nicht anspricht, kurze Attack- und Release-Zeiten, Ratio 4:1 bis 5:1... Evtl. in den Sidechain noch ein Filter (Tiefpass) einschleifen, damit der Kompressor wirklich nur auf den Pop reagiert. Das kann gehen, muß aber nicht. Ich mach's jedenfalls öfter so.
MfG Tobias Zw.
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Aber wie bearbeitest du dann die "restliche" Stimme? Ich kann mir zwar vorstellen, daß etwas Energie aus dem Explosivlaut rausgenommen wird, aber hören wird man das doch recht deutlich.
Anscheinend gibt es wirklich nur die Schaumstofftüten :-?
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Ne spontane Idee: Bau doch was aus einem Studio-Poppkiller, diese Scheiben mit dem dünnen (Schaumstoff-?) Filter. Wenn man da so eine Art Überstülp-Dings-Bumms baut, müsste der doch wenniger auffallen als die normalen Live-Schaumstoffnasen. Oder haben diese vorgesetzten Ploppkiller aus dem Studiobereich nur ihre Wirkung, wenn sie ein paar cm vor dem Mikro angeordnet sind?
MfG stepu
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Zitat von "stepu"
...Oder haben diese vorgesetzten Ploppkiller aus dem Studiobereich nur ihre Wirkung, wenn sie ein paar cm vor dem Mikro angeordnet sind?
MfG stepu
Keine Ahnung, das Pop Geräusch ist ja entfernungsabhängig, ich dachte auch mehr an eine Art Gitter wo sich der Explosivlaut verwirbeln kann. Die Idee ist aber nicht schlecht, werd` mal schauen... -
Mein Tipp:
Wenn Du das Mikrofon etwas von unten (evtl. auch etwas seitlich)Richtung Mund des Künstlers plazierst, sieht das Publikum den ganzen Kopf des Sängers und Pop gibt´s auch viel weniger.
Einfacher Test: Wenn man sich seine Handfläche ca. 20 cm vors Gesicht hält und kräftige "P" in Richtung der Hand ausspricht, spürt man deutlich den Luftschwall, der erzeugt wird. Wenn man nun seinen Kopf leicht nach oben oder unten bewegt, merkt man, dass der Luftschwall kaum noch spürbar ist. Popp machts also nur, wenn der Sänger genau frontal in die Mikrofonkapsel singt.Markus
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Frontal ist eigentlich auch nicht so sehr das Problem. Schwierig wird es, wenn das Mic von schräg unten zielt. Ich habe i.d.R. leider nicht die Möglichkeit bei der Position des Mikrophons regulierend einzugreifen, das machen Mucker ganz alleine.
Ich muß also etwas haben was Energie rauszieht, egal welche Einsprechrichtung. Auch der Abstand ist z.B. bei Chansongs problematisch, mit Nahbesprechungsmikros komme ich da nicht so weit, das ist nicht wie bei Rock "hautnah".
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Hallo,
von Sennheiser und von Mikrofontechnik Gefell (zu DDR-Zeiten) gab es einen Aufsteckwindschutz ohne Schaumstoff, quasi ein Plastikkörbchen in Kugelform, das mit einem feinen Gewebe bespannt war, ich muss mal schauen, ob ich noch ein Bild finde. Ist zwar optisch nicht viel besser als die Schaumstofftüten (die Kugel hat auch so geschätzte 6 cm Durchmesser) hat aber akustisch deutlich bessere Eigenschaften. Produziert werden die aber wohl beide nicht mehr, manchmal tauchen welche bei ebay auf, man könnte sowas aber auch einfach selbst bauen (Drahtkorb und Damenstrumpf).
Oder die klassische Volksfestvariante, ein kariertes Taschentuch mit einem Gummiring über die Einsprechöffnung, geht aber dann soundmäßig eher in Richtung "Erpresser will am Telefon nicht erkannt werden"
Gruß Florian
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Oh Gott, sind daß die 70er Jahre Teile? Dann bloß nicht, egal wie gut oder schlecht die Teile akustisch waren. Auch Selbstbau ist nicht drin, optisch muß es einwandfrei sein, gerade bei solchen VAs.
Ich werde welche von AKG nehmen, sind noch recht angenehm unauffällig mit "Halsband" unter dem Korb.
Vielen Dank erstmal für die Antworten!