optimaler Abstrahlwinkel für horntop ?

  • Hallo,


    ich beschäftige mich gerade damit, ein Horntop mit 2X10" Bestückung zu entwerfen, bei dem die Seitenwände des Gehäuses auch gleichzeitig die Hornseitenwände sind.


    Ziel(e):


    - minimale Anzahl der Holzzuschnitte
    - Gewichtsersparnis durch Einsparung der "Horninnereien"
    - Gehäusewinkel = Bündelungswinkel = Stackingwinkel


    Doch welchen horizontalen Abstrahlwinkel soll mann anstreben ?
    (als Winkel zur Zentralachse bei -6 dB definiert)


    ? 20°: macht dann bei zwei Tops nebeneinander 80°
    ? 15°: ergibt 60° und damit einen Standardwinkel


    Was ist die Erfahrung und Anforderung der Praktiker hier ?


    TIA SRAM

    I watched a snail crawl along the edge of a straight razor. That's my
    dream. That's my nightmare. Crawling, slithering, along the edge of a
    straight razor, and surviving.

  • ... ab welcher Frequenz soll der Winkel denn halbwegs eingehalten werden ?


    Zum Winkel:
    Kommt drauf an, was Du damit beschallen willst - relativ schmale und längere Hallen/Zelte können auch kleinere Winkel vertragen ... und da Du mit einem Horntop wohl weniger kleine Club-Jobs machen willst, wäre ein Winkel insgesamt im Bereich von 50 ... 60° sicher ein Kompromiss (... 90° wäre für lange Hallen mit Seitenwänden auf Distanz ein Problem wegen zu hoher Diffusität ...).


    Zum "toten Bereich" direkt vor der Bühne bei 50 ... 60° :
    Man könnte ja bei Bedarf auch ein wenig "eindrehen" (oder alternativ zusätzlich kleinere Systeme fliegen) ...


    Breitabstrahlende Horntops mit 80 ... 100° sehe ich als weniger praxistauglich (... wobei: "draußen" wäre sowas sicher weniger problematisch - aber in langen Hallen ?) ...


    Wie auch immer - es wird wohl keine einheitliche Meinung herauskommen, weil die Locations einfach recht unterschiedlich sind.


    Viele Grüsse sendet

  • Hallo,


    ich hatte schon ähnliche Gedanken (sprich wenig Zuschnitt, optimales Ergebnis)


    Da ich gute Kontakte zu allerlei Leuten hab, die mit Ur&Umformen zu schaffen haben, hatte ich eine Idee.


    Ein Horntopbausatz.


    Der Hornverlauf der Mitteltöner (so)
    und das HT Horn mit drann.
    Das spart extem viel Bastelzeit und kostet auch nicht die Welt.
    Ich kenn mich aber mit Mitteltonhörnern nicht aus, deshalb hab ich den Gedanken nicht weiter verfolgt.


    MfG



    ERICH

  • Die Limmer-Hörner kenne ich.


    Und die funktionieren auch.


    Aber: der Weg ist das Ziel, und das selbst-wasteln macht einfach Spaß :wink:


    Ich nehm für den Entwurf jetzt mal 20° und überleg mir für das HT/high-Mid-Horn eben auch noch was :)



    Gruß SRAM

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  • Ja,


    da hab ich ja auch das Bild her.


    Es geht vielmehr darum, etwas volldokumentiertes zu haben, mit Bauanleitung, Berichten,... wie beim LB Stack.


    Zudem sind die Limmer Sachen eine gaaaanz andere Preisklasse.


    Gedanke:


    Man spart Bauzeit, Nerven, Material, das eigentliche HT Horn, ... und holt sich eben eine solche Front. Ich müsste mal nachsehen, was sowas kosten würde.


    Aber, wie gesagt, ohne einen "Hörnerexperten" bin ich da machtlos.


    MfG



    ERICH

  • Zitat von "SRAM"

    ...
    Aber: der Weg ist das Ziel, und das selbst-wasteln macht einfach Spaß :wink:


    ... tja ... und aus einem "ähnlichen" Grund beschäftige ich mich seit einiger Zeit mit einem "speziellen" 1,5"-Hörnchen für eine - skalierbare - 2x10"/1,5"-Kombi ...


    Während es bei meinen Basshybriden in letzter Zeit eigentlich immer beim ersten Versuch klappt, hab ich meinen letztes 1,5"-Horn (war wohl zu sehr ein Schnellschuß ... ) erstmal "kompostiert" ... :|


    Viele Grüsse sendet

  • Die ersten Entwürfe sind fertig:


    http://sram.privat.t-online.de…chnung1_Modellbereich.JPG --> geringe Auflösung



    http://sram.privat.t-online.de…dellbereich_FullSized.JPG --> hohe Auflösung


    Der Entwurf ist bewußt noch nicht voll vermaßt, aber voll durchsimuliert und konstruiert.


    Der Winkel der Seitenwände, der Koppelschlitz der Druckammer und die Hornkontur sind so aufeinander abgestimmt, daß die Erweiterung auf die Innenbreite der Seitenwände durch das Anschrägen der Seitenbegrenzungen der Drukammerplatte möglich war. Ab da erweitert sich das Horn horizontal konisch und vertikal gemäß der Hornkontur (Tractrix). Die Abweichung von der berechneten Hornkontur ist trotz der geraden Bretter recht gering.


    flare-rate ist 120 Hz, ein array von drei Einzelhörnern kann mit dem gewählten 10"-Treiber von Craaft bis herunter zu 150 Hz innerhalb x_max betrieben werden (durch Rückkammervolumen, d.h. sicher begrenzt). Leistungsfrequenzgang (gesamt abgestrahlte Energie integral über 360°) bis 800 Hz, Frequenzgang innerhalb der Hauptstrahlungskeule von 40° Horizontal bis 1400 Hz.


    Der horizontale Druckkammerschlitz hat etwa dieselbe Bündelung bei höheren Frequenzen wie die Hornseitenflächen, nur deshalb kann dieser waagerecht gelegt werden. Die Konpression ist mit zwei bewußt gering gewählt, damit Verzerrungen gering bleiben. Ein phase-plug ist bei der geringen vertikalen Schlitzhöhe von 80 mm nicht notwendig, der Schlitz selber hat gegenüber einer runden Druckkammeröffnung den Vorteil, daß selbst bei aufbrechender Membran an der Koppelöffnung nicht durchgehend gerade ein Knoten sitzt. Der vertikale Öffnungswinkel dürfte bei ca. 25° liegen.


    Vermaßt habe ich noch nicht, weil ich zunächst an Eurer Rückmeldung interessiert bin.


    TIA SRAM

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  • ... sehr schöne Konstruktion. Deine Überlegungen dazu sind auch genau nach zu vollziehen und decken sich 100% mit meiner Meinung. Großes Lob für die klare Linie zum Thema Kompression !!!


    2 Überlegungen hätte ich da noch:
    In der vertikalen Richtung wird der angestrebte Abstrahlwinkel sowohl durch die Tractrix-Kontour als auch durch die Bauhöhe ( Vermeidung von Beugung ) für tiefere Frequenzen Richtung untere Grenzfrequenz des Horns besonders gut eingehalten. Ich befürchte aber, daß die konische horizontale Richtung sich leider nicht so verhält, sondern höhere frequenzen stärker bündelt und tiefere eher beugt, sodaß beim horizontalen Clustern nebeneinander doch Keulen mit unruhigen Off-axis - Frequenzgang im Bereich der oberen Grenzfrequenz entstehen, die diesen Bereich eher benachteiligen ? Kannst Du das simulieren oder messen ?


    Die andere Frage wäre, ob eine 2 x 10" Variante vom Handling her nicht günstiger wäre. Du könntest ja trotzdem 4 x 10" stacken, wenn Du die 1,5"/Horn konstruktion nicht ins gleiche Gehäuse baust ?

  • Gelöscht wegen Mod Differenzen

    erst wenn der letzte Kunde den "ich war mal eine Dose" SMD Haufen im Biegeblechgehäuse zum Utopiepreis nicht mehr möchte, die Bank unter Zahlpause andere Vorstellungen hat, ja dann werdet ihr merken daß Amtlich eher Marktgerecht bedeutet :)

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  • Hier die horizontale Dispersion des quer liegenden slots:



    (Frequenz / Winkel-Diagramm; eine Farbstufe = -5 dB)


    Bis zum Leistungsfrequenzgang des gesamten Hornes (ca. 800 Hz) ist die Dispersion deutlich breiter als der Öffnungswinkel der Hornseitenflächen. Darüber wird der Winkel erst bei 1700 Hz gleich dem Seitenwinkel der Hornwände.


    Zum Treiber: Will mann nur den Leistungsfrequenzgang bis ca. 800 Hz verwenden ist als Treiber auch ein 10" mit relativ schwerer Membran, die dafür aber sehr steif ist und auf einer großen Fläche angetrieben wird wegen der geringeren Gefahr des Aufbrechens günstig --> hier den B10 oder noch besser das Neodym-Äquivalent verwenden.


    Will man sehr hoch trennen sind Craaft 10/300AL, RCF10L750YK oder Beyma 102ND besser geignet.


    Die Montage der 10" ist zwar mit Gelenknuss noch möglich, aber wirklich frikelig. Das konstruiere ich noch so um, daß der ganze hintere Teil als "Haube" ausgeführt wird.


    Gruß SRAM

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