FOH-Platz (Nr.2)

  • Wir machen's bei Concert-Geschichten immer so, daß ich den Tisch auf 2, maximal 3 hintereinandergestellte Bühnenelemente mit ca. 30cm Bodenfreiheit stell. Pult auf 2 Cases, 2 Sideracks nebeneinander, nicht übereinander nebendran, dann wirds nicht so hoch, daß keiner mehr was sieht. Der Lichtmensch kommt mit seiner Kiste hinter mich und schon haste relativ wenig Probleme... Was wir uns in der letzten Zeit allerdings angewöhnt haben, vor Allem bei Festivals, ist, daß wir versuchen, um den FOH ein Geländer an den Bühnenelementen festmachen zu lassen, da die Dinger sonst recht gern als "Bier-Abladeplatz" oder Sitzplatz mißbraucht werden...


    Auch nett ist ein Teppich auf den Podesten, erstens ists bequemer, zweitens wird die "Bierabstell-Hemmschwelle" nochmal angehoben :wink:

  • was den südwesten angeht gibt es hier schon einige kollegen die meinen, dass sie im vw-bus von hinter (!!!) der bühne, mit ihrem versifften hifi-kopfhörer von sony wirklich hören was vorne aus ihrem <p>pseudo-eigenbau-line-array :wink:<p>rauskommt. was onstage passiert sehen und hören sie von dort selbstverständlich auch nicht, aber o-ton:
    "man muss es halt nur können, dann klappt das schon"
    da frage ich mich doch wirklich, wollte der nur das core sparen oder ist er wirklich so beschränkt?
    wer solche leute unterstützt ist selbst schuld und braucht sich nicht zu wundern.


    soviel zum thema südwesten




    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Citama am 2002-10-13 15:57 ]</font>

  • oh, das ist ne sache, die mir sehr, sehr bekannt vorkommt...
    nicht zuletzt deswegen habe ich auch diesen beitrag gestartet!


    ich selbst habe einige jobs für einen privaten rundfunksender gemacht, der es nicht für nötig hielt einen vernünftigen frontplatz zu haben. da gab es zunächst einen showtruck, der ein mini-studio eingebaut hatte. Von dort aus wurden moderationen und zuspielungen gefahren, irgendwelche gewinnspiele und dergleichen... soweit – so gut. das kann ja noch ganz gut funktionieren. aber im laufe der zeit kamen halt auch live-bands dazu und es wurde trotzdem kein FOH-platz erlaubt. es musste aus der kabine heraus gemischt werden! so wollte das der sender.
    ich muss zugeben, obwohl ich es hirnrissig fand habe ich trotzdem dieses jahr einige jobs für die gemacht. und ich hab jedesmal gekotzt (verzeiht mir bitte diesen ausdruck – aber mir fällt nix passenderes ein). eigentlich hätte ich da kilometergeld verlangen müssen - bei jedem song aus der kabine raus, um den truck laufen, hören – scheisse, die sängerin könnte etwas lauter sein... wieder zurückhechten... vorlaufen... hmm, drum-reverb ist zu laut... wieder zurück... usw...
    Na ja, meinem bauchansatz hat das ja nicht gerade geschadet...


    Und ich habe auch mitbekommen, das eben dieser sender dann auch grössere konzerte gemacht hat, wo die regie tatsächlich hinter der bühne stand! Sowas dürfen wir um gottes willen nicht einreissen lassen – wehret den anfängen!


    die gute nachricht: dieser sender hat im spätsommer den betrieb eingestellt... J


    was das „pseudo-eigenbau-line-array“ angeht, glaube ich zu meinen das ich es kenne.
    Ein verdammt gut klingendes system von einem kleinen hersteller, den keine sau kennt. Aber wenn man damit freilich von hinter der bühne mischt, kanns nur schiefgehen... egal was da für ein system steht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    ... bei jedem song aus der kabine raus, um den truck laufen, hören – scheisse, die sängerin könnte etwas lauter sein... wieder zurückhechten... vorlaufen... hmm, drum-reverb ist zu laut... wieder zurück... usw...


    Im Praxis-Brett gibt es den Bericht "Berliner Straßenfest auf dem Kuhdamm", und da hatte ich geschrieben:


    Zitat

    1.) Normalerweise stellt man ja das Frontpult in den Zuschauerbereich. Ok, das ist gerade bei so einem Straßenfest mit Aufwand verbunden, das sehe ich ja ein. Macht man jedoch den Mix von der Bühne aus, dann hat dies Auswirkungen auf den Sound, und zwar keine positiven...


    Das Problem hier war, daß es dann meist viel zu voll war, als daß mit mit erträglichem Zeitaufwand in den Zuschauerbereich und wieder zurück gekommen wäre. Dann läßt man es eben, oder man hat schon von vorne herein nicht die nötige Motivation.


    Man kann die Sache aber auch anders herum sehen: Um den Job ordentlich zu erledigen, muß man einen Kollegen ins Publikum stellen, der mit der Handfunke Anweisungen gibt. Wenn der Veranstalter damit einverstanden ist, den Kollegen zu bezahlen... und schon hat wieder einer Arbeit. :smile:

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Hallo, Thema "Pseudo-Line-Array"


    Wora, hast Du zu dem System nähere Infos, mir wurde letzte Woche ein System angeboten, was im Bereich Karlsruhe so ca. 120 mal im Einsatz wäre und was verdammt gut sein soll...
    Gibts da irgendwo Infos zu?


    Gruß


    Steffen

  • ja, die teile sind noch in der testphase.
    man will ja nicht einfach so mal ein system auf den markt schmeissen, von dem man nicht weiss, wie es tut.
    da das aber hier nicht zum thema gehört, mail mir direkt...


    gruß wolfgang


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: wora am 2002-10-14 14:40 ]</font>

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich seh das so:
    bei Konzert da wo ich will! und da gibts dann auch keine diskussion !
    Bei industrie da wo der Kunde will !!!!
    Und da gibts dann auch keine diskussion.


    Aber was echt geil ist,setzt allerdings einen guten Systec vorraus ,ist in irgendeinem Zimmer Backstage.2 CQ1 als abhöre entspannte 85dB und wenn man glück hat kann man während ewigen Ansprachen auch noch TV glotzen. und nen anzug muss ich da auch nicht tragen.


    Und abundzu ist mann doch froh wenn man den ROTZ von irgendwelchen Kapellen garnicht hören muss.

    MFG


    Der M

  • Ist sicher richtig so, bei Industriejobs. Andererseits ist ja auch die Hemmschwelle des Kunden sehr niedrig, sich dann über den Sound zu beschweren. Ich denke, langfristig macht es schon Sinn, die FOH-Position dort festzuklopfen, wo sie Sinn macht, auch, damit sich das in den Köpfen der Event-Agenturen endlich mal verbreitet, daß es eben ein Mischpult braucht, um Ton zu machen.
    Das kann man ja dann in die Planung miteinbeziehen und dann sieht's auch nicht mehr so "technisch" aus. Wenn dann die Schmücker noch mal beigehen, kann man durchaus auch auf einer Gala einen FOH-Platz an einem brauchbaren Ort aufstellen.

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • nun ja, wie schmückt man ein mischpult, damit es nicht mehr "technisch" aussieht?
    und komme ich dann noch an die regler ran? hmmmm... :wink:
    bei manchen firmen-VA´s ist das halt überhaupt nicht erwünscht. es wird erwartet, das man die akteure wie im fernsehen ohne mikro sieht, aber die stimmen dem publikum "auf der nase stehen". wie das dann funktionieren soll, interessiert sie schlichtweg nicht. das ist dann dein bier, deshalb buchen sie ja einen tonmann...
    vor allem bei produktpräsentationen darf man ja auch nicht zu sehr vom produkt ablenken... das kann man dann schon mal einsehen.


    aber diese situation meinte ich ursprünglich ja auch gar nicht, sondern die normalen konzerte.
    auf den meisten gigs hat man ja schon noch einen vernünftigen platz.
    aber es gibt eben immer mehr mischer, die sich gerne da hin stellen wo es der veranstalter haben will. und das ist dann halt oft da, wo man es am wenigsten sieht (und wo es auch leider oft am wenigsten gut ist).
    dies sollten wir doch gemeinsam angehen, wenn alle an einem strang ziehen gibt es in zukunft auch keine diskussionen mehr.


    ach, wär das schön...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Noch ein kleiner Erfahrungsbericht: Open Air, ca. 4000 Personen, Bühnenbauer können einen Meterstab nicht korrekt bedienen, Erfolg: FOH Platz, 8 Meter Breite, 10 Meter von der Bühne entfernt...
    Noch eine Geschäftsidee: Digitalmischer mit Funk - Bauchladen - Remote, wär das nix, die Veranstalter lägen uns zu füßen...