Programm oder RMS Leistung

  • Ich hoffe ich poste Hier richtig.
    Beim Stöbern in den Angeboten wird man meißt mit zig hyphotetischen Leistungsangaben überhäuft.
    Bei ganauem Nachfragen bekommt man die unterschiedlichsten Antworten.
    Vieleicht kann ja hier mal jemand eine Genaue Erklärung geben welche Leistungsangabe bei Lautsprechern die einzig wahre ist.
    Bei meinen Boxen steht überall nur die Programmleistung drauf.Bis vor kurzem glaubte ich das dies die RMS-Leistung ist.Wurde aber eines besseren belehrt.


    Ich denke das würe gut ins Lexikon passen oder?
    Danke schon mal im Voraus.

  • passt wohl eher in Einsteiger Technik als wie in Lexikon


    die RMS W Zahl ist die Angabe, die ein Lautsprecher über langen Zeitruam hinaus auhält, also in deiner perspektive die einzig ware...
    musikleitung hält ein lautsprecher nur über sehr kurzen zeitrum aus
    und die peak bzw. max. leistung hält der lausprecher nur bruchteile von sekunden aus, daher unwichtige angabe

  • Ich zitiere mich mal selbst (CAVIS 2004) ...


    Die wohl größten Differenzen und Unklarheiten von Lautsprecherkenndaten findet man bei der Angabe der elektrischen Belastbarkeit. Das ist vermutlich darin begründet, dass sich die Ermittlung diesbezüglicher Daten vergleichsweise schwierig gestaltet, ob der starken Abhängigkeit der Art und Einwirkungsdauer des verwendeten Testsignals.


    Üblicherweise wird als Kriterium für die elektrische Belastbarkeit die Leistung herangezogen. Die Leistung ist definiert als Energie pro Zeit. Mit dem Umstand, dass sich Leistung nicht direkt messen lässt und der Zeitabhängigkeit begegnet man hier schon zwei Problemstellen.


    Grundsätzlich kann man die maximale elektrische Belastbarkeit eines Lautsprechers in mechanischen und thermischen Grenzen begründet sehen. Im ersten Fall ist die Auslenkung der Membran zu groß und die Schwingspule schlägt an die Polplatte oder springt aus dem Spalt oder die Membran selbst zerreißt. Im zweiten Fall heizt sich die Schwingspule derart stark auf, dass sich der Kleber der Schwingspule löst oder die Isolation des Schwingspulendrahtes schmilzt, wodurch ein Kurzschluss entsteht.


    Beide Fälle treten ein, wenn im Lautsprecher eine bestimmte Leistung umgesetzt wird. Diese Leistung lässt sich naturgemäß nicht direkt bestimmen, sie steht aber im direkten Zusammenhang zur angelegten Spannung. Die Leistung P ist der Quotient des Quadrates der Spannung U und der Impedanz Z des Lautsprechers.


    In der Praxis, wo zumeist Musik oder Sprache wiedergegeben werden soll, ist das Signal und damit die Spannung, die am Lautsprecher anliegt, aber sehr zeitvariant und damit nur schwer zu beschreiben. Allerdings lassen sich für je einen bestimmten Zeitabschnitt der Spitzenwert und der Mittelwert der Spannung bestimmen. Das Verhältnis dieser beiden Größen wird als Crest-Faktor bezeichnet und als logarithmisches Maß in dB angegeben.


    Im Fall der mechanischen Überlastung ist der Spitzenwert der Spannung und im Fall der thermischen Überlastung der durchschnittliche Wert der Spannung zur Berechnung der Leistung relevant.


    Die Abbildung zeigt ein Signal mit einem Crest-Faktor von 6 dB. Der Pegel der Signalspitzen liegt also um 6 dB höher als der Durchschnittspegel. Das ist vergleichbar mit einem Verhältnis von 2:1 zwischen dem Spitzenwert (engl.: Peak) und dem quadratischen Mittel (engl.: RMS) einer Spannung, oder mit einem Verhältnis von 4:1 zwischen dem Spitzenwert und dem quadratischen Mittel einer Leistung.



    Konsequenterweise könnte man sagen, dass eine aussagekräftige Testreihe zur Bestimmung der Belastbarkeit eines Lautsprechers nur mit einem reellen Musik- respektive Sprachsignal durchgeführt werden kann. Aus verständlichen Gründen ist dies mit Blick auf ein einheitliches Testverfahren nur bedingt praktikabel.


    Um ein praxisgerechtes und dennoch repro-duzierbares Testsignal zu haben, wird in der Regel ein Rosa-Rauschen eingesetzt, welches ein Zufallssignal ist, das für alle Frequenzbänder den gleichen Energiegehalt aufweist. Rosa-Rauschen ist im Pegel nicht konstant über die Zeit und hat so einen gewissen Grad an Dynamik. So erfährt der Lautsprecher sowohl thermische als auch mechanische Belastungen. Je nachdem wie groß die Dynamik ist, überwiegt die thermische oder die mechanische Belastung.


    Musik hat in der Regel einen Crest-Faktor von 20 dB und mehr. Nur sehr stark komprimierte Popmusik weist mitunter Crest-Faktoren von etwa 12 dB auf. Kleinere Crest-Faktoren sind als eher ungewöhnlich zu bezeichnen; um ihnen aber Rechnung zu tragen basieren die meisten Testverfahren auf einem Rosa-Rauschen mit einem Crest-Faktor von 6 dB. Dadurch simuliert man bezüglich der thermischen Verträglichkeit gewissermaßen den „worst case“.


    Durch den Crest-Faktor erhält das Testsignal also in etwa den zeitlichen Charakter eines Musiksignals. Um das Testsignal auch spektral seinem Vorbild anzugleichen, sollte es auch frequenzselektiv bearbeitet werden. Da sich die spektrale Energie-verteilung von Musik im mittleren Frequenzbereich verdichtet, ist hier eine Kombination aus Hoch- und Tiefpassverhalten angebracht. Da die Temperatur der Schwingspule maßgeblich eine Funktion der Zeit ist, sollte auch die Dauer des Tests festgelegt sein.


    Hieraus haben sich Standards zur Bestimmung der elektrischen Belastbarkeit von Lautsprechern entwickelt, die im Folgenden beschreiben werden:


    1. Der AES2-1984 Standard
    Dieser Standard für Lautsprecherkomponenten ist von der Audio Engineering Society festgelegt worden. Er ist sehr verbreitet und sowohl für einzelne Wandler als auch für die einzelnen Wege eines aktiven Systems gedacht. Das Testsignal ist ein Rosa-Rauschen mit einem Crest-Faktor von 6 dB und einer Bandbreite von einer Dekade. Beispiels-weise könnte für einen Tieftonlautsprecher eine Bandbreite von 60 Hz bis 600 Hz oder für einen Hochtonlautsprecher eine Bandbreite von 1,5 kHz bis 15 kHz verwendet werden. In der Abbildung sind beide Beispiele verdeutlicht. Die Dauer des Tests beträgt 2 Stunden, nach denen der Lautsprecher keinen ersichtlichen Schaden aufweisen soll.


    2. Der IEC268-1 Standard
    Dieser Standard ist von der International Electrotechnical Commission festgelegt und schreibt ebenfalls ein Rosa-Rauschen mit einem Crest-Faktor von 6 dB als Testsignal vor. Das Signal durchläuft aber ein spezielles IEC-Filter, das aus einem Hochpassfilter (40 Hz, 2. Ordnung) und einem Tiefpassfilter (5 kHz, 2. Ordnung) besteht, womit die spektrale Energieverteilung von Musik nachempfunden werden soll. Der Verlauf ist in der Abbildung dargestellt. Die Dauer des Tests ist auf 100 Stunden angelegt, nach welcher der Lautsprecher keine ersichtlichen Schäden aufweisen soll.


    3. Der EIA RS-426-A Standard
    Dieser Standard ist von der Electronic Industries Association spezifiziert und die Dauer des Tests beträgt 8 Stunden, welche der Lautsprecher unbeschadet überstehen soll. Auch hier wird als Testsignal ein Rosa-Rauschen eingesetzt, allerdings mit einer Filterung, die anders ist, als die nach der IEC-Norm und die ebenfalls in der Abbildung zu sehen ist.



    Je nachdem, welche Spannung zur Berechnung der elektrischen Belastbarkeit herangezogen wird, unterscheidet man folgt:


    1. Spitzenbelastbarkeit (engl.: Peak Power)
    Die Spitzenbelastbarkeit basiert auf der Berechnung mit dem Spitzenwert der Spannung und ist ein Maß für die mechanische Belastbarkeit eines Lautsprechers. Für ein Signal mit einem Crest-Faktor von 6 dB ist die Spitzenbelastbarkeit beispielsweise viermal so groß wie die Dauerbelastbarkeit.


    2. Dauerbelastbarkeit (engl.: Average Power)
    Die Dauerbelastbarkeit wird mit dem quadratischen Mittel der Spannung errechnet und ist ein Maß für die thermische Belastbarkeit eines Lautsprechers. Daher wird sie auch häufig nicht ganz korrekt als „RMS-Leistung“ bezeichnet.


    Als eine weitere Angabe ist häufig die so genannte Programmbelastbarkeit (engl.: Program Power) angegeben. Dieser Wert stammt ursprünglich aus der Wobbelmesstechnik. Heutzutage hat er keine wirkliche Bedeutung. Für die meisten Laut-sprecherhersteller ist er einfach das Doppelte der Dauerbelastbarkeit, wenngleich andere Hersteller auch andere Verhältnisse verwenden. Die Programmbelastbarkeit kann als Richtwert für die Wahl der Endstufenleistung herangezogen werden. Beispielsweise könnte ein Lautsprecher mit einer Dauerbelastbarkeit von 300 W und einer Programm-belastbarkeit von 600 W an einer Endstufe mit 600 W betrieben werden. Das gilt für sorgfältig kontrollierte Bedingungen, unter Umständen könnte die entsprechende Endstufe aber auch zu groß sein.


    Hin und wieder findet sich auch die Bezeichnung „Continuous“, die ganz einfach besagt, dass das Anregungssignal ständig anliegt; da einige Standards mit periodischen Signalen arbeiten.


    Im HiFi-Bereich wird auch oft die Bezeichnung „Sinus“ benutzt. Eine Angabe der Leistung die umgesetzt wird, wenn ein Lautsprecher mit einem Sinussignal belastet wird, ist aber nicht wirklich aussagekräftig, da in der Praxis wohl in den seltensten Fällen ein reines Sinussignal wieder-gegeben werden soll.


    Wie man sieht, können die Leistungsangaben eines Lautsprechers je nach Beschaffenheit des Testsignals und Dauer des Tests stark differieren, wenngleich sie denselben Lautsprecher beschreiben. Dies gilt ganz besonders für die Dauerbelastbarkeit. Daher ist die Angabe des Standards, nach dem die elektrische Belastbarkeit eines Lautsprechers be-stimmt wurde, von essentieller Bedeutung, wenn die Kenndaten vergleichbar sein sollen.

  • Nun dem Beitrag von Volker zu Urteilen geben also einige Hersteller bewußt nur die Programmleistung an um mehr Leistung vorzutäuschen.
    Nun dann ist die wohl bei meinen Boxen auch der Fall.
    An den Boxen steht nur die Programmleistung.Und auch Recherchen im
    I-Net brachten nur Programm oder Peak-Leistungen zutage.
    Demnach muß ich nur die Programmleistung halbieren und hab meine RMS-Leistung.Dies könnte auch einen Wert bestätigen den ich im I-Net
    zu meinen Lautsprechern entdeckt habe,dem sogenannten NOISE-Wert.
    Der betrug genau die Hälfte der Programm-Angabe.


    Dann muß ich mir mit einer Träne im Auge eingestehen das meine Boxen weniger Leistung haben als ich dachte.Naja,bisher haben sie sehr gute Dienste geleistet und darauf kommts an.


    Danke Euch nochmal!

  • absolute low Budget Vertriebe, nämlich sollche die müll wie Hollywood und ähnliche dinger auf eBAy verhökern versuchen die Leute mit angaben wie

    Zitat

    4,8 KW REINE BASS Leistung für ihre PA.....damit sie selbst hunderte von Personen beschallen können


    Billig Händler geben IMEMR den Peak, also max. Wert an.....Bei den "etwas" höheren low budget sachen sind es meistens die Programm Zahlen..


  • Zu "worst case" (Absatz 1):
    Da die Belastbarkeit als Leistung in Watt nach RMS gemessen angegeben wird, ist für die _thermische_ Belastbarkeit der crest-Faktor völlig irrelevant.


    Und deshalb ist es auch falsch, wenn als "Continuous Program Power" ein RMS-Wert angegeben wird (wie man das öfter sieht), der höher als die Dauerbelastbarkeit ist. Der Wert müßte gleich sein oder, bedingt durch die mechanische Belastbarkeit, niedriger.
    Wie im 2. Absatz beschrieben, soll dieser Wert wohl eher die Leistung der zu verwendenden Endstufe angeben. Aber dann sollte man das auch so schreiben (z.B. "empfohlene Endstufenleistung für Musikwiedergabe").


    zu "Sinus" (3. Absatz):
    Das wird wohl eher von den Leuten benutzt, die die im HiFi-Bereich übliche "Sinus-Leistung" der Endstufen mit der "Nenn-Belastbarkeit" der Lautsprecher durcheinanderwerfen. Sinus-Leistung bei Endstufen ist die Dauerleistung bei einem Sinus-Ton von z.B. 1kHz, nach RMS gemessen, wie allgemein (auch im PA-Bereich) üblich.
    Die im HiFi-Bereich eigentlich übliche "Nenn-Belastbarkeit" der Lautsprecher wird auch mit Rosa-Rauschen gemessen.


    Bernd