Mehr Tiefbass durch Kondensator ?

  • In einer einschlägigen Fachzeitschrift nutzt man in einem Aktiven Bass (geschlossenes Gehäuse) einen zusätzlichen Serienkondesator. Dieser hat den Effekt, das er im Bereich der unteren Grenzfrequenz niederohmiger wird und somit mehr Verstärkerleistung aufnimmt. Sram hatte glaube ich etwas ähnliches bei einem KF-Bass beobachtet ("lauter durch passive Frequenzweiche"). Natürlich verliert der Bass dadurch im oberen Bereich etwas Leistung (ca. 1-2db bei 100Hz) gibt dafür aber ca. 5db Gas am unteren ende.... die Frage besteht nun natürlich darin, ob so etwas im PA-Sektor Sinn macht... Aber man bedenke, wenn man einen XB700 mit Tiefbass in BR versieht, verliert man auch nen paar db Pegel.


    Somit könnte diese Technik einem kleineren Gehäusevolumen zugute kommen, wenn man die Subs eh nicht weit über 100Hz betreiben will.

    dumm sterben kann jeder

  • Ich hab das mal in nem Buch gesehen, dass man gerade BR-Systeme öder ähnliche in elektrische Ersatzschaltbilder entwickeln kann.
    Weiss leider nicht mehr wo...


    :idea: Wenn man dann den Kondensator ins Spiel bringt, dann kann sich unter
    Umständen eine art Sereinschwingkreis mit einer Induktivität des
    Ersatzschaltbildes -wie auch immer die zustande kommt- bilden.
    Soll heissen, dass die Vermeintlich mehr leistung eben dadurch zustande
    kommt, dass das ganze Gebilde eben um eine bestimmte Resonanz herum niederohmiger wird...
    (ich hab sowas mal bewusst bei Piezohochtönern gemacht)
    -Die Leistung kommt jedenfalls nicht aus dem nichts :wink:

    Möge der Bass mit Euch sein! :D

  • Gibts dazu einen Schaltplan? Wo soll der Kondensator denn rein - Signalweg vor/nach dem Amp, seriell/parallel zu was und so weiter.


    Nach den einschlägigen Gesetzen der Elektrotechnik wirkt ein Serienkondensator ja in erster Linie mal als Hochpaß.


    Wäre interessant zu erfahren, ob da einer die Physik überlistet oder überlastet hat...

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  • ne, is klar... der treiber zieht dann in dem bereich mehr strom.... ist halt durch die maximale auslenkung begrenzt.... geht hier aber eher darum, dadurch nen paar liter volumen auf kosten von verstärkerleistung zu sparen.


    der einsatz findet als serienkondensator direkt von dem chassi statt.

    dumm sterben kann jeder

  • nur damit keine unklarheiten entstehen, die eigesetzten kondesatoren sind recht gross... ca. 300uF und grösser... zum einsatz kommen rauhe elkos...

    dumm sterben kann jeder

  • skyper
    Nach den einschlägigen Gesetzen der Elektrotechnik ist der Lautsprecher auch ein Hochpaß. Und ein Hochpaß vor einem Hochpaß ergibt einen neuen Hochpaß. Das Thema Filtertheorie setzt sich damit in epischer Breite auseinander. In Bezug auf Lautsprecher ist das Buch von Götz Schwamkrug zu diesem Thema lesenswert. Soweit ich weiß ist es allerdings vergriffen, aber zum Glück gibt es ja noch Bibliotheken. Selbst wenn es bei Dir vor Ort nicht entleihbar ist, per Fernleihe sollte es möglich sein, da zumindest die Stadt Bücherei in Offenbach am Main das Buch besitzt.

  • Was mich vielmehr interessieren würde,


    welche Spannungsfestigkeit müsste ein solcher Kondensator denn haben wenn man den Bass mal mit, sagen wir mal, 1kW oder mehr anfährt ?


    300 uF oder grösser, als MKT oder MKP, mit 400 Volt dürften schon böse die Börse schröpfen... und Elko Rauh... nuja...


    Wer bietet denn soetwas bezahlbar an ?


    Mir war das aus HiFi Kreisen bekannt aber im PA Bereich, halte ichs für heikel...


    Setzt im übrigen auch sehr "stabile" Endstufen vorraus, die bei kleinerem Wiederstand tatsächlich mehr Leistung bieten... mitm T.Amp und Konsorten geht das nu überhaupt nicht !


    Gruß


    Frank N. Stein

    Ich habe zwar keine Ahnung aber davon jede Menge...

  • In den bastelpostillen tuhen sich einfach nur noch Abgründe auf!


    Bei einem AKTIVEN Sub mit einem Serien-C zu Arbeiten ist nun wirklich komplette Volksverarsche!


    Bei passiven Bassystemen immerhin noch ne Peinliche Krücke die dafür sorgt das der Resonierende Brummton aus der Box beim Verkaufen im Laden ungeschulten Käufern mehr Bass suggeriert.......


    Scheinbar setzten die Bastelpostillen alles daran das die Schallabstrahlende Fläche nur noch einen Losesten Kraftschluss zum Verstärker hat,ob nun mit 250-400Gramm Passivmembranen oder mit Serien C,s und R,s oder mit sehr großen Schwingenden Luftmassen,alles ist unterste Schublade!,da fast vom Verstärker völlig unkontrolliertes Eigenleben.
    Das Niveau hat nun wirklich eine Indiskutabele Größenordnung erreicht,und es freut mich das das zu immer mehr Pleiten in der branche führt :D


    Das ist Bauernfängerei und nix anderes!


    Gruss

    Was kostet ein Loch in der bassbox?

  • Sorry, hatte das mit der Größe der Kapazität aus verschiedenen Gründen nicht berücksichtigt:


    a) so große Elkos in bipolarer Ausführung eher selten
    b) Elkos in Weichen ja nicht unbedingt allererste Wahl
    c) benötigte Spannungsfestigkeiten im PA-Bereich nicht ohne, gerade im Einsatz für Subs...


    d) gibt das dann nicht irgendwo ziemliche Phasenschiebereien, wenn man Tief- und Hochpässe mit unterschiedlichen Eckfrequenzen durcheinanderwürfelt...

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  • Zitat von "Wellenfront"

    In den bastelpostillen tuhen sich einfach nur noch Abgründe auf!


    Bei einem AKTIVEN Sub mit einem Serien-C zu Arbeiten ist nun wirklich komplette Volksverarsche!


    Gruss


    der kondensator kam in dem beispiel hinter das aktivmodul.... sinn war es, das zu kleine und noch geschlossene gehäuse trotzdem zu tiefbass zu bewegen, da auch die aktive entzerrung des ampmoduls nicht genug brachte.



    zu den preisen, ne 68uF Kondenser mit 100VDC kostet ca. 1,10 euro. Somit könnte man 10stk parallel schalten


    @Herrn Wellenfront:
    Wenn ein jeder schon alles wüsste, was es zu wissen gibt, wäre dieses Forum wohl schlichtweg überflüssig

    dumm sterben kann jeder

  • im Bassbereich sind elkos eher als unkritisch anzusehen.... hört sich nur im mittel und hochtonbereich nich so gut an... aber wer will kann ja auch noch nen mkp mit parallel dazuschalten, soll laut der zeitschrift wohl etwas bringen

    dumm sterben kann jeder

  • Zitat von "Peerless"


    zu den preisen, ne 68uF Kondenser mit 100VDC kostet ca. 1,10 euro. Somit könnte man 10stk parallel schalten


    und man hätte immer noch 100VDC... falls mich mein gefährliches Halbwissen nicht ganz im Stich lässt... Primo !


    Gruß


    Frank N. Stein

    Ich habe zwar keine Ahnung aber davon jede Menge...

  • ja, habe ich auch gerade gesehen... mal angenommen man würde ca. 300uF brauchen, somit könnte man parallel und seriel schalten... kostet dann halt mehr... ist aber laut wellenfront ja eh nur quatsch mit soße....

    dumm sterben kann jeder

  • Zum Verhalten des Kondensators und der Induktivität, da bin ich ja zwischenzeitlich Fachmann *fg*


    Also man(n) kann einen Kondensator auch folgendermaßen aufzeichnen:



    Der Kondensator besitzt eine Induktivität, da er auch eine Wicklung hat bzw ein Draht generell eine Induktivität besitzt.


    Der Widerstand in Reihe ist der Widerstand der Wicklung etc vom Kondensator.
    Der Widerstand parallel zum C:
    Ein geladener Elko entlädt sich mit der Zeit, also muss der Strom ja irgendwo drüber gehen (mal vereinfacht ausgedrückt), das geschieht über den im Ersatzschaltbild parallel angebrachten Widerstand.

  • Ja, Peerless hat völlig recht.


    zur Frage der Ersatzschaltbilder:
    Ersatzschaltbilder sind sehr schön (und fast zu ausführlich) in Sahm, Arbeitsbuch für Lautsprechersysteme, Franzis-Verlag (nur gebraucht über amazon erhältlich).


    Ein Kondensator in Serie zu einem Lautsprecher ist für hohe Frequenzen niederohmig, läßt also hohe Frequenzen durch. Bei tiefen Frequenzen ist der Kondensator hochohmig und und sperrt - somit kommt hier dann weniger aus dem Lautsprecher.


    Wenn man nun den Lautsprecher genau betrachtet, so hat er nicht nur einen Wirkwiderstand, sondern (frequenzabhängig) einen Blindwiderstand, der - mathematisch gesprochen - senkrecht zum Wirkwiderstand ist.


    Dieser Blindwiderstand ist so als wäre es ein Kondensator oder eine Spule in Reihe zu einem Lautsprecher (eingebaut im Lautsprecher).


    Nun ist es seltsamerweise so, dass der Blindwiderstand eines Kondensators genau entgegengesetzt ist zum Blindwiderstand einer Spule; wenn man beider in Reihe schaltet, gibt es eine Frequenz (die Resonanzfrequenz) wo sich beide aufheben.


    Dieser Effekt tritt bein Lautsprecher auf:


    1) ganz tiefe Frequenz: der Kondensator ist hochohmig -> es kommt weniger aus dem Lautsprecher haeraus


    2) tiefe Frequenz noch unterhalb der Resonanzfrequenz des eingebauten Lautsprechers: hier wirkt im Lautsprecher ein Bildanteil, der wie eine Spule wirkt; der außen sichtbar in Reihe geschaltete Kondensator macht diesen Blindwiderstand teilweise rückgängig -> der Lautsprecher ist bei vorgegebener Eingangsspannung nun lauter als ohne Kondensator.


    3) Frequenz oberhalb der Resonanzfrequenz: Hier ist der Lautsprecherblindwiderstand kapazitiv; der Kondensator außerhalb vergrößert den kapazitiven Blindwiderstand -> die Lautsärke wird kleiner.


    4) Frequenz deutlich darüber: hier kann der Blindwiderstand des Lautsprechers wieder "induktiv" werden, so dass es zu einer leichten Anhebung kommt, jedoch sind hier die Effekte dann so gering, dass man mit blosem Ohr keine Unterschiede mehr hört.


    Wenn es gewünscht wird, können wir dazu in einem unserer nächsten Newsletter gerne ein Beispiel mit allen Daten aufzeigen.



    Kleine Berechner (Kondensator, Spannung) gibt es übrigens auf unserer Internetseite http://www.lautsprechershop.de/tools

  • endlich mal was sinvolles dazu....


    nach den messungen in der zeitschrift zieht der kondesator den subwoofer quasi "glatt". nun besteht aber immer noch die frage, ob so etwas im pa-sektor sinn macht... wie verhält sich das ganze nun wenn die gehäusegüte unter last zunimmt ? somit hätte man also ein komplett falsch abgestimmtes gehäuse ? oder reagiert das ganze durch den kondesator hier wieder anders ?


    strahlt der subwoofer mit kondesator in einer anderen phasenlage ab ?


    oder produziert das ganze einfach nur drööh, wie die these von herrn wellenfront besagt ?


    mein ziel war grundsätzlich so zu sehen, das man gehäusen mit güten unter 0,7 etwas mehr "richtige" abstimmung verpasst....


    zusätzlich scheint der kondesator ja noch als subsonic filter zu arbeiten

    dumm sterben kann jeder

  • Ich kenne den Einsatz des Kondensators hauptsächlich in geschlossenen Gehäusen. Hier kann man den Tiefbass (unterhalb der Resonanzfrequenz der Gesamtkonstruktion) anheben, wenn die geschlossene Version nicht tief genug kommt oder wenn die Abstimmung zu straff ist (also der Antrieb sehr stark dh. Qts eben relativ klein ist)


    Aber genau in diesen Fällen wählt man ja eine Bassreflexlösung, die bezüglich Tiefbass sehr viel leistungsfähiger ist, da hier bei tiefen Frequenzen der Hauptschall aus dem Bassreflexrohr kommt, so dass der Tieftöner selbst weniger Hub machen muss (als bei der geschlossenen Lösung bei gleichem Pegel im Raum).


    Das Bassreflexgehäuse benötigt jedoch mehr Volumen; wenn man dies nicht will aber dennoch tief kommen möchte, dann ist der Kondensator die Lösung (es ist also eine platzsparende Lösung für Tiefbass, die jedoch weniger Pegel schafft; so gesehen ist es für mich keine PA-taugliche Lösung).


    Zu den Fragen:
    Der Kondensator dreht die Phase des Subwoofers.


    Wenn die Gesamtgüte (durch Erwärmung) zunimmt, ist der Kondensator sicher schädlich, aber dann ist die Abstimmung des Bassreflexgehäuses meist auch nicht mehr so ideal.


    Es wird sicher etwas mehr dröhnen (wozu letztendlich ja jede Korrektur und jeder Schwingkreis führt - ebenso auch die Bassreflexlösung)


    Und zusätzlich ist es ein Subsonicfilter, das ist richtig.