Zeitanpassung von HT Honr zu Mid-Horn

  • Also, 10"/1" Top, zw 10" Treiber und HT Treiber liegen ca. 20cm unterschied nach hintern versetzt. Kann man den HT auch bei aktiver Trennung passiv in der Box noch verzögern? Gibts evtl ne Schltung?

    SaDis - Veranstaltungsservice

  • Mhh jo geht, mit einer Behringer weiche cx 2300 geht das z.B.


    um bis zu 3 ms glaub ich.
    wenn du den genauen Wert wissen willst müsste ich erst nagucken.

  • Es sind nur 2ms. Aber so wie ich das sehe, wollte NoWay die Sache PASSIV machen, also in der Box. Es spricht prinzipiell nichts dagegen, einen passiven Allpass bei aktiver Trennung arbeiten zu lassen. Das Problem ist nur, wenn die Box umschaltbar aktiv und passiv sein soll. Der Allpass muss nämlich den Hochpass berücksichtigen. Entweder läßt man den Allpass bei Bi-Amping weg, oder man läßt den Hochpass bei Bi-Amping auch in Betrieb. Das gäbe aber schiefe Schuhe bei Trennen.....

  • Also, erstens, ich hab die CX 3400 und da kann man nur den Bass um max 2Sec verzögern, nicht die Höhen wenn ich das richtig sehe, sonst wärs ja kein Problem.
    Die Box soll nur aktiv berieben werden können, also das mit nem allpassfilter oder wie das heisst wäre interessant. Kann mir einer genauer erklären was zu tun is oder was man dazu braucht? Danke

    SaDis - Veranstaltungsservice

  • Naja, du willst also ein Delay auf den HT. Das ging aus deinem ersten Post nicht hervor.
    Also, die 10er liegen also weiter hinten als der HT, richtig? Da hilft nur ein Allpass, wenns denn passiv sein soll.


    Ein LEM DX24 oder 26 liegt wohl nicht im Budget? Der Allpass wird nämlich auch teuer...... wenns nicht gerade für eine Groß-Serie sein soll.

  • Naja, ich hatte auch scho an den Lem gedacht, aber jetzt hab ich erst mal ne behringer cx 3400 fast umsonst gekriegt und hätt halt gern ein delay auf dem HT weg. Ich weiss dass es auch ohne Zeitanpassung gehen würde, aber man wills halt wenigsten a bisl perfekt haben.


    Beschreib doch mal bitte nen Allpass.


    Danke

    SaDis - Veranstaltungsservice

  • Ein passiver Allpass besteht aus 2 (relativ großen) Spulen und 2 Kondensatoren. Zusätzlich muß meist der Impedanzverlauf per Saugkreis(e) begradigt werden -> noch mehr Bauteile. Ist aber oft machbar. K+F macht das glaube ich in einigen Topteilen.


    ABER:
    Ein Allpass ist kein Delay! Ein Allpass kann dafür sogen, dass IM EINGESCHWUNGENEN ZUSTAND (Dauer-Sinussignal) bei der Trennfrequenz eine optimale Addition gegeben ist, das Schallereignis des kürzeren Horns erreicht den Hörer trotzdem früher!


    Adam

    "Dave...my mind is going...I can feel it...I can feel it."

  • Ich würde sagen, da gibts viele Möglichkeiten, weil es an den LS angepasst sein muss und natürlich die Phase angepasst werden muss. Man muss sich dabei vor Augen halten, dass irgendwo Schluss ist. Man kann nicht beliebeig große Phasenunterschiede ausgleichen.
    Leider ist es so, dass man einen Allpass kaum berechnen kann. Es muss viel viel gemessen werden.

  • An Jens


    "Berechnen" im Sinne von "Wunschwerte in eine Formel einsetzen" kann man da nix, da hast Du recht. Gute Simulationsprogramme sind jedoch problemfrei in der Lage, auch (passive wie aktive) Allpässe zu simulieren. Für die passiven gilt die gleiche Voraussetzung wie für die Sim. passiver Frequenzweichen: Die beteiligten Strahler müssen als Vierpol nachmodelliert werden, also sind Messungen von Impedanzbetrag + el. Phase sowie Schalldruckbetrag + ak. Phase nötig. Diese werden (entweder vom Mess- oder aber erst vom Sim.-Prog.) zu einem "Datenvierpol" zusammengefasst. Mit diesem kann das Kleinsignalverhalten des Systems mit guter Genauigkeit (besser 0.5 dB) in (fast) allen Netzwerken sim. werden.


    Adam

    "Dave...my mind is going...I can feel it...I can feel it."

  • Ok,Ok, ich glaub wir lassen das mal mit dem Allpass.
    Prinzipiell hätt ich nix gegen einen Digi Controller, so teuer sind die Lem ja auch nicht, aber der Lem hat keinen EQ oder? Ohen EQ kommt mir nix heim, ich will wenigstens in der Lage sein schon mal im Vorfeld für versch Örtlichkeiten die Kurven etwas zu Verändern.


    Weiss jemand was über den dbx Controller?

    SaDis - Veranstaltungsservice

  • Der LEM hat pro Ausgang 5 oder 6 vollparametrische EQs. Das reicht aber lange. Nur wenn man 48dB Filter verwendet, reduziert sich die EQ-Anzahl für den jeweilige Ausgang um je 1.


    Um nochmal aufs Thema zurückzukommen: Du hast also horngeladene 10er in den Boxen, richtig?


    @ Adam: Ja, das meinte ich ja, ich versuche es immer so einfach wie möglich zu formulieren. Ich kenne allerdings kein Programm, welches Allpässe berechnen kann. Wenn du eins kennst, sag es mir, ich hätte sowas auch gern.


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Jens Droessler am 2002-12-01 17:39 ]</font>

  • Hab mir grad mal den dbx Controller angeschaut, der Kostet ca. 700€, hat aber meiner Meinung nach die bessere Ausstattung zum LEM.

    SaDis - Veranstaltungsservice

  • An Jens


    Ich mache (fast) alles mit AkAbak, das kann sowohl auf der aktiven wie auf der passiven Seite (und auch gemischt!) simulieren. Man kann also wenn man will komplette Signalketten (Mischstufen, Aktivweichen, Endverstärker für B und MH, Passivweiche für MH, Lautsprecher und ihre relative Anordnung) generieren. Filter sind sowohl durch reale Bauteile (L, R, C, OPs) als auch durch math. Modelle (Koefizienten) darstellbar. Ebenso kann man Schallführungen bis zum beliebig zusammengesetzten Horn "nachbauen".
    Mein Hauptanwendungszweck ist die Konstruktion von Aktiv- und Passivweichen. Nach Veränderung eines Bauteils kann man sich durch ein "Strg+Y" (Neusimulation) alles ansehen, was man möchte, auch z.B. Gesamtimpedanzverläufe, Spannungen an den Cs der Frequenzweichen, Verlustleistungen an den Spulen, die Uls-Verläufe, Phasenlagen, den ak. Output ... Was früher so lange gedauert hat war ja nicht das Austauschen eines Bauteils (zwei Lötstellen), sondern die Erfassung und Dokumentation der eingetretenen Veränderungen. Das konnten dann leicht mal 10 Messungen (+Ausdrucke) sein. Da spart AkAbak Zeit ohne Ende!
    Das Interessante ist aber nicht die Simulation, das ist schließlich "nur" komplexe Wechselstromrechnung und wäre im Prinzip auch mit Papier und Bleistift zu leisten (genügend Zeit vorausgesetzt), sondern, dass man mit realen Messdaten arbeiten kann. Das Programm "berechnet" also auch Allpässe nicht wirklich im Sinne einer analytischen Lösung, sondern führt (in meiner Anwendung) lediglich Frequenzpunkt für Frequenzpunkt eine numerische Simulation durch.
    Messen tue ich immer noch mit dem alten DOS-ATB, dem Trecker unter den Mess-Systemen. Die gute alte Sinusmessung mit vernünftigen Messbedingungen ist - speziell im Bassbereich - m.E. einer FFT-Messung immer noch überlegen.
    Und da ich ja jeden Speaker (im Prinzip) nur einmal vermessen muß, wäre die Zeitersparnis einer FFT zu vernachlässigen.


    Adam


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Adam Selene am 2002-12-01 19:54 ]</font>

    "Dave...my mind is going...I can feel it...I can feel it."

  • So gefragt: Definitiv NEIN.


    Aber das mit der komplizierten Bedienbarkeit ist so eine Sache: Klar, AkAbak benutzt zur Eingabe ein Skript und keine objektorientierte Oberfläche wie das neue (naja) Bsssyst.


    Dadurch ist AkAbak aber auch extrem flexibel.


    Und ehrlich, meist nutzt man ja doch ähnliche Funktionen. Dafür hat hat man ja irgendwann schon mal ein Skript geschrieben, das muß man nur abwandeln. Und wenn die Skriptsprache erst einmal "gut von der Hand geht", dann ist man genauso schnell, als ob man auf einer graphischen Oberfläche neue Objekte herbeizerren muß ... Die endfertige Entwicklung einer Passivweiche mit CD-Horn EQ dauert bei mir incl. Leistungsdimensionierung ca. 2 Arbeitstage mit Nebenzeiten (pinkeln, telefonieren, Kaffee kochen, Kaffee trinken ...).
    Nun, das beste Werkzeug ist immer das, an welches man gewöhnt ist. Ein anderer mag mit einer Oberfläche à la Bassyst besser zurecht kommen. Akabak ist allgemeiner (z.B. Modellierung von Druckkammertreibern), Bassyst hat dafür den automatischen Optimierer (keine Ahnung, wie gut der wirklich ist).


    Allerdings kann man weder AkAbak noch Bassyst (V2.1) mit Sachen wie AJHorn, Hornresp o.ä. vergleichen. Das sind zwei unterschiedliche Leistungsklassen.


    Adam

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  • Hi,


    also ich bin in meinen 1.PS bei KS Beschallungstechnik mit AkAbak in Berührung gekommen.


    Ich muß sagen geniales Programm doch wirklich recht komplex und da die Dokumentation leider rahr war doch recht zäh zu bedienen.


    Habe es nur zum Aktivfilterdesign genutzt.
    Der Dieter von KS macht glaub ich so fast alles damit.
    Der Zahn der Zeit bringt es halt.


    Ich werde mir wohl Bassist zulegen.


    Grüßle


    Sven

    PISA! die Freiheit nehme ich mir ! ;)

  • Dokumentation rar?


    Also, wenn man AkAbak normal erwirbt gibt´s einen ganzen DIN A4 Ordner Doku dazu, mit vielen Beispielen und allem.
    Allerdings kann bei einem Programm wie AkAabak aufgrund der flexiblen Struktur nicht alles dokumentiert sein. Vieles konstruiert der User halt selbst. Beispielsweise kann man mit etwas tricksen auch eine symmetrische Signalführung (mit ihren Fehlerquellen!) modellieren - aber ob Herr Panzer das im Sinn hatte ...


    Adam

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