Monitor-Männer

  • Hallo Kollegen,
    leider gibt es wirklich wenige gute Monitormischer. Ich selbst stehe überwiegend am FOH, so dass ich obwohl meiner 20 jährigen Erfahrung niemals sagen würde, und ebenso handeln würde, dass ich als Monitormann für höhere Ansprüche der geignete Mann währe.
    Nun haben wir auch bereits viel Lehrgeld als Companie machen müssen, da ein Gig, der in der Front super gelaufen ist, technisch alles einwandfrei war, nur mit dem Monitormann es , und das nicht nur bei einem und dem selben, immer wieder die eine oder andere kleinere oder gar größere Probleme.
    Seitdem teste ich sehr genau die Leute die wir neu buchen.
    Ich kann da nur den Tipp für die Band mitgeben, neht ais allererstes einen eigenen Monitormann mit, der auf Eure Wünsche eingeht. Denn nur mit einem ordentlichen Monitorsound werdet ihr auch gut spielen. Die Front werden die meisten mehr oder weniger gut hinbekommen, zur Not kann dann eventuell euer Bandtechniker nach Abschluß des Mon-Soundcheck mit in der Front eingreifen.


    Liebe Grüße aus d&b Hausen /Backnang)


    Thomas

    Klangfarbe / Veranstaltungstechnik/ Tonstudio

  • Hallo Loite, bin mal wieder über diesen threat gestolpert, habe die ersten und letzten Kommentare gelesen und habe festgestellt, daß sich nicht nur seit dem ich vor über 20 Jahren den Job angefangen habe, sondern auch in den letzten Jahren, seit dem dieser threat besteht, so einiges geändert hat, was vor allem durch die digitalisierung verursacht wurde. Bei meinen ersten Monitorjob habe ich mit einer analogen 32/8 Konsole zwei Sidefills, ein Drumfill und fünf Wedge Wege bedient. Bei einigen FoH Jobs mit digitalen Konsolen in den letzten Jahren habe ich "nebenbei" auch gleich noch 10 Monitorwege gefahren! So sparen sich die Künstler und Verleiher einen zweiten Tonmann! Ganz abgesehen davon, daß der digitale Regieplatz mittlerweile auf minimalem Raum Platz findet und auch nur einen Bruchteil der analogen Technik kostet. Jedoch ist die Arbeit mit den digitalen Konsolen zwar Recall able, aber aufgrund der BedienungsKonzepte, besonders die der kleinen digi-Mixer, deutlich langsamer und aufgrund der Unübersichtlichkeit auch unsicherer! So sparen die Verleiher und Künstler an Material und Personal, und glauben daß den Job doch auch ein Azubi machen kann, denn schliesslich sind alle Pulteinstellungen auf einem USB-Stick abrufbar gespeichert, und die digi-Konsole hat alle notwendigen Features bereits an Bord. Daß für einen guten Sound aber auch elektro- und psycho-akustische Kenntnisse, Fähigkeiten und Routinen, gutes Gehör, räumliches Vorstellungsvermögen, Abstraktionsfähigkeit, das dritte Ohr und zuguterletzt psycho-soziale Skills erforderlich sind, wird dabei oftmals außer Acht gelassen. Wie sind Eure Erfahrungen und Meinungen mittlerweile?

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    there's nothing important like headroom - exempt from more headroom
    Sound is no matter of taste - but an issue of education and recognition

  • also meine erfahrungen mit digitalen pulten für monitormix sind mittlerweile überwiegend positiv.
    probleme durch mischer, die mit digitalpulten gar nicht zurecht kommen, kommen mittlerweile so gut wie gar nicht mehr vor.


    persönlich möchte ich die funktion "sends-on-fader" mittlerweile nicht mehr missen! dadurch ist das monitormischen doch deutlich übersichtlicher geworden. man hat mit einem klick den kompletten weg im blick, das ging früher mit den 1000 knöpfen einfach nicht so komfortabel. vor allem nicht an pulten mit doppelstock-potis ;)


    durch die bessere übersicht und vor allem durch die nun ohne ende vorhandenen ausspielwege hat sich in den letzten jahren eine wahre explosion der monitorwege ergeben. ich betreue z.b. regelmässig einen kleinen club mit knapp 200 zuhörern, der vor 4 jahren noch bequem mit 4 monitorwegen auskam. mittlerweile fahren wir dort 6-7 wege - natürlich vom FOH.


    ich hatte das auch schon an anderer stelle geschrieben:
    meiner ansicht nach gibt es nur folgende triftigen gründe für einen separaten monitormix:
    a) der FOH ist deutlich über 15m von der bühne entfernt
    b) festivalsituationen mit schnell wechselnden künstlern
    c) es sind sehr viele monitorwege zu verwalten (ich sag mal mehr als 6-8)
    alles andere kann man doch vom FOH aus erledigen.


    der monitormix vom FOH hat immerhin den vorteil, dass man beim mischen direkt auf den monitorsound reagieren kann - und man dadurch weniger kampf gegen den monitor ausfechten muss.


    meine grundsätzlichen bedenken gegen azubis an dieser neuralgischen position sind aber nach wie vor gegeben!
    ich habe erst vor wenigen wochen wieder erleben müssen, dass die künstler auf der bühne unglücklich waren - und man das in deren zusammenspiel eindeutig hören konnte... es hat einfach nicht so gegroovt wie sonst üblich.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    ... alles andere kann man doch vom FOH aus erledigen.

    Das ist, wie schon oft angesprochen, sicherlich eine Frage dessen, was man eigentlich unter Monitormix versteht.
    Einmal einstellen, und dann muss die Band beim Konzert halt damit leben? Klar, geht irgendwie (mit erheblichen Einschränkungen: in den seltensten Fällen ist der ideale Front EQ auch der ideale Monitor EQ; von Dynamics mal ganz zu schweigen). Arme Leute Monitoring, Notlösung für Zero Budget.
    Mit der Band/ Musik dynamisch arbeiten; Monitormixe programmabhängig verändern/ anpassen, bei Bedarf jederzeit unmittelbar auf wechselnde Bedürfnisse/ Wünsche einzelner Musiker reagieren können? Das verstehe ich unter Monitormix. Und nein, das geht ganz gewiss nicht 'so nebenbei' vom FOH. Und dabei ist es sogar relativ wurscht, ob ich 4 oder 24 Auxe zu verwalten habe.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • da kann ich aus meiner eigenen praxis dagegenhalten, das ich vom FOH aus lediglich auf musikerwünsche reagiere - und diese mir nach den gigs sehr oft sagen, dass sie "heute wieder einen fantastischen monitor" hatten.


    dabei mache ich es meist sogar so, dass die musiker das von mir hinsichtlich des frontsounds angepasste EQing auch auf den monitor bekommen (von einzelnen ausnahmen mal abgesehen). ganz unschöne klangliche eigenarten der PA gleiche ich meist über die EQs der subgruppen und matrixwege aus.
    dynamics sind bei mir im monitor aber absolut tabu, ich habe deshalb absichtlich ein pult gekauft, wo man den abgriff entsprechend wählen kann.


    ein dynamischer monitormix ist sicher das non plus ultra, keine frage, doch es sei mir trotzdem die frage erlaubt: brauchen die musiker das wirklich?
    ok, einige verwöhnte stars (und ex-stars) kennen es vermutlich nur noch so. aber die können es sich dann auch leisten.


    hoppla, bei diesem thema ertappe ich mich ja tatsächlich als ökonomiebewusst ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    dynamics sind bei mir im monitor aber absolut tabu, ich habe deshalb absichtlich ein pult gekauft, wo man den abgriff entsprechend wählen kann.

    Konsequent eingesetzte Kompressoren können bei komplexe(re)n In Ear Setups die Lebensversicherung für den Monitormix (und für den Monitormischer :D ) sein!
    Klar geht letztendlich irgendwie immer alles, wenn man will; die Frage ist halt ob man will und wo man die Messlatte anlegt. Natürlich kann ich mit Trabbi + Hänger Transporte durchführen - spart, da PKW Gespann unter 3,5t, auf jeden Fall schon mal die Sonntagsfahrgenehmigungen und die lästigen Zwangspausen des Fahrpersonals. Im Profibrett des Fachforums für Logistik und Spediteurswesen würde ich mit der Idee aber trotzdem nicht punkten wollen. :wink:


    Und natürlich haben wir mit Digitalpulten gerade in diesem Bereich ganz erhebliche Fortschritte gemacht. Einen FOH Mix, egal bei welcher Besetzung und mit welchem Pult, pfusche ich notfalls in ein paar Minuten aus dem Stand so weit hin, dass er zumindest irgendwie halbwegs annehmlich funktioniert. Bei einer anspruchsvollen Monitorgeschichte, die in mehrtägigen Tourproben auf den Weg gebracht und im Verlauf der ersten Shows Stück für Stück verfeinert wurde, bin ich ohne mein Pult(file) dagegen heute hoffnungslos verloren.
    Das Leben (auch das auf R&R Bühnen) wird halt mit stetig steigenden technischen Möglichkeiten auch ständig komplizierter. Ob ich das im Einzelfall toll finde oder nicht - fragt mich leider keiner. :?


    "It took me ten days to get it there. DON'T TOUCH ANYTHING!!!" (Motörhead Monitormann vor ca. 25 Jahren auf die Frage, was wir denn als Vorgruppe wohl von seinem XL3 - Platz benutzen dürften). :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Moinsen zusammen,


    ich betreue im Augenblick unter anderem regelmäßig 2 Musikgruppen die mind. 5X Wedge und 6x Stereo-InEar mit separatem Panning/EQing fordern. Das ganze selbstverständlich ohne Monitormann vom FOH. Gerade die iLive und die dazugehörigen App's machen es natürlich leicht diese SetUp's zu bewerkstelligen. Billbo und SimonStPauli kennen die Situation und werden mir bestätigen daß das mittlerweile keine Seltenheit mehr ist. Eigentlich müsste ich 2 Tagessätze einstreichen, aber das ist wohl eher Wunschdenken...
    Waren noch schöne Zeiten als ich nicht 64 sondern nur 32 Kanäle sortieren musste, gainen konnte wie ich wollte, komprimieren wie ich es für richtig hielt usw...
    Heute reise ich mit 2x iPad, eigenem Router und paar USB-Sticks an und versuche einen stressfreien und für alle schönen Job zu bewerkstelligen. Mein dummes Gesicht bei der analogen Konsole vor 3 Wochen hat glücklicherweise niemand gefilmt....


    LG
    pb

    peter birkholz

    pb-showtechnik.de

  • Zitat von "Teddytaste"

    Moinsen zusammen,


    ich betreue im Augenblick unter anderem regelmäßig 2 Musikgruppen die mind. 5X Wedge und 6x Stereo-InEar mit separatem Panning/EQing fordern. Das ganze selbstverständlich ohne Monitormann vom FOH. Gerade die iLive und die dazugehörigen App's machen es natürlich leicht diese SetUp's zu bewerkstelligen. Billbo und SimonStPauli kennen die Situation und werden mir bestätigen daß das mittlerweile keine Seltenheit mehr ist. Eigentlich müsste ich 2 Tagessätze einstreichen, aber das ist wohl eher Wunschdenken...
    Waren noch schöne Zeiten als ich nicht 64 sondern nur 32 Kanäle sortieren musste, gainen konnte wie ich wollte, komprimieren wie ich es für richtig hielt usw...
    Heute reise ich mit 2x iPad, eigenem Router und paar USB-Sticks an und versuche einen stressfreien und für alle schönen Job zu bewerkstelligen. Mein dummes Gesicht bei der analogen Konsole vor 3 Wochen hat glücklicherweise niemand gefilmt....


    LG
    pb


    Gut vorbereitet geht das gut und man ist autark, d.h. wenn lokal alles gepatcht ist und halbwegs anständige Wedges auf der Bühne liegen, läuft der Monitor schon mal weitgehend.

    Zitat von "billbo"

    Konsequent eingesetzte Kompressoren können bei komplexe(re)n In Ear Setups die Lebensversicherung für den Monitormix (und für den Monitormischer :D ) sein!


    Unbedingt. Bei meinen reinen InEar-Baustellen, fast immer ohne eigene Mikrofonie, helfen die Kompressoren sehr. Man kann sich auch in stressigen Situationen gut an die Gains rantasten. Und natürlich ist bei InEar die Dynamik durch die Sendestrecke begrenzt.

  • Da hatte ich vor allem den einen oder anderen Musikanten im Sinn, dessen Vorstellung von Dynamik nicht oder nicht ausreichend mit der seiner Mitstreiter korreliert.
    Beispiel Keyboardburg mit diversen Volumen und 'Expression' o. ä. Pedalen: davon bekommt der dazugehörige Protagonist selbst einen direkten Mix, mit dem er sich bei Bedarf beliebig ungestraft die Kelle geben darf, falls ihm danach ist. Und der Rest der Belegschaft einen ähnlichen, allerdings über Subgruppe strengstens 'gebrickwalllimitered' - damit den Mitstreitern bei solchen Anfällen nicht vor lauter Schreck die Stöpsel aus den Ohren plöppen.


    Je nach Temperament der Gladiatoren verhindert man mit so was u. U. durchaus die eine oder andere unschöne Handgreiflichkeit backstage oder im Tourbus. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat

    Konsequent eingesetzte Kompressoren können bei komplexe(re)n In Ear Setups die Lebensversicherung für den Monitormix (und für den Monitormischer :D ) sein!...


    ok, ich bezog mich bei dieser aussage auf reine monitorsettings mit lautsprechern - also dort, wo man relativ einfach feedbacks erzeugen kann. :wink:
    mit InEar habe ich wenig erfahrungswerte, weil meine musiker (fast) ausschliesslich mit wedges spielen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Kurz mal aus dem weiten fernen Land:


    Ich oute mich, ich verwende sehr wohl Dynamics im Monitor, manchmal gar nicht mal so knapp.
    Und im Regelfall funktioniert das und wird von den Künstlern goutiert.
    Man muß nur nachdenken, bei wem und wo man sie einsetzt.

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  • Jepp – bei I. E. sowieso, aber auch bei 'konventionell':


    Kick(s) – Gates, mit niedrigerem Threshold als vorne, um den Drummer nicht unnötig nervös zu machen.
    Toms – dito.
    Bass – Kompressor, eigentlich genau wie FOH.
    Keys – Sicherheitskompressor knapp über normalem Spiellevel (eigentlich immer!).
    Vocals – Kompressor. Es gibt sehr stimmgewaltige Sänger, die jede Monitoranlage mühelos in die Knie zwingen. Da klingt’s auf der Bühne einfach besser, wenn ein 5:1 Kompressor kurz vorher schon mal sanft, aber bestimmt abregelt.
    Alles was irgendwie hörbar rauscht, britzelt, brummelt, rappelt, klappert, zum Aufschwingen neigt – Gates mit schnellem Attack, sanftem Release und Threshold knapp oberhalb des Leerlauflevels. (Bei manch wackerem E – Gitarrero allerdings auch schon mal aussichtslos, weil der Pausenpickupbrumm genau so laut ist wie der Schlussakkord des letzten Songs :D)


    Je nach Besetzung ließe sich die Liste noch erheblich verlängern. Aber, wie gesagt: das gilt für’s Monitor MISCHEN (als am Bühnenrand unmittelbar am Geschehen beteiligt die Band betreuender Monitorer), nicht bzw. kaum sinnvoll machbar für’s Monitor EINSTELLEN (von vorne).


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • wie gesagt, vom FOH aus arbeite ich grundsätzlich ohne kompression im monitor.
    bei manchen keyboardern und manchen bassisten hab ich da aber auch schonmal ne ausnahme gemacht ;)
    als ehemaliger sänger bin ich den meinung, das diese ihre dynamik selbst kontrollieren können müssen, auch deshalb mag ich persönlich keine kompression auf den monitorwedges.
    gegen limiter zum lautsprecherschutz habe ich allerdings überhaupt nichts einzuwenden, und die von billbo angesprochene sache mit der 5:1 kompression geht ja schon etwas in diese richtung.


    ich glaube insgesamt liegen wir da garnicht mal allzusehr auseinander. wenn ein extra mann zum monitormischen da ist, dann kann dieser auch viel feinfühliger reagieren als wenn man den monitormix nur von vorne bedient. da hat man in aller regel einfach keine zeit zum "monitorMISCHEN".
    meine erfahrung mit profimusikern zeigt mir aber, das vor allem die profis mit einem "statischen" monitormix sehr gut zurecht kommen können. auch wenn ihr das anders beurteilt, das ist eben meine persönliche erfahrung. und davon habe ich ja auch ein bisschen angesammelt in den letzten knapp 30 jahren. :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Mir ist gerade ein Aspekt eingefallen, billbo hatte ja hier schon mal den Punkt erwähnt, die eigene Tour-Crew zu schützen, es gibt tatsächlich Acts, die keinen Monitormenschen finden würden, weil sich das niemand antut. Jedenfalls nicht, solange unsere Branche noch so gut läuft wie zur Zeit (ich vergleiche unsere Lage mit einigen Regionen in den USA, wo langsam wirklich nichts mehr geht und jeder Job angenommen wird, auch wenn man täglich zur Sau gemacht wird. Die Kollegen treffe ich manchmal als Babysitter und wundere mich immer wieder, wieso die das mitmachen.).


    Alternativ ist gute und gängige Praxis, daß der oder die Backliner dem Örtlichen beim Monitor zur Hand gehen und im Notfall eingreifen. So wird aus der Situation vor Ort das Beste gemacht. Wenn es dann nicht so toll ist, können sie die Schuld auf den Örtlichen abschieben.

  • Zitat

    meine erfahrung mit profimusikern zeigt mir aber, das vor allem die profis mit einem "statischen" monitormix sehr gut zurecht kommen können. auch wenn ihr das anders beurteilt, das ist eben meine persönliche erfahrung.

    Klar sind wir uns da einig, ich muss das ja auch weitaus öfter so machen als mir lieb ist. Aber deine Wortwahl zeigt’s eigentlich schon: 'damit zurecht kommen können' ist von 'wirklich gut' schon noch ein ordentliches Stück entfernt. Und wenn 'wirklich gut' Gefahr läuft, auf Kosten der eigenen Gage zu gehen, kommt selbst der anspruchsvollste Profi erfahrungsgemäß auch problemlos mit weniger klar. :D
    Die (in diesem Sommer mal wieder) standard Festivalsituation (FOH 50m weit weg, Changeover incl. Funktionscheck 20 Minuten, Front – und Monitorsound dann während der ersten Songs) spreche ich lieber gar nicht erst an, sonst schimpft Guma wieder. Da geht’s sowieso nur mit richtigem Monitorer.


    Zitat

    ... es gibt tatsächlich Acts, die keinen Monitormenschen finden würden, ...

    Ja, ist ein offenes Geheimnis: der eine oder andere illustre Act (gerne mit weiblicher Frontfigur) hat über die Jahre so ziemlich alle bekannten guten Leute durch – da wird’s langsam schwierig. Übrigens auch am FOH.
    Keine Namen, versteht sich! :D


    Zitat

    Alternativ ist gute und gängige Praxis, daß der oder die Backliner dem Örtlichen beim Monitor zur Hand gehen und im Notfall eingreifen.

    Das ist (Budgetproblem ist ja praktisch immer) sogar meine bevorzugte Arbeitsweise als Bandtonler. Erst mal auf die Bühne und schauen, was Monitoranlage und Örtlicher so drauf haben. Dort lauernde Katastrophen von vornherein nach Kräften eindämmen, das hilft mir später auch vorne. Anschließend übernehmen dann die Backliner. Kann man dann vor der Show auch schon mal psychologisch geschickt die Band vorbereiten, falls die keine Zeit oder Lust für Soundcheck hatte: Jungs, Monitorsituation ist heute ein bisschen ... eigen. Wird aber bestimmt trotzdem ein klasse Konzert!
    Es gibt sogar Extremfälle, da bekommt der örtliche Monitorer irgendwann die ganz klare Ansage: Bitte, fass ab jetzt hier bloß nichts mehr an! Häufiger inzwischen zum Glück aber auch das Gegenteil. Einem Kollegen, den ich als vertrauenswürdig kenne und von dem ich ziemlich sicher weiß, dass er alles im Griff hat, rede ich grundsätzlich erst mal überhaupt nicht rein; bei eventuellen Unklarheiten wird der sowieso von sich aus nachfragen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • die beiden von dir erwähnten punkte:
    - "FOH 50m weit weg"
    - "20min changeover incl. monitorsoundcheck"
    korrelieren hervorragend mit zwei meiner drei forderungen, ab wann ein monitormix zwingend erforderlich wird:

    Zitat von "wora"


    a) der FOH ist deutlich über 15m von der bühne entfernt
    b) festivalsituationen mit schnell wechselnden künstlern
    c) es sind sehr viele monitorwege zu verwalten (ich sag mal mehr als 6-8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "BillBo"


    Zitat:
    ... es gibt tatsächlich Acts, die keinen Monitormenschen finden würden, ...
    Ja, ist ein offenes Geheimnis: der eine oder andere illustre Act (gerne mit weiblicher Frontfigur) hat über die Jahre so ziemlich alle bekannten guten Leute durch – da wird’s langsam schwierig. Übrigens auch am FOH.
    Keine Namen, versteht sich! :D


    Lass mich raten, die sprechen nicht Englisch?? :D:D

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


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  • Zitat von "klauston"

    Lass mich raten, die sprechen nicht Englisch?? :D:D


    ja, da würde mir jetzt auch sofort min. eine dame einfallen, die den eigenen monitormann rausgeworfen hat, weil der KEYBOARDER ein jingle nicht rechtzeitig eingespielt hatte ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang