• Moin,


    schau dir mal das Schaltbild von dem Elektor-Verstärker an:
    http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/tom/files/265MV.gif
    (Beschriftung ist zwar polnisch, aber ich hab den Artikel zur Not auch noch in deutsch)
    die Eingangs-Röhre macht die Spannungsverstärkung, die MosFets dahinter nur noch Stromverstärkung, der Verstärker läuft komplett ohne Gegenkopplung! Dürfte also wie ein VOX-AC30 einen relativ hohen Ausgangswiderstand haben.
    Ich bin im Moment dabei, mir eine Endstufe nach ähnlichem Muster zu bauen, allerdings will ich sie eigentlich für Gitarre einsetzen, deshalb wird sie nicht so viele Watts haben. Aber eine Versorgung von ca. +-48V könnte für Test ja erstmal reichen!?
    Wo wohnst du denn Hörnli? Von mir aus auch per PM.


    CU,
    AC.

    Bunt ist das Dasein und granatenstark
    "There's one more kid that will never go to school, never get to fall in love, never get to be cool!"
    "Yes they're sharing a drink they call loneliness, but it's better than drinking alone."

  • Hallo,


    gegengekoppelt ist die Schaltung auch. Die Endstufentransistoren sind Sourcefolger, also 100% gegengekoppelt; die Röhren auch, über R3, R4 sowie über ihren Durchgriff.


    Eine Über-Alles-Gegenkopplung fehlt allerdings; vor allem eine, die die Endstufe so hält, daß keine Ausgangsgleichspannung entsteht.


    MfG


    DirkB

  • hi leute, ich bin wahrscheinlich um einiges jünge als ihr, aber ich bin von Röhrenendstufen fasziniert, obwohl ich die noch nie gehört habe. Ich werde mir in einer Woche einen 96dB Hornlautsprecher Lautsprecher bauen, das habe ich schon im Einsteigerbrett vorgestellt.


    http://www.pa-forum.de/phpBB/viewtopic.php?t=39090&sid=a6e0f8261a71d0dfe66a9010df11676e


    Jetzt meine Frage:


    Wie klingen Röhren eigentlich? Weiß bisher nur, das da eine gewisse "Wärme" im Klang enthalten ist.
    Ist die echt und zeigt nur das Transistoramps hart sind, oder wird da was hinzugedichtet, das gar nicht in der Quelle vorhanden ist.


    Ist eine Röhre vom Klang her dynamischer oder schwammiger als ein 300 € Hifi Transistoramp? Womit ist das vergleichbar?


    Fragen über Fragen und Bitte um objektive Antworten :)


    Danke schonmal



    gruß


    bernhard

  • Der Klang von Röhrenstufen findet seine Ursache vor allem im röhrentypischen softclipping, zudem sind sie sehr verzerrungsarm, haben keine abrupten Übergänge in der Kennlinie und sind relativ hochohmige Amps, somit nachgiebig. Der ATR trägt ein weiteres dazu bei.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • bernieserver:


    Zitat

    Wie klingen Röhren eigentlich? Weiß bisher nur, das da eine gewisse "Wärme" im Klang enthalten ist.


    Nun, das Röhrenklingen ist auf mechanische Erschütterungen des Röhrensystems zurückzuführen. Früher hatten empfindliche Eingangsstufen deshalb gefedert aufgehängte Röhrenfassungen.


    Falls Du "klingt nach Röhre" meinst, muß ich Dich enttäuschen. Ob ein Gerät neutral verstärkt oder irgendwie schönfärbt, hängt nicht von Röhre oder Transistor ab. Mit beiden Technologien lassen sich ausgezeichnete Verstärker oder aber auch ausgesprochene Krücken bauen. Wobei ich nach und nach den Eindruck habe, Haienter wollen eher Letzteres, hauptsache es "klingt".


    Zitat

    Ist eine Röhre vom Klang her dynamischer oder schwammiger als ein 300 € Hifi Transistoramp? Womit ist das vergleichbar?


    Wie gesagt, das ist eine Frage des Schaltungsdesigns. Mit so Schaltungen aus den frühen 30er Jahren wird das nichts.
    Wesentlich besser ist dagegen alte röhrenbestückte Studiotechnik aus den 50er und 60er Jahren. Ansonsten begrenzen Röhren auch nicht weich, wenn man die Schaltung nicht dafür auslegt. Ich habe bisher zwei röhrenbestückte Verstärker am Oszi gehabt, die genauso hart begrenzten wie Halbleitergeräte. Eine PPP-Endstufe und eine konventionelle Endstufe mit Drosseleingang (ohne Lade-C und nur 8µF Sieb-C).


    Natürlich erreicht man mit Röhrenendstufen keine so hohen Dämpfungsfaktoren wie mit Halbleitergeräten. Von daher ist auch etwas weniger Kontrolle im Baßbereich zu erwarten.


    Und jetzt ganz pragmatisch:
    Röhrengeräte sind im Einsatz nicht unbedingt heikel, wenn sie ordentlich konstruiert sind und man ihnen etwas Pflege angedeihen läßt. Ich hatte noch nie abgeschossene Röhrenverstärker wegen Ausgangskurzschluß, Über- oder Unterspannung, Fehlanpassung usw.


    MfG


    DirkB

  • Hi, danke für Eure Antworten.
    Wenn also alte Schaltungsdesigns nichts sind, ist es nicht sinnvoll, single ended zu bauen? Oder zählt das schon zu nem neueren Design?


    Weil die haben zwar nur 5w aber sind als Anfängerprojekt nicht sooo teuer.


    (ich habe Energieelektroniker gelernt und weiß um die Gefahr hoher Spannungen !!!)


    :D

  • Naja, Eintaktendstufen sind so eine Sache. Die Eintakttrafos sind aufgrund des Luftspaltes teurer als vergleichbare Gegentakttrafos. Außerdem hat eine Eintaktschaltung keine Brummkompensation der Betriebsspannung, das dürfte an Hörnern evtl. empfindlich stören.


    Als Anfängerprojekt und um ein Gefühl dafür zu bekommen geht das schon, allerdings würde ich davon keine Wunder erwarten.


    MfG


    DirkB

  • es geht noch lustiger:
    Hab beim buddeln in den alten dingen noch Speaker gefunden mit innenliegendem Magneten :D


    sehen ziemlich plattgedrückt aus, auch um die 3 Wättchen ...

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat von "TBF"

    ganz einfach...
    mirfällt da auch nochein alter DDR 12"er ein hässlicher blechkorb pappmembran RFT "Deutsches Qualitätserzeugniss" beim sintron damals für15 DM das ding ist der lauteste 12er den ich je gehört habe da kommt nix aber auch gar nix nur annähernd ran, selbstverstädnlich wird der nicht mehr gebaut hat aj auch keine voll gorregden 500 W


    Es scheint, als ob genau die hier angesprochenen RFT 12 - Zöller (L 3401) mit ihren Vorgängern L 3060 und nachfolgern L 3501 noch Überlebende aus der zeit waren, als elektrische verstärkerleistung teuer war und ein Lautsprecher nach Wirkungsgrad und Klangtreue beurteilt wurde. Heute scheint eher die elektrische Leistung im Vordergund zu stehen (8 Watt und Tausend Ohm oder andersrum ;-). Aus reiner Vorsicht zur elektrischen Übersteuerungssicherheit habe ich in meine RFT 12-Zöller 50 VA Schwingspulen aus Alu reingebaut und etwas steifere Membranen, die die teile noch knackiger machen.
    Ich erinnere mich gut daran, mit einer elektrischen Leistung von 2 x 12 Röhrenwatt (je EL 84 Gegentakt) zur Schuldisko ca 100 Leute gut gerockt zu haben bis die Polizei wegen Lärmbelästigung einschritt. Das waren Anfang der 80er genau 2 dieser Lautsprecher in einem BR Gehäuse.


  • nachdem der alte Thread wieder ausgegraben worden ist , gebe ich auch mal meinen Kommentar ab:
    Im Horn geht nicht, nur Schallwand, geschlossen oder BR.Klingt in gewissem Rahmen wirklich toll (für richtige Bässe zu wenig Hub)
    Aber jetzt sind wir wohl schon im Hifi Forum

  • Zitat von "rayman"

    Im HiFi Bereich gibts ja spezielle Röhrenvorstufen, um diesen wunderschönen warmen Röhrensound zu bekommen.
    Hat so was schon mal jemand mit ner großen PA probiert?

    #
    Ich verwende, wenn ich einen guten Klang haben will, eine Röhrenendstufe für die Tops.
    Röhren haben hörbar weniger Verzerrungen als Transistorverstärker(auch wenn manche Leute was anderes behaupten)
    Ist nur schwierig eine Transe für die Bässe zu finden, die klanglich nicht unangenehm auffällt.