Mikrofonierung: Harfe

  • Bei der Produktion der Seal-Live-DVD vor knapp 2 Jahren habe ich mitbekommen, dass der Tonmeister ein Sennheiser-Condenser (fragt mich jetzt bitte nicht nach der Modellbezeichnung, auf alle Fälle Kleinmembran) in einen Molton-Lappen gewickelt (Mikrofonkopf schaute natürlich noch raus...) und das ganze in den Resonanzraum der Harfe geklemmt hat. Das wurde sowohl live damit verstärkt als auch zeitgleich auf Mehrspur für die DVD mitgeschnitten. Klang ziemlich gut.

    We're on a mission from God. - Elwood Blues

  • So - lasset uns experimentieren:


    Wir haben folgenden Versuch unternommen, der am nächsten WE noch auf einer nicht eben leisen Bühne verifiziert wird (erste Versuche sind sehr vielversprechend):


    1. Für den Resonanzkörper AMT M40 (http://www.appliedmicrophone.com/products/show/13)


    2. Für den Bass-Seitenbereich Audix M1290


    3. Für den Diskant-Bereich Audix M1244


    Das einzige, was wir jetzt noch suchen, ist ein ultradünner Mikständer für die Audixen. Kennt da jemand was?


    Grüsse


    4Art

  • Ich hab grade jetzt am Wochenende eine Harfe mit zwei Isomax Countryman
    abgenommen.
    Hab je eins ins obere und untere Drittel hinten in den Resonanzkörper geklebt.
    Geht wunderbar, kling mit ein wenig EQ sehr gut und kam richtig Pegel.
    Mit auf der Bühne waren Schlagzeug, EBass etc. alles kein Problem gewesen.

    Es grüßt der Stephan

  • Ich gebe mir die Antwort zu den Micbooms gleich selber:


    http://www.audixusa.com/Acrobat/microboom_spec_sheet.pdf


    Kosten 550 Dollarinen. Nicht eben wenig - aber ich habe mir sagen lassen, dass die Dinger von Schoeps nicht wirklich billiger sind :wink:


    Nur für Schweizer: Bezüglich AMT habe ich heute den Audix-Vertrieb in der Schweiz (SDS-Audio) scharf gemacht - die Dinger wären zu Audix ein hervorragende Ergänzung im Produktportfolio (welches schon aus einigen Amis besteht!


    Noch wegen den Isomäxchen: Hast Du den Earhanger abmontiert oder hast du die Dinger als Lavalier?

  • Ich habe sowas mal mit zwei C391 gemacht. Eines für die hohen Saiten und eines für die tiefen. Abstand zu den Saiten etwa 25 cm. Spielte ganz gut - weiß aber auch nicht, ob es noch eine bessere Lösung gegeben hätte, da keine Zeit zum Experimentieren war.


    Harfen können in ihrer Größe aber auch sehr unterschiedlich sein. Vielleicht mal vorher die Maße einholen und ggf. ein oder zwei Mics mehr einplanen.

  • Zitat von "simonstpauli"

    also zum thema harp: mundharmonika oder harfe gibt es einen schönen übersetzungsfehler (oder war es absicht?) bei blues brothers:


    "blowing the harp" wurde mit "hat die harfe geblasen" übersetzt ;)


    War definitiv ein Übersetzungsfehler, denn der Rest der deutschen Version versucht nicht, unbeabsichtigt witzig zu sein... 8)
    So, genug OT...

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  • Hallo Manuela,


    google mal nach "Andreas Vollenweider". Er spielt Harfe, teilweise mit Sinfonieorchester usw. Vielleicht kannst Du oder andere Profis anhand der Videos die Abnahme der Harfe erkennen.


    Vielleicht hilft es ja.


    Gruß Cashman

  • ich hab das bisher immer mit zwei Mk86g gemacht. Platzierung ist nie identisch. Aber man kann mit dem eigenen Ohr ja ausloten, wo die Harfe wie klingt. Sieht aber lustig aus, wenn man selber wie bei einer Anbetung auf den Knien vor der Harfinistin herumbeugt ;)


    edit:
    hab ich vergessen zu erwähnen: die dinger kann man bei Schoeps direkt anmieten oder auch Demostellen lassen und dat kost zwischen nix und bissi Porto.

  • ich mache das immer so:


    - ein Stück dicken Schaumstoff ausschneiden, der in den Resonanzraum der Harfe passt


    - Loch in die Mitte, schönes Kondenser einstecken (MK4 o.ä.)


    - Kabel herausführen, und mit etwas Klebeband fixieren, damit es der Harfinistin nicht zwischen die Pedale gerät.


    funktioniert einwandfrei, man braucht nur das Vertrauen der Musiker(in), um ein wenig an der Harfe zu basteln.