Mal was zur Stadtfest Kalkulation!

  • Zitat von "Jochen"

    Ich kenne nur den sogenannten "leverrage effect" (Hebeleffekt), der besagt, dass wenn deine Gesamtkapitalrentabiltiät (ROI) über dem Fremdkapitalzins liegt, um so mehr Fremdkapital soll man aufnehmen, damit die Eigenkapitlarentabilität steigt.


    Solange alle anderen Parameter konstant bleiben, trifft das ja durchaus zu. Aber die Gesamtrentabilität kann ganz schnell in den negativen Bereich sinken, wenn Aufträge zu jedem Preis ausgeführt werden müssen, weil ja Kreditzinsen bedient werden wollen.




    Und wenn wir schon bei theoretischen wirtschaftlichen Überlegungen sind, dann möchte ich gerne auf den sog. Schweinezyklus hinweisen. Und momentan ist der richtige Zeitpunkt, um Schweine zu schlachten, nicht, um Ställe zu bauen.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess



  • was bei mir aber doch die frage aufwirft, wie du deine
    eigene arbeitskraft bei der nummer verrechnest...


    der toni hat einen streßfreien job gehabt und freut sich,
    der stagehand wird auch damit leben können -
    wenn ich deinen ausführungen richtig folgen konnte bist
    du derjenige, der die 16-stunden-arschkarte gezogen hat.
    OHNE einen pfennig dafür !


    ja ich weiß, du hast dein geld mit dem material verdient -
    das ändert aber nichts an der tatsache, daß du für lau
    gearbeitet hast...


    :?::?:

    ______________________________


    meister vt
    gMA operating
    photo
    dj

  • Ja und! Wenn am Material verdient wurde, ist es doch in Ordnung. Sonst hätten die Geräte an diesem SONNTAG wohl im Lager gestanden.


    Ich halte das Angebot für absolut realistisch. Höhere Preise sind nicht durchsetzbar.



    Dass die Budgets immer kleiner werden, merken wir mit unserer kleinen (aber gut laufenden) 1 1/2-Mann-Firma: Viele Industriejobs, die früher von den "Großen" durchgeführt wurden, kommen jetzt zu uns. Es interessiert keinen, ob auf den Boxen d+b oder HK, auf dem Truss Slick oder Global-Truss steht. Hauptsache es funktioniert ordentlich, sieht gepflegt aus und ist sicher.
    Und siehe da: Es klappt, alle (Agentur, Veranstalter, Gäste, wir) sind zufrieden und die Folgeaufträge sind da.

    Modenschauen, Industrie, Event + Gala

  • ich zitiere


    Zitat von "Hami"

    Damit machst Du einem Veranstalter m.E. fälschlich deutlich, daß:
    - ein richtiger Tontechniker nicht mal 12€ die Stunde nimmt, sofern Du das überhaupt durchreichst. (Übrigens auch unökonomisch, aber bitte..)
    - ein jeder Hivi auch mit Wackeleimern Licht machen kann und man dafür überhaupt keinen Lichttechniker benötigt. Diesen Hivi dann mit ca. 6€ die Stunde anzusetzen kannst Du eigentlich ebenso wenig ernst meinen.



    wenn die kohle für dich bei diesem job auch stimmen mag -
    was machst du, wenn du beim nächsten mal keine zeit hast
    und jemanden bezahlen mußt ?
    (und auch noch das arbeitszeitgesetz beachtung findet... :shock: )


    der veranstalter hat ja gelernt, daß für einen solchen aufbau
    nur ein techniker á 200,- und ein helfer á 100,- benötigt werden,
    von dem wirst du also nicht mehr kriegen.


    was passiert also ?


    du zahlst den zusätzlichen techniker von der materialmiete.
    glückwunsch...

    ______________________________


    meister vt
    gMA operating
    photo
    dj

  • Zitat von "hasenfuß"

    der veranstalter hat ja gelernt, daß für einen solchen aufbau
    nur ein techniker á 200,- und ein helfer á 100,- benötigt werden,
    von dem wirst du also nicht mehr kriegen.


    Du sprichst mir aus der Seele. Das ist unter vielen anderen ein Punkt,
    dem aus Sorge um Auftragserhalt immer wieder trotz besseren Wissens
    nachgegeben wird. Das endet zwangsläufig im Teufelskreislauf.
    Für alle, denn der ursprünglich am Markt erhältliche Preis wird niemals
    mehr für die gleiche Leistung erreichbar sein. Schon gar nicht bei dem
    selben Kunden.
    Der ohnehin unvermeidbare Preisverfall wird durch den damit schnell
    erhaschten Auftrag mit Keulen vorangetrieben. Und dies dann auch noch
    selbstverschuldet.
    Ich empfehle jedem, auch wenn es noch so schlecht läuft, überlegt vor
    Preisabgabe genau, ob ihr das mit Arbeiten, die euch nicht so sehr
    zusagen würden, auch so machen würdet. Danach den Preis noch mal
    überdenken.
    Es lohnt sich - für alle - wenn auch nicht sofort, und auch mit Bick darauf,
    dass möglicherweise dieser Auftrag erst mal an einen Kollegen vergeben
    wird. Das kann hart sein, aber ein Geschäft zu führen, bei dem mangels
    Masse früher oder später die Luft raus ist, ist ungleich härter.


    Und wenn das alles nicht geht, weil dann keine Aufträge mehr kommen,
    dann würde ich mich fragen, ob meine Leistung nur als billiger Jakob
    interessant gewesen ist, so weh es auch tut. Die Konsequenz daraus
    muss jeder für sich selbst ermitteln.


    Aber nichts für ungut. Es gibt Kunden, die wollen leistungsgerecht zahlen,
    weil auch sie leistungsgerechte Zahlung ihrer Kunden erwarten.
    Damit geht natürlich keiner hausieren.


    Leider erkennt man das nicht immer früh genug und befindet sich schnell
    wieder in einem Zustand wechselnder Gefühle. Soll ich, oder soll ich
    lieber nicht. Dies zumindest, kann einem keiner abnehmen.


    Grüße, Annette.

  • Hasenfuß schrieb:


    ja ich weiß, du hast dein geld mit dem material verdient -
    das ändert aber nichts an der tatsache, daß du für lau
    gearbeitet hast...


    Richtig! - mein Leben war Verzicht...


    Gruß


    E&E

    Ich bin ein netter Kerl! - Und wenn ich Freunde hätte, könnten diese das bestätigen...

    Einmal editiert, zuletzt von E&E ()

  • Zitat

    Ja und! Wenn am Material verdient wurde, ist es doch in Ordnung. Sonst hätten die Geräte an diesem SONNTAG wohl im Lager gestanden.


    Ja und! Dann bleibts auch besser im Lager stehen, denn da kostet es mich ja am wenigsten, nämlich nur seinen Stellplatz, Versicherung, den Wertverfall durch technischen Fortschritt, und den Zinsverlust, den ich dadurch erhalte, dass ich nicht das was an Kapital in der Halle steht, gewinnbringend auf irgendeinem Bankkonto gebunkert habe.


    Sobald das Zeug aber jetzt aus der warmen Halle raus will, fängt es an teuer zu werden.
    Obige Kosten laufen weiter, dazu kommen Wertverfall durch Abnutzung und Verschleiss, Risiken durch Umwelteinflüsse, Transport,Diebstahl, Verlust und Untergang, und vieles mehr, und ne Menge Arbeit, wobei Arbeit das Teuerste ist, da begrenzt verfügbar und im "Hochlohnland". Arbeit zum Planen, Kommissionieren, Packen, Verladen, Ausladen, Saubermachen, Wegsortieren und womöglich noch Reparieren. Und noch ne halbe Std. Büroarbeit um die Nummer nachzubereiten.


    Was den Sonntag betrifft, weiss ich ganz genau, dass ich den nicht auf besagtem Fest verbringen werde, da ich eh der teuerste Mann auf der Baustelle bin,
    und stattdessen ihn lieber mit Freunden, Familie oder im Grünen zum Regenerieren nutzen möchte, um mich montags wieder mit ganzer Kraft besser bezahlten Tätigkeiten widmen zu können.

  • Hallo!


    Es soll durchaus Verleiher geben, die Ihre Umsätze am Wochenende machen und Montag bis Donnerstag ausser ein wenig LKW-Laden und Büroarbeit durchaus Zeit haben sich zu regenerieren und den heimischen Grill abzunutzen, den Du bevorzugst am Wochenende abzunutzen scheinst.


    Ich sehe nicht wirklich das Problem. Jeder so wie er mag.


    Die Veranstaltung muss ja nicht unbedingt direkt ausfallen, nur weil die Verantwortlichen einer oberamtlichen Rental-Company in Anbetracht der Bezahlung lieber zuhause Würstchen auf den Grill legen. Gerade das eröffnet doch den Markt für kleinere Anbieter wie Kai.


    Viele Grüße,
    Volker (ich wohne übrigens ca. 50m vom Ort des Geschens entfernt und habe auch lieber den Grill gestresst, aber nur weil ich keine Openairs mag und wir in der glücklichen Lage sind, dass wir genug andere Jobs(auch seltenst sonntags) haben und nicht alles in der Umgebung mitzunehmen versuchen müssen).

  • Geschätzte Kollegen,


    interessante Aspekte!


    Zum Thema "Wochenendarbeit":


    Eine der Grundlegenden Parameter in unserem Gewerke ist nun mal
    die Arbeit zu Zeiten, an welchen der "gewöhnliche" Arbeitnehmer Freizeit
    genießt. Ich persönlich habe damit absolut kein Problem.


    Wie Volker schon vollkommen richtig bemerkte gibts den Freizeitausgleich dann eben innerhalb der Woche.
    Ist doch super! - Beim Gastwirt meines Vertauens ist Montags immer "Happy hour": Arsch voll für 10 €...


    Der Sonntag hat für mich in keinster Weise einen anderen Status als der Freitag oder Samstag.
    Ich habe gerade mal auf den Kalender gelinst:
    In den nächsten 6 Wochen ist 4 x Sonntagsarbeit angesagt!


    Das Wort "selbstständig" ist ein zusammengesetztes Hauptwort aus
    "selbst" und "ständig". - Das sagt doch wohl alles, oder?


    Gruß


    Kai

    Ich bin ein netter Kerl! - Und wenn ich Freunde hätte, könnten diese das bestätigen...

  • Werte Kollegen, wenn Ihr mal genau hinschaut, werdet Ihr sehen, dass es mir in keinster Weise darum ging, den Sinn und die Notwendigkeit von Wochenend- und insbesondere Sonntagsarbeit in der Veranstaltungstechnik anzuzweifeln.
    Das ist auch mir vergleichsweise egal, obwohl ich Arbeiten, die nicht zwangsläufig auf einem Sonntag erledigt werden müssen, gerne schon bis Freitag erledigt habe.
    Nein, mir ging es um zwei andere Dinge, nämlich in erster Linie die oben geäusserte Vorstellung, bevor das Material in der Halle verschimmelt, könne man es auch lieber für ein Trinkgeld durch die Weltgeschichte kutschieren. Das mag vielleicht auf den ersten Blick auch so sinnvoll sein, wenn man sich aber ein wenig genauer mit der Materie befasst, sieht man schnell ein, dass das Zeug doch meistens besser das Lager hüten sollte.
    Der andere Punkt ist der, dass man auch als Selbständiger nicht 24/7 durcharbeiten kann, die 40-Std.-Woche zwar für uns genauso Blödsinn ist, man trotzdem aber nur einen bestimmten Zeitanteil arbeiten kann, und innerhalb dessen halt schon genau schauen sollte, welche Arbeit man am Sinnvollsten davon selber macht, wie diese honoriert wird, und was man lieber delegieren sollte.

  • :!: Im Lager hat mein Material bisher noch kein Geld verdient... :!:


    Also geht´s für einen guten Kurs raus zur Veranstaltung.


    Denn: Wenn ich die Chance habe, Geld zu verdienen, nutze ich sie.


    Solltet Ihr ausschließlich und regelmässig gut dotierte Industriejobs haben, seid Ihr zu beneiden.


    Mein Alltag sieht allerdings anders aus: Mal gibt´s Kleinkunst/Comedy (preiswert), dann Mode (ganz ordentlich), dann mal einen Industriejob (gut bezahlt), dann wieder eine regelmäßige Party (kleines Geld, aber durch die Langfristigkeit wieder in Ordnung). ....


    Wenn dann noch Zeit da ist, wird gearbeitet!!! Zeiten ohne Jobs gibt´s immer wieder mal....


    Also: Ernte, was zu ernten ist!

    Modenschauen, Industrie, Event + Gala

  • Zitat von "AMLB"

    Also: Ernte, was zu ernten ist!


    Ja, ganz meiner Meinung - aber vor allem unter Berücksichtigung der Ökonomie (siehe auch Markus). Dann sieht´s auch in 10 Jahren und mehr noch gut aus. Oder eben sehr schnell gar nicht mehr.

  • Zitat von "AMLB"

    Im Lager hat mein Material bisher noch kein Geld verdient... Also geht´s für einen guten Kurs raus zur Veranstaltung.
    (...)
    Also: Ernte, was zu ernten ist!


    Aber bei dieser Sache bedenken:


    - Wenn der eine Kunde merkt, zu welchem Preis der andere etwas bekommt, wirds schwierig, das zufriedenstellend zu erklären und auf Dauer weiterhin einen guten Vermietpreis zu erhalten.


    - Der einmal begünstigte Kunde kommt bei guter Leistung sicherlich wieder auf Dich zurück. Vielleicht zu einem Zeitpunkt, wo das Lager schon relativ leer ist. Wie macht man ihm klar, daß nun der Mietpreis höher ist oder bekommt er weiterhin den Spezialkurs?


    - Wenn das häufiger passiert, spricht sich das rum. Andere Kunden erwarten denselben Preis, unter Kollegen wird man als Dumper bekannt...


    - Je nach Saison kann ja noch ein kurzfristiger Job reinkommen. Die Anlage ist für lau draussen, weil sie ja nicht im Lager stehen soll. Was nun? Job absagen weil kein Material? Equipment zumieten und nichts dran verdienen oder je nach Kurs auch noch was drauflegen?


    Nicht, daß wir uns missverstehen: wir sprechen hier von Billig-Raus-Preisen und nicht von "angepassten" Angeboten (Industrie voller Tagessatz, Party günstiger)....


    Für mich heisst das: Solche Spezialangebote kann man ja nur machen, wenn man sicher ist, daß kein anderer Job reinkommt. Also sehr (!)kurzfristig. Aber die Kunden, die sehr kurzfristig Material brauchen, die suchen nicht den Billigsten auf, sondern sind froh, wenn sie auf die Schnelle überhaupt etwas bekommen. Was nicht heissen soll, daß dies dann ausgenutzt werden, aber warum soll ich genau diesen Leuten dann aber die Technik hinterherwerfen?


    Also keine Angst, wenn im Februar der Sommerkalender noch nicht voll ist. Es kommt noch genug kurzfristig rein. Auf Dauer rentiert sich das nicht, wenn man den billigen Jakob heraushängen lässt. Was nützt mir der Spatz in der Hand, wenn ich auch später die Taube vom Dach bekommen kann? Also ernte nur das, was auch reif ist... :)

  • mir kommt hier das wort nachhaltigkeit zu kurz. wenn ich verleiher bin, muß ich das auch noch mit 45, 55, 60 machen. es stellt sich die frage ob ich mit 55 noch in der lage und WILLENS bin so eine job zu machen. in der regel wohl nicht. also muß die kalkualtion immer so sein das ich mir den fuß brechen kann und das gewerk noch rentabel ist. was passiert ferner, wenn ich kinder habe die mich am sonntag sehen wollen?
    zu guter letzt: auch freizeit ist etwas wert!!

  • Ich bin Familienmensch mit Tochter. Die Familie ist sich meiner Tätigkeit bewußt und unterstützt diese (Vorteil: Meine Frau muss nicht arbeiten).
    Und mit 55 Jahren (also in rund 15 Jahren) möchte ich doch gern arbeitstechnisch FEDDISCH sein und mein Dasein genießen.

    Modenschauen, Industrie, Event + Gala

  • Es soll ja noch Veranstaltungstechniker geben, die noch Kontakt zu Leuten haben, die nicht aus der Branche sind. Zum Beispiel zu alten Schulspezln, die inzwischen einen "richtigen" Job haben.
    Und da man sich ja gerne mal am Wochenende zum Skifahren oder Baden oder auf ein Bier trifft, schadet es ja gar nicht, wenn mal der ein oder andere Samstag oder Sonntag im Jahr arbeitsfrei bleibt.
    So bleibt es dem gewöhnlichem VTler vergönnt, auch mal den ein oder anderen branchenfremden sozialen Kontakt aufrecht zu erhalten oder vielleicht gar mal einen neuen zu schaffen. Gerade aus der Gattung heterosexuell und männlich mit dem Drang einen weiblichen sozialen Kontakt zu finden oder festigen ergeben sich da einfach mehr Möglichkeiten als an einem freien Dienstag....


    Drum: Arbeit und verdienen an welchen Tagen auch immer ist gut, wenns aber für lau ist, dann lieber Freizeit...