Geschlossene Bassgehäuse: Tiefenanhebung mit Equal oder ...

  • Zitat von "ukw"

    Da bin ich mir nicht sicher... Ich würde die Unterschiede zwischen einem (ausreichend großer) Hornmund im Vergleich zum Hornstack (viele ausreichend große Hornmünder) als sehr viel geringer einschätzen als die Situation an der Schallwand vom Urps (Mitte vs. Randbereich)


    Sicher ist jede pauschale Aussage falsch - Die Randbedingungen sind zu beachten - und sicher ist das bei einem Hornstack unkritscher - aber der Effekt wird vorhanden sein....

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Scheint also so zu sein, dass man mit analogen Filtern Unsauberkeiten
    im Frequenzgang bei CBs kompensieren kann. Also hätte ich einen
    Lautsprecher in einem zu kleinen Gehäuse und bei der Reso eine
    Güte von 1,5, so könnte ich mit einem analogen Filter mit der
    entsprechenden Gegengüte eine gesunde Gesamtgüte mit
    entsprechendem Frequenzgang erreichen.


    Was wäre, wenn man nun Raumresonanzen mit ihren Güten in seine
    Resonanzgütenbetrachtung mit einbezieht? Sagen wir, man habe den
    Raum so gestaltet, dass bei einer bestimmten Frequenz eine
    Frequenzüberhöhung von 3 db existiert. Könnte man bei dieser
    Frequenz nun durch ein Filter mit der Gegengüte den Frequenzgang
    linearisieren? Theoretisch müßten sich die beiden Resonanzgüten
    ja auch genau ausgleichen und man hätte demnach eine optimale
    Gesamtgüte mit entsprechend optimalem Frequenzgang.


    Aber instinktiv würde ich sagen, dass man nun ein Ein- und
    Ausschwingproblem hat, nämlich das gleiche wie beim Bassreflex-
    Resonator. Nur noch viel stärker.


    Wo liegt der Widerspruch in meiner Logik?

  • Zitat von "Karl-Alfred_Roemer"

    Was wäre, wenn man nun Raumresonanzen mit ihren Güten in seine Resonanzgütenbetrachtung mit einbezieht? Sagen wir, man habe den Raum so gestaltet, dass bei einer bestimmten Frequenz eine Frequenzüberhöhung von 3 db existiert. Könnte man bei dieser Frequenz nun durch ein Filter mit der Gegengüte den Frequenzgang
    linearisieren? Theoretisch müßten sich die beiden Resonanzgüten
    ja auch genau ausgleichen und man hätte demnach eine optimale
    Gesamtgüte mit entsprechend optimalem Frequenzgang.


    ... bezogen auf welche Hörposition ?


    Schwankungen im F-Verlauf aufgrund von stehenden Wellen/Raumresonanzen liegen deutlich über als 3 dB ... :wink:

  • @Soundklinik


    Zitat

    Schwankungen im F-Verlauf aufgrund von stehenden
    Wellen/Raumresonanzen liegen deutlich über als 3 dB


    Im Allgemeinen wird das wohl so sein.
    Aber ich denke mal, das hängt auch von der Raumgüte ab.
    Ein stark bedämpfter Raum könnte IMHO sogar weniger als 3db
    Überhöhung haben.


    Mein Dynacord-Erlebniss auf einer Musikmesse in den frühen
    90er Jahren läßt mir immer noch keine Ruhe:


    8000 Watt in einem kleinen Raum (vielleicht 6m*8m) mit unglaublich
    sauberem Klang vom Infra- bis in den Ultraschallbereich bei einem
    Bassdruck, bei dem mir fast der Atem stockte, ohne dass es dröhnte.
    Ich frage mich immer noch, ob die den Raum so bemessen haben, dass
    Raummoden ganz geschickt genutzt wurden.
    Durch die Menge von Menschen in dem Raum waren diese natürlich
    auch stark bedämpft aber wenn auch nur 3 db dabei herum kämen
    wäre das quasi eine Leistungsverdopplung.

  • Zitat von "Karl-Alfred_Roemer"

    Mein Dynacord-Erlebniss auf einer Musikmesse in den frühen 90er Jahren läßt mir immer noch keine Ruhe


    ... auf dem quadral-stand habe ich Anfang der Neunziger auch Systeme in solchen Kabinen auf der Musikmesse in Frankfurt vorgeführt. Man muß die Systeme nur "richtig aufstellen" und günstige Wandverhältnisse wählen ... :wink:


    Zitat von "Karl-Alfred_Roemer"


    Durch die Menge von Menschen in dem Raum waren diese natürlich
    auch stark bedämpft aber wenn auch nur 3 db dabei herum kämen
    wäre das quasi eine Leistungsverdopplung.


    ... die Wände der Messe-Vorführkabinen waren aber nicht gerade schallhart. Ein Teil der Schallenergie geht in die Wände und wird dort z.T. absorbiert ... z.T. auch (gerade die ganz tiefen Frequenzen) durchgelassen.

  • @Soundklinik



    Zitat


    ... auf dem quadral-stand habe ich Anfang der Neunziger auch Systeme
    in solchen Kabinen auf der Musikmesse in Frankfurt vorgeführt.


    Davon gab es eine Menge, aber besonders positiv ist mir halt Dynacord
    aufgefallen.



    Zitat


    Man muß die Systeme nur "richtig aufstellen" und günstige
    Wandverhältnisse wählen ...


    Was bedeutet 'günstige Wandverhältnisse'?
    Optimierte Abstände? Optimierte Materialien?
    Das mit den günstigen Wandverhältnissen ist meines momentanen
    Wissensstandes nach problematisch:


    Erst mal stellt sich die Frage, ob man die Räume so designen soll,
    dass die Raummoden angeregt oder NICHT angeregt werden.
    Je nachdem, worauf man optimiert, hat man brutale Brustmassage
    oder gutes Impulsverhalten.


    Wenn man sich für einen Weg entschieden hat, kommt das nächste
    Problem:
    Seit Einführung der wohltemperierten Stimmung scheint es kein
    Raummaß zu geben, das exakt alle Töne der untersten Oktave trifft
    (oder gerade NICHT trifft), zu geben. Man könnte also nur auf paar
    einzelne Frequenzen optimieren.


    Oder ob man sich ganz bestimmte Musikstücke nimmt und sich da
    ein paar Frequenzen herauspickt, die den Raum anregen sollen und
    andere wieder nicht....


    Raumakustik ist schon wichtig und würde mich sehr interessieren.
    Aber es scheint keine vernünftige Literatur zu geben.


    P.S. Habe den Outdoortest noch nicht gemacht. Entweder war das
    Wetter schlecht oder ich hatte keine Zeit:-(

  • Zitat von "Karl-Alfred_Roemer"

    Erst mal stellt sich die Frage, ob man die Räume so designen soll, dass die Raummoden angeregt oder NICHT angeregt werden.
    Je nachdem, worauf man optimiert, hat man brutale Brustmassage
    oder gutes Impulsverhalten.


    ... will man eine möglichst trockene Wiedergabe, benötigt man möglichst unregelmässige Wandverhältnisse (z.B. etwa 3:4:5).


    Zitat von "Karl-Alfred_Roemer"

    ... kein Raummaß zu geben, das exakt alle Töne der untersten Oktave trifft (oder gerade NICHT trifft), zu geben. Man könnte also nur auf paar einzelne Frequenzen optimieren.


    ... die Moden werden ja auch bedämpft, wodurch es dann schon etwas breitbandiger wird. Außerdem ist unser Gehör gerade bei sehr tiefen Frequenzen ziemlich tolerant, was Pegelschwankungen angeht ...


    Zitat von "Karl-Alfred_Roemer"

    Oder ob man sich ganz bestimmte Musikstücke nimmt und sich da ein paar Frequenzen herauspickt, die den Raum anregen sollen und andere wieder nicht....


    ... es gibt ja auch "Musik", die einige Kollegen richtig gerne über schmalbandige Bandpassboxen hören (ummmmpf ummmmpf ...) ...
    :wink:


    Zitat von "Karl-Alfred_Roemer"

    ... Raumakustik ist schon wichtig und würde mich sehr interessieren. Aber es scheint keine vernünftige Literatur zu geben.


    ... in Unibibliotheken findest Du jede Menge davon. Es gibt zahlreiche Bücher über Schallschutz (Wände, Absorption ...), dann gibt es welche über Bauakustik (Eigenschaften von Opernhäusern etc.).


    Ich würde empfehlen, die älteren Bücher zuerst lesen, weil allein die Methodik - wie man damals an die Sache heranging - sehr interessant ist. Heute wird nur noch mit fertigen Programmen herumsimuliert (ähnlich wie bei LS-Gehäuseentwicklung ... dabei macht "Physik pur" doch viel mehr Spaß ! :wink: ).