Videoschnitt während der VA oder im Nachhinein?!

  • Guten Abend.


    Folgende Situation: Der nächste Abiturjahrgang meiner Schule hat bald Abiball. Da die Abiturienten diesen ausserhalb unserer Schule feiern werden, wird für Ton- und Lichttechnik ein Verleiher beauftragt. Wir (Technik-AG) sind dann nur für die Videoaufnahme zuständig.
    Nun haben mir die Verantwortlichen mitgeteilt, dass wir anstatt während der VA das Video zu schneiden, lieber alle Kameras einzeln Aufnehmen sollen.Der Schnitt erfolgt dann im Nachhinein. Ist prinzipiell zu dieser Methode zu raten? Ich bin extrem skeptisch....


    Was ich mich frage ist:
    1)Wie bekommt man alle Kameras dazu, wirklich synchron Aufzunehmen, sodass man später beim schneiden keine "Zeitsprünge" hat?
    2)Wie soll der Ton aufgenommen werden? Die Kamera-Mikros scheiden durch a)Qualitäts- und b)aus Kamera-Positionsgründen aus(Steht eine Kamera mit dem Rücken zur PA, so sinkt die Tonqualität noch mehr{Reflektionen von Wänden etc.}
    Mischpultsumme?? -> Worauf Aufnehmen? Wie mit Video synchronisieren?(s.o.-"Zeitsprünge")


    Wie verfährt man bei professionellen Events?


    Ich bitte euch um gute Argumente, um die Leute zu überzeugen, dass die herkömliche Live-Schnitt Methode verwendet wird. Dabei würde ich mich viel wohler fühlen, da wir damit sehr viel Erfahrung haben.



    Vielen Dank für alle Antworten!


    mfG der tonER

  • zu 1.) wie meinst du synchron? man kann die einzelnen kamerabilder beim nachbearbeiten zeitlich verschieben so dass es passt...


    2.) bitte doch den Verleiher, der den Ton macht, dir den Ton mitzuschneiden (auf Tape/CD/HDD/MD/,...)


    Den Kameraschnitt machst dann am besten am PC, fügst dort den Ton mitschnitt ein, und dann zeitlich dazupassend deine einzelnen Szenen.

    rechtschriebfehler sind bugs im board

  • Zauberwort nennt sich TimeCode.
    Bei TV-Aufnahmen wird zwischen DAT-Rekorder (TON) und den Kammeras ein TimeCode Signal synchronisiert. Dabei schickt das DAT der Kammera das TC signal und diese Speichert das als zusätzliche Spur ab.
    Im Studio oder mit Ü-Wagen, wird das alles Zentral mit mehrspur Rekordern Aufgenommen.


    Bei euch würde sich dann also ein Mehrspuriges Aufnahmegerät sinn machen, da eure Kameras sicherlich nicht über die TC synchronisationen verfügen.
    Für die Audio Aufnahme an sich, würde ich einen Akkustikkopf in den Raum Stellen und den über einen zusätzlichen Mischer zuschneiden.
    Alternativ kann man auch die ganzen Signalquellen auf ein 2tes Audiopult legen und für Video einen eigenen ton mischen. Dieses geht aber dann meist über eine mit trenntrafo getrennte Stagebox um auch Brummschleifen etc zu entkoppeln.


    Was ich jedoch bei eurer Veranstaltung jedoch gut vorstellen kann ist das ihr Jede kammer mit kasetten versorgt, also jede einzeln aufzeichnet, ihr jedoch wie gewohnt euren Liveschnitt mit gezogenen Leitungen macht.


    Was die Verwantwortlichen aus meiner Sicht verhintern wollen ist das ihr zum falschen Zeitpunkt nen schnitt macht und somit die Erinnerung ansich unwiederruflich verloren geht. Also das Material für Pleiten, Pech & Pannen


    Was die Argumente FÜR euren liveschnitt sind: Technischer Aufwand der den finanziellen rahmen sprengen würde. (ich weis ja nicht was für kammeras ihr habt, aber ich kenn keine amateur kammer die über TC synchonisation verfügt bzw ihr braucht dann auch einen Schnittpult das diesen TC wieder korrekt umsetzen kann.

    Ich bin verrückt, aber was manche hier sagen ist richtig verrückt.

  • 1.) Wann immer möglich hinterher schneiden, das Ergebnis wird deutlich besser, weil man die Schnitte oder Überblendungen so lange wiederholen kann, bis sie perfekt sind.


    2.) Synchronizität der Quellen spielt so gut wie keine Rolle: Bei digital ist sie ohnehin gegeben (einmal synchronisieren, dann passt das), bei analogen Quellen muss man gegebenenfalls ab und an nachsynchonisieren. Einfach sich die Tonspuren ansehen (Kameraton 1 zu Kameraton 2 oder Kameraton zu Mitschnitt) und das passend hinschieben.


    3.) Ton kann man in die Kameras einspielen, man kann auch eigens einen Ton auf DAT oder HD aufnehmen. Wenn Mehrkanal-Mitschnitt möglich ist, dann kann man Mischpult-Out, Saal-Mikrofon und ggf. noch einzelne Wege aufzeichnen.


    4.) Einziger Nachteil des späteren Schnitts ist, dass er ab und an mal länger unerledigt bleibt. Beim sofortigen Schnitt könnte man direkt nach der Show beginnen, Kopien zu ziehen.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Was hindert Dich daran, beides gleichzeitig zu tun, Du brauchst deine Kameras nur mit Cassetten zu bestücken und hast beide Optionen offen.
    Den Ton den Du der MAZ lieferst gibts Du über einen kleinen Submixer einen deiner Kameras (idealerweise kann diese L+R separat pegeln)
    Zum Syncen deiner KAmeras für die Postpro bittest Du den ständig im Weg stehenden Fotografen bei Beginn der VA um einen Blitz Richtung Kameras.
    Sollt dieser nicht mitspielen, gehst Du auf die Bühne und simulierts eine Klappe in dem Du ins Mikrofon klatschst und bekommst so einen wunderschönen peak für synchrones Anlegen auf der timline.


    Wie ADMIN unter punkt 4.) beschreibt ist eine in solchen Fällen, nachträgliche PostPro eher von gröberen Nachteil, da die Enthusiasmuskurve nach solcherart VA ziemlich stark gegen Null tendiert, es sei denn man bekommt entsprechendes Geld dafür.


    Größter Nachteil von Live Schnitt: elendslanger langweiliger Film wo Fehler für immer darauf verewigt sind...


    lex

  • Hi!


    Wie die meisten schon gesagt haben, einfach Tapes in den Kameras mitlaufen lassen und trotzdem live schneiden. Das Synchronisieren ist auch nicht so schwer - selbst ohne Timecode - wenn man auf allen Kameras die Tonspuren mitlaufen lässt. Irgendwo gibts immer einen Knall oder sowas, worauf sich dann alle Kameras synchronisieren lassen.
    Den Liveschnitt würde ich dann kürzen und bei groben Fehlern die aufgezeichneten Bänder einsetzen. Aber es minimiert den Arbeitsaufwand erheblich - wenn man live schneidet. Allerdings auch nur, wenn man die ganze Geschichte vorher mal durchprobt, eine ordentliche Rollenverteilung macht und man eine gute Kommunikation besitzt. Es helfen einem nämlich keine 5 Kameras, wenn alle das gleiche Filmen.


    Viele Grüße


    Sebastian

  • ok... jetzt bin ich um einiges schlauer. :idea: Vielen Dank für die Antworten erstmal. An die Methode beides gleichzeitig aufzunehmen habe ich garnicht gedacht...das ist eigentlich das sinnvollste, da man dann wirklich abgesichert ist. Eventuell wird sogar ein Live-Schnitt nötig sein, falls da ne Opera o.ä. aufgehangen wird. Wie wir das genau machen(mehrspur aufnahmegerät oder direkt mit den Kameras etc.) muss ich mir noch überlegen...
    Die Frage wer das dann letztendlich schneiden soll hab ich mir auch schon gestellt. Das wird ja ne große Menge Videomaterial werden...
    Naja dann werde ich das den Leuten mal so schildern. Die dürften ja nichts dagegen haben, weil ja immernoch ihre Post-Produktion möglich ist und nur der Schneideaufwand niedriger wird.
    Vielen Dank nochmal!!

  • Hi


    Zitat

    Das wird ja ne große Menge Videomaterial werden...


    Ja da kommen so einige GB (teilweise bis 1TB) zusammen...


    Ob nun mit DV-Recorder oder gleich in den Rechner liegt an eurer Technik die euch zur verfügung steht!


    Gleich in den/die Rechner spart das nachträgliche "aufspielen" (ist ja schon digital wegen DV)


    Die Bänder sind bei uns dann als Backup gedacht...


    Gruß
    Daniel

    Fachkraft in Hamburg...

  • Zitat von "Hitower"

    Hi



    Ja da kommen so einige GB (teilweise bis 1TB) zusammen...


    naja, wenn du gleichzeitig mit 16 STK DV-Camcordern in etwa 5 Std ununterbrochen filmst wirst Du die 1TB annähernd erreichen..
    ...jedenfalls wäre ich da nicht scharf auf ´nen Cutterjob :)


    bg
    lex

  • Hi


    Ja soviel kommt bei denen nicht zusammen...
    Da reicht evl auch eine Externe 300er vom einer lebensmittelkette :D


    Ich habe vor 3 Wochen extra 4 Rechner mit nochmal 300GB ausgestattet (dann 500GB pro Rechner) um Aufnahmen zu machen...


    Die 500er zusätzlich hat er leider nicht angenommen :cry:
    War ihm dann doch zu groß :D


    Gruß
    Daniel

    Fachkraft in Hamburg...

  • Zitat von "Hitower"

    Ich habe vor 3 Wochen extra 4 Rechner mit nochmal 300GB ausgestattet (dann 500GB pro Rechner) um Aufnahmen zu machen...


    Ich tendier da eher zu der Raidlöung, wo man mehrere Festplatten zu einer zusammenfügt.
    mit den heutzutage eh im gigabit vernetzten Computern würde ich das sogar als Zentralen Speicherort verwenden und du ersparst dir dabei das unntötige Rumkopieren zwischen den PC's und vorallem du kannst die 1200GB am stück nutzen und verlierst dadurch nicht die sonst üblichen 10% die man eh immer um rund 2 gb unterschreitet.
    Bei einzelanwendung also 4x10% + 4x 2gb bei raidlösung nur 10% und 2gb...


    Ich hab das sogar schon mal bei audioaufnahmen machen müssen, ok analoge quelle, aber ich hatte dabei immer das Speichergeräusch der Festplatte drauf.
    2ten Computer über's netzwerk angeschlossen und den stream dort über's netz gespeichert und schon hatte ich die störgeräusche nicht mehr.


    Aber was mir an deiner Lösung jedoch wieder zustimmen muss, es muss nur dieser eine PC läuft und da hat man immer nen 100% backup ohne die arbeit nochmal von vorne zu beginnen.

    Ich bin verrückt, aber was manche hier sagen ist richtig verrückt.