Am 13.4.06 hatten wir einen sehr merkwürdigen Kunden:
kurzfristige telefonische Bestellung von DJ-Equipment (Pioneermixer, 4 CDJ200, 2 x 1210). Er gab sich als DJ aus und nannte sich "Flo", sprach jedoch mit einem südländischen Akzent.
Auf die Nachfrage seiner Adresse noch am Telefon gab er an, daß er nicht der Mieter sei, sondern ein "Franky", der auch mitkomme. Natürlich wusst er die Adresse von ihm nicht, auch nicht eine Handynummer. Sogar seine eigene Handynummer musste er erstmal irgendwo nachlesen.
Das ganze kam mir also etwas suspekt vor, weshalb ich auch 300,- EUR Kaution und die Hinterlegung eines Ausweises forderte. Das war wohl so kein Problem.
Der Abholzeitpunkt verzögerte sich immer wieder kurzfristig und erst gegen 19.30 Uhr am Abend kamen die Jungs an. Wohlgemerkt, die Technik sollte für eine Party am selben Abend sein.
Der Veranstalter "Franky" hat sich als etwas älterer, nicht sehr gut gekleideter, schmächtiger Herr mit österreichschem Ausweis, ungepflegtem Erscheinungsbild und weißen Schuhen herausgestellt, der allerdings nicht sehr viel redete. Die Technik sollte für einen kroatischen Kulturabend, rund 20km von uns entfernt benötigt werden.
Trotz etwas seltsamen Gefühl im Bauch, jedoch mit ordnungsgemäßem Mietvertrag, der vorab kassierten Miete, der 300,- EUR Kaution und des einbehaltenen Ausweises habe ich den Jungs das Equipment übergeben.
Eingeladen wurde das ganze in einem silbernen Combi Münchner Kennzeichens, der etwas um der Ecke und nicht an unserer Lagerrampe parkte. Dort saßen noch zwei weitere, südländisch wirkende Männer drin (und zwar als Fahrer und Beifahrer). Dort wurde alles eingeladen, man verabschiedete sich.
Nach rund 2 Minuten hat es wieder geläutet und "Franky" war wieder da. Er bräuchte noch seinen Ausweis. Ein kurzer Hinweis, daß dieser als Pfand wie vereinbart einbehalten wurde und er diesen natürlich gleich morgen wiederbekommt, hat ihn wohl überzeugt und er ging wieder zurück zum Auto. Dort aber kam es zu heftigen Diskussionen, er kam wieder raus und bat erneut um den Ausweis. Inzwischen haben sich auch Fahrer und Beifahrer eingemischt und forderten lautstark im gebrochenen Deutsch den Ausweis, weil dieser heute noch an der Grenze gebraucht werde.
Mir kam das immer suspekter vor (warum braucht ein "Veranstalter" am Tag der Veranstaltung seinen Ausweis an einer Grenze?) Ich blieb standhaft.
Dann luden die beiden Männer kommentarlos das Equipment wieder aus, verlangten Geld und Ausweis zurück und fuhren von dannen.
Wie die "Party" dann um diese Uhrzeit noch technisch durchgeführt wurde, war mir nicht bekannt.
Das ganze kommt mir nach wie vor sehr suspekt vor.
Darum hier die Veröffentlichung erstens mal als Warnung und zweitens als Frage an die Kollegen im Münchner Raum: Wurde bei Euch in diesem Zeitraum eine ähnliche Masche durchgeführt oder wurde sogar jemand geschädigt?
In diesem Fall kann ich als Zeuge oder mit anderen Dingen (komplette Ausweisdaten) zur Verfügung stehen (wenns weiterhilft).
Da ja kein Schaden entstanden ist und ich somit ja auch nicht weiß, ob es wirklich eine Unterschlagung geworden wäre, steht dieser Beitrag mal nicht im Warnungen-Brett.