Phantompower und Mic als Line verwenden...

  • Habe erst im PA Handbuch gelesen, dass man Mikroneingänge an manchen Mischpulten auch als Line Eingänge verwenden kann. Mir ist das recht Praktisch gekommen, da unser Pult Klinken Lines hat und XLR Mic Eingänge. So habe ich ausprobiert ob das funktioniert, Line Pegel an XLR anschließen und siehe da, das PA Handbuch des Admins hatte recht ;) - es funzt.


    Jetzt habe ich da einen PC drangeschlossen und mir gedanken über die Phantomspannung gemacht. Die liegt an dem Pult zwischen Hot/GND und Cold/GND an. Der PC ligt an HOT und GND, wobei beim XLR Cold auf Masse liegt.


    Wenn ich jetzt die Phantomspeisung einschalte, dann hat das doch 2 negative Nebeneffekte: 1. 48V am PC und 2. Kurzschluss der 48V auf Cold?
    Bei symmetrischen Anschluss liegen an dem Quellgerät auch die 48V an, jedoch von Signalleitung gegen Masse, aber ich denke dass das auch nicht so gut kommt.


    Ist da irgendeine Schutzvorrichtung im Pult oder muss man damit Leben, dass wenn einer den 48V Knopf drückt, dann einihe 1000€ im Arsch sind?
    Im MIschpult habe ich Jumper entdeckt, die pro Kanal die Phantom wegnehmen. Ist das der einzige Weg, die Geräte zu schützen, indem man die Phantomspeisung auf dem Kanal deaktiviert mit dem Jumper?

  • Hallo!


    Ich würde dir raten ne DI - Box zu kaufen. Dann hast du:


    1. Keine Masseverbindung zwischen PC und Mischpult (verhindet evtl auftretende Masseschleifen)


    2. keine Probleme mit Phantompower (diese versorgt dann die DI)




    Alternativ kannst du in das Verbindungskabel zwischen PC un Mischpult Kondensatoren zur Gleichspannungsabtrennung einbauen.

  • Die Phantomspeisung im Pult ist per Norm strombegrenzt und damit auch uneingeschränkt kurzschlussfest. Hier hast Du keine Schäden zu befürchten.


    Angeschlossene Line- Geräte (insbesondere asymmetrische) sind jedoch nur selten darauf ausgelegt, Phantomspeisung zu ertragen. Hier sind durchaus Schäden möglich, insbsondere, wenn die Verbindung lange besteht und offensichtliche Störungen wie verzerrter Klang oder Output-Meter auf Rechtsanschlag an der Quelle ignoriert werden.


    Abhilfe scchafft in der Tat eine DI-Box. Wer bastelbegabt ist, kann auch Kondensatoren mit ausreichender Spannungsfestigkeit in die Leitung löten. Die letztere Lösung ist deutlich billiger und lässt sich sogar ganz in die in Frage kommenden Line-Geräte einbauen.


    Grüße
    Opi

    abgebrühter Alt-Aktivist im Vorruhestandsjob
    -danke Billbo-

  • Hallo!


    Wenn du dich allerdings für die "billigere" Methode entscheidest und Kondensatoren in die Leitung lötest, musst du auf die Kapazität der Kondensatoren achten! Der dazugelötete Kondensator in der Leitung bildet mit dem Eingangswiderstand des Mischpultes einen Hochpass erster Ordnung. Wenn du die Kapazität falsch wählst, kann es passieren, dass tiefe Frequenzen herausgefiltert werden. :D


    Gruß Reinhard

  • Das sind dann um 10µF/63V, wie in den meisten Endstufen verbaut sind und der Eingangswiderstand ist bei Endstufen und Mischpulten eh ungefähr gleich (deswegen sollte der Kondensator auch passen).