Mutiger Zeltbau

  • Also Jungs, ich würde hier mal gar nicht so stark gegen den Aufbau wettern. Auch wenn ich den Bau so auch nicht unbedingt gutheissen will, aber so illegal wie es im ersten Moment aussieht, ist es gar nicht.
    Es gibt für solche schrägen Plätze zum unterbauen Eisenstützen. Diese gibt es in untersch. Höhen von ca.10-60cm. Grundfläche bei den 60cm Stützen ist ca. 20x20cm, die verjüngt sich nach oben auf ca. 12x12cm. Insgasamt bei der Höhe also optisch recht schmal. Auf diesen Stützen werden ganze Schwerlast-Karussells aufgebaut. Die Stützen sind aus Winkeleisen ca. 20x20mm gefertigt. Unten ein 4eckiger Rahmen, oben einer, die jeweils an allen 4 Ecken senkrecht ebefalls nur mit Winkeleisen verbunden sind. Die Standfestigkeit und Stabilität ist auch bei diesen Stützen auf den ersten Blick nicht gerade vertrauenserweckend. Aber sie sind so zugelassen, und so baut jeder Schausteller auf schrägen Untergründen. Auch auf Extermsten. Die statische Standfestigkeit ergibt sich letztendlich aus der Anzahl der Stützen und dem darauf stehendem Gewicht. Ein seitliches 'abkippen' wird dadurch unmöglich. Verankert wird dort auch keiner.
    Und so sehe ich das auch bei diesem Zeltaufbau. Ein 'wegkippen' halte ich für unmöglich. Auch ein 'hangabwärtsbewegen des Zeltes' halte ich für erfunden, denn dann würden die Steine nicht mehr so ordentlich übereinander stehen. Einzig und allein für bedenklich würde ich hier die KS-Steine befinden, da sie bei durchnässung deutlich an stabilität verlieren, und event. durch den Druck auseinanderbrechen könnten. Und es wurden ja auch teilw. zwei Stapel Steine benützt, so ist sogar die Stand- u. Auflagefläche deutlich grösser als bei den zugelassenen Eisenstützen.
    Na gut, eine Verankerung gegen die Windanfälligkeit wäre wohl auch angebracht gewesen, war aber vielleicht sogar vorhanden, nur nicht auf den Bildern zu sehen.

    Ich hör Musik nur, wenn sie laut ist. (H.Grönemeyer)

  • Zitat von "Hawkeye"

    Auch ein 'hangabwärtsbewegen des Zeltes' halte ich für erfunden, denn dann würden die Steine nicht mehr so ordentlich übereinander stehen.


    Die Fotos müssen ja nicht unbedingt vom letzten Tag sein. Ein anderer Augenzeuge (mit dem ich erst heute gesprochen habe) hat diese Abwärtsbewegung aber nicht wahrgenommen.




    Gegen solche Spindeln sagt ja auch keiner was, wenn sie denn ordentlich mit dem Rest verbunden sind. Aber ein Stapel Steine, eher hoch als breit, das geht überhaupt nicht.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Hallo , was die KS Steine angeht , mach ich mir um Druckfestigkeit und Durchnässung keine Sorgen ( sofern es sich nicht um Lochsteine ( KS I ) sondern um Vollsteine mit ner Rohdichte von 1,8 bzw 2,0 handelt , Witterung schädigt diese Steine nur wenn dem ungeschützt über Jahre ausgesetzt sind - die gibt es auch imprägniert), nur die Stapelart und Höhe ist nicht prickelnt das diese Steine doch leicht verutschen bei "seitlicher Last " ( Wind , tanzendes Publikum etc . ).


    Ich würde auch eher auf diese Stahlböcke zurückgreifen aber in dem Bsp. hier mußte anscheinend ein doch erheblicher Höhenunterschied überwunden werden.
    Wie sieht das die Ideallösung aus ?

  • Zitat von "Man_at_Light"

    Wie sieht das die Ideallösung aus ?


    Spindelfuß mit aufgeschweißter Platte wie sie auch beim Zelt verwendet wird. Das Ganze verschraubt - die Spindelfüße ggf. mit Flansch für Erdnägel.


    Oder man baut die Grundfläche aus Bütec - passende Adapter für die "Zeltfüße" vorrausgesetzt :D


    Zitat von "Hawkeye"

    Also Jungs, ich würde hier mal gar nicht so stark gegen den Aufbau wettern...


    Es geht um Jenga-Steine und Brennholz-Stückchen - Stützfüße sehe ich keine. Hier nochmal ein Detail - man achte auf die Brettchen



    Zudem hat ein Zelt nicht wirklich ein Eigenwicht das am "zugigen Orten" von Nutzem wäre.


    Der Aufbau sieht einfach nur nach schlechter (keiner) Vorplanung aus.

  • @ Hawkeye: Nichts für ungut - aber ich weiß nicht, woher du die Gewissheit hast, dass diese Metallböcke zugelassen sind. Vielmehr sind das Teile, die sich viele Schausteller selbst basteln, einen Trafo zum zusammenbraten hat da fast jeder Betrieb auf dem Hänger und im Improvisieren sind die meisten Schaustellerfamilien echt gut. Geprüft ist da nix! Hinzu kommt, dass - Achtung: subjektiv - 80% aller Abnahmen vor einer Kirmes von Leuten durchgeführt werden, denen es definitiv an der nötigen Sachkenntniss mangelt. Traurige Wahrheit - ich hab das selbst oft genug erlebt. Je kleiner die Kirmes, desto schlimmer die Zustände! Überleg mal, was alleine die Fahrbahn eines normalen Scooters wiegt - die besteht aus Stahlplatten beachtlicher Dicke. So viele Stützpunkte, wie da für diese Metallkonstruket nötig wäre, gibts im Unterbau gar nicht. Und dann noch die dynamische Belastung durch Publikum und Betrieb obendrauf - wie soll das gehen?
    Erfreuiliche Realität ist hingegen, dass diejenigen Schausteller, die ihr Geschäft verstehen und auf ihre Geschäfte achten, in der Regel von solchen Konstrukten Abstand halten. Großflächige und massive Unterbauplatten werden dann tatsächlich da eingesetzt, wos drauf ankommt - also da, wo der sogenannte Mittelbau steht (die Maschine um die sich alles dreht), wo Publikum auf Podien steht oder geht oder üppige Hintergründe aufgerichtet werden. Bei diesen Schaustellern gibts je nach Größe des Geschäfts dazu mindestens eine Gibo oder die Ladefläche einer Zugmaschine voll Holz. Gut so! Umso besser, dass auch viele Betreiber von alten "Stahlmühlen" da mittlerweile etwas umsichtiger arbeiten. Die Einsicht, dass Stillstand während der Kirmes oder gar ein Unfall im Betrieb in dieser Branche ganz schnell den wirtschaftlichen Ruin bedeuten, hat sich wohl mittlerweile rumgesprochen.


    Es grüßt der SKY - der schon komplette Podien hat abschmieren sehen und die Kirmes nicht nur als Gast kennt....

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Leider sehe ich ähnliche Konstruktion bei fast jedem Festzelt. Das ist kein Einzelfall. Eher die Regel.
    Noch schlimmer wird es, wenn im Zelt dann eine Bühne aus Spanplatten auf Bierfässern montiert wird.

    Wer Ahnung hat ahnt etwas. Wer Wissen hat weiss etwas.

  • Spanplatten auf Fässern.... das wäre komfortabel. Ich habe schon auf Ladebrettern und ausgedienten Zeltplanken auf Colakisten als Bühne gemuckt.


    Schlimmer wirds noch, wenn ich daran denke, dass ich mal unter Strom gestanden habe, als ich rechts mein Endstufenrack und links das Zeltgestänge berührte.
    (Das war aber nur eine mangelnde Erde, die der Musiker (ich) beseitigte, in dem er den Erdanker neben dem Stromkasten auf dem Sportplatz nebenan in die Erde steckte und draufpinkelte. 128A mal 3 Phasen, und die Fahrtengeschäfte hingen da auch mit dran. Letztlich waren es wohl 170V Induktion, die aber mächtig gekribbelt haben)


    Ansonsten habe ich von der Materie keine Ahnung, bin aber dankbar, mitlesen zu dürfen 8)

    Theorie und Praxis sind häufig weit auseinander.