Subs mit unterschiedl. Frequenzen laufen lassen?

  • Also meine Frage ist vielleicht etwas ungewöhnlich, aber nun denn.


    Müssen die Frequenzweichen einer Anlage die aus 2x RCF 310A und 2x RCF 705 Subs besteht, bei gleicher Frequenz abschirmen?


    Sitiation: Ich stelle einen Sub auf 120Hz Trennfrequenz und hänge an diesen Sub beide aktiven Topteile (damit die 10er nicht so viel Bass machen müssen und mehr Reserven für die Mitten haben). Kann ich bei Sub 2 (wird ohne Tops betrieben, daher beeinflußt die Trennfrequenz ja nur den Bass) die Trennfrequenz auf 80 Hz stellen, damit dieser etwas mehr drückt?


    Macht das Sinn, löscht sich da was aus, oder sollte man tunlichst immer beide Subs bei der gleichen Frequenz trennen?

  • außerdem würdest du dir auslöschungen im bereich um 80-120 hz einfangen, da filter immer auch eine phasenverschiebung machen und somit die signale von sub 1 und sub 2 nicht mehr in phase sind. je höher die filtergüte, desto stärker die phasenverschiebung...
    für details einfach mal nen simulationsprogramm anwerfen. z.b. basscad


    es gibt noch FIR filter, die keine phasenverschiebung machen, aber diese gibt es nur in sehr teuren controlern und es gibt wiederum andere nachteile.

  • Das was der Hendrik machen will gibt es im Prinzip schon und ist nichts ungewöhnliches. Peavey und auch JBL haben Fullrangeboxen also 2x15" +HT. Hier wird einer der beiden 15" bei der Üernahmefrquenz des HTs abgetrennt, der zweite 15" wird merklich tiefer abgetrennt, um den Subbereich zu unterstützen.
    Ich selbst habe auch die 310, allerdings nur einen 705. Daher ist mir das Problem mit der Suche nach der optimalen Trennfrequenz bekannt. Klanglich neige ich auch dazu die Tops bei 120Hz zu trennen. Den Sub selbst mag ich klanglich allerdings nicht wenn er über 100Hz ist. Deshalb trenne ich immer mit dem 100Hz Kompromiß.
    Die Idee beide 705 in Mono zu betreiben und so zu trennen finde ich klasse !!! Phasenprobleme, verschwommenes Klangbild etc wirst Du nicht bekommen, weil Du keine Frequenzüberlappung Top/Sub hast, sondern im Prinzip nur ein Frquenzspektrum einem Sub wegnimmst.
    Wenn Du beide Subs in die Mitte nebeneinander stellst gehe ich davon aus, das man ein besserres Ergebnis erziehlst, wie im normalen Stereomode. Ich würde allerdings beide Subs auf den selben Pegel einstellen, und ggf die Tops etwas zurück nehmen, wenn Du wie oben erwähnt hast mehr Baß haben willst. Ansonsten sehe ich in Deinem Vorhaben überhaupt kein Problem.


    Wie schon erwähnt, SUPER Idee !!!


    Gruß, Jörg

  • Schütty, lies dir nochmal genau durch, was Thomas schrieb. Es gibt Phasenverschiebungen! Und unter Umständen nicht zu knapp.


    Die Idee bei 2x 15" Boxen ist eine ganz andere - wie du schon schriebst, wird da ein 15"er bis zum HT hochgequält - dafür muss er i.d.R. nicht bis nach ganz unten runter, das macht der andere...



    Ich kenne diese Kombi nicht, aber hat schonmal jemand versucht, das ganze extern zu trennen? Also die Tops mit einer höheren Trennfrequenz zu versehen, als die Subs - bei gleichzeitig niedriegerer Filtergüte? Es muss dann nicht unbedingt eine Lücke zwischen den Systemen entstehen, zumal es so klingt, als wenn da eh zuviel störende Anteile in den Bereich wären.
    Der zweite Sub wird mit anderer TF jedenfalls nicht mehr drücken - ihm wird ja nicht mehr Leistung zugeführt.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Ich muss da auf jeden Fall dem Treibsand zustimmen - der andere Sub wird nicht mehr Leistung bringen, wenn man ihm eine tiefere Trennfrequenz verpasst. Wo sollte sie denn auch herkommen? Ausserdem ist es verkabelungstechnisch Blödsinn: Beide Subs im Mono-Betrieb, beide Full-Range-Signale an den ersten Sub, beide über die Parallel-Out an den zweiten Sub, und beide Tops über die Hi-Out des ersten Sub anschliessen... erachte ich nicht als sinnvoll.


    Allerdings wundert es mich, das solche Probleme überhaupt auftauchen. Eigentlich sollte RCF das ganze so konstruiert haben, das es zusammen passt.


    Hier hilft eigentlich nur eine Messreihe mit einem externen Controller, so das man den vorgeschlagenen Weg mit höherer Trennfrequenz und geringerer Flankensteilheit ausprobiert, und dabei auch Messungen durchführt.


    Allerdings kann auch ein Blick ins Datenblatt helfen:


    http://www.rcf.it/download.phtml?id=3173
    http://www.rcf.it/download.phtml?id=3163



    Wenn man von den dort zu sehenden Frequenzgängen ausgeht, dann erscheint es sinnvoll, den 705 bei 80 bis 100Hz möglichst steilflankig zu trennen - bis 120 Hz kommt sowieso nicht mehr viel. Dazu dann mit geringerer Flankensteilheit bei 100 bis 120 Hz die Tops nach unten trennen, und auf den Top-Ausgang noch eine leichte Dämpfung im Bereich von 100 Hz geben (vielleicht als Ausgangspunkt zum Testen -3dB Q=2 bei 100 Hz).

  • Moin Männers


    Daß er nicht mehr Baß bekommt ist schon klar.



    Aber nun mal eine Annahme :


    Man hat beide Subs im Stereomode ohne Tops.
    Man nimmt einen steilflankigen EQ.
    Auf einer Seite nehme ich alle Frequenzen über 80Hz in max minus Bereich.
    Auf der anderen Seite nehme ich alle Frequenzen über 120Hz in max minus Bereich.
    Meine Frage jetzt; warum soll ich im Breich von 80-120Hz Auslöschungen bekommen. Es fehlt doch lediglich von einer Seite der Bereich von 80-120Hz.
    Was anderes mache ich mit einem externen Controller auch nicht bzw ich nutze die internen aktiven Weichen für dieses.


    Wenn dieses passiv geschehen würde, würde ich dem Ding mit der Phasendrehung sofort zustimmen.


    Aber ich lasse mich auch gerne eines Besseren belehren.


    Gruß, Jörg

  • Zitat von "Schütty"


    Wenn dieses passiv geschehen würde, würde ich dem Ding mit der Phasendrehung sofort zustimmen.


    Mal so als Denk-Anstoss: Worin unterscheiden sich aktive und passive Trennung? Zuerst und hauptsächlich im Spannungsbereich, in denen die FIlter arbeiten. Aber das war es dann auch schon - die Schaltung ist prinzipiell gleich. (OK - bei den geringen Pegeln des Line-Signals kann man die Filter mit geringeren Kosten variabel gestalten - ein Poti, das mit den Leistungen, die für eine passive Filterung erforderlich sind, zurecht kommt, ist einfach zu teuer - mal davon abgesehen, das es wenig Sinn macht, Energie dort in Wärme umzusetzen...)


    Aber die wesentliche Charakteristik (also komplexe Widerstände, mit den damit verbundenen Eigenschaften bezüglich Phasenverlauf, auch als Schein- und Blind-Anteil bekannt) ist das gleiche.


    Wo soll also der Unterschied sein, ob ich ein Signal erst verstärke und dann die Phase drehe, oder ob ich erst die Phase drehe und es dann verstärke? In beiden Fällen erhalte ich ein verstärktes Signal mit gedrehter Phase.

  • Zitat von "sensor"

    Wo soll also der Unterschied sein, ob ich ein Signal erst verstärke und dann die Phase drehe, oder ob ich erst die Phase drehe und es dann verstärke? In beiden Fällen erhalte ich ein verstärktes Signal mit gedrehter Phase.


    Genau dort ist das Problem: du hast zwei Übergangsbereiche und damit zwei unterschiedliche Phasenverschiebungen rund um die Trennfrequenzen.
    Somit gibt es also nicht nur die eh schon unvermeidbaren Phasenverschiebungen rund um Sub/Top, sondern einen zweiten Sub, der da auch noch reinpfuscht...




    edith was here...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

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  • @ Schütty: Auch ein grafischer EQ arbeitet nicht ohne Phasenverschiebungen. Auch dieses Vorgehen führt zu Auslöschungen. Peavey hat bei erwähnten Boxen bei 400Hz einfach noch eine Spule vor den unteren Woofer gepackt, der damit LANGSAM und mit sanfter Phasendrehung ausgeklinkt wird. Ideal ist das immer noch nicht, wollte man DAS erreichen, müsste der andere 15er einen Allpass anstelle der Spule erhalten. Mit steilfankigeren Filter ist das jedenfalls keine gute Idee, schon garnicht in dem Frequenzbereich zwischen 80 und 120Hz.


    Die weitaus bessere Lösung ist in der Tat, beide gleich zu trennen und per EQ BEIDE um 100Hz rum etwas abzusenken.


    Ein bei 80Hz getrennter Subwoofer wird bei gleichem Eingangssignal mehr Bass in seinem Betriebsbereich liefern können als ein bei 120Hz getrennter, was einfach daran liegt, dass der Amp dann ein weniger breites Spektrum zu verstärken hat, quasi "konzentrierter" arbeitet. Solange der bei 120Hz getrennte Sub nicht in die Begrenzung geht, bleibt der Output unter 80Hz weitgehend gleich, aber sobald er in den Grenzbereich geht, hat der bei 80Hz getrennte, je nach Signal, noch ein wenig Luft. Wunder würde ich da aber nicht erwarten. Und wie gesagt, es bringt sogar insgesammt mehr, einfach beide bei 120Hz zu trennen und dann den Bereich 80-120Hz etwas zu dämpfen.

  • Moin


    Wir brauchen hier keine Grundlagen durchkauen. Sobald man einen EQ von der 0-Linie bewegt ist es klar, daß man die Phase dreht.
    Ihr habt Recht ( gebe ich ja ungern zu ). Ich hatte einen blöden Denkfehler ( passiv / aktiv ), wo ich im Aktivfall die Dinge nicht berücksichtigt habe.


    Gruß, Jörg