Rhodes-Abnahme

  • Mich würde mal interessieren was beim Thema Rhodes-Abnahme Standard ist und wie es besonders schön wird.


    Insbes. wenn der Musiker einen Gitarrenamp verwendet (Fender Twin 2x12" oder sowas) Bisherige Vorgehensweise war Amp-Line-Out in DI. da ist dann VIEL schrauberei am EQ notwendig. macht mikrofonierung des Amps Sinn? was ist mit dem "nachten" Signal des Rhodes anzufangen?


    habe leider meist keine Zeit da in Ruhe zu experimentieren, daher die Frage in die Runde.

  • Es ist wie bei der E-Gitarre: der Amp gehört beim Rhodes zur Soundkreation dazu. Deshalb SM57 vor den Amp und gut ist's!
    Amp Line-Out ist auf deutsch gesagt "nicht so schön" :D
    Weißt du wie eklig ein Rhodes direkt ins Pult gespielt klingt? Falls nein: probier es aus. Falls ja hat sich deine Frage nach der Verwendung des nackten Direktsignals doch eigentlich erledigt, oder? :wink:

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Hatte ja erwähnt dass für Experimentieren bisher nie Zeit war. Amp-Line-out klingt aber auch nicht doll da imho nicht oder nur unzureichend frequenzkorrigiert. Beim nächsten Mal wird dann mal mikrofoniert.

  • Nun ja, ein Rhodes ist nun wirklich kein gewöhnliches Instrument. Da lohnt es sich durchaus, sich die Zeit für's Kennenlernen und Experimentieren zu nehmen. Ich hatte eine Zeit lang mit einem Jazz Trio zu tun. Natürlich war auch ein Rhodes am Start. Wir haben viel probiert und unzählige Recording-Sessions gemacht, bevor das Teil live zum Einsatz kam.
    Direkt ins Pult ging gar nicht. Furchtbar, eklig... Forget it!
    Gut funktioniert hat die Abnahme eines 12" Marshall Gitarrencombos (lass den mal 40W gehabt haben) via SM57, das Rhodes direkt in den Amp gespielt.
    Ebenfalls eine gute Figur hat irgendein kleines braunes Korg-Effektgerät gemacht (ich komm leider echt nicht mehr drauf, wie das Ding hieß). Rhodes direkt in das Gerät gespielt, den Ausgang via DI ins Pult.
    Probier aus was dir am besten gefällt. Ansonsten ist ein waschechter Rhodessound Sahne! :D

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Also Ich benutze eigentlich immer beides: 1. eine DI direkt hinter dem Rhodes und 2. ein MIC vor dem Amp (bei uns Fender Twin-Reverb). Meistens ist das ein Audio-Technica AT-4050 (wenn es ein kleinerer Gig ist auch ein Beta-57A).


    Funktioniert super, wenn man die Kanäle frei hat :lol: !

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    Selbstmord ist auch kein Aux-Weg!

  • Das Rhodes ist von der ganzen Tonerzeugung her eher mit der E-Gitarre als mit dem elektronischen Keyboard (Synthie etc. ...) verwandt, wobei da weniger die brachialen Overdrive-Distortion-Geschichten, sondern viel eher die Clean-Sounds gefragt sind (Ausnahmen gibt's natürlich, aber die bilden wohl die Kür, und wir reden hier von der Pflicht).


    Also bewährt sich beim Rhodes alles, was auch mit einer E-Gitarre funktioniert. Gerne genommen werden da Amps, deren Stärke im Clean-Bereich liegen, also z.B. Roland Jazz Chorus oder (mit Einschränkungen) Fender Twin.


    Was ich noch nicht versucht habe, wäre ein kleines Ding ala Line6 Pod. Möglicherweise gehen die Amp-Simulationen mit dem Rhodes recht gut zusammen, das wäre einen Versuch wert. Allerdings steht jemand, der ein Rhodes verwendet, dem ganzen digitalen Krempel wohl eher skeptisch gegenüber ...


    --
    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Moin auch!


    Wie bei elektrischen Gitarren, muß auch hier der Ton einmal durch Luft!
    Soll heißen, Jazzchorus (wohl die klassischte Variante) und ein oder zwei
    Mikros.
    Wenn es denn sehr weit "vorne" stehen soll SM57, oder wie ich es bevorzuge
    mit MD 421 abnehmen. Das ist dann eine ganze Ecke sanfter und fügt sich besser in den gesamtsound ein.
    Mal auszzuprobieren wäre ein D12, welches von mutigen Studiotonis auch mal für Gesang genutzt wurde.


    Aber damit habe ich am Rhodes keinerlei erfahrung.


    Viel Spass beim Experimentieren :D

    der Tongnom am Mischtisch!