Bassprobleme...

  • Hallo zusammen,


    ich schlage mich nun schon länger mit folgendem Problem rum und würde mich gerne mal nach ein paar Meinungen und Tips von Euch umhören.. Folgende Situation:


    Diskothek, ein Raum, viereckig, keine Winkel, ca. 12m x 11m, Deckenhöhe ca. 6m. Drei von vier Wänden sind aus Stein die vierte Front aus Glas.


    Technik:


    4x HK PR112 (65 Hz - 17 kHz)
    4x HK PR115 sub (50 Hz - 150 Hz)
    getrennt bei 120 Hz


    (mehr Details: http://www.hkaudio.com/products.php?ptype=ps&mode=tech&pk_id=&id=48)


    Tops in den vier Ecken, die Bässe mittig in eine Wand eingelassen als 4er Stack.



    gespielt wird vorwiegend elektonische Musik. Idealerweise sollte der Bass kräftig sein, aber eben nicht störend. Leider liegt bei etwa 63 Hz die Resonanz der Lüftungsgitter...... bei ca. 80 Hz habe ich eine stehende Welle im Raum was zu ganz fiesen Interferenzen führt. Kurz gesagt: neben dem gewünschten kickenden Bass habe ich immer ein unerwünschtes "Wummern". auch endlose Versuche das ganze mittels EQ zu verbessern bringen mehr oder weniger nur ein Ergebnis: Bass mit Wummern oder gar kein Bass.


    Hat jemand eine Idee wie man das Problem in den Griff bekommt? Ich habe schon einmal daran gedacht mit einem Soundprozessor den Kickbass in der Frequenz etwas runter zu setzen (auf ca. 40 Hz) für das "Bauchgefühl" um so die Resonanzen im Bereich 60-80 Hz zu umgehen.


    Oder ist das ein Problem der Bassboxen generell? (die fangen auch erst bei 50Hz an laut HK).


    wäre für einen Rat dankbar!


    Viele Grüße


    :)

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  • Zitat von "_cb404_"

    Leider liegt bei etwa 63 Hz die Resonanz der Lüftungsgitter...... bei ca. 80 Hz habe ich eine stehende Welle im Raum was zu ganz fiesen Interferenzen führt. Kurz gesagt: neben dem gewünschten kickenden Bass habe ich immer ein unerwünschtes "Wummern".



    Wie meinst du das mit "Resonanz der Lüftungsgitter"? Wie trennst du die Tops von den Subs? Mit wie vielen Amps werden die Subs angetrieben?

    Der Ton macht die Musik.

  • ja, wo trennst Du die Tops ??


    Und kannst Du ev eine Zeichnung / Fotos reinstellen, wie Du das eingebaut hast.
    könnte mir eine Auslöschung vorstellen.
    Aber um das zu beurteilen, braucht man mehr infos


    Oder aber versuchs mal mit einem Notch Filter, ganz schmalbandig suchen.


    Falls ich Deine Frage richtig verstanden hab

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


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  • also unter Resonanz der Lüftungsgitter stelle ich mir vor, dass bei einer gewissen Frequenz (meist im Bass) das Lüftungsgitter "mitschwingt".
    Hört sich dann zum Beispiel so an wenn mal wieder ein Autotuner ein uraltes Auto mit so einer riesen Bassröhre im Kofferraum versehen hat und dann schon das Nummernschild mitschingt.


    Lieg ich richtig? :lol:


    Daniel

    Grüße Daniel Wilhelm


    Meister für Veranstaltungstechnik
    -FoH / Monitor Ton
    -d&b Systembetreuer
    -Elektrofachkraft

  • Das heißt konkret wohl nur, dass beim Tritt auf die Bumstrommel die Gitter in den Halterungen scheppern und krachen. Das nervt natürlich. Wenn das aber eine Disko mit regelmäßigem Gebrauch ist, würde ich nicht irgendein Audiogefummel versuchen, denn ohne 63 und 80 Hz geht nun mal nichts, das sind eben die Frequenzen, die die Milz massieren. Ich würde mal sehen, ob die Gitter nicht so zu befestigen / zu dämmen sind, dass da nichts mehr rappelt. Ansonsten hat man doch bloß den Kompromiss, es scheppert zwar nix, aber die Musik rockt nicht mehr für 5 Pfennig. :?

  • schieb die 4 Bässe mal zu einem Haufen zusammen, 2 auf 2, und fütter das MONO an. Damit dürfte schon eine gewisse Verbesserung (Zunahme) erreichbar sein. In welcher Ecke die stehen hört dabei niemand.


    Manu

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Audio hin und her. Man kann da jetzt Bässe umstellen , Weichen anders abtrennen, etc
    Das bringt alles nicht viel, es sei denn du stellt um die Tanzfläche etliche
    doppel 18´ger die bei mittlerer Lautstärke arbeiten.


    Oder ganz ohne Bässe:shock: :shock:
    Ob dies Sinn macht , ist fraglich und dazu noch teuer wenn das Holz nicht vorhanden ist.


    In einem Tanzbetrieb sollten schon die Mittel vorhanden sein, um das Lüftungsproblem zu beheben.


    Jeder Lüftungsbauer kann diverse Kontaktstellen, die eventuell geschraubt oder genietet sind entsprechend abdichten, bzw. Lüftungskanäle anders befestigen.


    In Punkto Ton sollte man so etwas keine Abstriche machen.

    Eventmanagment, Werbung, Gastronomiekonzepte
    Tel.:0174-6020121

  • "ein Raum, viereckig, keine Winkel, ca. 12m x 11m, Deckenhöhe ca. 6m. "


    12 Meter ein vielfaches von 6 Meter, viereckiger Raum (Stein und Glas - also keine absorbierende Flächen)... dieser Raum kann schon von der Papierform her nicht "klingen"!


    Gib die Daten doch mal in diesen Raummoden Rechner ein.
    http://www.sengpielaudio.com/calculator-roommodes.htm


    Das rappeln der Lüftung (hast Du wohl schon richtig erkannt) dürfte die Resonanzfrequenz der Röhre sein. Also entkoppeln, komplett schwingend aufhängen, alle starre Verbindungen durch flexible tauschen. Aber das Bass Problem wird nicht einfach zu lösen sein. -->There is no (!) room correction by setting EQ.
    Das Problem ist nicht die PA, sondern der Raum! Alles was Du an Eqing vornimmst, verändert den Klang an einer Stelle vielleicht zum positiven, an anderer Stelle wird er dagegen wieder schlechter. Du kannst höchstens versuchen mit anderer Aufstellung und etwas(!) EQ zumindest den Klang auf der Tanzfläche zu verbessern. Mehr ist nicht drin.
    Als einfaches Simmulationsprogramm kann ich http://www.cara.de empfehlen.


    Viele Grüße
    WW


    PS: Ich hoffe nicht, dass dieser Raum ursprünglich als Disco geplant wurde. Ansonsten müsste man den Architekten mal fragen, was er sich dabei (nicht) gedacht hat :D

  • So, ich war das Wochenende auf nem Job aber bin jetzt wieder da^^. Danke erstmal für die Antworten.


    Zuerst, hier ist eine 3D-Ansicht des Raumes (benötigt QuickTime): -> KLICK <-


    Das ganze ist ein Anbau gewesen, weshalb wir nicht viel Einfluss auf die "Gestaltung" der Wände hatten.


    - Thema Lüftungsgitter: Wenn ich mit meine Frequenzgenerator die Frequenzen durchgehe hört man ganz deutlich wie bei ca. 63 Hz zum normalen "Sinus" ein extrem deutliches Rattern dazukommt. Es sind die Lüftungsgitter die mittanzen.. An dem Problem arbeiten wir gerade.


    @ Daniel.. ich hätte es nicht besser sagen können :)



    - Technik: Trennung bei 120 Hz. Getrieben von 2 HK 2400 Endstufen (2 x 1200 Watt an 4 Ohm) , dabei je Kanal 2 Tops, 2 Bässe. Bass ist Stereo, kein Mono.


    @ WW.. Ich werde mir die Tools mal anschauen. Ich habe auch mal hier im Forum Simulationen gesehen was die Schalldruckverteilung anging. Kennst Du eine Software die das kann. Falls cara das kann vergiss die Frage (schaue gerade erst rein).



    Danke und viele Grüße


    :)

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  • Hm…schwierig. Vorab, ich bin ja nur „Hobby-Akustiker“, bzw. Studiotontechniker und damit auch nur mit gefährlichem Halbwissen ausgestattet, was Akustik angeht. Ich sage mal, wie ich die Lage einschätze, würde mich aber sehr freuen, wenn jemand kompetentes meinen Unsinn kommentieren/verbessern würde.
    Ich leg mal los:
    Wir haben ein Bassrudel, dass dementsprechend zwar mehr Pegel macht als andere Aufstellungsarten, dafür aber auch eine dicke Keule erzeugt. Ein Sägezahn oder klassisch rechts/links würde vermutlich gutmütiger reagieren. Anyway, jetzt sind die Bässe nun mal schön in der Wand eingelassen. Ich vermute mal, dass dieser Wandeinbau schon aus Gründen der Optik nicht verändert werden soll. Grundsätzlich ist die Idee mit dem Wandeinbau ja begrüßenswert. In großen Tonstudios werden FarField Abhöre ebenfalls in Wänden montiert. Bässe strahlen halt kugelförmig ab. Stünden die Bässe vor der Wand, so würde die Wand den Rückwärtsanteil des Basssignals zum Teil reflektieren. Mit einem Wandeinbau lässt sich das minimieren. Jetzt erzeugt aber diese Aufstellung im Raum Probleme. Was nun?
    Klar, kannst Du jetzt eine Schalldrucksimulation machen. Aber was bringt Dir das? Das Problem liegt ja an der „Antwort des Raumes“, also an den Reflexion der Basswellen. Stellst Du das gleiche Stack OpenAir auf, hast Du kein Gedröhne. Nochmal: Die PA ist nicht das Problem, sondern die akustischen Eigenschaften des Raumes. Mit der Cara Software kann man die Artefakte, welche Raum-bedingt sind, zumindest für eine Abhörposition grob evaluieren. Cara ist halt aber ein HiFi Programm, daher wird auf eine Abhörposition hin optimiert. Aber wenn ich mir den Raum so ansehe, dann ist das mit Simulationen so eine Sache. Fängt schon mit der Theke an, wo die Bässe gegenballern. Schallwellen verhalten sich ja wie Lichtstrahlen: Einfallswinkel = Ausfallswinkel. Ausnahme sind mal wieder die Bässe. Bässe beugen sich um Hindernisse herum. Also, wie immer alles Frequenzabhängig. Dann hast Du Steinwände und Glas als Raumbegrenzungen. Beide reflektieren/absorbieren den Schall unterschiedlich.


    Bleibt alternativ noch der Gang zum Akustiker. Dieser wird mit zahlreichen Impuls-Messungen Dir sagen, wie die Raumantwort an dem jeweiligen Messpunkt aussieht. Und dann? Was ist die Lösung? Andere Aufstellung der Bässe wird ja wohl ausfallen. Dann kann man natürlich versuchen, mit massivem Einsatz von Bassabsorbern (große Plattenschwinger, Helmholze usw.) dem Problem Herr zu werden. Aber das ist alles nur Rumdoktern an Symptomen! Man hätte im Vorfeld den Raum anders Dimensionieren müssen.
    http://www.cinemasource.com/articles/room_modes/modes.html
    Vermeidung von parallelen Wänden und so weiter und so weiter…
    Mich macht das immer noch wütend, wenn diese einfachsten Maßnahmen, welche nicht einmal großartig Geld kosten, in der Planung für Räume (in denen Musik aufgeführt werden soll) nicht berücksichtigt werden. Erst wird gebaut und nachher gibt es schmale Gesichter aufgrund der Akustik!


    Lange Rede – kurzer Sinn: Ich hab auch keinen Plan, wie man ohne bauliche Veränderungen oder eine andere Platzierung eine nennenswerte Verbesserung erzielen könnte. Vielleicht sollte man dieses Posting ins Messbrett verschieben, da gibt es doch Leute mit ordentlich KnowHow (Volker Holtmeyer, MarkusZ u.a.). Vielleicht haben die Jungens ja eine einfache Lösung! Würde mich jedenfalls sehr interessieren, wie ein Profiakustiker mit dieser Situation umgehen würde und wie am Ende dann die Lösung des Problems aussieht.


    Lasst hören!
    WW