Erfahrungen mit PAA3

  • Hallo,
    ich weiß, über das Thema " Einmessen " wurde schon sehr oft gesprochen und dennoch habe ich einige Fragen dazu.
    Vorweg : Ich selber spiele in einer kleinen Tanzband und da wir keinen dritten Mann haben der unsere PA auf jedem Gig einstellt haben wir es bis lang immer nach gehöhr gemacht. Das klappte in all den Jahren mal besser mal schlechter. Wir hatten uns dann überlegt uns den PAA3 und einen Summen EQ ( DBX iEQ 31-Band ) anzuschaffen. ABER anstatt es einfacher wurde, wurde es eher komplizierter. Nachdem wir den EQ nach Messungen aus dem PAA3 eingestellt hatten, war zwar die PA so gut wie liniar, jedoch der Sound war ehrlich gesagt sch.... Bass fehlte mittenanteil zu hoch ect.
    Jetzt meine Fragen, da leider nichts in der Bedienungsanleitung darüber steht.


    - 1. wieviele Messungen und wo sollten die Messungen in dem Raum gemacht werden ? Vor den Boxen ? an einer Wand oder mittig im Raum ?


    - 2 Was heißt beim Weighting A und C und wann kann ich oder sollte ich das einsetzen ?


    - sollte man grundsätzlich jeden Raum einmessen ?


    - ich habe hier im Forum schon viel über den Direktschall gelesen. Aber wie kann ich Messungen durchführen unter Berücksichtigung des Direktschalls ?


    - Wenn der Summen EQ nach Messung eingestellt wurde und ich drehe am Mixer den Bass z.B. wieder rein, wirke ich dann nicht den gemessenen Einstellungen am EQ entgegen ?


    Für Tipps und Hilfen wäre ich als Anfänger euch wirklich dankbar.


    M.G :?

  • Du musst beachten, dass es verschiedene Stufen, Stationen beim Einmessen gibt. Erstmal gibt es Einstellungen, die nichts mit de Raum zu tun haben. Sie betreffen das Topteil oder deren mehrere. Es soll möglichst linear sein, wird zu diesem Zweck mittels Messystem gemessen, das Raumeinflüsse ausblendet. Geht nicht (gut) mit Analizer
    wie ihr einen habt. Ich geh jetzt davon aus, dass ihr nen digitalkontroller habt mit EQ funktion. Ist das Top linear, wird zum Bass getrennt. Auswahl von Filter, Steilheit und Frequenzen ist von den verwendeten Lautsprechern und ihren Bauformen abhängig. Eine saubere und interferenzfreie Trennung ist für das Verhalten der Anlage im Lowmid sehr wichtig und geht nicht richtig ohne Messung. Sind diese Sachen eingestellt, sollte die Anlage in Hallen schon recht ausgewogen klingen.
    Man kann dann mit nem Gerät wie dem Phonic sehn, ob man üble Resonanzen findet, die vom Raum kommen und mittels terzband EQ eingreifen. Aber flat ziehn wollen mit RTA würdich aus komplexeren Gründen nicht.

  • Danke schonmal für deine Antwort.


    Aber genau das ist ja das Problem. Wenn wir die Anlage ( Dynacord P5 zwei Sup + zwei Top ) liniar nach PAA3 einstellen, ist der Ganze schöne Sound dahin. Ok ich gebe zu, da wir die Teile bislang nur im Proberaum getestet haben kann es durchaus sein, das es in einem anderen Raum anders klingt. Aber dennoch muß es doch auch möglich sein auch in unserem Proberaum ca 50 qm einen guten Sound nach Messung hin zu bekommen. Wir haben keinen digital Countroller sonder der DBX iEQ ist ein digitaler EQ. Der Controller ist in der Endstufe ebenfalls Dynacord 2600 verbaut.
    Muß ich denn bevor ich eine Messung durchführe erstmal die störenden Resonanzen des Raumes finden ? wenn ja wie mache ich das damit diese nicht mit gemessen werden ?
    Wir hatten eigentlich gedacht mit diesen Teilen wäre der Sound Check besser und schneller. Man rauscht ein, Stellt den EQ ein, fertig . Aber ich glaube der gegenteil davon wird erreicht.
    Was hat es denn bei dem PAA3 mit der A und C gewichtung auf sich?
    Wir haben die Messungen bislang mit FLAT durchgeführt. Spass halber habe ich es dann auch mal mit der Einstellung A probiert. Aber Hopla... das war dann so Bass lastig das der ganze Raum gedröhnt hat.

  • Ev sollte man da vorher eine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen. 8)


    Die Frage stellt sich, ob man überhaupt eine "lineare" PA will.
    Klingt blöd, aber würd ich mal darüber nachdenken.


    jese PA hat ihre Charakteristiken, die da mal gefällt ( oder eben auch nicht )
    Wenn ich da alles linear mache , nehm ich auch die Charakteristik raus und hab wieder den PA Einheitsbrei.


    Ich persönlich ( es ist halt MEINE Meinung ) würde je nach verschiedener Musik bzw vorlieben eines Freemdtechnikers oder eben gewünschten Klang eine PA einstellen .


    Wenn Du da wirklich messen willst, müßtest Du Dir gewünschte Kurven Speichern und diese wieder versuchen zu erreichen.


    Das geht aber mit PAA3 nicht.


    Da brauchst Du schon echte PC basierende Messysteme.
    Und etwas mehr an Erfahrung !!!!!
    Ich würd mal sagen, für das was Du willst, ist der PAA3 eher ungeeignet.


    In so einem Fall würd ich nur nach unerwünschten Raumfrequenzen suchen und den Rest schön brav mit CD machen.
    Und Vorsicht, auch durch das übermäßige ziehen von Raumfrequenzen kann das ganze schön dünn und "Eierlos" werden :D

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


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  • Du kannst mit diesem Gerät NICHT eine Anlage einmessen. Es kann dir Anhaltspunkte geben, es kann dir Feedbackfrequenzen azeigen, wen was pfeift und du wissen möchtest mit welchem Regler am EQ du eingreifen musst. Der Analizer, und das ist der Phonic, misst das Rauschsignal, wie es am Messort von den Boxen abgegeben und vom Raum zurückgeworfen wird und versucht es anzuzeigen. Diese Messung ist icht von grossem Wert, sie sieht an jeder Stelle des Raums wieder anders aus, das Gerät kann nicht, was unser Gehör kann: Direktschall von den Raumrückwürfen trennen und isolieren. Eine Methode, die funktioniert wäre: Anlage aufbauen, Mikro anschliessen, mit eigener Stimme kräftig reinsprechen und hören, welche Frequenzen oder Frequenzbereiche sich unangenehm anhören und länger im Raum stehen zu bleiben scheinen.
    Dann am EQ eine um die andere Frequenz etwa 6 dB anheben und hören, ob es schlimmer wird. Wenn ja, diese Frequenz etwas rausziehen. Wurden einige unangenehme Stellen herausgefunden und neutralisiert, muss es scon angenehmer klingen. Natürlich vorher dafür sorgen, dass die P.A. nicht neben ner Wand steht, die Tops hoch geng stehen, leicht abkippen nach vorne unten hilft auch extrem statt an die Hallenrückwand zu zielen.
    Dann Musik reinschieben und den Bassbereich hören, neutral einstellen, nicht nach disco sondern so, dass grad genug Tiefton kommt bei CD.
    Du hast jetzt deine Anlage für eine leere Halle einigermassen hörbar eingerichtet. Jetzt halt Soundcheck machen und auf viel Publikum hoffen. Es wird besser.

  • Zitat von "klauston"

    In so einem Fall würd ich nur nach unerwünschten Raumfrequenzen suchen und den Rest schön brav mit CD machen.
    :D



    Ja. Das wollte ich vorhin sagen...

  • mmh... also heißt das mehr oder weniger " vergess den PAA3 " oder ? dachte eigentlich dass wäre das richtige für uns gewesen. Danke euch schonmal für die Tipps. Werde das Teil noch einmal testen und dann gehts ab zu Ebay :O/

  • DU brauchst das Teil nicht zu verkaufen.Ich nutze es fuers einpfeifen,findest du sofort die frequenz die es koppelt.Dann nutze ich mal oefters den Phase checker,das wirst du wohl aber nicht brauchen weil deine Anlage immer die selbe ist,du wirst das hoechstens ein mal machen und dann fertig.Da hast du noch ein Generator drauf.Ab und zu ist es auch gut zu haben,nicht nur fuers einrauschen.Da hast du noch den RT60.Habe ich zwar nie benutzt aber ok.Und du hast noch ein Lautstaerke-messer.Ich wuerde an deiner Stelle das machen was dir die Kollegen vorher geschhrieben haben und den PAA3 behalten.

    ALLES IST MACHBAR

  • Ja. Einen Analyzer zu haben, ist o.k. Grad bei den Monitoren, oder auch mal ne Koppelfrequenz in der Front zu finden. Ist auch gute Gehörbildung,
    wenn man ablesen kann, was man zu hören glaubt.

  • Natuerlich zaehlt zuerst was man hoert und nicht was man lest,aber ok vielleicht koppelt es an der 3,15 und du hast 4 getippt,ist nicht schlecht das zu sehen.

    ALLES IST MACHBAR

  • O.k. das mit dem einpfeifen habe ich zwar noch nicht probiert, könnte mir aber vorstellen das es dafür zu gebrauchen ist. Die anderen Funktionen sei es RT60 oder Phasen checker werde ich wohl kaum benutzen. Wie geht Ihr denn beim einpfeifen vor ? Mic auf der Bühne an , PA laut, und dann nach und nach vorsichtig die Frequenzen am EQ ziehen bis es koppelt ?
    Ich habe mal in einem anderen Forum gelesen das jeder Raum seine eigenenen Resonazen hat und es würde in der Regel ausreichen wenn die drei stärksten Resonanzen gedämpft werden. So weit so gut. Aber wie finde ich diese ??


    Was bedeutet denn die einstellung im Menü weighting A und C ? Würde man die Einstellung A für leise einstellungen nutzen und C für laute ? Aber wann ist leise und was ist laut ? jeder empfindet das ja anders.

  • Hallo Torsten,


    der Effekt den Du beschreibst (bassarmer Sound nach "linearisieren") tritt vor allem auf, wenn Du mit dem Messmikrofon in der Mitte zwischen den Boxen stehst, wo sich der Bass von beiden Seiten maximal addiert. Ein tendenziell besser verwendbares Ergebnis bekommt man nach meiner Erfahrung, wenn Du links und rechts versuchst getrennt einzumessen. Allerdings ist Eure PA von Haus aus schon recht gut, so dass man da nicht mehr viel 'rumschrauben sollte. Der sinnvollste Einsatz für einen einfachen Analyzer ist in dem Fall, auffällige Aussreisser im Frequensspektrum nach oben, die nicht nur an einem Messpunkt sondern an mehreren Stellen im Raum messbar sind zu identifiziern und leicht abzusenken. Leider treten sollche Überhöhungen oft im Bereich der Tiefmitten auf, wo man mit absenken auch vorsichtig sein sollte, weil dann Stimmen (und die sind bei mitteleuropäischer Musik meist wichtig :wink: ) schnell dünn klingen.


    hoffe geholfen zu haben


    C.

  • Danke, das macht mir Mut es nochmal zu versuchen. Ich gebe zu, bisweilen habe ich immer drei bis vier Messungen durchgeführt. Zwar auch schon Links und Rechts getrennt, aber auch immer noch eine Messung im Stereodreieck und habe mir dann eine Durchschnittskurve errechnen lassen. Vieleicht wird es besser wenn ich die letzte Messung im Dreieck weg lasse.
    Werde mir aber auch die anderen Ratschläge zu Herzen nehmen sollte ich damit keinen Erfolg haben.
    Und ja, eigentlich hört sich unsere Anlage nach unserem Geschmack ohne große Eingriffe durch zuführen gar nicht schlecht an. Und es ist auch nicht so, nur weil ich mir den PAA3 zu gelegt habe, das ich das Teil auf Hängen und Würgen benutzen möchte. Der Hintergedanke der Anschaffung war, das wir den Soundcheck schneller und besser durchführen können und wir aus der PA in jedem Raum das beste rausholen. Denn ich glaube nur mit den Ohren wird das für uns nicht möglich sein. Das große Manko was wir eben haben, ist der das wir keinen Mann im Saal haben der die Anlage nachregelt. Das wäre ohne hin je nach Veranstaltung gar nicht machbar da wir als Tanzband oftmals auch in kleineren Räumen auftreten.

  • nach meinen erfahrungen ist die dynacord eine durchaus brauchbare rocknroll-anlage. das resultiert daher, dass sie nicht unbedingt "linear klingt". mein tip hier: immer gucken, dass sie nicht so viel mulmt, dann wird alles gut. generell senke ich bei dieser anlage 315 und 4k ab, die nerven ganz schön.

  • ah sorry, merk grad: ich hab die p3 in der hand. ist quasi der vorgänger, auch mit prozessorendstufen. das setup "bässe, 2 tops" könnte generell etwas bassarm sein oder anders: zum schreien neigen. trau deinen ohren :)