funkanlage: fremdfirmenkombination möglich ???

  • hallo,
    ich besitze eine alte VHF anlage von AKG mit 174,5MHz.
    da das handmikro nicht den besten hat, habe ich mir ein beyerdynamic handsender mit der gleichen frequenz gekauft. leider ist das beyer wesentlich leiser als das akg handmikro am akg empfänger. bei ankommendem ton / sprache grisselt das beyer auch etwas. ich habe den eindruck, daß das beyer nicht richtig in der frequenz abgestimmt ist. dazu habe ich heute eine FFT messung gamacht:
    akg sender: 174,47 MHz
    beyer sender: 174,48 MHz
    der unterschied sieht mir einfach zu gering aus, als das er diesen effekt hervorrufen kann.
    was kann das also noch sein? die sendeleistung ist doch gesetzlich mit einigen mW vorgegeben und müßte demnach doc ungefähr gleich sein oder irre ich mich da? am oszi zumindest sahen die amplituden der trägerfrequenz annähernd gleich aus. das audiosignal in den seitenbänder konnte ich nicht beurteilen.
    für ideen und ratschläge würde ich mich freuen.
    gruß martin

    maddddin

  • mhh ... ich zwar in Funktechnik nicht soo fit, aber da gab es sowas wie
    - pilotton
    - kompander
    - kompression
    - ..


    kurzum: alles was einen Mischbetrieb nicht möglich macht :cry:

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  • test:
    basteln macht doch spaß, oder?


    zitat: warum nicht den passenden handsender gekauft?
    den gab es nicht, du scherzkeks.


    tja, leider sind hier im forum nicht so viel technikinteressierte.

    maddddin

  • aaalso:


    Das Nutzsignal wird bei den verschiedenen Funkstrecken verschieden aufmoduliert.


    1. Jeder Hersteller hat da seine speziellen Kompandersysteme, um den Rauschabstand auf der HF-Strecke zu optimieren. Das Ganze funktioniert im Prinzip so wie ein Dolby beim guten alten Tapedeck, das Signal wird (multiband) komprimiert, auf die HF-Strecke aufmoduliert, übertragen, demoduliert und dann expandiert.


    d.h. vergleichbar mit verschiedenen Rauschunterdrückungssystemen bei der Kassette, es kommt am Ende etwas raus, aber nicht genau das, was beabsichtigt war.


    2. Pilotton lasse ich mal aus, da ja ein NF-Signal ankommt.


    3. in Deinem Fall kannst Du probieren, den Hub am Sender zu erhöhen (Gain), das könnte die Probleme etwas verringern.


    4. Kann man Sender und Empfänger mit gleichen Kompandersystemen gut tauschen (z.B. Sennheiser Evo eW100-500, IEM, G1 und G2, wenn man bei G1-G2-Kombinationen den Pilotton bei der G2-Komponente ausschaltet), bei verschiedenen klappt es (s.o.) meist nicht gut bis gar nicht.


    5. Die Abweichung in der Trägerfrequenz sehe ich erstmal nicht so tragisch, vielleicht kann ein gelernter HF-Techniker was dazu sagen.

  • Zitat von "simonstpauli"


    1. Jeder Hersteller hat da seine speziellen Kompandersysteme, um den Rauschabstand auf der HF-Strecke zu optimieren. Das Ganze funktioniert im Prinzip so wie ein Dolby beim guten alten Tapedeck, das Signal wird (multiband) komprimiert, auf die HF-Strecke aufmoduliert, übertragen, demoduliert und dann expandiert.


    d.h. vergleichbar mit verschiedenen Rauschunterdrückungssystemen bei der Kassette, es kommt am Ende etwas raus, aber nicht genau das, was beabsichtigt war.


    Moment, Du würfelst hier zwei verschiedene Dinge durcheinander. Das eine ist der Compander und das andere ist die Emphasis.


    Letztere ist in der Tat mit dem Dolby-Verfahren zu vergleichen. Dabei wird bei der Aufnahme mit einem High-Shelf (pre-emphasis) der HF-Pegel angehoben und bei der Wiedergabe das gleiche Filter invers (de-emphasis) benutzt. Da im Hochtonbereich relativ wenig Energie vorhanden ist, wird das Band nicht übersteuert, aber das Rauschen, das in der Regel HF-lastig ist, kann bei der Wiedergabe bedämpft werden.



    Pre- und De-Emphasis (Quelle: Shure)


    Das Compander-Verfahren hat einen ganz anderen Ansatz. Hier wird die Dynamik des Signals vor dem Senden begrenzt (Compressor) - die Amplitude wird quasi gestaucht, da die Sendestrecke nur einen eingeschränkten Dynamikumfang hat. Im Empfänger wird die Amplitude gewissermaßen wieder auseinandergezogen (Expander).



    Compander (Quelle: Shure)

  • Volker, ich muß hier noch mal ein dickes Lob loslassen für Deine immer sehr informativen und anschaulichen Beiträge. Danke, weiter so :)


    Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, daß Dolby-Systeme Kompander-Systeme sind. Siehe:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Dolby


    auch schön:


    http://www.tvtechnology.com/fe…f-DM-dolby-07.10.02.shtml


    http://www.ieee-virtual-museum.org/collection/event.php?id=3456920&lid=1


    Emphasis ist eher grundlegend bei Band-Aufzeichnung.

  • /OT
    Sag mal Volker, gibt es eigentlich irgend etwas auf der Welt, von dem du keine Ahnung hast ? Oder wenigstens irgend etwas bei dem du nicht eine anschauliche Grafik inklusive nachvollziehbarer Erklärung in der Hinterhand hast ?


    Das würde mir die Angst vor dir als Person doch deutlich nehmen :lol: :D


    Grüße

  • genau die gleiche Problemstellung, Übertragungsmedium mit eingeschränkter Dynamik. Es ist ein Compander.


    Zum Vergleich mit den Funkmikrofonen:


    es ist in etwa so, wenn ich eine Cassette mit Dolby A bespiele und mit Dolby B abspiele. Das Ergebnis wird nicht so prickelnd. Andersherum ist auch nicht so toll.

  • Hallo Martin,


    den minimalen Frequenzoffset zieht der PLL im Empfänger wahrscheinlich problemlos hin, ist kaum die Ursache für Dein Lautstärkeproblem. Die HF-Leistung ist's mit Sicherheit auch nicht, da FM und somit unabhängig vom HF-Pegel.


    Unterschiedliche Compandersysteme wären als Ursache denkbar, habe ich aber noch nie als extrem deutlich erfahren....trotz relativ "abenteuerlichen" Kombinationen diverser Hersteller und Typen.


    Ist vermutlich tatsächlich einfach nur eine Gaineinstellung (soweit dort überhaupt machbar) am Sender.


    Was für Typen hast Du den genau im Einsatz (sowohl AKG als auch Beyer hatten gerade in dem Frequenzbereich z.T. OEM-Geräte von dB -speziell dB hat 174,5 oft genutzt- im Vertriebsprogramm...also sogar identische "Kisten").


    Gruß Wolfgang


    PS: noch eine Frage: mit welchem Oszi (also nicht Analyzer) schaust Du 174,5 MHz an...und welche Seitenbänder siehst Du da?

  • Hi,


    Zitat von "WW"


    PS: noch eine Frage: mit welchem Oszi (also nicht Analyzer) schaust Du 174,5 MHz an...und welche Seitenbänder siehst Du da?


    das haette mich auch mal interessiert?! :)


    Zitat von "maddddddddddddin"


    tja, leider sind hier im forum nicht so viel technikinteressierte.


    Genau! Ich bin auch nur hier, um andere zu beleidigen - Interesse haette ich ja an Technik, aber leider keine Ahnung.




    ciao
    bemi
    .. der so wenig technikinteressiert ist, dass sein Oszi brauchbar bloss bis 5 MHz geht, der aber schon die Umschalttaste am Rechner gefunden hat und meint, den Unterschied zwischen Sendeleistung und Hub verstanden zu haben.

  • und ein test, der auch mal gebastelt hat. mittlerweile aber für solche fast aussichtslose projekte nichts mehr übrig hat. ich finde es heute sinnvoller einen defekten amp zu reparieren als solche dinge anzufassen, wo es meist billiger ist bei ebay ne komplette funkstrecke gebraucht zu kaufen.
    außerdem vermisse ich hier den einfachen anruf bei den beiden herstellern, die ja möglicherweise wissen wie ihre strecke läuft und da vielleicht auch auskunft geben.
    das letztere hätte es hier deutlich vereinfacht :D
    und zum thema technik: in jungen jahren habe ich einen amp gebaut, ein halbes dutzend dimmer und auch ein paar lichtendstufen mit lasteilen. von den boxen ganz zu schweigen.
    aus dieser erfahrung kann ich also ein wenig was dazu sagen und auch reklamieren technik interessiert zu sein :P